Buddhismus und Homosexualität und Transsexualität

  • Dharma Buddy Jetzt drängst Du mich in eine Position, deren umstandshalber mich nur unglaubwürdig machen kann ;)


    Aber das ist doch Blödsinn, das nur ein Buddha das Karma verstehen kann.


    Egal was ich sage, es ist falsch….

    Vll das ich manche Dinge verstanden habe, aus einer anderen Perspektive

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  • .. wobei diese Genexpressionen (oder zumindest einige davon) nicht nur individuell auftreten, sondern sexuell reproduzierbar ('vererbbar') sind - weswegen sie nach meinem Verständnis Teil des genetischen Codes sind. Du verwendest diesen Begriff in einem engeren Sinn als ich.

    Ich verwende diesen Begriff wie wohl die allermeisten Biologen: der genetische Code ist die Abfolge der DNS-Basen. Die wird weder durch die hier zu behandelnde Modifikation der Basen (Methylierung) noch durch verbundene Chromatin-Proteine verändert (Histonmodifikation). Der entscheidende Unterschied ist: Veränderungen im genetischen Code sind irreversibel, epigenetische Modifikationen sind reversibel. Es gibt seltene Fälle, in denen die Methylierung über einen weiteren mehrstufigen Prozess zur Veränderung einer Base (C zu T) führen kann, das ist dann aber unter chemische Mutation zu verbuchen und nicht mehr Gegenstand epigenetischer Betrachtungen.

    Zitat

    Unsere Umwelt - die soziale wie die physische - ist Produkt eines Verhaltens, das man als 'Ergreifen' bezeichen kann.

    Ich würde es an dieser Stelle vorziehen, die naturwissenschaftliche Definition, nicht mit der Perspektive des Dharmas zu vermischen.
    Wenn epigenetische Phänomene beim Menschen sind - wenn ich mich recht erinnere - zuerst bei Populationen beobachtet worden, die unter starker Einschränkung der verfügbaren Nahrungsbasis litten - der Stoffwechel versucht sich daran anzupassen, gleichbedeutend mit einer Veränderung der Genexpression. Es ist biologisch sinnvoll, dieses Muster auch für die nächste Generation zu bewahren, die Umstände könnten ja mittelfristig andauern. Daran ist aber die Nachkommenschaft nicht gebunden, falls die Umstände nicht andauern, es ist nur eine physisch gebahnte Option. Verhalten manifestiert sich völlig anders - nämlich durch Erlernen, eben Aneignen, etwa dass man die Gewohnheiten der früheren Generation kopiert. Etwa in dem Sinne, dass diese an den Ernährungsschemata in einer Krise festhält, obwohl sich die Umstände geändert haben, oder ins extreme Gegenteil verfällt.
    Findet dieses Kopieren nicht statt, verschwinden auch die epigenetischen Veränderungen.

    Freundlicher Vorschlag: prüf mal Deine Reflexe. :)

    Mein einziger Reflex ist zunächst, zu verstehen, was das Geschriebene zu bedeuten soll.
    Dass "namarupa" eine untrennbare Einheit ist, bedeutet nicht, dass jede physische Modifikation auch eine (dharma-relevante) psychische Modifikation zur Folge hat, v.v..

  • Seine S.H. der Dalai Lama sage mal: „Die Lehre von der Leerheit – das ist eine der höchsten philosophischen Schulungen – das sei relativ zugänglich, aber Karma, das sei eine verborgene Wahrheit, die sei nur dem Buddha zugänglich.“

    Ja, das scheint ne tibetische Doktrin zu sein. Für mich aus durchsichtige Gründen.

  • Wieso unglaubwürdig? Natürlich können wir unser Karma sehen: Gewohnheiten, Saṅkhāra, die endlosen Ketten von Ursache und Wirkung in unserem Geist usw. In jeder Meditation lernen wir mehr über uns selbst.

    Aber in diesem Thread hast Du ja eine andere Frage gestellt und ich habe Dir einige "klassische" Erklärungen geliefert, die karmische Wirkungen über mehrere Leben zum Thema hatten. Und selbst nach traditioneller Lehre sind diese Einsichten völlig außerhalb unserer Reichweite. Wir können sie glauben, sie ablehnen oder uns agnostisch verhalten. Aber wissen können wir es nicht, oder?

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • ich habe Dir einige "klassische" Erklärungen geliefert, die karmische Wirkungen über mehrere Leben zum Thema hatten. Und selbst nach traditioneller Lehre sind diese Einsichten völlig außerhalb unserer Reichweite.

    "klassisch" ist das auch völlig uninteressant, abgesehen davon, dass es nicht ausgemacht ist, was mit "über mehrere Leben" gemeint ist.

  • Aber in diesem Thread hast Du ja eine andere Frage gestellt und ich habe Dir einige "klassische" Erklärungen geliefert, die karmische Wirkungen über mehrere Leben zum Thema hatten. Und selbst nach traditioneller Lehre sind diese Einsichten völlig außerhalb unserer Reichweite. Wir können sie glauben, sie ablehnen oder uns agnostisch verhalten. Aber wissen können wir es nicht, oder?

    Ja, wir können es natürlich nicht wissen, oder uns nicht sicher sein.


    Ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise eben, ist mir über die Lippen/Finger gerutscht

  • Es ist wohl nicht überzeugend, dass es aus meine Munde kommt,


    Auch wenn jeder Meister nach Buddha erstmal Selbstverwirklichung erreichen musste. Um zu lehren


    Sollte man trotzdem alles skeptisch selbst erfahren und Zeiten ändern sich.

    Alles änderst sich.


    Es mag sein, dass man als nicht-Buddha das Karma nicht ganz durch schauen kann.

    Aber es ist doch eine praktische Sache nicht mit dem Karma oder alten Leben anzufangen, damit man stets im hier und jetzt eine Veränderung anstrebt und sich nicht ablenken lässt, ob das für jeden richtig ist :shrug: Besonders für Neugierige.


    Ich glaube das es schneller und effektiver ist für manche, die Dinge aus einer anderen Richtung anzugehen… um zum „Kern“ zukommen oder zu verstehen

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  • Ich würde mich bei solchen Fragen nicht auf die Aussagen von Buddhisten aus dem Westen und vor allem nicht von Laien verlassen. Hier neigen wir seit einigen Jahren dazu. alles - ähnlich wie in einer großen Hippie-Kommune - schön zu reden, umzudeuten und zu relativieren, siehe zB auch Synodaler Weg in der katholischen Kirche.

  • Ich würde mich bei solchen Fragen nicht auf die Aussagen von Buddhisten aus dem Westen und vor allem nicht von Laien verlassen. Hier neigen wir seit einigen Jahren dazu. alles - ähnlich wie in einer großen Hippie-Kommune - schön zu reden, umzudeuten und zu relativieren, siehe zB auch Synodaler Weg in der katholischen Kirche.

    Was haben sexuelle Übergriffe der katholischen Kirche, mit menschlicher Selbstbestimmung, Gender und sexueller Orientierung zu tun? :)

  • Ich würde mich bei solchen Fragen nicht auf die Aussagen von Buddhisten aus dem Westen und vor allem nicht von Laien verlassen. Hier neigen wir seit einigen Jahren dazu. alles - ähnlich wie in einer großen Hippie-Kommune - schön zu reden, umzudeuten und zu relativieren, siehe zB auch Synodaler Weg in der katholischen Kirche.

    Was haben sexuelle Übergriffe der katholischen Kirche, mit menschlicher Selbstbestimmung, Gender und sexueller Orientierung zu tun? :)

    Es war ein aktuelles Beispiel dafür, als was Religion hier mittlerweile verstanden wird, wie hier etwas missbraucht wird um eine ganze Religion umzumodeln und dafür das hier alles andere wichtiger ist, als die "Basics" der eigenen Religion; der Zeitgeist also die eigentliche Religion ist.

  • Es gibt auch kein (einzelnes) Gen für Körpergröße oder mathematische Begabung, trotzdem könnte man nicht bestreiten, das wäre nicht auch genetisch "angelegt".

    Ich bezweifle das mit der Genetik auch Ich habe schon mehrere Menschen kennen gelernt, deren Sexualität sich im Laufe ihres Lebens umgepolt hat (het zu homo und umgekehrt).


    Man weiss es schlicht nicht, zumindest Stand heute.

  • die "Basics" der eigenen Religion; der Zeitgeist also die eigentliche Religion ist.

    Ich denke schon, dass sich Religionen in der Zeit verändern und man auch Religionen nicht über Gebühr anhaften sollte.

  • Ich bezweifle das mit der Genetik auch Ich habe schon mehrere Menschen kennen gelernt, deren Sexualität sich im Laufe ihres Lebens umgepolt hat (het zu homo und umgekehrt).

    Nach der Definition gelten nur Leute, die gar nicht auf das andere Geschlecht stehen als "homosexuelll", während die dreimal so hohe Anzahl von Leuten, die da nicht so gebunden sind, als "bisexuell" gelten.

  • Ich bin eine Frau. Wer sagt mir denn das eine Frau nicht einen solchen Körper hat? Ich bin immer damit zufrieden gewesen.

  • Nach der Definition gelten nur Leute, die gar nicht auf das andere Geschlecht stehen als "homosexuelll", während die dreimal so hohe Anzahl von Leuten, die da nicht so gebunden sind, als "bisexuell" gelten

    Das ist mir klar. Wobei reine het/homos sind m.W. nur ca 20%.


    Mit umgepolt meine ich z.B. jemanden, der voll hetero war, bei der Bundeswehr, hat sich null für Männer interessiert, eine Frau geheiratet.

    Ende dreißig dann plötzlich die Wandlung, heute geschieden und ausschließlich homosexuell, null Interesse mehr an Frauen.


    Wie vielen Menschen das in dieser deutlichen Ausprägung widerfährt, weiss ich nicht, aber ich kenne mindestens fünf Personen, die nicht bi gelebt haben und sich nicht als bi bezeichnet haben und nach langen Jahren des einen Lebens auf die andere Form gewechselt haben.


    Immer mehr Forschende sprechen wohl davon, dass unsere sexuelle Orientierung nicht statisch, sondern eher fluide ist.

  • Ergibt Sinn da die innere Energie, oder Chi in der chinesischen Medizin genannt, auch fluide ist. Und schließlich gibt es ja die Meinung, dass sexuelle Orientierung mit der inneren Energie zu tun hat.

  • die "Basics" der eigenen Religion; der Zeitgeist also die eigentliche Religion ist.

    Ich denke schon, dass sich Religionen in der Zeit verändern und man auch Religionen nicht über Gebühr anhaften sollte.

    Und ich denke: Wenn man sich schon einer Religion zugehörig fühlt, dann muss man sich auch Mühe geben nach ihren regeln zu leben. Alles andere ist meiner Meinung nach Heuchelei und das kann ich persönlich nicht ernst nehmen.


    Es gibt auch kein (einzelnes) Gen für Körpergröße oder mathematische Begabung, trotzdem könnte man nicht bestreiten, das wäre nicht auch genetisch "angelegt".

    Ich bezweifle das mit der Genetik auch Ich habe schon mehrere Menschen kennen gelernt, deren Sexualität sich im Laufe ihres Lebens umgepolt hat (het zu homo und umgekehrt).


    Man weiss es schlicht nicht, zumindest Stand heute.

    Ist zum Teil und vor allem in der jetzigen Zeit aber auch garantiert ein ganzes Stück weit eine Modeerscheinung.

    Für mich gelten jedenfalls nur folgende Punkte:

    1. Jemand der mit XX-Chromosomen geboren wurde ist und bleibt eine Frau.


    2. Wer mit XY-Chromosomen geboren wurde, bleibt ein Mann.


    3. Alle anderen Chromosomenpaarungen - um hier gleich vorbeugend ein Argument zu liefern - sind genetische Anomalien i.d.R. mit Krankheitswert. Wer z.B. XXY-Chromosomen trägt (Klinefelter-Syndrom), hat ja auch mit teils gravierenden geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen und Folgeerkrankungen zu kämpfen. Wäre diese Chromosomenpaarung normal, dann wäre dem halt nicht so.


    4. Mann und Frau sind zwar gleichwertig, haben aber eben aufgrund ihres Geschlechts und z.T. biologischen Gegebenheiten halt - biologisch gesehen - auch gewisse Rollen zu erfüllen.

    Und jetzt teert und federt mich ;)

  • Und ich denke: Wenn man sich schon einer Religion zugehörig fühlt, dann muss man sich auch Mühe geben nach ihren regeln zu leben. Alles andere ist meiner Meinung nach Heuchelei und das kann ich persönlich nicht ernst nehmen.

    Welche Regeln meinst Du denn da jetzt? Die der Theravadins, des Zen, des tib. Buddhismus, so wie sie in Thailand verstanden werden oder in Burma oder wie Roshi XYZ aus Bielefeld die Silas auslegt oder wie sie vor 2.000 Jahren bei den Buddhisten auf Sri-Lanka gesehen wurden oder um 1000 n.u.Z. in China oder doch eher wie sie in Tibet bis kurz vor der Besetzung durch die Chinesen üblich waren? 🤔


    4. Mann und Frau sind zwar gleichwertig, haben aber eben aufgrund ihres Geschlechts und z.T. biologischen Gegebenheiten halt - biologisch gesehen - auch gewisse Rollen zu erfüllen.

    Auch hier die Frage: Welches Rollenverständnis legst Du genau zu Grunde, welches ist das richtige? Das deutsche, amerikanische, das aus Kenia oder eines irgendeiner Ethnie im südamerikanischen Regenwald, zu welchem Punkt der Menschheitsgeschichte genau?



    Es wird klar, wie unreflektiert Deine Aussagen sind? Als gäbe es etwas festes, unverrückbares, etwas, das immer schon so war, jetzt so ist und immer so sein wird.


    Das betrifft auch Dein Verständnis über die Geschlechter.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Für mich gelten jedenfalls nur folgende Punkte

    Ja, wenn man sich diesen und deine anderen Beiträge so anschaut, dann sieht man, dass du strikte Vorstellungen davon hast, wie etwas sein soll.


    Hast du eine Vermutung, warum die Selbstmordrate bei Homosexuellen früher so hoch war und jetzt viel niedriger? Bei Trans-Menschen ist sie bis heute sehr hoch.

  • wenn ein Mensch mit XY Chromosomen, einen „Testosteron-Rezeptor-Defekt“ hat, dann kommt phänotypisch eine Frau heraus. Ohne körperliche Defizite.

    Das fällt auch garnicht auf am Anfang.

    Und haben auch kein Bedürfnis männlich zusein.


    Das Fragezeichen, kommt meistens erst viel später, wenn… und wenn man sich die Mühe eines Gentests macht, um absolute Gewissheit zuhaben.

    Manchmal wird es erst Jahrzehnte später entdeckt.



    Was ich sagen, ich will finde die Geschlechtersache auch von Natur aus /Genetisch sehr schwammig.

    Nicht nur Neurologisch/Psychologisch.


    Der Urtyp Frau, dann später kommen die Hormone die entscheiden ob sich männliche Merkmale bilden oder nicht

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  • dann kommt phänotypisch eine Frau heraus. Ohne körperliche Defizite.

    Das fällt auch gar nicht auf am Anfang.

    Phänotypisch zunächst nicht, aber spätestens mit der Pubertät. Es entwickelt sich auch keine Gebärmutter, es gibt also "körperliche Defizite".

  • Ja keine Gebärmutter und auch keine „Tage“ usw.


    Und keine „Brüste“ und keine „Kurven“ (aber seien wir mal ehrlich, das haben die heutigen abgemagerten Models auch nicht)


    Aber man würde nicht auf Idee kommen, das es ein Mann sein könnte auch vom Verhalten her…


    Aber meinte mit Defizit, es fällt nicht auf, eine gesunde Frau, nicht wie beim XXX-Syndrom


    Ich wollte nur daraufhin weisen, dass diese Geschlechtersache auch von Natur sehr schwammig ist. Das es kein eindeutig Mann oder Frau gibt, sowohl psychologisch als auch körperlich in der Anfangsphase.

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