Hi Leute,
mich würden drei Details interessieren, wo sich meine sagen wir mal Lebensführung und meine innere Seelenwelt deutlich vom buddhistischen Gedankengut unterscheidet.
1.)
Gemäss Buddhismus ist Anhaftung möglicherweise mein grösstes Problem, da diese ja die Ursache des "bedingten Entstehens" ist, und darum möglicherweise zu immer neuen Reinkarnationen führen wird.
Ich weiss, dass alles Anhaften bloss die Freude am Vergänglichen ist - aber ich kann es trotzdem nicht ändern oder "abschalten", dass ich soviele Interessen und Hobbies habe, und soviel Freude damit!
Ist es wirklich so schlecht und so übel, dass wenn man geboren wurde grosse Passionen Hobbies und Freuden entwickelt, Kunst Technik Digital Arts Schriftstellerei was auch immer, sodass man nur deswegen mit immer neuen Reinkarnationen bestraft werden kann, bloss weil man nicht den ganzen Tag absolut allem und jedem gegenüber völlig interessenslos, innerlich wie "abgeschalten", und völlig desinteressiert und in absoluter Gleichgültigkeit dahin lebt?
2.)
Das zweite was mich aus ethischer Sicht interessieren würde, ist der letzte Punkt der fünf Silas:
"Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an."
Ich bin ganz ehrlich, ich schätze normalerweise ein oder zweimal pro Woche einen grosszügigen Schluck Likör in meinen Energydrink, weil ich dieses angenehm benebelte, alles von einem abfallende Gefühl der Leichtigkeit und Heiterkeit schätze. (Und nein, ich werde davon nicht prollig, lautmäulig, primitiv, sonstwas, was man Alkohol fürgewöhnlich nachsagt, es fühlt sich rein körperlich angenehm an und man ist irgendwie Sorgen und Ängsten ferner, kurzum es ist einfach angenehm.)
Ist gelegentlicher Genuss von Alkohol prinzipiell mit einer Zwangsreinkarnation einher gehend, und blockiert Alkohol jeglichen Ausstieg aus dem Samsara prinzipiell? Ich weiss dass da einige buddhistische Strömungen sehr .... ähm sagen wir mal streng sind, da darf nichtmal ein Schluck Likör am Eisbecher sein, darum würde ich gerne wissen wie gut sich Nirvana und Alkohol vertragen.
3.)
Fleischkonsum in der Vergangenheit.
Eine Sache, die mir extrem leid tut, da ich jahrelang gedankenlos Fleisch gekocht habe, und erst seit etwa zwei Jahren oder so, vegetarisch lebe, seit es diese ganzen köstlichen vegetarischen Fleisch-Alternativen gibt, die keinerlei grausame Schlachtungen und Tierleid erzeugen, und diese neuen Hightech-Future-Veggiefleisch-Nahrungsmittel sind absolut fantastisch!
Allerdings reines vegan ernähren geht schwer, dazu müsste man etwa auf Kräuterbutter, alle Käseprodukte wie beispielsweise in Fertigtortellini drin sind, alles richtung Pasta (weil da Eier drin sind), Honig und eigentlich auf fast alles verzichten, sodass kaum noch etwas zum Essen übrig bleiben würde auf der Speisekarte - aber vegetarisch leben ist sehr leicht.
Gibt es eine Möglichkeit, diese Schuld früher mal recht gedankenlos Fleisch gegessen zu haben abzulegen - oder wiegt das für immer?
Vielen lieben Dank im Voraus für philosophische Tips und Anregungen