Ich habe das Unterthema Stolz aus dem Thread Kultur des Unperfekten herausgelöst.void
Mir fällt da gerade eine Zen-Geschichte ein, in der der Meister glaub ich einen Nachfolger sucht und er fragt die Infragekommenden, wie man seinen Stolz endgültig überwindet.
Jeder Schüler hat so seine Antworten parat, die bestimmt nicht schlecht sind und davon zeugen dass sie schon viel erkannt haben, aber der Meister entscheidet sich für den Schüler der sagt "Man wird seinen Stolz nie ganz los".
(Ich finde den Text leider nirgends und kann das jetzt bloß aus der Erinnerung wiedergeben - vielleicht kann jemand aushelfen)
Ich finde das passt hier gut zum Thema. Ich interpretiere da rein, dass der Meister selbst lange geglaubt hat, man könne alles restlos ("perfekt") überwinden und er hat dann diese Idee irgendwann aufgegeben und wurde gewissermaßen realistischer. Der Schüler, der akzeptieren kann, dass er seinen Stolz wohl nie ganz los werden wird zeigt ebenfalls eine realistische Einstellung. So jemand weiß, dass er fehlbar ist und bleibt und wird sich nicht so leicht über Andere stellen (lassen).
Irgendwo hier im Thread war auch die Rede vom "Verlassen des Weges". Wann verlässt man den denn genau? Wenn da Stolz erscheint, oder wenn man sich ihm hingibt?
Zeugt es nicht bereits von Stolz zu meinen, man wäre in der Lage, seinen Stolz restlos zu 'besiegen'?