Die Ausgangsfrage dieses Threads war ja, inwieweit es dieses Konzept im Theravada gibt. Und nicht ob es diese bei Nagarjuna gibt. Oder habe ich dich falsch verstanden?
Nagarjuna war ein Theravada-Gelehrter. Wie kann das anders sein?
Es gab ja noch gar keinen Mahayana-Buddhismus, als Nagarjuna sein Werk verfasste.
Deshalb wird Nagarjuna erst im Nachhinein von späteren Gelehrten als Begründer des Mahayana-Buddhismus angesehen. Da kann aber Nagarjuna nichts dafür.
Auch hier ist Wikipedia ziemlich gut in der Beschreibung der Lehre Nagarjunas:
.......war die Wiederherstellung der Lehre Buddhas, deren Kerngedanke Nāgārjuna zufolge durch die ausufernde Schullehre in einigen Schulen des Hīnayāna Gefahr lief, aus dem Blickpunkt zu geraten.
Der Unterschied zwischen Hinayana und Mahayana ist nämlich nicht die Philosophie der Selbstlosigkeit des Ichs und aller anderen Phänomene, sondern Bodhicitta. Und davon kommt in Nagarjunas Mulamadhyamakakarika nichts vor. Nagarjuna erklärt dort das richtige Verständnis von pratītyasamutpāda und die Weiterentwicklung der Lehre von den „Zwei Wahrheiten“.
Wenn du Wikipedias Artikel für falsch hältst, dann erkläre du, was richtig ist.