Buddhismus und Homosexualität und Transsexualität

  • Ich lebe es und es ist von Außen gesehen leidvoll. Ich bin endlich damit durch, die letzten Hindernisse sind beseitigt. Ich bin Ich und das reicht mir. Was ich durch die Filter der anderen auch bin hat zur Folge, dass ich mich mit ihnen treffe oder meiner Wege gehe.

    Natürlich habe ich ein Leben geführt, das für andere mindestens unverständlich ist, war mir schnell egal, weil das ist mein Leben, mein einziges.

    :sunny: :rainbow: :zen:

  • Ich muss euch beiden danken. Ich habe hier die Beiträge gestern nur überflogen und über diesen Teil etwas länger nachgedacht bis ich draufkam, dass ich selbst mal an eine Kirche gepinkelt hatte. Mit meinem jetzigen Respektsempfinden ist das aber nicht mehr vereinbar und ich habe vergeben, mir selbst und um Vergebung im Geiste gebeten. Damit konnte ich Teile des schlechten Karmas reinigen. Muss aber auch sagen ich hatte bisher trotzdem noch wegen irgendetwas Schuldgefühle. Ich kam aber bisher nicht drauf wegen was. Auch wenn es im Buddhismus keine Heiligkeit gibt fühlte ich mich gestern dann trotzdem heiliger, entspannter, geerdeter und selbstsicherer. Vielleicht ist an der Passage schon was dran weil ich war öfters im unreinen mit meiner Sexualität. Aber vielleicht lags auch nur am Mobbing dem ich ausgesetzt war. Jedenfalls fand ich Sexualität immer wieder seltsam obwohl ich schon großteils hetero bin. Manchmal stell ich das aber in frage.

    Ich finde es gut, nicht nur Unterschiede zu betrachten sondern immer das, was wir gemeinsam haben. Wir haben alle in unserer Jugend (und auch danach) Dinge gemacht, derer wir uns im Nachhinein schämen. Und ich glaube auch, dass Sexualität immer verwirrend ist. Deswegen bestehen große Teile der Kultur aus Geschichten von Liebe und Liebesdramen.

    Ich glaube aber auch, dass die Praxis uns hilft, mehr Klarheit zu finden. Und dann werden wir erkennen, dass wir viel mehr Gemeinsamkeiten haben, als wir dachten.

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • Vielleicht sieht man die Wiedergeburts Idee am Besten ihren Funktionem her. Eine wichtige Funktion ist die, dadurch zu ethischen Handeln zu bewegen, dass man sich zukünftige negative und positive Folgen vergegenwärtigt. Und der zweite Punkt ist, dass man das was einem passiert, vielleicht besser annehmen kann, wenn man es als die Frucht eigener vergangener Taten sieht.


    Wenn man das Konzept zur

    Welterklärung benutzten "Was könnte mit mir gewesen sein. Was könnte mit anderen gewesen sein?" dann hat das aber leicht die genau gegenteilige Wirkung. Wo vorher Verantwortung und Verbundenheit erzeugt werden, entsteht bei einem "Das ist ihr eigenes Karma/Bier" eine Distanzierung.


    Genau wie im Neoliberalismus wo jeder seines Glückes Schmied ist und daher Mitgefühl Marktverzerrung ist, wird sitzt der andere sind seiner ganz eigenen Patsche und löffelt seine eigene Suppe aus


    Ein Medikament, dass bei Fehlanwendung genauso negative Wirkungen erzeugt wie es bei rechter Anwendung gute erzeugt, ist ziemlich apothekenpflichtig.

  • Aber noch wichtiger ist die Frage, wie wir queere Menschen das Bodhisattva-Ideal leben können. Aber ich glaube, dass das den Rahmen des Themas hier sprengt.

    Dazu kann man ja einen eigenen Thread aufmachen.


    Mich würde durchaus interessieren, was du dazu meinst. Mir fällt jetzt im Zusammenhang mit dem Bodhisattva-Ideal nichts spezifisch queeres ein.

  • Meines Wissen nach geht es beim Bodhisattva-Ideal um Mitgefühl und Weisheit in großem Maß. Das Gegenteil wäre Graumsamkeit und Dummheit. Da frag ich mich ob manche Fetische dem Bodhisattva-Ideal widersprechen wie zum Beispiele wenn sich jemand die Eier an den Schenkel nähen lässt, wie in einer Doku im Fernsehen vorgekommen. Ich habe dazu aber zu wenig Wissen und gar keine Erfahrung um da wirklich mitreden zu können.

  • Aber noch wichtiger ist die Frage, wie wir queere Menschen das Bodhisattva-Ideal leben können. Aber ich glaube, dass das den Rahmen des Themas hier sprengt.

    Mich würde durchaus interessieren, was du dazu meinst. Mir fällt jetzt im Zusammenhang mit dem Bodhisattva-Ideal nichts spezifisch queeres ein.

    Ich kenne keine Figur wie die Tara, die gelob, immer als Frau wiedergeboren zu werden, bis das Leid beendet ist.


    Viele queere Menschen lassen sich inspirieren durch Guan Yin, die ja in Indien männlich war und in China als weiblich dargestellt wurde.


    Aber natürlich gibt es queere Bodhisattvas. Issan Dorsey hat zum Höhepunkt der AIDS Krise an AIDS erkrankten Menschen geholfen und war maßgeblich für die Entstehung der Hospiz-Bewegung in den USA. Und wenn ich mir seine Biographie durchlese, konnte nur er so etwas machen, denn er kannte die Lebenssituation der Marginalisierten (Sexarbeiter:innen, Crossdresser...) sehr gut und verstand deren Probleme. Und da wirst Du viele andere finden, die Ähnliches geschaffen haben.

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • wenn ich mir seine Biographie durchlese, konnte nur er so etwas machen, denn er kannte die Lebenssituation der Marginalisierten (Sexarbeiter:innen, Crossdresser...) sehr gut und verstand deren Probleme.

    Das stimmt, aber das gilt auch für andere Bereiche. Wer im Thema ist, kann manche Sachen evtl.(!) besser vermitteln. Kampfsportler können wahrscheinlich bessere Anti-Gewalt-Trainings geben, Menschen mit Migrationshintergrund können sich besser in die Probleme von Neubürgern einfühlen etc.


    Insofern können queere Menschen sich natürlich besser in die von dir genannten Themen einfühlen - aber weder haben sie m.E. automatisch die Verpflichtung, sich genau in diesem Bereich zu engagieren, noch befreit es nicht-queere Menschen von ihrer Verantwortung gegenüber ALLEN fühlenden Wesen..

  • Welch poetische "Leichenfeldbetrachtung"....

    Sehr intensiv, bis in die Tiefe beobachtet, aversiv beschrieben und ergänzt durch eigene

    Phantasien und Gedankengebilde, vermögen diese Verse zu erschüttern und aufzurütteln.

    Vor allem jene, die an (schönen) Körpern liebend anhaften...


    Der Buddha verweist mit einer ähnlich drastischen Lehrrede (Digha Nikaya 22 /Maha Satipatthana Sutta - Die neun Leichenfeldbetrachtungen) auf die grausame Realität, welcher man sich bewusst sein sollte. Vergleichsweise nüchtern und emotionslos:

    g) Die neun Leichenfeldbetrachtungen

    1. Und weiter noch, o Mönche: als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen, einen Tag nach dem Tode, zwei Tage nach dem Tode oder drei Tage nach dem Tode, aufgedunsen, verfärbt und verfaulend. Da wendet er es auf eben diesen (seinen eigenen) Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen!>

    So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper. <Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.

    So auch, o Mönche, weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.

    2. Und weiter noch, o Mönche: als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen, von Krähen zerfressen, von Adlern zerfressen, von Geiern zerfressen, von Hunden zerfressen, von Schakalen zerfressen oder von den vielerlei Würmerarten zerfressen. Da wendet er es auf eben diesen (seinen eigenen) Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen!>

    So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper. <Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.

    So auch, o Mönche, weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.

    Und weiter noch, o Mönche: als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen,

    3. ein Knochengerippe, fleischbehangen, blutig, von den Sehnen zusammengehalten,

    4. ein Knochengerippe, fleischentblößt, blutbefleckt, von den Sehnen zusammengehalten,

    5. ein Knochengerippe, ohne Fleisch, ohne Blut, von den Sehnen zusammengehalten,

    6. die Knochen, ohne Zusammenhalt, in alle Richtungen verstreut: hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Beinknochen, da ein Schenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da der Schädel.

    7. die Knochen gebleicht, muschelfarbig,

    8. die Knochen zuhauf, jahrelang (daliegend),

    9. die Knochen modernd, zu Staub geworden.

    Da wendet er es auf eben diesen (seinen eigenen) Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen !>

    So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper. <Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.

    So auch, o Mönche, weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.


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    Das Glas war schon immer zerbrochen, der Körper ist schon zerfallen...

    Angesichts dieser "Aussichten", was kümmern uns "Banalitäten" wie Geschlechtsidentitäten, sexuelle Präferenzen u.ä. ?


    So könnte man denken....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Ich selbst war ab Einsetzen der Pubertät weitgehend heterosexuell orientiert und noch heute ist für mich das weibliche das (optisch) 'schönere' Geschlecht :) . Wobei ich mit der Zeit gelernt habe, dass sich Weiblichkeit bei weitem nicht in Schönheit erschöpft ...


    Aber ich wuchs auch in einer Zeit auf, in der (männliche) Homosexuelle nicht nur gesetzlich verfolgt, wenn auch nicht mehr ins KZ gesteckt wurden. In der 'man' / Mann männliche Homosexuelle verachtete und der harmloseste Ausdruck, mit dem man über sie sprach, '175er' war - nach dem einschlägigen Paragraphen im Strafgesetzbuch. Alles potentielle Kinderschänder ... Sich da - insbesondere als Heranwachsender - zu outen, wäre sozialer Selbstmord gewesen. Und natürlich war dies auch geeignet, homosexuelle Anteile der eigenen Persönlichkeit zu unterdrücken und zu verdrängen.


    Im Psychologieunterricht hatten wir in der 12. Klasse eine Lehrerin, die vorher beim Bistum Mainz als Psychagogin tätig war. "Der Bischof hat sie nur unter Tränen gehen lassen", so wurde sie uns vom Direktor angekündigt. Die erzählte uns im Unterricht, Homosexualität sei zwar grundsätzlich nicht charakterlich verwerflich, aber doch eine ernste Krankheit. Halt eine Perversion. Das gab dann auch ziemlich Ärger - für die unter uns Schülern (die Mädels sahen das lockerer), die sich solch einen Unfug nicht bieten lassen wollten. Nicht für die Dame versteht sich. Damals (Mitte der 70er) hatte sich zumindest bis zu mir schon herumgesprochen, das homo- oder bisexuelles Verhalten unter Säugetieren weit verbreitet ist und ich hatte Kinseys Report zum männlichen Sexualleben gelesen. 37% der Männer hatten wenigstens einmal homosexuellen Verkehr, etwa die Hälfte deutliche bisexuelle Tendenzen usw. usf. ... US-Amerikaner, im Jahr 1948! Viele können das heute gar nicht mehr verstehen, was das für eine Revolution in den Köpfen ausgelöst hat. Einfach, weil die ausgesprochen homophobe Männlichkeitsideologie mit der statistisch erhobenen Wirklichkeit des Sexualverhaltens von Männern konfrontiert wurde. Das - das Bewusstsein, nicht nur eine kleine 'abartige' Minderheit zu sein, ermutigte dann auch zum 'outen' und für die Heteros (leider bei weitem nicht allen) führte das wiederum dazu, dass 'schwul' nicht mehr als ein geheimes (und bedrohliches) Laster wahrgenommen wurde. Man 'kannte' nun Schwule - privat und über Medien - und fand an ihnen nicht mehr auszusetzen als an Heteros.


    Okay, Opa erzählt wieder vom Krieg ... Eigentlich wollte ich zur Frage genetischer 'Verankerung' sexueller Präferenzen ergänzend auf das Phänomen Epigenetik hinweisen. Hier lässt sich wohl eine Art 'Schnittstelle' verorten zwischen Verhalten ('karma') und genetischer Disposition.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Der Form nach ja, aber auch für mich hat die Diskussion einen unangenehmen Beigeschmack.

    Ich wollte den Thread bestimmt nicht starten um subtile Diskrimierungen zu schüren!

    Ich bitte um Vergebung.


    Im besten Fall sollte der Gegenteilige Effekt entstehen, dass Homosexualität und Transsexualität nicht nur „respektiert“ sondern als „normal“ gesehen werden…


    Ich weiß jetzt nicht wie ich das am besten Formuliere. Wenn ein Baum 90% nur blaue Blüten hat, fallen die roten Blüten auf und pinke Blüten…

    Leider gibt es dabei, Faszination, Gleichgültigkeit, oder manche hängen gebliebene Menschen mit Kontrollwahn, das die Natur sich nie ändern sollte, projizieren ihre eigenen Probleme auf die roten Blüten…


    Ich habe natürlich auch persönliche Gründe für den Thread, manchmal hat man so „Flash Backs“ als Kind viel mehr als erwachsener, von vll alten Leben…

    Ich glaube das ich im alten Leben eine Frau war…

  • Ich bin nicht homosexuell oder haben den Drang danach eine Frau zusein, ich glaube mir wäre es egal in welchem Geschlecht ich geboren werden würde, vll wäre ich als Frau glücklicher geworden… :shrug:


    Aber naja manchmal hat man so intuitive Gefühle, wer man im alten Leben war. Und wenn ich mich an meine frühsten Kindheitserinnerungen erinnere, wo der Geist mehr „frei“ wahr…

    Aber das könnte ja auch Einbildung gewesen sein…

  • Ich meine damit, dass es eine Lehre der Befreiung ist, dass wir uns von polaren Konzepten entfernen und langsam anfangen die "Zwischentöne" erkennen. Damit sind wir von einer Befreiung wahrscheinlich immer noch entfernt, aber die Richtung stimmt. Oder?

    Ja Du hast recht und der Begriff „Zwischentöne“ passt besser :)


    Ich habe leider nicht die richtigen Begriffe dafür… aber wie soll man was in Worte beschreiben, wenn diese so abgehakt, in Kategorieren, und polar sind… :D


    Die Welt ist bunt, geworden genauso die Sexualität, genauso die Zwischentöne….

    Wie ich sagte es ist keine Krankheit oder „schlechtes Karma“… sondern Vermischung der Töne, meine Frage eher?


    Das klingt aus der heutigen Sicht vll zu stereotypisch, aber Yin und Yan, Männer hart und gefühllos rational und das Weibliche, weich intuitiv mitfühlend…


    Ich bin wohl unverzeihlich, diese Stereotypen aufzufassen in der heutigen Zeit….(obwohl ich mehr dieses weibliche mitfühlende intuitive Wünsche in der heutigen Zeit!)

    2 Mal editiert, zuletzt von SpektrumRot ()

  • Eigentlich wollte ich zur Frage genetischer 'Verankerung' sexueller Präferenzen ergänzend auf das Phänomen Epigenetik hinweisen. Hier lässt sich wohl eine Art 'Schnittstelle' verorten zwischen Verhalten ('karma') und genetischer Disposition.

    Und die wäre wie zu beschreiben?

  • Hier lässt sich wohl eine Art 'Schnittstelle' verorten zwischen Verhalten ('karma') und genetischer Disposition.

    Ich glaube wenn der Buddha heute wieder geboren werden würde, würde er bestimmt etwas anderes lehren, diese ganzen wissenschaftlichen Erkenntnissen versuchen in einem verständlichen Zusammenhang zu bringen,


    Früher war alles abgetrennt, heute ist noch alles viel abgetrennter im abgetrennter sein, wie erkläret man Karma, Genetik, Epigenetik, wie wirkt sich verhalten und Umstände auf die Genetik aus… usw. :D

  • Aber sehr interessant, ich glaube das dein Körper deine Genetik von deinem Karma abhängt. Und die Umwelt und dein Verhalten was man macht, isst, Stress, Drogen, oder Medikamente konsumiert hat einen Einfluss auf die Genetik (Epigenetik)


    Aber trotzdem, Ursache und Wirkung im nächsten Leben bekommt man einen Körper(damit auch die Genetik) die durch Ursache und Wirkung entstanden ist.


    Aber ganz deutlich zusagen, Ursache Wirkung verschiedene Interessen…

    Der Körper Genetik hängt nicht vom schlechten Karma ab

  • Ich frage mich immer wieder neu, wie man auf derartige Fantasien kommt, die aber auch überhaupt nichts mit den Überlieferungen zu tun haben. Wenn man von Ursache und Wirkung spricht, muss man doch über "Bedingtes Entstehen" reden. Steht da iwas von Epigenetik und dass "der Körper" von Karma bedingt ist? Oder dass "man" im "nächsten Leben" einen neuen Körper "bekommt"?

  • Also wirklich Fantasie, ich hoffe die rechte Rede oder den guten Ton zu bewahren.


    Erstmal

    Buddha wusste nichts von Genetik in der Zeit.


    Du bist alles, und um es ganze kompliziert zu machen, Du dein Geist und Körper ist eine Illusion, Du existierst aber nicht als eigenständig sondern als alles bzw in alles.


    Ob deine GENTEIK dein Geist (Gehirn)es ist ein „Produkt“ von deinem Karma.


    Da gibt es keinen Unterschied in der Hinsicht.

    Ich sage beides ist gleich, andere sagen es ist untrennbar oderso.


    Und um es super kompliziert zumachen, wenn man es doch abtrennen will, dein Verhalten kann deine Genetik beeinflussen usw…

  • Ich sage mal so, wenn es um die Genetik Sache geht,


    Man hat eine gewisse Genetik (und die hat nichts zwangsläufig was mit schlechtem Karma zutun!!!)


    Man verhält sich heilsam, es gibt Epigenetische Veränderungen…


    Und im nächsten Leben bekommt man eine ganz andere Genetik die vom Karma verursacht wird…

  • Versteh immer noch Bahnhof. Was für n "man", was für ein "nächstes Leben", "wer" "bekommt" irgendwas? Woher? Von wem?

  • Und die wäre wie zu beschreiben?

    Nun, eine für Laien einigermaßen verständliche Beschreibung findet man in dem Link. Bemerkenswert ist dabei, dass Verhaltensmuster den genetischen Code modifizieren können und insofern auch auf der physischen (biologischen) Ebene (auf genetische Nachkommen) übertragen werden können. Was natürlich mit dem Vulgärverständnis von 'karma' als einem Erbe, das ein "man" als eine Art Mitgift zum neuen Körper erhalt, nichts zu tun hat - und dieses schon gar nichts mit Buddhismus. 'Karma' ist schlicht das o.g. Verhaltensmuster, also durch Willensimpulse gesteuertes, konditioniertes Handeln. Im Prozess wechselseitig bedingten Entstehens hat der rupaskhandha keine unabhängige, rein biochemische Dynamik sondern seine Entwicklung ist nicht getrennt von den nama - Aspekten des namarupa. Ist jetzt für den Anfängerbereich vielleicht ein bißchen viel ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ich versuch das mal zu kompilieren:

    Eigentlich wollte ich zur Frage genetischer 'Verankerung' sexueller Präferenzen ergänzend auf das Phänomen Epigenetik hinweisen. Hier lässt sich wohl eine Art 'Schnittstelle' verorten zwischen Verhalten ('karma') und genetischer Disposition.

    Bemerkenswert ist dabei, dass Verhaltensmuster den genetischen Code modifizieren können und insofern auch auf der physischen (biologischen) Ebene (auf genetische Nachkommen) übertragen werden können.

    Nein, das ist nicht richtig. Der genetische Code bleibt völlig unberührt, nur die Ausführung (Genexpression) des Codes wird modifiziert. Dies ermöglicht eine kurzfristige Anpassung des individuellen Stoffwechsels an veränderte Umweltbedingung, sollten diese etwas länger anhalten, auch über wenige Generationen dieser Individuen hinweg. Worauf ich hier hinauswill, dass es nicht das Verhalten an sich ist, das diese Modifikation bewirkt, sondern zuvorderst die Umweltbedingen, die die Handlungsoptionen entweder stark, ohne Wahl, einschränken, oder erst ermöglichen.

    Was natürlich mit dem Vulgärverständnis von 'karma' als einem Erbe, das ein "man" als eine Art Mitgift zum neuen Körper erhalt, nichts zu tun hat - und dieses schon gar nichts mit Buddhismus.

    Aha, danke für die Klarstellung, hat also rein überhaupt nix mit Buddhismus zu tun.

    'Karma' ist schlicht das o.g. Verhaltensmuster, also durch Willensimpulse gesteuertes, konditioniertes Handeln.

    Wie denn nun, auch wenn es sich über Generationen hinweg manifestiert?

  • Geldgierige Menschen, könnten sehr viele Bücher schreiben:


    Buddhistische Hilfe bei Liebeskummer


    buddhistische Hilfe bei stark psychisch angeschlagen Menschen


    Buddhismus und Genetik.


    Obwohl alles enden wird, mit loslassen Anhaftung…


    Obwohl manche Sachen eventuell hilfreich sein könnten.


    Ich „glaube“ das egal ob die Genetik oder die Epigenetik vom Karma abhängt.

    Auch wenn das vll nicht mit buddhistischer Literatur übereinstimmt.


    Das dein Karma, sowohl dein Körper und somit die Genetik bedingt, sowie dein Geist oder die Umweltbedingungen die die Epigenetik bedingt.


    Ich wünschte mir ein Buddha, könnte erklären, dass nicht jeder gesunde große Frauenheld Milliardär, so geworden ist weil er vorher Mutter Teresa war und nur gutes tat.


    Oder jeder der viel Pech hat, deswegen leidet weil er im alten Leben nur Leid verursacht hat.


    Es geht zwar in diese Richtung, aber nicht jedes „Glück“ oder „Leid“ was man erfährt hat was mit ob man ein guter oder böser Mensch war zutun.

    Einmal editiert, zuletzt von SpektrumRot ()

  • Der genetische Code bleibt völlig unberührt, nur die Ausführung (Genexpression) des Codes wird modifiziert.

    ... wobei diese Genexpressionen (oder zumindest einige davon) nicht nur individuell auftreten, sondern sexuell reproduzierbar ('vererbbar') sind - weswegen sie nach meinem Verständnis Teil des genetischen Codes sind. Du verwendest diesen Begriff in einem engeren Sinn als ich.

    Worauf ich hier hinauswill, dass es nicht das Verhalten an sich ist, das diese Modifikation bewirkt, sondern zuvorderst die Umweltbedingen, die die Handlungsoptionen entweder stark, ohne Wahl, einschränken, oder erst ermöglichen.


    Okay, ich sehe, inwiefern das für Dich "nix mit Buddhismus zu tun hat". Unsere Umwelt - die soziale wie die physische - ist Produkt eines Verhaltens, das man als 'Ergreifen' bezeichen kann. 'Umwelt' ist das mit nāmarūpa Ergriffene. Entsprechend ist unsere Umwelt ja auch - die Atemluft, das Klima, die Meere, die Städte und die sie umgebende Kulturlandschaft mit mit ihren paar Naturreservaten usw. usf. Von unserer sozialen Umwelt will ich gar nicht erst anfangen ...

    Wieauchimmer - anscheinend war Dir entgangen, dass mein Verweis auf Epigenetik dieses Argument von Dir:

    Nein, es gibt keinen isolierten "Körper". Wie wir die Dinge erfahren, hängt von unserer allgemeinen Konstitution (sankhāra) ab. Diese wird wesentlich durch Bevorzugung/Abneigung/Ignoranz gespeist.

    ... mit einem naturwissenschaftlichen Argument stützen sollte. Nicht wegen Dir, sondern wegen SpektrumRot , für den das vielleicht hilfreich war - so war es zumindest gedacht. Freundlicher Vorschlag: prüf mal Deine Reflexe. :)

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Woher stammt Dein Wissen über Karma?

    Ich meine, dass es selbst im Buddhismus zum Thema unterschiedliche Positionen gibt. Im chinesischen Buddhismus gibt es Vorstellungen von "karmischer Vergeltung". In der letzten U&W gibt es einen schönen Artikel, wo beschrieben wird, wie ein Lehrer aus Taiwan erklärte, er habe Asthma, weil er einen Fisch ersticken ließ (ich weiß nicht mehr in welchem Leben). Die chinesische Vorstellung von Karma ist nicht so abstrakt wie die indische. Welche von beiden Vorstellungen ist nun richtig?

    Seine S.H. der Dalai Lama sage mal: „Die Lehre von der Leerheit – das ist eine der höchsten philosophischen Schulungen – das sei relativ zugänglich, aber Karma, das sei eine verborgene Wahrheit, die sei nur dem Buddha zugänglich.“


    Ich will hier einmal Werbung machen für eine Veranstaltung, wo das diskutiert wird: https://buddhismus-deutschland…or-alles-karma-ist-das-so

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“