Die Welt als Ansammlung von Gebrauchsgegenständen

  • Bewußt-sein setzt ja zwangsläufig voraus, daß ein ETWAS (ein "ICH") da sein muß, dem etwas bewußt ist.

    Ein "ICH" existiert aber nur durch Wahrnehmung - oder vielleicht richtiger (für)Wahrnehmung. Wahrnehmung ist der dritte Aspekt der fünf Aneignungen (Form, Gefühl, Wahrnehmung, Aktivität, Erfahrungssuchlauf), aus denen nach dem Buddha das "ICH" besteht, bzw erzeugt wird.

    Also ich kann das alles nicht so erkennen wie es wirklich ist, aber Bewusstsein scheint mir etwas Unpersönliches zu sein, eine bloße Funktion des Erfahrens. Es erfährt Bilder mit Form und Farbe durch den Sehsinn, Klänge durch den Hörsinn usw. Nachdem das Ich auch bewusst ist, ist es ebenfalls eine Erfahrung des Bewusstseins, nämlich mittels des Geistsinns, es ist eine geistige Gestaltung die aufgrund von Identifikation mit den khandha entsteht, das "Ichmachen" dem das Begehren zugrundeliegt.


    Wahrnehmung setzt eine (gesehene, gehörte u.s.w.) Form voraus, aus denen solche und solche Gefühle hervorgehen, die zu diesen und jenen Wahrnehmungen führen u.s.w. Wahrnehmen kann das "Ich" aber doch immer nur jetzt, in diesem Augenblick. Die Zukunft kann erst wahrgenommen werden, wenn sie da ist, also jetzt nicht, denn sie ist noch nicht da und die Vergangenheit auch nicht, die ist schon vergangen. Ist die Gegenwart aber etwas Reales, hat sie eine Dimension oder ist sie nur eine Vorstellung des "ICH"? Mir scheint, daß eher letzteres zutrifft, denn wo beginnt und endet der scheinbare Augenblick des Gegenwärtigen? Wenn die Gegenwart aber nur ein Konstrukt in der Wahrnehmung des "ICH" ist, muß man dann nicht für Vergangenheit und Zukunft das gleiche annehmen?

    Sicher sagen kann man nur, daß etwas vor sich geht, nämlich die fünf Aneignungen.

    Mit zunehmender Lebenszeit kann "ich" mehr und mehr erkennen, daß vieles von dem, was "ich" scheinbar einst in die sogenannte Vergangenheit hineingewirkt habe, aus der sogenannten Zukunft wieder an "mich" herangekommen ist, entweder freud- oder leidvoll. Manches schnell, manches erst nach langer Zeit und vermutlich sind die scheinbar nicht in Zusammenhang zu bringenden Erlebnisse zum großen Teil lediglich das Ergebnis eigener Vergeßlichkeit. :) Oder, wie auch vom Buddha beschrieben, das Resultat von Gewirktem aus vergangenen Existenzen.

    Nicht nur Gottes Mühlen mahlen langsam :)

    Die Gegenwart lässt sich anscheinend gar nicht festmachen, was jetzt ist, ist im nächsten Augenblick schon wieder Vergangenheit. Ich kann keinen Punkt erkennen der genau jetzt ist, wenn ich es versuche ist er schon wieder weg. Es lässt sich dieser Strom ununterbrochener Veränderung nicht anhalten, es ist eine Reise durch Raum und Zeit. Raum und Zeit sind wohl ein Konstrukt der Wahrnehmung wie du sagst, bzw. eine Vorstellung. Hm, das ist schon ziemlich far out.


    Dass man Ursachen setzt die sich irgendwann auswirken, damit kann man jedenfalls praktisch was anfangen. Irgendwie hat man ja so ein intuitives Gefühl dass man für alles selbst verantwortlich ist (Erbe ihrer Taten sind die Wesen), auch wenn man den Mechanismus (noch) nicht zur Gänze durchschauen kann.


    Ist das noch im Rahmen des Themas? Jedenfalls wird das Ansammeln von Gebrauchsgegenständen unwichtiger wenn man sich um rechte Erkenntnis bemüht. Rechtes Bemühen lässt sich aber nicht auf das geistige Ansammeln von Wissen oder dem Gestalten einer Philosophie beschränken, die man dann ebenso besitzt wie etwas Grobmaterielles und dann etwa stolz drauf wird und gegen andere Ansichten zu Felde zieht.

    Sammlung und Geistesruhe sind ja nötig für tiefe Einsichten und die Einsicht soll zum Loslassen von Angesammelten führen und neues Ergreifen und Ansammeln verhindern.

  • Die Gegenwart lässt sich anscheinend gar nicht festmachen, was jetzt ist, ist im nächsten Augenblick schon wieder Vergangenheit. Ich kann keinen Punkt erkennen der genau jetzt ist, wenn ich es versuche ist er schon wieder weg.

    Mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschreiben wir ein zeitliches Kontinuum; und zwar von der Perspektive der Gegenwart her. Zeit steht im Zusammenhang mit Veränderung. Veränderung erfassen wir aber nur an kausal entstandenen Phänomenen, also nur an Produkten. Wir können also immer nur von der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft eines Produktes sprechen.


    Zum Beispiel eine Teetasse:

    • Die Gegenwart der Teetasse besteht darin, dass sie entstanden und noch nicht vergangen ist. Die Gegenwart der Teetasse kann zeitlich recht lange andauern.
    • Die Vergangenheit der Teetasse ist gegeben, wenn sie vergangen und nicht mehr existent ist.
    • Die Zukunft der Teetasse besteht so lange wie noch nicht alle Ursachen und mitwirkenden Umstände, die für ihre Existenz erforderlich sind, zusammen gekommen sind.
      Das Porzellan mag ja bereits in der Fabrik vorhanden sein, aber der Produktionsprozess hat noch nicht begonnen oder ist noch nicht abgeschlossen. Aber es ist absehbar, dass die Teetasse demnächst entstanden sein wird.

    Bei diesem Beispiel ist die Gegenwart des Objektes recht lang. Nehmen wir als ein anderes Beispiel einen Gedanken, dann besteht dessen Gegenwart im Vergleich zur Teetasse sehr viel kürzer.


    Dass man die Gegenwart als solche nicht findet, wenn man nach ihr sucht, liegt daran dass sie kein auffindbares Eigenwesen hat.


    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind abhängige Benennungen. Vergangenheit gibt es nur in Abhängigkeit von Gegenwart und Zukunft, Gegenwart gibt es nur in Abhängigkeit von Vergangenheit und Zukunft und die Zukunft ist abhängig von Vergangenheit und Gegenwart, Außerdem sind alle drei abhängig von den unbeständigen Phänomenen auf die wir sie beziehen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • "Tasse" oder ein Gedanke, Tasse ist ein Gedanke, bestehen in gleicher Zeitdauer.

    Das Objekt "Tasse" besteht seit Millionen von Jahren, bis dieses erzeugte Objekt als Tasse erkannt wird.

    Dass kein oder ein Eigenwesen wahrnehmbar ist, bleibt eine reine Gedankentätigkeit ohne jede Substanz oder Einwirkung auf irgendein Objekt, mit oder ohne Namen.

    Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft sind allein von der Zeit als Vorstellungen abhängig, von einem Geist, der Zeit erschafft, weil er in Zeiten denkt, gewesen, jetzt, wird sein.

    Nur wer Vergangen, Jetzt, Morgen denken kann, hat Zeit.

    Es mag im Universum Wesen geben, die auch "Zeit" haben, doch wird Zeit im Weltraum nicht gefunden werden. Zeit existiert ausschließlich als Maßstab und den brauchen nur Wesen, die etwas zu messen haben.

  • Ja so stimmt das natürlich mit dem Gegenwartsbegriff. Wie ist das nun, wenn man eine Teetasse betrachtet dann vergeht dabei Zeit. Z.B. entsteht eine Sekunde und wenn die Sekunde vorbei ist entsteht die nächste Sekunde. Die nächste Sekunde gleicht der vorigen weil die Teetasse sich nicht verändert hat, aber es ist nicht dieselbe Sekunde wie die vorige. Eine Sekunde ist eine messbare Zeiteinheit, man kann sie weiter unterteilen in 1000 Millisekunden. Wenn man eine Millisekunde in tausend Einheiten unterteilt und eine Einheit davon wieder in tausend, davon wieder eine Einheit in tausend Einheiten usw., kommt man dann irgendwann auf einen unteilbaren Moment? Im Abhidhamma werden solche winzigen Bewusstseinsmomente beschrieben aber ich bezweifle dass das auf Wahrnehmung beruht, es wird wohl nur ein Erklärungsversuch sein, weil Zeit als eine Aufeinanderfolge von Momenten begriffen wird. Die Erfahrung von Zeit gleicht aber eher einem Fluss, an einer bestimmten Stelle ist immer das gleiche Wasser da, aber es ist nicht immer dasselbe Wasser, es ist nur immer von gleicher Beschaffenheit.


    Ebenso die Teetasse, die jetzige Teetasse gleicht der vorigen, aber es ist nicht dieselbe. Sie besteht aus Atomen die ständig in Bewegung sind, sie ist sozusagen verdichtete Energie, nicht etwas Statisches. Es scheint überhaupt nichts Statisches zu geben, Bewegung ist eine Bedingung für das Entstehen und Bestehen von Phänomenen. Es gibt wohl nichts das unveränderlich aus sich selbst heraus besteht, auch nicht für den kleinsten Moment.


    So habe ich das gemeint: "Ich kann keinen Punkt erkennen der genau jetzt ist".

  • Bei der Gegenwart eines Phänomens, hier der Teetasse als Beispiel, ist das entscheidende Kriterium, ob das Phänomen bereits existiert, aber noch nicht vergangen ist. Die Teetasse ist durch Ursachen und Umstände entstanden. Deshalb wird sie auch wieder vergehen und dann nicht mehr existieren. Dieser Zeitraum ist die Gegenwart der Tasse.


    Die Unbeständigkeit der Tasse besteht ja darin, dass sie sich von Moment zu Moment verändert. Durch diesen Veränderungsprozess, durch diese Unbeständigkeit, wandelt sich das Kontinuum Teetasse ja nicht so, dass sie zum Beispiel nach der Hälfte ihrer Existenz völlig anders aussieht als zum Zeitpunkt als sie entstanden war.


    Die Unbeständigkeit der Teetasse ist die Voraussetzung dafür, dass wir von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Teetasse sprechen können.


    In Bezug auf beständige Phänomene kann man nicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen, weil sie sich nicht von Moment zu Moment verändern. Deshalb ist es nicht möglich von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Selbstlosigkeit der Person zu sprechen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Ich mag schwarzen Tee zB 🙂. Mit ein bissl unbeständiger Zitrone und Zucker (auch unbeständig, selbst in der Würfelform)


    Voll gut! 😋

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • kann meiner unbeständigen Teetasse von selbstlosen Taten und sogar von ganzen solchen Menschen erzählen. Da rede ich dann einerseits über was Vergangenes. Andererseits über was Schönes.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • Zitat

    Das von unserem Selbstsinn empfundene Gefühl des Mangels

    Dieses Gefühl des Mangels wegzubekommen ist nur nicht so ganz einfach. Man will ständig diesen Mangel ausgleichen und das Leben mit Inhalt füllen. Am Lebensende will man etwas erreicht haben, wenn man schon nicht unsterblich ist. Dieses ganze Zeug, das man sich reinziehen will, um das Mangelgefühl abzustellen, ist nur wie der Schatten, der ein flackerndes Feuer auf eine Leinwand wirft. Das Feuer glaubt man zu erzeugen um eben den Lebensinhalt erzeugen zu können und die verrinnenden Zeit festhalten zu können, aber tatsächlich existiert es nicht, sondern ist nur aus Begierde vom Geist erdacht worden, und wird als real angesehen (weil man sich sehr anstrengt irgendwas zu erreichen oder sich reinzubiegen).


    Die Frage die mich umtreibt seitdem ich das einigermaßen begriffen habe, ist die Frage was ich dann mit meiner Zeit mache. Einfach nur die Dinge wahrnehmen und sein Leben leben will ich auch nicht. Ich will mir sagen können was sinnvolles gemacht zu haben, wenn der Zug des Lebens für mich an der letzten Haltestelle angekommen ist. Aber ich weiß nicht so recht was. Gutes tun hatl. Aber sämtliche Hilfsorganisationen wollen einfach Geldspenden. Bis jetzt fiel mir als sinnvoll nur ein mich um meine Lieben zu kümmern, Metta zu entwickeln und irgendwann zu vergehen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Die Teetasse verschmilzt buchstäblich, wenn ich die betrachte.

    Wie im dem berühmtem Gemälde von S.Dali.

    Sehr schöne Illustration zum Thema, apropo.

    Aber mit der Zeit rein logisch ist sehr einfach.

    Die Vergangenheit ist weg/ schon nichts da/, die Zukunft ist/ noch /nichts da, aber wo ist die Gegenwart?

    Genau wie die Teetasse, / lol....wie meine Katze, sorry/ die ist nichts auffindbar. / vor-findbar/.

    Man verneigt sich von Buddha, aber der Buddha als das inhärnetes Wesen ist auch nichts zu finden.

    Wenn ich über es alles aber nachdenke, was bleibt dann am Ende?

    Tee zu geniessen, und leben so, als ob es deine letze Tasse wäre...

    So kann man das Leben in seiner So-heit wirklich wertschätzen. Ohne wenn und aber.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Das von unserem Selbstsinn empfundene Gefühl des Mangels

    Dieses Gefühl des Mangels wegzubekommen ist nur nicht so ganz einfach. Man will ständig diesen Mangel ausgleichen und das Leben mit Inhalt füllen.

    ....


    Ich will mir sagen können was sinnvolles gemacht zu haben, wenn der Zug des Lebens für mich an der letzten Haltestelle angekommen ist. Aber ich weiß nicht so recht was.

    Dieses Gefühl des Mangels wegzubekommen scheint mir das Sinnvollste zu sein was man tun kann. Wenn man sich bemüht den achtfachen Pfad der Befreiung zu gehen hat man ja jede Menge zu tun.

  • "Gefühl des Mangels" ist nichts anderes als Gier, die sich damit rechtfertigt. Hunger, Durst ist die Ursache von dukkha. Da alles leer ist, ist auch Gefühl leer - also bedingt entstanden und wenn die Bedingung für Gefühl entfällt, dann entfällt auch das Gefühl. Die Bedingung für Gefühl ist Berührung - wenn mich die Vorstellung oder der Anblick von leckerem Kuchen unberührt lassen, dann entsteht auch kein Verlangen danach.

    Der Mangel an Anerkennung braucht vielleicht etwas länger, bis er verschwindet. Aber auch das klappt, wenn man sich selbst in seiner Leerheit und damit die Anerkennung dieses Selbst durchschaut.

    :zen:



  • [lz]Bis jetzt fiel mir als sinnvoll nur ein mich um meine Lieben zu kümmern, Metta zu entwickeln und irgendwann zu vergehen.


    Hallo Anandasa,


    wieso fiel dir das denn "nur" ein?

    Ich finde das ist schon eine ganze Menge!

    Ich rufe regelmäßig meine Mutter an, um mit ihr zu reden.

    Ich schenke meine Zeit meiner direkten Familie.

    Meinen Freunde sind immer herzlich willkommen.

    Und auch meinen Schwiegereltern tue ich zwischendurch mal was Gutes.

    Selbst ein Lächeln für die Kassiererin.

    Neulich waren Handwerker für mehrere Tage hier, denen ich angeboten habe, auf meiner Terrasse in der Sonne ihre Mittagspause zu verbringen und meine Mikrowelle habe ich ihnen auch zur Verfügung gestellt , damit sie sich ihr Essen aufwärmen konnten.

    Ich finde, wir können jeden Tag etwas Gutes tun. Und sei es "nur" einen kleinen winzigen Beitrag dazu leisten, die jede kleine Welt bei jedem Menschen, denen wir begegnen, ein bisschen besser macht.

    Aber das ist, wie ich finde, schon sehr viel Arbeit und hilft zusätzlich noch dieses Riesenego, dass mir jeden Tag begegnet, etwas zu beruhigen und kleiner zu machen.

    Daher würde ich es nicht als "nur" bezeichnen :)


    Grüße!

  • Hallo Zusammen


    Vielleicht habe ich die Intention des Eingangsbeitrags falsch verstanden aber es ging dort um die „Verbindung von Verblendung und Begehren“, sowie um die Beobachtung, „daß wir oft die Gegenwart als Mittel instrumentalisieren, um in der Zukunft etwas zu erreichen“.


    Unter Verblendung (Blendung) wird ja nach der Lehre verstanden, falsche Ansichten bezüglich der Existenz zu haben, nämlich das Mißverständnis, es gäbe ein Ich und eine außerhalb des Ich befindliche Außenwelt, also die Trennung von Subjekt und Objekt. Begehren (Gier), Nichtmögen (Haß) und Blendung (die falsche Ansicht, wie man das eine erreichen- und das andere vermeiden kann), wird in der Lehre immer wieder als Krankheit des Herzens bezeichnet, durch welche alles Elend und Leid hervorgerufen wird.

    Aber gleichgültig, in wie weit wir noch verblendet sind, sowohl vom Ich als auch von Welt können wir immer nur durch Wahrnehmung wissen. Ohne Wahrnehmung gäbe es weder Ich noch Welt.

    Wahrnehmung ist bedingt durch die ersten beiden Daseinsgruppen (khandha), nämlich Form und Gefühl.

    Ob eine Welt an sich außerhalb der Wahrnehmung existiert, ist meiner Ansicht nach eine müßige Frage, denn die Wahrnehmung können wir nicht übersteigen.

    Das Wort Bewußtsein benutze ich ungern, es ist mir zu allgemein und führt leicht zu Mißverständnissen. In M 28,4 übersetzt Neumann vinnana zwar mit Bewußtsein aber der mancherorts geäußerte Einwand scheint mir berechtigt zu sein, daß das zu kurz greift. Aus Form, Gefühl und Wahrnehmung geht Gestaltung (sankhara - wörtlich: zusammenmachen/susammensetzen) hervor, was (meistens) zur Illusion von Ich und Welt führt. Der Geist sucht sich in der Folge nach und nach Strategien, wie die wohltuenden Dinge erlangt- und die leidvollen vermieden werden können. Unter der fünften Daseinsgruppe (vinnana) ist also eher eine Art Erfahrungssuchlauf zu verstehen, wie das zusammengedachte Ich dahin gelangen kann.


    Um auf's Thema zurückzukommen:

    Die Gegenwart als Mittel zu instrumentalisieren, um in der Zukunft etwas zu erreichen, setzt nach meinem Verständnis ein Ich voraus, welches in einer gedachten Zukunft etwas erreichen will und ist schon aus diesem Grund reine Illusion des Denkens. Illusorisch ist es aber auch im Hinblick auf das Ziel, denn wie oft stimmt das beabsichtigte Ziel in der Zukunft, mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen überein? Bei mir jedenfalls seeeehr selten :)


    Daß Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft - also Zeit - eine Illusion des Denkens ist, weiß selbst die neue Physik seit Max Planck schon lange.

    Der Buddha hat sich dazu meines Wissens nicht explizit geäußert, es wahr wohl in seinen Augen eine ebenso unnötige Frage, wie die nach der Henne und dem Ei oder nach Gott oder nach dem Ende der Welt u.s.w. - für die Lehre unerheblich.


    @ mukti

    Mir scheint, wir meinen größtenteils das Gleiche und drücken es in Folge unterschiedlicher Denkweise und Erfahrung lediglich unterschiedlich aus.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

    3 Mal editiert, zuletzt von Hajobo ()

  • @ mukti

    Mir scheint, wir meinen größtenteils das Gleiche und drücken es in Folge unterschiedlicher Denkweise und Erfahrung lediglich unterschiedlich aus.

    Ja kann sein. Ich finde es manchmal schwierig das subtile Empfinden mit verständlichen Worten auszudrücken. Es kommt dann so eine gedankliche Analyse dabei raus wo es sehr ungewiss ist ob die das Erleben im Leser entstehen lässt das man zu beschreiben versucht hat. Dazu kommt die Frage ob die Perspektive von der aus man etwas betrachtet nicht zu einer Abweichung vom Thema führt.


    Hier geht es ja im Allgemeinen darum das Glück in die Zukunft zu verlegen und kein Genügen am Gegenwärtigen zu haben. Wie entsteht dieses Gefühl des Mangels, diese Unzufriedenheit mit dem was ist?


    Eine sinnvolle Übersetzung von Dukkha ist ja "Unzufriedenheit". Nach der ersten edlen Wahrheit ist das Leben unbefriedigend weil man zwangsläufig mit Unangenehmen konfrontiert ist und Angenehmes auf Dauer nicht erlangen kann. Die Ursache dieser Unzufriedenheit liegt nach der zweiten edlen Wahrheit eben gerade im Begehren nach Angenehmen.

    Wie soll man aber mit der Gegenwart zufrieden sein wenn sie gerade nicht angenehm ist? Man versucht natürlich die Situation zu ändern und macht Pläne für die Zufriedenheit in der Zukunft. Da scheint es dass der Mangel an Zufriedenheit auf einem Mangel an Gebrauchsgegenständen beruht. Z.B. will man den Winter lieber an einem warmen sonnigen Meeresstrand verbringen und dazu braucht man ein Verkehrsmittel, eine Unterkunft usw. Also arbeitet man in der Gegenwart daran und wenn man dann am Strand liegt langweilt man sich und macht Pläne für allerhand Vergnügungen. Vielleicht macht man einen Bootsausflug zu einer Insel aber das Meer ist unruhig und es wird einem furchtbar übel, usw. usw. Die Zufriedenheit ist immer nur zeitweilig und die Unzufriedenheit kommt mit Sicherheit wieder.

    Die zweite edle Wahrheit besagt dass man bei dieser endlosen Flucht vor der Unzufriedenheit nie ans Ziel kommt und die dritte edle Wahrheit sagt daher dass diese Suche nach äußeren Annehmlichkeiten der falsche Weg ist. Um Zufriedenheit zu erlangen die nicht von Dingen und Gebrauchsgegenständen abhängt ist der achtfache Pfad der geeignete Weg, die vierte edle Wahrheit. Das Glück ist nicht irgendwo da draußen zu finden, der rechte Weg führt nach innen durch die Ent-wicklung von Erkenntnis, Weisheit, Geistesruhe, Tugend, Achtsamkeit, Sammlung. Bis das Glück der Loslösung immer gegenwärtig ist.


    Aber warum erzähle ich euch das, ihr wisst es besser als ich. Ich muss mich halt immer wieder daran erinnern, steter Tropfen höhlt den Stein (der Verblendung).

  • Aber warum erzähle ich euch das, ihr wisst es besser als ich. Ich muss mich halt immer wieder daran erinnern, steter Tropfen höhlt den Stein (der Verblendung).

    Warum du uns das erzählst?

    Diese Frage macht keinen Sinn.


    Warum macht die Frage keinen Sinn?

    Nun das was du erzählst, ist und bleibt eine Erzählung, Geschichte und darin verwendet sie ihre Positionen, Rollen, Ich, Du, Er, Wir, ...

    Genau wie das was ich nun geschrieben habe - ich habe es dir geschrieben - aber das sage ich jetzt hier innerhalb der Erzählung.


    _()_

  • Zitat

    Aber warum erzähle ich euch das, ihr wisst es besser als ich

    Weil es auch uns gut tut, uns immer wieder daran zu erinnern ❣️

  • (...)

    Die Vergangenheit ist weg/ schon nichts da/, die Zukunft ist/ noch /nichts da, aber wo ist die Gegenwart?

    Genau wie die Teetasse, / lol....wie meine Katze, sorry/ die ist nichts auffindbar. / vor-findbar/.

    Man verneigt sich von Buddha, aber der Buddha als das inhärnetes Wesen ist auch nichts zu finden.

    Wenn ich über es alles aber nachdenke, was bleibt dann am Ende?

    Tee zu geniessen, und leben so, als ob es deine letze Tasse wäre...

    Ja, ich denke alle Versuche sich irgendwie was reinzuziehen um gefühlt Lebensinhalt zu erzeugen führt nur zu Verlust von Lebenszeit. Dessen ist man sich als junger Mensch nicht bewusst. Da ist eine große Welt mit vielen Möglichkeiten, da will man was machen. Das ist auch in großen Teilen gut so, denn man muss einen Beruf lernen, eine Existenz aufbauen, etc. Aber dann gewöhnt man sich daran sich ständig was reinzuziehen, hält es für normal, weil es ja immer so war und so kriecht das Gift langsam rein.


    Habe mal einen Artikel gelesen von einem Neurologen, dass im Alter ein Musikinstrument spielen oder eine Fremdsprache lernen am besten das Gehirn fit hält. Also lerne ich halt eine Fremdsprache um fit zu bleiben. Das ist auch in Ordnung, weil von der Intention her kein Ergreifen. Sobald man sich aber was sich reinziehen will, weil das Leben sonst leer ist, wenn man nicht seinen Stoff kriegt, verliert man in Wirklichkeit nur Lebenszeit, weil man beim Reinziehen von irgendwas wie in eine Art Trance gerät und die Zeit verstreicht ohne dass man die Dinge wahrnimmt. "Life is what is happening while you pursue other things.". Hat John Lennon gesagt oder irgendein anderer von den Beatles.


    Dass sich was reinziehen am Ende nur Zeitverlust ist, hilft mir jedenfalls das Ergreifen sein zu lassen. Das ist das, was ich eigentlich sagen wollte ;-).

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Ein weiterer Aspekt zu diesem Thema ist dass man sich beim "Instrumentalisieren der Gegenwart um in der Zukunft etwas zu erreichen" der Achtsamkeit beraubt. Ich ertappe mich immer wieder dabei dass ich bei dem was ich tue mehr das Resultat im Auge habe als das was gerade stattfindet. Mit einer inneren Unruhe macht man etwas um möglichst bald damit fertig zu sein. Die Gegenwart wird sozusagen unscharf, allenfalls ist eine Freude an der Dynamik, der "Action" gegenwärtig und dabei hat man keine Achtung vor den Dingen, der Umwelt und den Lebewesen, die nur Mittel zum Zweck sind. In der oberflächlichen Hektik unserer Zeit entsteht viel Schaden und Dukkha in uns und um uns herum. Wenn man zur Ruhe kommt und mehr im Gegenwärtigen lebt braucht man gar nicht viel, fühlt sich wohler und zufriedener und die gequälte Umwelt wird von unserer Gier verschont, was sich wiederum heilsam auf uns selbst auswirkt. Dazu braucht es keine große Philosophie, nur etwas Einsicht und weltliche Achtsamkeit.

  • Das eine große Problem mit Nicht-Ergreifen, das ich habe, ist die Musik. Wenn ich z.B. dieses Stück höre, darf ich es für den Tag nur ein einzigstes Mal hören: Roberto Carlos - Aquarela do Brasil. Sonst sind meine Gedanken schon in Brasilien und in Rio de Janeiro. Aber auf Musik will ich auch nicht wirklich verzichten. Wie machen? Ich denke ich muss es zuerst begrenzen, so dass meine Achtsamkeit nicht unbemerkt verloren geht. Dann kann ich das Stück oder ein anderes Bossa Nova Stück hören und schauen, ob ich immer noch nicht am Ergreifen bin. Wenn ich merke, dass das Ergreifen hochkommt, muss ich es dann gleich abklemmen. So kann man sich dann langsam weiterkämpfen. So ähnlich wie man beim Meditieren sich auch von 5 Minuten zu den nächsten 5 Minuten kämpft.


    Ich habe mir wegen dieses Stücks und anderer wunderbarer Bossa Nova Stücke schon mehrmals überlegt, ob ich anfange Portugiesisch zu lernen. Diese Sprache klingt einfach so schön. Aber ich habe es immer sein gelassen aus Angst, dass sich dann so eine Art Schwärmerei entwickelt und meine Achtsamkeit dann ganz flöten geht.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Das ist das, was ich eigentlich sagen wollte ;-

    Ja, genau!

    Ich erinnere einen sehr guten satz von A.Watts, wo er schreibt, wenn er die verstorbene Menschen im den letzten Augenblick anschaut, dann man kann so als ob in ihren Gesichten ablesen, die wollten es selbst!

    Man kann nichts ergreifen, man kann überhauupt nichts besitzen.

    Denn die Welt, wie sie ist, besteht aus keinen Gegenständen, es sei / wäre/ eher als Indra-Netz, als Feld-Muster-Beziehung, wo alles fliesst.

    Aber wir sagen:" Es regnet".

    Wer doch regnet? So man schafft die Trennung, die absolut in der SO-heit des DA-Seins nichts anwesend ist.

    Das ist auch in Ordnung, weil von der Intention her kein Ergreifen. Sobald man sich aber was sich reinziehen will, weil das Leben sonst leer ist, wenn man nicht seinen Stoff kriegt, verliert man in Wirklichkeit nur Lebenszeit, weil man beim Reinziehen von irgendwas wie in eine Art Trance gerät und die Zeit verstreicht ohne dass man die Dinge wahrnimmt. "Life is what is happening while you pursue other things.". Hat John Lennon gesagt oder irgendein anderer von den Beatles

    Das Leben wäre nichts doch "leer", wenn wir alle einfach damit zufrieden wären, was wir haben.

    Der Haken besteht darin, dass wir alle immer mehr und mehr wollen.

    Man kann aner die als ob die "Dinge" / die Gegenstände/ so zu sehen, wie die sind, aber nichts so wie sie uns erscheinen.

    Das sind aber zwei verschiedene Schuhen.

    Man kann sehr gut geniessen , egal mit was, aber nichts dran zu klammern, zu haften.

    Man kann die zeit nichts einfrieren. Leider.

    Als ich das abtippe, ich merke nichts, wie ich älter werde, und zwar den jeden einzelnen Augenblick.

    Wenn man das Leben nichts so akzeptiert, wie es ist, und würde weiter draus Drama zu veranstalten, und dran wähnen, dass er der Nabel der Erde sei, dann er würde weiter leiden.

    Und das ist kein Trance, man kann so es wahr-nehmen. Und weiter normal zu leben.

    Ohne sein eigenes ICH aufzubauschen, und die schlimmste Sucht zu betreiben...

    Selbst-Sucht.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Dazu braucht es keine große Philosophie, nur etwas Einsicht und weltliche Achtsamkeit.

    Ja, wenn man genug im Hier und Jetzt sich verwurzelt fühlt, dann man erscshafft selbst die notwendige Bedingungen/ Voraussetzungen/ , frei von Dukkha zu leben. Einfach Wachsam zu sein! Klar, dafür man braucht keine Philosophie.

    Die ganze Praktiken machen doch dasselbe, die führen uns im Jetzt, und man verheddert sich dran automatisch nichts weiter in der Welt der Gegenstände... So wie ich es sehe, lieber Mukti.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Warum Ansammeln von Gegenständen als dauerhafter Besitz und das Verlangen danach genau überdacht werden muss.


    Dukkha ist Unzureichend, Unbefriedigend.

    Leiden ist Ungenügen, scheinbares nicht genug bekommen.

    Zitat

    Die erste Wahrheit.

    Palikanon: „Was ist die Edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Krankheit/Verfall ist Leiden, Sterbeprozess/Tod ist Leiden.

    Trauer, Wehklagen, Schmerz, Kummer und Verzweiflung sind Leiden.

    Vom Angenehmen getrennt zu sein, ist Leiden.

    Mit dem Unangenehmen zusammen zu sein, ist Leiden.

    Kurz gesagt, die fünf Gruppen an denen angehaftet wird sind Leiden.“

    Was ist die Wahrheit von Unzureichend, Unbefriedigend?

    Geburt, Wachstum, Krankheit, Altern, Sterben sind Tatsachen, die alle lebenden Wesen betreffen, sowohl die Pflanzen als auch die sich selbständig bewegenden und auch die fühlenden Lebewesen. Weil das Tatsachen sind, sind sie nicht als Leiden zu betrachten. Im Grunde genommen sind das für jedes Lebewesen keine Probleme, das ist so keinen Gedanken wert.

    Warum ist das Unzureichend, Unbefriedigend? Lebewesen sind lebende Wesen, wenn sie aktiv und sich ernährend sind. Jedes braucht Nahrung und weil es Nahrung braucht, muss es aktiv sein, weil es aktiv ist, muss es sich ernähren. Es schwankt also immer zwischen wohl, weder wohl noch unwohl, unwohl. Unwohl erzeugt Aktivität, um sich wieder wohlzufühlen usw. Unwohl ist also kein Leiden, sondern der Antrieb/Absicht.


    Die erste Wahrheit, die abgekürzt: „Leben ist Leiden.“ Genannt wird, ist also kein Leiden, sondern Tatsachen des Unzureichend, Unbefriedigt.

    Trauer, Klagen, Schmerz, Kummer und Verzweiflung, vom Angenehmen getrennt zu sein, mit dem Unangenehmen zusammen zu sein sind Unbefriedigend, Unzureichend. All das sind Tatsachen, die jedes Lebewesen betrifft, auch Pflanzen eingeschlossen, neuste Forschungsergebnisse. Hier hilft einfach seine eigenen Meinungen glauben auch nicht.


    „Kurz gesagt, die fünf Gruppen an denen angehaftet(festgehalten) wird sind Leiden.“ *

    Dieser Satz gehört nicht zur ersten Wahrheit.

    Zitat

    DIE ZWEITE EDLE WAHRHEIT

    Palikanon: „Dies nun, ihr Mönche, ist die Edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist

    Dieses begehrende Verlangen, der Wiederdasein säende, Ungenügend-reiz verbundene, dort und dort, sich ergötzende, nämlich der sinnliche Durst, der Daseinsdurst, der Nichtdaseinsdurst. Wodurch entsteht und gedeiht dieser Durst?

    Wo immer etwas ist, das liebenswert und erfreulich scheint, da entsteht und gedeiht dieser Durst.

    Dies ist die Edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: dabei ging mir, bei nie zuvor gehörten Dingen das Auge auf, die Erkenntnis auf, die Weisheit auf, das Wissen auf, das Licht auf.

    Diese Edle Wahrheit ist nun zu durchschauen durch das Aufgeben der Leidensentwicklung dabei ging mir, ihr Mönche, bei nie zuvor gehörten Dingen das Auge auf, die Erkenntnis auf, die Weisheit auf, das Wissen auf, das Licht auf.“ [Samyutta-Nikaya, 56, 11]

    Dies ist die Edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieses begehrende Verlangen, des Wiederdasein des Vergangenen säende, an Ungenügend-Glauben verbundene, dort und dort, sich erfreuen, nämlich der sinnliche Durst, das Verlangen des Daseins nach dem Verlangtem, Gier, der das etwas nicht Dasein-sollen-Durst, Hass. Die Verblendung, dass begehrendes Verlangen normal ist.

    Wodurch entsteht und gedeiht dieser Durst? Wo immer etwas ist, das liebenswert und erfreulich begehrenswert erscheint, da entsteht und gedeiht dieser Durst.

    *„Kurz gesagt, die fünf Gruppen an denen angehaftet, festgehalten wird, sind Leiden.“ Das als Ichheit in Besitz nehmen von Körpern, Gefühlen, Wahrgenommenem, Geistgestaltetem, erinnerndem Bewusstsein als Meins, das bin ich, das ist meine Person, also von Unzureichendem, Unbefriedigendem als beständig glauben und fast alles tun, um sich die Illusion von Beständigkeit zu erhalten, das ist Leiden.

    Zitat

    *„Kurz gesagt, die fünf Gruppen an denen angehaftet, festgehalten wird, sind Leiden.“ Dies ist die Edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: dabei ging mir, bei nie zuvor gehörten Dingen das Auge auf, die Erkenntnis auf, die Weisheit auf, das Wissen auf, das Licht auf.

    Diese Edle Wahrheit ist nun zu durchschauen durch das Aufgeben der Leidensentwicklung dabei ging mir, ihr Mönche, bei nie zuvor gehörten Dingen das Auge auf, die Erkenntnis auf, die Weisheit auf, das Wissen auf, das Licht auf.


    Die Darlegung der dritten Wahrheit.

    Und was ist die Edle Wahrheit der Aufhebung des Leidens?

    Es ist das völlige Verschwinden und Erlöschen genau dieses Begehren:

    Begehren nach sinnlichem Vergnügen, durch begehrendes Verlangen oder unwilliges Ablehnen (kāma-tanhā).

    Begehren nach wiederholtem Wiederwerden, -erfahren des Vergnügens (bhava-tanhā). Begehren nach Auslöschung des Daseins wie es jetzt erlebt wird. (vibhava-tanhā). Das sich entsüchtigen von Gier, Hass und verblendendes Glauben wollen, Meinungen.


    Die Darlegung der vierten Wahrheit.

    Und was ist die Edle Wahrheit des Weges, der zur Aufhebung des Leidens führt?

    Es ist dies der Edle Achtfache Pfad, nämlich: rechtes Verstehen, rechte Gedanken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Bemühung, rechte Aufmerksamkeit und rechte Konzentration. Doch der achtfache Weg ist nur ein Mittel um sich zu entsüchtigen.

  • Ich finde das zT hilfreich, es mal wieder zu lesen, nur ist da keine Icheinheit die etwas ergreifen oder erfassen kann.

    Phassa/Kontakt ist eine tiefere Erklärung zum 'Ergreifen', ohne die unheilvolle Idee über ein Atta (Icheinheit) zu bemühen.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • allerdings ist der Eintrag zu phassa in diesem Forum stärker irreführend, insofern macht mein Post mit der Hervorhebung dieses Begriffs und dem worauf er verweisen soll, weniger Sinn. Andererseits ist es wohl auch sinnlos, in einem buddh Forum zu sagen, dass man richtig erkannt schwer erklären kann, es ist eine Ichheit, eine Seele, ein Personenatta, was selbst (!) etwas tun oder fühlen oder erkennen usw kann.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • allerdings ist der Eintrag zu phassa in diesem Forum stärker irreführend, insofern macht mein Post mit der Hervorhebung dieses Begriffs und dem worauf er verweisen soll, weniger Sinn. Andererseits ist es wohl auch sinnlos, in einem buddh Forum zu sagen, dass man richtig erkannt schwer erklären kann, es ist eine Ichheit, eine Seele, ein Personenatta, was selbst (!) etwas tun oder fühlen oder erkennen usw kann.

    Nun ich hab meinen Mixer angeworfen um das Chaos perfekt und verdaulich zu machen.