Damit Werbung ausreichend Geld einbringt, muss die Auflage entsprechend sein.
Das heisst es gibt - auch bei persönlich integeren Journalisten - eine Eigenlogik, nach der das publiziert wird, was Auflage bringt. Und es bringt das Auflage, was die Leute interessiert. Und es interessiert die Leute tedentiell das, was sie "fesselt".
Wenn ich als Jounalist nur möglichst sachlich versuche zu erzählen, was ist, dann wird das schnell so komplex, dass es sehr wird und die Leute ratlos und unbefriedigt zurücklässt. Damit etwas, die Leute "befriedigt" zurücklässt, muss es eine Story sein- es muss eine Dramturgie haben und Geschichten erzählen. Un dieses Interesse kommt aus der Art von (Neugier)Gier der Menschen.
Und je ungeduldiger das Publikum ist, desto holzschnittartiger muss meine Geschichte sein. Mir ist das früher mal im Bezug auf Birma aufgefallen, dass es da Artikel gab, in denen es um die blutige Militärdikatatur ging und andere in denen es um ein unentdeckte Paradies geht, in dem die Leute noch traditionell leben. Anscheinend waren das die beiden Geschchten, die am leichtesten zu erzählen waren. Beides Themen für die ein starkes Interesse besteht.
Wenn ich über Buddhismus schreibe, dann liegen die beiden Schablonen auf der Hand:
- Auch hier kann ich die Pradies-Exotik-Schablone verwenden, und dann all die romantischen Phantasien der Leute befriedigen. ich kann über mytische Täler und alte Mönche und archische Traditionen schreiben.
- Oder ich packe die Aufklärer-Schablone auf und blicke mit der Brille des westlichen Aufklärer auf mittelalterliche Verhältnisse, Unmündigkeit und Aberglaube.
Bei so etwas wie Spiegel-Spezial Geschichte habe ich mehr Freheit, weil ich mit geduldigeren Lesern rechnen kann, die eierseits geschichliches Grundwissen und auch den Willen haben, sich mit Details auseinanderzusetzten.