Wo fängt Mitgefühl an?

  • Hallo Lilli,

    das Selbst-Mitgefühl ist aber etwas anderes als zu denken oder zu sagen- wie zu Beginn dieses Threads gemeint.:


    - gut, dass das nicht mir passiert ist und dann an die anderen, die tatsächlich betroffen sind?


    - Oder denkt ihr sofort an die anderen und in einem zweiten Schritt "gut, dass das nicht mir passiert ist"?


    Selbst-Mitgefühl ist genau so wichtig und vielleicht sogar das wichtigste überhaupt wie Mitgefühl mit anderen. Nur wenn ich mich selbst kenne und verstehe und dann mich annehme, warum ich so oder ähnlich dachte und handelte, kann ich andere verstehen.


    In diesem Thread geht es aber um das Mitgefühl, z.B. für die thailändischen Jungen in der Höhle, die unverschuldet durch sich selbst in diese Situation geraten sind und andere, z.B. die Helfer, mit gefährden müssen.

    Das hat Selbstmitgefühl oder gar Selbstmitleid m.E. keinen Platz.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Mitgefühl ist angeboren, ein Teil aller Wesen.

    Wo Mitgefühl fehlt, da fehlt gerade der Bezug dazu, dass das Gegenüber ein Wesen ist, es wird als Gegenstand betrachtet.

    Deshalb wenden Menschen immer eine bestimmte Technik an, bevor sie anderen Wesen Schaden zufügen wollen: Sie entmenschlichen sie, sie machen sie zu Dingen. Deshalb ist die Sprache auch so wichtig, denn sie entscheidet, ob etwas Ding oder Wesen ist.


    Meine Beweise?
    Die unzähligen Beispiele von Tieren, die anderen Tieren, nicht nur den Artgenossen, helfen, sie retten, sie adoptieren, Freundschaften schließen, beweisen das. Und der Mensch als Tier tut genau dasselbe. Also: Sobald ein Wesen als Wesen erkannt wird und gerade kein essentieller Hunger oder eine existenzielle Gefahr besteht, ist da Mitgefühl.

    Wenn Kinder Tiere quälen, dann weil ihnen das Bewusstsein fehlt, dass es sich um Wesen handelt.

    Ich gehe auch von meiner eigenen Erfahrung aus. Als ich noch sehr klein war, trampelte ich eines Tages in einer Ameisenstraße herum. Ich fand es lustig, das sich Bewegende auf dem Boden zu treffen. Plötzlich erkannte ich, dass es sich um lebendige Wesen handelte und hörte sofort damit auf. Ich halte das für eine angeborene Verhaltensweise, diese Achtung vor dem Lebendigen. Kein Tier auf dieser Erde tötet aus Jux und Dollerei.

    Wer mir nicht glaubt, dem empfehle ich die Seite The Dodo auf FB. Dort kann man unzählige Beispiele finden, wie Tiere mit Tieren unter den oben genannten Voraussetzungen umgehen. Und Menschen auch, angefangen bei den Kleinsten.
    Die Wissenschaft kann das untermauern, spätestens seit der Entdeckung der Spiegelneuronen.
    Die Verhaltensforschung findet Kooperation und Hilfsbereitschaft bei Kindern schon im vorsprachlichen Alter. Das sind keine erlernten, sondern offensichtlich angeborene Verhaltensweise, die dann durch Interaktion trainiert und ausgefeilt werden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • ja, Du hast recht.

    War eigentlich als Rückmeldung an Tara 4u, weil sie das Mitgefühl für sich selbst mit einbrachte, hätte ich zitieren sollen^^

  • Sehe ich auch so.

    Es gibt Kinder, die von Natur aus eine grosse Empathie für jegliches Tier (einschließlich Insekten) haben, ohne, dass das anerzogen wurde.

    Im Gegenteil, manchmal habe ich den Eindruck, ihnen wird das Gegenteil anerzogen- z.Bspl. Fliegenklatsche zu benutzen...

  • - gut, dass das nicht mir passiert ist und dann an die anderen, die tatsächlich betroffen sind?


    - Oder denkt ihr sofort an die anderen und in einem zweiten Schritt "gut, dass das nicht mir passiert ist"?

    Meine Lehrerin hat ehrlicherweise gemeint, sie würde zunächst ganz kurz an sich denken und dann an die anderen.

    Das ist ja eine spannende Frage, lieber SY, hat mich zum hinschauen gebracht!


    Meistens empfinde ich tatsächlich vor allem Mitgefühl mit dem anderen; "gut, dass mir das nicht passiert" erlebe ich selten. Was mir aber klar geworden ist: Häufig denke ich spontan "Da hätte ich jetzt gar keine Zeit und Energie für, jemanden zu verlieren/Krebs zu bekommen/...". Das finde ich schon ziemlich witzig. Offensichtlich übergehe ich das "gut, dass es nicht mir passiert", sondern bin da noch meinen ständig überlasteten Eltern treu.


    Sehr spannend, danke dafür!


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hallo Sherab,


    Mitgefühl ist, das Leid der anderen zu erkennen und direkt den Wunsch zu verspüren, dass sie frei davon sein mögen.


    Es ist ähnlich wie Metta, nur mit einer anderen Textur, einer anderem 'Oberfläche'. Deitlich wird das im Gebiet des unbebegrenzten Raumes.


    LG,

    Mirco

  • Ich glaube nicht, dass es nur um die Situation in Thailand ging mit den eingeschlossenen Kindern oder um Selbstmitleid.

    Bei Euch selbst?


    Oder bei anderen?


    Wenn ihr schlechte Nachrichten hört (jemand hat eine schwere Krankheit oder ist gestorben, die eingeschlossenen Kinder in Thailand u.s.w.) denkt ihr zunächst:


    - gut, dass das nicht mir passiert ist und dann an die anderen, die tatsächlich betroffen sind?


    - Oder denkt ihr sofort an die anderen und in einem zweiten Schritt "gut, dass das nicht mir passiert ist"?

    Diese Fragen,im Anschluss " oder bei Euch selbst" konnte ich nicht mit dem Selbst-Mitgefühl vereinbaren.

    Daher fand ich den Link von Lilli sehr aufschlussreich.

    Und habe das Selbstmitgefühl heute zum ersten Mal praktiziert.

    In einem Gespräch kamen heute sehr viele "negative" Gefühle in mir hoch. Bisher bin ich damit recht hart umgegangen.

    Heute habe ich mir aber gesagt; "Ich habe das Recht, mich so zu fühlen, denn ich bin verletzt worden."

    Ich habe diese Gefühle in mir aufkommen lassen und mir dann gesagt, dass es mir einfach nicht gut tut, mit viel Rücksicht und Güte zu mir selbst. Ich habe diese Gefühle nicht wie sonst harsch beiseite geschoben, mit dem Wissen, dass es ungut ist, sich so zu fühlen, und siehe da: sie verzogen sich ohne viel Aufwand.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Tara4U ()

  • Und habe das Selbstmitgefühl heute zum ersten Mal praktiziert.

    In einem Gespräch kamen heute sehr viele "negative" Gefühle in mir hoch. Bisher bin ich damit recht hart umgegangen.

    Heute habe ich mir aber gesagt; "Ich habe das Recht, mich so zu fühlen, denn ich bin verletzt worden."

    Ich habe diese Gefühle in mir aufkommen lassen und mir dann gesagt, dass es mir einfach nicht gut tut, mit viel Rücksicht und Güte zu mir selbst. Ich habe diese Gefühle nicht wie sonst harsch beiseite geschoben, mit dem Wissen, dass es ungut ist, sich so zu fühlen, und siehe da: sie verzogen sich ohne viel Aufwand.

    wow! :like:

    Liebe Grüße, Aravind.

  • Zur Zeit nehme ich an geführten Metta-Meditationen im Dhammazentrum teil. Da richtet man zuerst das Mitgefühl an sich selbst, dann an die Anwesenden im Raum, an alle Bewohner des Hauses, an alle Bewohner der Stadt, des Landes, des Kontinents, des Planeten, des Universums. Dann geht es wieder umgekehrt zurück und am Ende stehen alle auf und verneigen sich mit Metta voreinander. Letztens konnte ich mich schon ganz gut darauf konzentrieren und fand es eigentlich recht erbaulich.

  • Heute habe ich mir aber gesagt; "Ich habe das Recht, mich so zu fühlen, denn ich bin verletzt worden."

    Ich habe diese Gefühle in mir aufkommen lassen und mir dann gesagt, dass es mir einfach nicht gut tut, mit viel Rücksicht und Güte zu mir selbst. Ich habe diese Gefühle nicht wie sonst harsch beiseite geschoben, mit dem Wissen, dass es ungut ist, sich so zu fühlen, und siehe da: sie verzogen sich ohne viel Aufwand.

    eben, man kann sich nicht per Entschluss zu etwas verbiegen, was man gerne sein möchte, sondern muss zunächst in der Situation dazu stehen was man ist und dann sieht man weiter. Selbst wenn das, was man da zu sehen bekommt weniger buddhistisch anmutet als das, was man ansonsten gespielt hat ist man einen Schritt weiter und kann die Sache ehrlich angehen. Die Ziele waren und sind nicht falsch, aber sie wollen auf einer tieferen Ebene realisiert werden, was vielleicht länger dauert und einem Hin und Her unterliegt, weil die Situation jedes Mal neu ist, aber dafür ist es substanzieller.

    Theresa von Avila sagte mal: "Es fängt immer wieder mit Selbsterkenntnis an". Den Satz hab ich mir gemerkt, weil er sich bestätigt.

    Nichts was uns begegnet darf nicht sein und wenn man erkannt hat was ist kann man sich frei drauf einlassen was werden könnte.


    Was Du da geschrieben hast liest sich sehr aufrichtig und echt, als wärst Du gerade in einem sehr tiefgreifenden Umbruch. Da muss man dran bleiben!

  • Zitat


    In einem Gespräch kamen heute sehr viele "negative" Gefühle in mir hoch. Bisher bin ich damit recht hart umgegangen.

    Heute habe ich mir aber gesagt; "Ich habe das Recht, mich so zu fühlen, denn ich bin verletzt worden."

    Ich habe diese Gefühle in mir aufkommen lassen und mir dann gesagt, dass es mir einfach nicht gut tut, mit viel Rücksicht und Güte zu mir selbst. Ich habe diese Gefühle nicht wie sonst harsch beiseite geschoben, mit dem Wissen, dass es ungut ist, sich so zu fühlen, und siehe da: sie verzogen sich ohne viel Aufwand.



    Alles darf sein und hat seinen Platz, liebe Tara. Das ist Teil des Wunders des Lebens.

    Ich erlebe das so:

    Es gibt keine "negativen" Gefühle. Sie alle sind sinnvoll und haben ihren Platz. Wichtig ist, wie ich mit ihnen umgehe, welche Handlungen ich daraus folgen lasse, nicht ob sie irgendwie "erlaubt" sind. Dieses Stehenlassen ist das Nicht-werten, auch ein Aspekt vom "Abstehen-von".
    Das Mitgefühl ergibt sich aus dem Wissen, dass da Leid ist. Ärger, Zorn, Wut, Neid, Angst usw. – alles Leiden. Ein zorniger Mensch ist nicht böse, er leidet. Und da das jedem so geht, ist es auch logisch, dass es uns auch so ergeht. Also kann ich auch Mitgefühl mit mir selbst haben. Mitgefühl ermöglicht es mir, loszulassen und einen anderen Blick auf die Dinge zu bekommen. Daraus ergibt sich letztendlich, dass ich von schlechten Gewohnheiten eher ablassen kann. Denn alles, was verurteilt wird, wird an eine Kette gelegt, die mich daran bindet, weil eine Emotion mit einer weiteren verknüpft wird, und dann noch einer und noch einer …

    Mit geht es so, wenn ich nicht über eine Emotion urteile, sondern sie annehme, entsteht ein kleiner Raum, in dem ich wieder Platz finde. Ich kann diese Emotion dann betrachten und mich fragen, woher sie kommt, ob es einen Sinn macht ihr nachzugehen, ist etwas im Argen, das einer Änderung bedarf … oder kann ich sie einfach laufen lassen.

    Natürlich habe ich manchmal auch sehr heftiges Leid, sehr unangenehme Emotionen, die ein wenig mehr Aufmerksamkeit benötigen. Dann tröste ich mich selbst, ob das jetzt viel Zorn ist, viel Schmerz oder etwas anderes. Ich mir dann erst mal Mutter. Nie, nie wird sich meine gute Mutter in mir über eine meiner Emotionen ärgern, mich deshalb verurteilen. Sie ist mir stets eine tröstenden, behütende, liebevolle Mutter.

    Ich weiß also, da ist in mir etwas, dem ich immer vertrauen kann. Man kann das auch in einem Gebet zu Gott finden oder wenn man dann Zuflucht zum Buddha nimmt oder zu seinem Lehrer oder auch seinem Hund. Das sind nur exkorporierte innere Mütter.


    Man kann das wirklich lernen, sich selbst beibringen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zur Zeit nehme ich an geführten Metta-Meditationen im Dhammazentrum teil. Da richtet man zuerst das Mitgefühl an sich selbst, dann an die Anwesenden im Raum, an alle Bewohner des Hauses, an alle Bewohner der Stadt, des Landes, des Kontinents, des Planeten, des Universums. Dann geht es wieder umgekehrt zurück und am Ende stehen alle auf und verneigen sich mit Metta voreinander. Letztens konnte ich mich schon ganz gut darauf konzentrieren und fand es eigentlich recht erbaulich.

    Daran habe ich auch gedacht, als ich den Thread gestartet habe.


    Aber ich denke da auch wie Monika:


    das Selbst-Mitgefühl ist aber etwas anderes als zu denken oder zu sagen- wie zu Beginn dieses Threads gemeint.:

    Oder ist es doch nichts anderes?

  • Ach - schön! Ich habe Banthe Nyanabodhi mal persönlich bei einem DBU Seminar kennengelernt!

    Ein Mensch mit einer sehr kraftvollen und charismatischen Ausstrahlung! :)

  • Liebe Tara,


    da hast Du natürlich Recht. Entschuldige, aber für mich ist das Erkennen und Annehmen meiner eigenen negativen Gedanken und Gefühle schon 30 Jahre her. Es ist für mich selbstverständlich, wenn auch nicht immer durchgängig gewesen. Und ich kenne das aus so vielen posts von anderen und auch von mir, dass ich es gar nicht für möglich hielt, dass es Dir nicht bekannt ist.


    Ich schiebe eventuell aufkommende negative Gefühle nicht barsch zur Seite. Ich sehe sie und lasse sie los.

    Natürlich habe ich manchmal auch sehr heftiges Leid, sehr unangenehme Emotionen, die ein wenig mehr Aufmerksamkeit benötigen. Dann tröste ich mich selbst, ob das jetzt viel Zorn ist, viel Schmerz oder etwas anderes. Ich mir dann erst mal Mutter. Nie, nie wird sich meine gute Mutter in mir über eine meiner Emotionen ärgern, mich deshalb verurteilen. Sie ist mir stets eine tröstenden, behütende, liebevolle Mutter.

    Ich weiß also, da ist in mir etwas, dem ich immer vertrauen kann. Man kann das auch in einem Gebet zu Gott finden oder wenn man dann Zuflucht zum Buddha nimmt oder zu seinem Lehrer oder auch seinem Hund. Das sind nur exkorporierte innere Mütter.


    Man kann das wirklich lernen, sich selbst beibringen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Ja, wie eine Mutter zu sich selbst sein. Ich habe das über das "innere Kind" gelernt.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • das Selbst-Mitgefühl ist aber etwas anderes als zu denken oder zu sagen- wie zu Beginn dieses Threads gemeint.:

    Oder ist es doch nichts anderes?

    Moin Sherab Yönten,

    ich kann gar nicht sagen, dass ich ein Selbst-Mitgefühl habe. Ich bin einfach still innerlich und schaue bzw. lausche.

    Ich weiß, dass alles in mir, so wie es ist, okay ist. Dieses Wissen ist in Fleisch und Blut übergegangen. Ich muss mich nicht erinnern, Mitgefühl zu haben. Ich sehe, dass da Leid ist.


    Es gibt so viel Leid. Das ganze Leben ist voller Leid. Wo heute noch gelacht und gescherzt wurde, wird morgen getrauert oder aus anderen Gründen gelitten - weil der Sommer zu heiß ist oder zu nass, weil kein Geld für Ferien zur Verfügung steht oder die pubertären Kinder Kummer bereiten usw.


    Das, was Du jedoch angesprochen hast, löst bei mir sofort Mit-Gefühl aus, genau so wie das Leiden der Menschen, die übers Mittelmeer nach Europa flüchten, viel Geld bezahlt haben und es eventuell sogar mit dem Leben bezahlen oder zurückgeschickt werden. Wohin? In eine noch traurigere Zukunft.

    Aber was sollen wir tun? Ich habe den Eindruck, viele haben da Mit-Leid mit sich selbst, weil vielleicht unser Wohlstand bedroht wird?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Aber was sollen wir tun?

    Wir können ""nur" praktizieren -und zwar mit Freude!

    Ich sehe zwar auch das Leid, aber ich freue mich über Kleinigkeiten, die meine Praxis bei anderen hervorruft. Ein Lächeln beim Anderen zum Beispiel.

    Wenn andere merken, wie sehr ich mich bemühe, achtsam zu reden. Wenn ich wiederum merke, wie andere heilsame Handlungen durchführen: Erst vorgestern in der Bahn: Eine Frau verlor ihre Geldbörse, ein Reisender sah das und gab ihr sie wieder (Mitfreude).

    Ich habe zur Zeit das Problem der Trägheit für meine formale Praxis (also vor dem Altar). Ich freue mich über meine Alltagspraxis, aber die formale Praxis stockt zur Zeit ein wenig, weil es doch immer wieder dasselbe ist, was während der Meditation in meinem Geist auftaucht, nämlich ein Strom von Gedanken - manchmal unterbrochen vom Meditationsobjekt.

  • Irgendwann wird die formale Praxis sinnlos weil die echte Praxis als wesentlich wichtiger erkannt wird. Die formale Praxis wir zur Praxis. Wozu mich vor einen Altar hocken wenn der Altar das geworden ist was überall ist. Der Alltagsgeist der auf den Alltag reagiert wird zu dem vor dem Altar hockenden und der Alltag zum Altar.

    Mitgefühl erscheint dann wenn ich auf Alltag treffe und direkt betroffen bin von Wesen zu Wesen ohne die Scheibe der Information die auch Zeitung oder Mattscheibe oder Monitor oder mein Glaube genannt wird.

    Gedanke: Ein Pastor der vor seinem Altar bleibt ist ist eben nur ein Priester.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Wenn ihr schlechte Nachrichten hört (jemand hat eine schwere Krankheit oder ist gestorben, die eingeschlossenen Kinder in Thailand u.s.w.) denkt ihr zunächst:

    Lieber Sherab, es ist für mich nicht notwendig zunächst ausgewählte Nachrichten über Katastrophen, Unglücksfälle, Krankheiten etc. wahrzunehmen, um darauf hin Mitgefühl zu empfinden.

    Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde empfinde ich Mitgefühl für das Leid in dieser Welt.

    Alles ist eins.


    _()_

    Die Ära des Lichts ist die Ankunft des Menschen in seiner Mündigkeit.
    Primum non nocere

  • Irgendwann

    Soweit bin ich aber noch nicht.

    Auch sone Illusion! Wann bist Du denn soweit? Wenn nicht jetzt wann dann? "Soweit bin ich ABER noch nicht." hört sich für mich an alsob da jemand aus dem Grab oder aus der Zukunft schreibt.

  • Soweit bin ich aber noch nicht.

    Auch sone Illusion! Wann bist Du denn soweit? Wenn nicht jetzt wann dann? "Soweit bin ich ABER noch nicht." hört sich für mich an alsob da jemand aus dem Grab oder aus der Zukunft schreibt.

    Das kann, glaube ich, nur mein Lehrer beurteilen lieber Ellviral :)

  • Auch sone Illusion! Wann bist Du denn soweit? Wenn nicht jetzt wann dann? "Soweit bin ich ABER noch nicht." hört sich für mich an alsob da jemand aus dem Grab oder aus der Zukunft schreibt.

    Das kann, glaube ich, nur mein Lehrer beurteilen lieber Ellviral :)

    Kennst Du den Spruch: Der Lehrer ist in Dir. Es gibt nichts das hinzugefügt werden kann, es ist alles schon in Dir. Dein äußerer Lehrer hat nur die Fähigkeit dir vorzumachen das er genau weiß was Dir fehlt, doch er stochert wie Du nur im Nebel der Vorstellungen, seinen und deinen.


    Ein Lehrer wie ich ihn mir erdenke ist jemand der zugibt das er nichts wirklich weiß und nichts wirklich kann. Sowas wie Du.

  • Das kann, glaube ich, nur mein Lehrer beurteilen lieber Ellviral :)

    Kennst Du den Spruch: Der Lehrer ist in Dir. Es gibt nichts das hinzugefügt werden kann, es ist alles schon in Dir. Dein äußerer Lehrer hat nur die Fähigkeit dir vorzumachen das er genau weiß was Dir fehlt, doch er stochert wie Du nur im Nebel der Vorstellungen, seinen und deinen.


    Ein Lehrer wie ich ihn mir erdenke ist jemand der zugibt das er nichts wirklich weiß und nichts wirklich kann. Sowas wie Du.

    Das mag im Zen so sein, aber im Tantra ist das Schüler- Lehrer Verhältnis ja intensiver.

    Ich glaube nicht, dass man das vergleichen kann.