Verzehr von Fleisch aus Supermarkt moralischer als selber jagen?

  • Kann man die Tiere nicht einfach in Ruhe lassen?

    Man könnte schon. Aber man will nicht. Zum einen deshalb nicht, weil man mit Lebensmitteln Milliarden Geschäfte macht und zum anderen meinen viele Menschen immer noch, dass sie ohne Fleischkonsum nicht (genussvoll) leben könnten. Daher ist es auch eine Illusion zu glauben, dass die Nachfrage nach Fleisch zurück geht, wenn ich als Einzelner darauf verzichten würde.

    Was notwendig wäre, wäre ein allgemeines Bewusstsein für Tierrechte - und dazu würde dann auch das Recht der Tiere auf Leben zählen.

    Wenn man Tiere einfach in Ruhe ließe müsste sich allerdings auch der Mensch neu erfinden im Umgang mit Tieren, denn Tiere wären dann eine Konkurrenz für den Menschen, weil sie ihm die vegetarische Nahrung streitig machen würden.

    Hallo lieber Sherab Yönten.


    Danke für deinen Beitrag. Manches sehe ich wohl ähnlich wie du.


    Doch, die Nachfrage nach Fleisch geht meiner Meinung nach zurück, wenn du als Einzelner darauf verzichtest.

    Nur halt sehr gering und vermutlich nicht meßbar und natürlich nur, wenn dafür nicht ein anderer mit Fleisch essen in gleichem Maße anfängt.


    Zum Glück bist du ja nicht allein und deswegen ist die Nachfrage insgesamt, aufgrund der Menschen die sich heute dafür entscheiden kein Fleisch oder sehr wenig Fleisch zu essen, weniger als wenn sie Fleisch äßen.

    Ich würde die Wirkung nicht unterschätzen. Und diese Wirkung gibt es, weil jeder Einzelne von ihnen sich dafür entschied und nicht aufgab und nicht meinte es bringt eh nichts.


    Und genauso bildet sich auch ein allgemeines Bewußtsein für Tierrechte heraus. Nicht auf die Anderen warten. Selbst anfangen und tun was einem möglich ist.


    Wenn ich schreibe die Tiere in Ruhe zu lassen, ist das auch nicht absolut gemeint. Wenn Tiere uns nicht in Ruhe lassen, wird darauf natürlich reagiert. Mit dem entsprechenden Bewußtsein werden vielleicht auch Strategien oder Methoden entwickelt, damit es möglichst wenig zu Interessenskonflikten zwischen Mensch und Tier kommt. Dass vielleicht auch Plagen mit Gewalt bekämpft werden könnten, will ich nicht grundsätzlich ausschließen.


    Das wäre aber trotzdem noch ein ganz anderer Umgang mit Tieren als jetzt.


    Letztendlich hat Samsara natürlich auch immer wieder Überaschungen auf Lager und die Außwirkungen auf das große Ganze, wenn man an einer Schraube dreht, können wohl unabsehbar sein.


    Ein Buddhist sieht natürlich, dass das alles vergänglich, leidhaft, unbefriedigend und nicht Ich (nicht Mein,nicht Selbst) ist. :)


    Aber nur (m)eine Meinung.


    Liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • fluid:

    Liest du eigentlich die hier in diesem Thread zu findenden unethischen Argumentationen? Alleine dieser Thread ist doch wohl ausreichend, um meine Behauptung zu belegen.


    Ich habe gerade erklärt, worum es bei den ganzen Karmaerklärungen geht. Und warum darüber so viel diskutiert wird. Auf keinen Fall kann man es dem Buddhismus anlasten, sollten Menschen das falsch verstehen. Ich kann mich Deiner Kritik in Ansätzen anschliessen. Das passiert sicherlich. Aber es liegt nicht am Buddhismus, und es sind sicher nicht "die meisten Buddhisten" wie Du einfach mal so ohne Belege behauptest. Deine Interpretation dieses Threads ist kein Beleg, und selbst wenn diese richtig wäre, kann man daraus nicht auf "die meisten Buddhisten" schliessen.

  • @ kilaya und art


    Ich empfinde die wenigen Diskussionen, die ich mit Veganern hatte, als eher radikal, so auch die vehemente Standpunktvertretung.


    Also, da wird nicht die einzelne Situation gewertet, sondern man lehnt etwas pauschal ab!


    Ein Beispiel: wie schon einmal von mir erwähnt, haben wir Hühner. Diese Hühner entstammen dem "Hühnerknast", wir kaufen sie für sehr wenig Geld frei und bieten ihnen ein schönes Leben. Wenn sie Eier legen, dann verwerten wir sie. Würden wir es nicht tun, würden diese Eier verderben.

    EIn Veganer lehnt meinen Kuchen ab, weil er ja mit "Tierausbeutungszutaten" gebacken wurde.

    Völlig ungeachtet der Tatsache, dass die Hühner, einen unglaublichen Auslauf und eine artgerechte Lebensweise haben die Eier sowieso legen, und wir diese Eier eben sammeln.

    Da wird kein Unterschied gemacht, die Tiere werden AUSGEBEUTET. "Danke, kein Kuchen!...ok, also die Eier verkommen lassen?


    Man sollte nicht immer an die industrielle Ausbeutung denken.

    Wir haben auch Bienen. Und wir sind darüber sehr froh, denn sie bestäuben unsere Fruchtbäume. Zudem haben wir auf einem kleinen Acker extra Bienenpflanzen wachsen. Wir schleudern den Honig und verwerten ihn, und auch- wenn möglich- das Wachs aus den Waben. Hier könnte man ansatzweise eine Ausbeutung vermuten...aber...wenn wir die Stöcke nicht entsprechend hegen würden, könnte wohl maximal 1Volk überleben, welches nicht annähernd das Obst bescheren könnten (welches von den Veganern übrigens sehr geschätzt wird!!!), vermutlich Hornissen und anderen Schädlingen zum Opfer fielten.

    Honig ist für uns ein höchst angenehmes Nebenprodukt, die Bestäubung der Obstbäume eine Notwendigkeit.


    Noch etwas zu den Fischen...

    Jeder mag seinen Grund haben, warum er auf Fleisch oder tierische Produkte verzichtet.

    Ein fischessender Vegetarier, welcher aus "Tierliebe" auf Fleisch verzichtet, sollte sich zum Einen mal die geprüften Zuchtfarmen ansehen oder die Haltungsbedingungen oder den Fischfang beobachten, nachdem er sich einen kleinen Teich mit Kois angeschafft hat, die ihn erkennen und aus der Hand fressen oder auch nur 2 simple Goldfische!


    Ich selbst hadere da auch ein wenig mit mir. Wir haben hier einen kleinen verwilderten Privatsee, indem unzählige Karpfen

    inzwischen zu einer schädlichen/tödlichen Überpopulation führen.

    Wenn ich den einen oder anderen (so Petri-Heil) herausfische, dann muss ich an meine alten Goldfische im Schwimmteich hinter dem Haus denken...ich habe sie 1000 km mit mir geschleppt und sie haben ein schönes Leben. Aber es sind Fische...sowie der Karpfen, dne ich herausfischen muss, töte und verwerte.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Das Argument "Es wurde aber ja nicht für mich getötet" ist doch Schwachsinn. Wenn du Kunde im Supermarkt bist, wurde das Tier exakt für dich getötet, nicht für den Schlachter der dir die Drecksarbeit abgenommen hat.

    Ob es Schwachsinn ist hängt davon ab, ob es einem wirklich um Ethik geht, oder ob man nur deshalb halbwegs ethisch handelt, weil man sich einen eigenen Vorteil davon erhofft. Bei Religiösen geht es normalerweise um das Letztere. Das Wort "Ethik" macht halt so viel her, dass man damit gerne hausieren geht.

    fluid

    ich vertsehe nicht, wie man das Wort Ethik in diesem Zusammenhang bringen kann.

    Ich denke, Fleisch von einem Tier zu fressen, welches u.U. nie das Tageslicht gesehen hat und wirklich unter schlimmen Umständen leben UND sterben musste, hat dann nur noch marginal etwas mit dem selber Töten aus ethischen Gründen zu tun. Ich sehe das wie Athur 1788 und andere. In dem Moment, in dem DU dieses Fleisch im Supermarkt kaufst, sorgst Du für Nachschub. Wenn schon ein ethischer Gedanke ins SSpiel gebracht wird, dann sollte er hier ansetzen.

    Mach es, ich mache es ja auch bei bestimmten Produkten, bin mir aber meines Handelns bewußt. Ethik hin oder her.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • . Ich sehe das wie Athur 1788

    Ja ich auch, mir ging es ja gerade darum zu zeigen, dass die Betrachtung des eigenen Karmas nichts mit Ethik zu tun hat, sondern nur Egoismus ist. Deshalb ärgert es mich, wenn religiöse Regeln, die dem Eigenwohl dienen (sollen), als Ethik bezeichnet wird.

  • Tara4U

    ich kann hier nur für mich antworten.

    Ich versuche kein Extremist zu sein, weil durch diese das menschliche im Menschen verloren geht. Ich bezeichne mich auch nicht als Veganer, nur als jemand der weitestgehend vegan lebt. Das schließt in meinem Verständnis Vermeidung von Plastik genau wie Umweltschutz mit ein. Ismen haben mich schon immer abgeschreckt, weil sie die eigene Beurteilung quasi erübrigen. Anders im Buddhismus, wo es ganz klar heißt, Prüfe jede Aussage.

    Leider sind die die Du meinst halt die lautesten, deswegen entsteht oft der Eindruck, fast alle seien so. Ich denke da nur an A. Hildmann oder ähnliche Selbstvermarkter, die der veganen Bewegung einen Bärendienst erweisen.

    Also es gibt auch andere, tolerante, verantwortungsbewusste Menschen, die sich entschlossen haben, soweit möglich, durch ihr Verhalten das Leid aller Wesen (auch der Pflanzen) nicht unnötig zu steigern ohne deshalb alle die, die es nicht so sehen, zu verteufeln.

    In dem Artikel, den kilaya verlinkt hat wird es klar angesprochen, das Problem sei nicht das Fleisch essen an sich, es sei vielmehr die Industrie die (ab hier m.M.) bekanntermaßen nur eine Moral kennt, die Interessen der Aktionäre was zwangsläufig zu einer Entmenschlichung führt. Würden alle bei kleinen, regionalen Bauern einkaufen oder selber anbauen oder wie bei dir, die Eier halt einsammeln und nicht verkommen lassen, wären wir schon sehr viel weiter.

    Da wird es aber bereits kompliziert und politisch. Z.B. wird der Regelbedarfssatz für Harz IV Empfänger und somit auch für aufstockende Kleinstrentenbezieher (die in 10 bis 20 Jahren den Großteil der Rentner ausmachen werden) Anhand von Preisen von Al.. u Li... Discountern festgesetzt. Das dort natürlich nur die übelsten, leidbehaftesten, durch Subventionsgelder hin und her gekarrten Tierprodukte verkauft werden ist ja deren Erfolgsrezept.

    Da das Thema sich ja auf den Verzehr von Fleisch aus dem Supermarkt bezieht, dachte ich wir reden über industriell hergestellte Produkte.

    Ob das selber töten im Gegensatz zum bewusste in kauf nehmen des tötens durch andere eine andere karmische Bedeutung hat ist natürlich eine ganz andere Frage, die jeder für sich prüfen sollte. Für mich ist das töten lassen sogar noch schlimmer.

    lg

    art

  • Ja ich auch, mir ging es ja gerade darum zu zeigen, dass die Betrachtung des eigenen Karmas nichts mit Ethik zu tun hat, sondern nur Egoismus ist. Deshalb ärgert es mich, wenn religiöse Regeln, die dem Eigenwohl dienen (sollen), als Ethik bezeichnet wird.

    Das Sanskritwort Karma (Pali Kamma) bedeutet Handlung. Wenn wir uns mit Karma beschäftigen, dann geht es nicht nur um die Handlung, sondern auch um die Wirkungen der Handlungen, die man selbst ausgeführt hat. Das hat sehr viel mit Ethik zu tun.


    Handlungen haben zwei Aspekte: Erstens wirken meine eigenen Handlungen auf mich selbst zurück und zweitens führe ich meine Handlungen stets anderen Menschen gegenüber aus. Wenn ich negative Handlungen gegenüber anderen Menschen ausführe indem ich zum Beispiel lüge, dann hat dies negative Auswirkungen auf die betroffenen Menschen und ich selbst sammle dadurch unheilsame Prägungen im eigenen Geisteskontinuum an, die negativ auf mich selbst zurück wirken.


    Die ethischen Regeln des Buddhadharma dienen sowohl dem eigenen Wohl als auch dem Wohl der anderen Wesen. Diese beiden Aspekte sind untrennbar miteinander verbunden.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Hallo ihr Lieben.


    Um die Ausgangsfrage nochmal zu beleuchten.


    Im Palikanon in "Anguttara Nikaya V.177 - Fünf verwerfliche Berufe - 7. Vanijja Sutta" wird der Handel mit Fleisch aufgezählt als etwas was der Laienjünger nicht ausüben sollte.


    Jetzt gehört zu einem Handel aber nicht nur der Verkäufer, sondern auch der Käufer. Man könnte es also so interpretieren, dass nicht nur der Verkauf, sondern auch der Kauf von Fleisch nicht ausgeübt werden sollte.


    Man könnte einwenden, dass die Überschrift ja mit "Fünf verwerfliche Berufe" übersetzt wurde, es also nur gilt, wenn jemand das beruflich ausübt. Die deutsche Überschrift scheint aber eine sehr freie Übersetzung zu sein, da die Pali Überschrift lautet: Vanijja Sutta. Mein Pali ist sehr schlecht, aber wenn ich Vanijja nachschlage, zeigt es mir die Worte Handel und handeln an.


    The Pali Text Society's Pali-English dictionary


    Die Überschrift müßte also eher lauten "Handels-Sutta" oder "Sutta vom Handel".


    Aber wie gesagt mein Pali ist quasi nicht vorhanden. Schon garnicht gramatikalisch. Wenn es jemand besser weiß, bin ich über jede Berichtigung dankbar.


    Wenn man meiner "Übersetzung" folgen würde, wäre es also nicht zwangsläufig auf den Beruf des Händlers beschränkt, da es ja um Handel an sich geht.


    Auch wenn man den Text der Sutta sich anschaut, ist da immer von Handel, aber nicht von Händler die Rede. Was dafür sprechen könnte, dass jeder Handel gemeint ist, an dem man als Käufer oder Verkäufer teilnimmt.


    Wie die Fußnote 6 sagt, ist diese Sutta nicht irgendeine unbedeutende Sutta, sondern die Vermeidung dieser 5 Arten des Handels, werden als Teil des edlen achtfachen Pfades gesehen. Nämlich Pfadglied 5 - Der Rechte/Richtige/Vollkommene Lebensunterhalt - Die Rechte/Richtige/Vollkommene Lebensweise.


    Von daher wäre für mich die Ausgangsfrage so zu beantworten, dass beides nicht ausgeübt werden sollte. Weder selbst töten, noch töten lassen (Da das Nicht-Töten, auch von Tieren, Bestandteil der ersten Sila ist), noch Fleisch überhaupt käuflich zu erwerben, noch es zu verkaufen.


    Bei einem Mönch als Almosenempfänger ist das etwas Anderes, da es kein Handel ist, sondern eine Spende an ihn, ohne einen Gegenwert zu erhalten. Und damit für den Mönch erlaubt anzunehmen, wenn das Tier nicht für den Mönch getötet wurde. Wie die Mönchsregel besagt.


    Trotzdem würde der Töter des Tieres gegen die erste Sila verstoßen. Das wäre aber für diesen wohl nur interessant, wenn er der Buddhalehre folgen würde und sich daran halten wollen würde.


    Aber nur (m)eine Meinung und Interpretation. :)


    Liebe Grüße

    5 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Was den karmischen Aspekt angeht, will ich nochmal betonen, dass es meinem Verständnis nach eigentlich in erster Linie darum geht, zu erklären, wie der Geist funktioniert. Der Sinn hinter der Erklärung mit dem Töten ist eigentlich nicht, auszusagen, wie man handeln sollte, sondern was welche Eindrücke im Geist hinterlässt und warum. Wenn man das aus dem Kontext herausnimmt, dass Karma egal ob "gut" oder "schlecht" letztlich im Samsara festhält, wird es buddhistisch gesehen schief. Die Frage nach der Ethik sollte man davon trennen. Ethik im Buddhismus gibt es als ein breites Spektrum von klaren Regeln auf der einen Seite bis hin zu der Überlegung, dass jede Situation für sich genommen beurteilt werden muss. Kontext, Motivation usw. sind in Bezug auf ethisches Handeln dann entscheidend. Eine allgemeingültige Aussage über Ethik im Buddhismus lässt sich m.E. nicht treffen.

  • Ein fischessender Vegetarier, welcher aus "Tierliebe" auf Fleisch verzichtet, sollte sich zum Einen mal die geprüften Zuchtfarmen ansehen oder die Haltungsbedingungen oder den Fischfang beobachten, nachdem er sich einen kleinen Teich mit Kois angeschafft hat, die ihn erkennen und aus der Hand fressen oder auch nur 2 simple Goldfische!

    Du kannst mich gerne direkt ansprechen, wenn Du mich meinst8)

    Fischessende Vegetarier nennt man übrigens "Pescetarier".

    Ich habe schon lange bevor ich zum Buddhismus fand, auf Fleisch verzichtet, weil ich allergisch darauf reagiert habe, zumindest hatte ich das damals vermutet. Es war damals in meinem Falle also keine "Tierliebe", sondern gesundheitliche Gründe., die mich dazu veranlasst hatten, auf Fleisch zu verzichten.

    Mittlerweile und nach mehreren langjährigen Tests stellte sich jedoch heraus, dass es keine allergischen Reaktionen waren, sondern meine Unverträglichkeit andere gesundheitliche Gründe hatte.

    Mittlerweile spielte die buddhistische Ethik jedoch eine immer größere Rolle, so dass ich nicht wieder zurück zum Fleischkonsum wollte. Auf Fisch möchte ich jedoch zur Zeit noch nicht verzichten.

  • Du kannst mich gerne direkt ansprechen, wenn Du mich meinst 8)

    Fischessende Vegetarier nennt man übrigens "Pescetarier".

    S.Y. auch wenn DU Dich angesprochen fühlst, meinte ich Dich nicht.:grinsen:

    Danke auch für die Nachhilfe.

    Ich hatte in meinem Post bewusst auf diesen Ausdruck verzichtet, da es um das Motiv der Tierliebe ging, und so es doch ausdrucksstärker ist.


    Ich habe eine Bekannte, die seit ca. 30 Jahren eine aus Tierliebe überzeugte Vegetarierin ist, die über viele Jahre missioniert hat.

    Als ich sie bei einem Abendessen am Meer vor vielen Jahren bei einer Fischbestellung ertappte, meinte sie, dass es eine Sünde sei, am Meer keinen Fisch zu essen, ausserdem sei es bei Fisch eine andere ganz Sache...

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Danke für die Ausführung.:)


    Und ja! Es ist ein Problem für Geringverdiener!

    Und ich selbst hätte vermutlich nur wenig andere Möglichkeiten, lebte ich nicht auf diesem Hof.

    Es ging mir eigentlich nur um die Scheinheiligkeit "Ich habe ja nicht selbst getötet. Ich bin auch nicht für die Haltung der Tiere verantworlich".

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • In diesem Thread habe ich halt keinen anderen Teilnehmer wahrgenommen, der Pescetarier ist, daher meine Wahrnehmung!

  • Übrigens, was wäre schlecht am Missionieren? Wenn man ein Schlachthaus oder die qualvolle Tierhaltung sieht, möchte man doch sagen, Leute bitte hört auf damit. Tierschützer erreichen auch viel indem sie einfach aufklären, manche reden einem etwas penetrant ins Gewissen, aber da steckt oft echtes Mitgefühl dahinter. Viel penetranter finde ich z.B. die suggestive, allgegenwärtige Produktwerbung.
    Es gibt aber auch radikale und militante Tierschützer die Gewalt anwenden, das ist meiner Meinung nach abzulehnen.

  • Es gibt offenbar gerade eine Planung der Landwirtschaftsministerin, die Leute härter zu bestrafen, die auf illegale Weise Verstöße von Landwirten gegen die Tierschutzgesetze aufklären. Also z.B. übelste Zustände in der Massentierhaltung o.ä.


    Also nicht die Landwirte, die gegen das Gesetz verstossen, werden härter verfolgt, sondern die Tierschützer, die sowas aufdecken, weil der Staat das nicht ausreichend kontrolliert, sollen stärker kriminalisiert werden.


    Zwar mag beides gegen das Gesetz verstossen, aber anders als durch den Unterschied in der Lobby kann man das wohl doch kaum erklären?!

  • In diesem Thread habe ich halt keinen anderen Teilnehmer wahrgenommen, der Pescetarier ist, daher meine Wahrnehmung!

    Wie in vielen anderen Beiträgen, ich berichte hier aus meiner eigenen Erfahrung.

    Ich lebe in einer realen und sehr buntgefärbten Welt. Dich kenne ich nicht einmal persönlich.


    Es tut mir leid, dass Du das auf Dich bezogen hast.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Es gibt offenbar gerade eine Planung der Landwirtschaftsministerin, die Leute härter zu bestrafen, die auf illegale Weise Verstöße von Landwirten gegen die Tierschutzgesetze aufklären. Also z.B. übelste Zustände in der Massentierhaltung o.ä.


    Also nicht die Landwirte, die gegen das Gesetz verstossen, werden härter verfolgt, sondern die Tierschützer, die sowas aufdecken, weil der Staat das nicht ausreichend kontrolliert, sollen stärker kriminalisiert werden.


    Zwar mag beides gegen das Gesetz verstossen, aber anders als durch den Unterschied in der Lobby kann man das wohl doch kaum erklären?!

    Geht es hier nur um die Landwirtschaft oder allgemein um Tierschützer, die sich unberechtigt Zugang zu privatem Eigentum verschaffen?

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • oooooooooook


    Also, abgesehen davon, dass PETA ja sehr viel Eigenwerbung macht und überall dabei sein möchte, ist es tatsächlich aber so:

    jeder kann eine Anzeige machen beim zuständigen Veterinäramt, anonym oder namentlich. Das Veterinäramt MUSS dem nachgehen. Wenn man zudem auch noch Material dieser Art in der Hand hat, dann kann man der Anzeige auch so Nachdruck verleihen, und zwar sehr massiv.

    Übrigens wurden hier einige Betriebe durch das Veterinäramt geschlossen. Auch ein Problem, in einem Betrieb mussten 90 Rinder sofort untergebracht werden, von Pferden und Schweinen zu schweigen, es gibt keine Aufnahmekapazitäten im Moment.

    Das wäre der Weg, den es zu gehen ginge, sollte es dem/n Tier/en dienen.


    Und wie schon ab und an von mir re PETA gesagt...Tierschutz ist nicht immer gleich Tierschutz, wo wir mal so im Themenkreis sind...

    Vorwürfe gegen Tierrechtsorganisation - Peta tötete Zehntausende Tiere - Panorama - Süddeutsche.de


    Peta: Tierschützer schläfern Familienhund ein - dafür zahlen sie 42.000 Euro - FOCUS Online


    Für Hartgesottene auch mal PETA in den USA gockeln:cry:

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Tara4U ()

  • Übrigens, was wäre schlecht am Missionieren? Wenn man ein Schlachthaus oder die qualvolle Tierhaltung sieht, möchte man doch sagen, Leute bitte hört auf damit. Tierschützer erreichen auch viel indem sie einfach aufklären, manche reden einem etwas penetrant ins Gewissen, aber da steckt oft echtes Mitgefühl dahinter. Viel penetranter finde ich z.B. die suggestive, allgegenwärtige Produktwerbung.
    Es gibt aber auch radikale und militante Tierschützer die Gewalt anwenden, das ist meiner Meinung nach abzulehnen.

    Missionieren ist nie gut. Und gerade Veganer und Tierschützer haben da ja ohnehin einen etwas zweifelhaften Ruf.;)


    Wer mit gutem Beipiel vorangeht wird ja sowieso wargenommen, und allzusehr sollte man sich mit dem keine Tiere töten eh nicht aus dem Fenster hängen. Ist nämlich gar keine so leichte Übung.(:vajra:Probiert das im Retreat einfach mal aus,Anfahrt ist noch ausgenommen)


    ,~Phönix

  • Zitat


    Worttrennung:



    mis·si·o·nie·ren, Präteritum: mis·si·o·nier·te, Partizip II: mis·si·o·niert


    Bedeutungen:


    [1] andere Menschen zu dem eigenen Glauben bekehren


    Herkunft:


    Ableitung zu Mission mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier (und zusätzlich nötiger Flexionsendung). Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.


    Synonyme: [1] bekehren


    Beispiele: [1] „Jahrelang hatte er unter den Stämmen am oberen Nil missioniert.“


    Wortbildungen: Missionierung

    missionieren – Wiktionary


    Einen Zustand, einen Teil der Wirklichkeit aufzeigen, heisst nicht: jdn missionieren.


    Und selbst bei einem wirklichen Versuch, jemanden zu missionieren, stellt sich noch immer die Frage, wer beweisen könnte, dass es sich nur um einen Glauben halten würde, und ob das nicht am Ende eine gute Sache für jemanden sein kann.


    Die Frage bleibt: wieso ist es "nie" gut, zu missionieren? Ich würde da vielleicht ähnlich wie mukti das nun auch wissen wollen.



    :sunny:

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • PETA ist mir auch eher zu militant.


    Missionierung hat im Laufe der Geschichte selten einen guten Beigeschmack, es hatte selten etwas damit zu tun, die Menschen mit guten Argumenten zu überzeugen. Es steckt meist die Haltung dahinter: "Wenn Du nicht so denkst und handelst, wie ich, denkst und handelst Du falsch". Es mangelt dem an Respekt. Und weil man so selten jemanden überzeugen wird, wird die Haltung meist immer militanter, bis die "Ungläubigen" mit Gewalt "bekehrt" werden, "es ist ja nur zu ihrem Besten".


  • Einen Zustand, einen Teil der Wirklichkeit aufzeigen, heisst nicht: jdn missionieren.


    :sunny:

    Gut dann habe ich nicht das korrekte Wort verwendet. Gemeint war das Aufzeigen der durch den Menschen unnötigerweise verursachten Tierleiden, um sie möglichst zu verringern. Gegen so ein Engagement aus Mitgefühl finde ich nichts einzuwenden.