• GKH

    Ich habe das zu allgemein formuliert, sicher wird es positive Dinge gegeben haben, nur der eine Mensch erlebt davon mehr, der andere wohl Weniger.


    Weißt du ich nehme mir jeden Abend das Gleiche vor, kein Ärger oder Konflikt am nächsten Tag und dass ich so wenig wie möglich falsch mache, im Sinne des Buddhismus.


    Ich habe keine Ahnung, warum ich immer wieder dann in Situationen komme, mit denen ich gar nicht rechne, wo dann Ärger vorprogrammiert ist und ich bin nie spontan genug um mich zu wehren und der Ärger ist meist nachhaltig und schadet mir.


    JoJu91

    Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber sehe ich wie du. Ich bin 58 Jahre alt und weiß a) dass ich arbeiten muss, egal auch wenn es mir gesundheitlich so geht, dass ich normal nicht mehr arbeiten kann, aber ich werde regelrecht dazu gezwungen, weil man muss ja fast tot sein, um früher in Rente zu kommen plus die Abschläge sind so hoch, dass ich es mir nicht mal leisten könnte, also werde ich bis zum Umfallen arbeiten. Gut, wenn es gar nicht mehr geht, dann werde ich eh aussortiert.


    Meine Eltern sind relativ in eine gute Zeit reingefallen, da war der Beginn holprig, aber die müssen das was jetzt ist nicht mehr miterleben und manchmal denke ich mir, so traurig ich bin darüber, aber meine Eltern wären nicht gut damit zurecht gekommen.


    Das mit der Titanic ist ein guter Vergleich, es fiele mir kein Besserer ein, so sehe ich die Lage auch, wobei wenn es so ist, werde ich es natürlich akzeptieren, aber die meisten Menschen sehen es ja anders oder denken gar nicht nach, was auch okay ist.

  • GKH

    Ich arbeite mit Politikern seit Jahrzehnten und viel Gutes kam gerade von den Leuten nicht, Tendenz auch hier fallend.


    Renten? Schwieriges Thema. Einer meiner Eltern hat bis kurz vor der Rente gearbeitet und ist gestorben, der andere ein Elternteil hatte ein paar Jahre Rente, beide meiner Eltern haben selbständig gearbeitet, nicht fair. Mein Vater hatte nicht mal eine Woche Urlaub in seinem Leben, meine Mutter lange Zeit ganz wenig und später etwas mehr.


    Persönlich für mich wäre ich dafür, dass ich mich um meine Rente selbst kümmere. Hieße aber keine Abgaben an den Staat, detto keine Krankenversicherung. Diese Zwangsbeglückungen, wo Viele keine Leistung bekommen (z.B. im Gesundheitswesen) oder Rente, weil sie vorher sterben ist nicht fair.


    Was mich schon stört ist, dass in den letzten Jahren es so geworden ist, dass diejenigen, die wirklich nicht mehr können oder krank sind nicht in die Rente gelassen werden und sich ihr Leben lang abgeschuftet haben.


    Warum ist das passiert? Weil es früher viele ausgenutzt haben, mein Großvater ist mit 45 Jahren in Rente gegangen und hatte eine gute Rente, wobei das war in den 70er Jahren. Wobei der wurde in Rente geschickt.


    Detto haben viele Menschen "vorgetäuscht" sie wären sehr krank und waren es nicht und jetzt müssen das die ausbaden, die wirklich krank sind, die kommen nicht ins System mehr.


    Für mich ist die Rente der letzte Lebensabschnitt, also ich arbeite sicher solange ich kann, weil es mir auch Freude macht trotz Ärger.


    Diejenigen, die arbeiten könnten und nicht wollen auch denen gönne ich natürlich, dass sie leben können, aber es sollte wenigstens so fair sein, dass die die gearbeitet haben ein wenig besser gestellt wären später und auch jetzt. Weil es gibt viele, die unverschuldet nichts haben oder wenig haben und es gibt Menschen, die das System gnadenlos ausnutzen und das gefällt mir nicht.

  • Du nimmst dir da eine völlig unmögliche Aufgabe vor. Einerseits ist die Welt voller Konflikte, denen aus dem Weg zu gehen, hieße, einsam in einer Hütte vorsichhinzuleben. Sobald mehr als eine Person da ist, entstehen Konflikte, allein die Art, wie damit umgegangen wird, ist gestaltbar.

    Und selbst wenn man allein mit sich ist, entstehen Konflikte, weil es bisweilen entgegengesetzte Bedürfnisse gibt, Freiheit vs. Sicherheit sind solche, Verbundenheit vs. für sich einstehen kann auch sehr unvereinbar aussehen.

    Und der Vorsatz, ihnen aus dem Weg zu gehen, bewirkt einen Fokus auf Konflikte. Sag dir mal mehrere Tage stündlich 5x einen Satz mit Blumen (egal ob „Ich mag Blumen.“ oder „Ich mag keine Blumen.“ Oder was ganz anderes.) Du wirst merken, dass dir viel mehr Blumen auffallen werden.


    Das Wie mit Konflikten umgehen ist etwas, wo man ganz viel Lern- und Gestaltungsspielraum hat.


    _()_

  • Weil es gibt viele, die unverschuldet nichts haben oder wenig haben und es gibt Menschen, die das System gnadenlos ausnutzen und das gefällt mir nicht.

    Geht mir auch so.

  • Hallo, lieber Michael Haardt , :)


    danke für deine interessanten Beiträge !_()_

    Kann natürlich nicht umhin, noch ein paar Worte zu einzelnen Äußerungen zu verlieren... ;)

    Zum Thema auswandern: Den heiligen Gral gibt's nicht, jedes Land hat seine dunklen Seiten.

    So sehe ich das auch und für viele Menschen in anderen Ländern ist Deutschland so etwas wie ein "Paradies" (natürlich stellen sie vor Ort fest, dass hier auch nur "mit Wasser gekocht" wird...).


    Warum herrscht in Deutschland so eine Unzufriedenheit?

    Weil wir gefühlt/mutmaßlich auf einem "guten Weg" waren und relativ plötzlich, alles wieder schlechter wurde....?


    "Es ist leichter zu ertragen, etwas nicht zu bekommen, als es zu verlieren." (L.A. Seneca)

    Es gibt Gründe, die jemand an Deutschland fesseln können, aber abgesehen von Emotionen sind es wirklich nicht viele.

    Vielleicht hast du recht, aber diese wenigen Gründe wiegen schwer: Was ist mit Verwandten und Freunden, die man zurücklässt und bestimmte Emotionen (z.B. Heimweh) sollte man auch nicht unterschätzen....?

    Gerade für Ältere (Rentenalter) mag überdies gelten, dass man "einen alten Baum nicht verpflanzen soll" - flexible Anpassung fällt dieser Altersgruppe erfahrungsgemäß schwerer, aber

    sicherlich gibt es da große individuelle Unterschiede. :?

    Wenn Du deutscher Staatsbürger, gesetzlich krankenversichert und Rentner, idealerweise ohne Betriebspension, bist, steht Dir Europa schon mal ziemlich ohne Schranken offen, ein Test auf ein paar Monate ist relativ günstig und Du kannst jederzeit zurück.

    Egal, wohin du gehst/auswanderst, Dukkha kommt immer mit (sinngemäßer Ausspruch von Ayya Khema, wenn jemand vorzeitig vom Retreat abreisen wollte...)

    Freilich hat all das wenig mit dem Thema Einsamkeit zu tun. Interkulturelle Kommunikation hat ihre eigenen Herausforderungen und die deutsche Kultur ist schon ein Extrempunkt. Die Sprachbarriere gibt es dann auch noch. Aber Du wirst definitiv eine ganze Weile beschäftigt genug sein, um Dir über die Welt keine Gedanken mehr zu machen.

    Nach meinem Dafürhalten hat das schon etwas mit dem Thema "Einsamkeit" zu tun, weil Auswanderer oft die Erfahrung des Isoliertseins im fremden Land machen (Sprachbarriere, Sitten und Gebräuche der Bewohner des Gastlandes, Anpassungsschwierigkeiten aller Art usw.).

    Nicht überall sind Deutsche gerne gesehen, Fremden-/Ausländerfeindlichkeit gibt es auch andernorts (die "Dosis", die Anzahl der Ausländer, macht oftmals das "Gift")


    Ein Cousin von mir, arbeitete viele Jahre als Orthopäde in der Schweiz, wurde zunächst auch mit offenen Armen empfangen, aber das (zwischenmenschliche) Klima änderte sich in den letzten Jahren und inzwischen lebt er wieder in Deutschland.

    Der Buddhismus hat viele Vorschläge, wie man besser leben kann, und die sind alle persönlich. Alle Menschen wollen glücklich sein, aber sie beschäftigen sich kaum damit, wie sie es werden.

    Ja, der Buddhadharma ist eine Wahrheits- und Weisheitslehre, die vom Praktizierenden Selbstverantwortung, ehrliche Selbstreflexion und Einsatz fordert, wenn er auf dem Weg vorankommen will.


    Nach meinem Gefühl beschäftigen sich die meisten Menschen ständig mit Versuchen, sich - auf die eine oder andere Weise - glücklich zu machen (hauptsächlich durch Konsum jeglicher Art), fragen sich dementsprechend häufig, wie sie (noch) glücklich(er) werden könnten.


    Allerdings unterliegen viele (vermutlich die Mehrheit) diversen Irrtümern, wie dieser Zustand erreicht und (möglichst lange) erhalten werden kann.


    Gesundheit, Wohlstand/Reichtum, Liebesglück mit passendem(r) Lebenspartner(in), usw. stehen vielfach ganz oben auf der Wunschliste.

    Dass alles vergänglich ist, wird ausgeblendet, verdrängt, ebenso, wie die buddhist. Wahrheit, dass die Ursache für Leiden das Begehren (Habenwollen und Nicht-Habenwollen) darstellt.


    Was m.E. zur Zeit besonders fehlt, ist der Blick auf das Positive - das Gute, Wahre und Schöne - was, neben dem Gegenteil, ja immer auch vorhanden ist und gerne übersehen wird.


    Alles hat 2 Seiten (und die Mitte), selbst Einsamkeit kann in positiver Weise betrachtet und genutzt werden - z.B. für die buddhist, Praxis....



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • GKH

    Keine Ahnung, warum ich immer wieder ungewollt in Konfliktsituationen komme.


    Anna Panna-Sati

    Warum die Menschen so unzufrieden sind, kann ich dir sagen, weil für die Meisten der Einzige Gott auf dieser Welt Geld und materieller Reichtum sind.


    Blöd nur wenn man krank ist, dann ist alles Nichts.


    Wenn jemand zu mir sagt, das gehört mir oder das ist mein Besitz, dann sage ich oft, machen Sie die Augen zu, dann sehen Sie was ihnen gehört.


    Ich bin auch unzufrieden, weil es ja nicht nur um "uns" geht sondern alles was gewisse Menschen tun gravierende lokale und globale Auswirkungen haben und da hat unser Land sich verändert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim1 ()

  • (…)

    Persönlich für mich wäre ich dafür, dass ich mich um meine Rente selbst kümmere. Hieße aber keine Abgaben an den Staat, detto keine Krankenversicherung. Diese Zwangsbeglückungen, wo Viele keine Leistung bekommen (z.B. im Gesundheitswesen) oder Rente, weil sie vorher sterben ist nicht fair.


    (…)

    Die Sozialversicherungen sind eine Umverteilung von oben nach unten. Ohne es genau so, wie es ist, richtig zu finden, - ich würde zuerst die Zwei-Klassen-Gesellschaft abschaffen, dass alle in den gleichen Topf zahlen - halte ich das für eine sehr sinnvolle Sache den Versuch jeder Person eine Grundversorgung zukommen zu lassen, auch wenn sie nichts oder wenig erarbeiten konnte.


    Aber den Ärger, viel in ein System einzahlen zu müssen, mit dem Versprechen davon später gut leben zu können, und es entpuppt sich später anders, kann ich gut nachvollziehen.

  • GKH

    Ich sehe wenig Hoffnung auf Änderung in Bezug auf die Zweiklassengesellschaft. Wobei ich das so definiere, die einen haben Geld und haben zumindest keine existenziellen Sorgen und die anderen haben wenig bis nichts, mittlerweile selbst die die tagtäglich arbeiten, es geht sich einfach nicht mehr aus für Viele.


    Also wenn du dir mein Leben vorstellen willst, ich arbeite, schlafe, Essen und Gesundheitsversorgung dafür geht alles was ich habe drauf und meist mehr noch.


    Daher bin ich glücklich Buddhist zu sein, weil da sind ja ein paar Dinge noch geblieben, die Freude machen, weil theoretisch, wenn man nichts mehr tun kann, meditieren sollte fast immer gehen und das ist frei.

  • Die Existenziellen Sorgen nehmen bei vielen mit dem Geld nicht ab. Ich hatte mal einen Mandanten, der mir erzählte wie schrecklich sein Leben ist, nirgendwo seien seine Millionen sicher. :roll:

  • Daher bin ich glücklich Buddhist zu sein, weil da sind ja ein paar Dinge noch geblieben, die Freude machen, weil theoretisch, wenn man nichts mehr tun kann, meditieren sollte fast immer gehen und das ist frei.

    Lachen geht auch immer, die Erkenntnis kam mir mal beim Lachyoga. Weil sich das künstliche Lachen mit passenden Menschen dann doch irgendwann in echtes umwandelt.

  • Ich habe auch einen Bekannten und eine Arbeitskollegin, der Bekannte ist superreich und spricht seit Jahren von der Verarmung, die Arbeitskollegin hat ähnliche Problem, die weiß nicht wohin mit dem vielen Geld.


    Gerade bei solchen Menschen fehlt mir jedes Verständnis und das nicht aus Neid sondern ich denke mir sind die durchgeknallt oder was?

  • Auch wenn Österreich zeigt, dass es besser geht als bei uns, ist es ein sehr komplexes Thema.

    Wenn Du Lust hast, guck Dir das mal genauer an. Die vermeintlich höheren Renten fallen dort auch nicht vom Himmel, sondern haben ihren Preis. Es gibt beispielsweise in vielen Fällen, die hier über die Rentenversicherung abgesichert sind, in Österreich gar keine Rente.


    Beispiel: https://www.deutsche-rentenver…ergleich-oesterreich.html


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Kommt drauf an, wo man hinsieht, ich lebe in Europa, aber man könnte auch sagen in Teilen der Welt ist es besser geworden, das sehe ich auch so, nur nochmals ich lebe in Europa und ich kann kaum eine Entwicklung sehen, die mir Mut macht, seit 2020 haben sich die Dinge dramatisch verschlechtert.

    Das schreit nach einem neuen Faden, in dem wir positive Entwicklungen in Europa seit 2020 sammeln? Kann mir keiner erzählen, dass es die nicht gibt :)

    Super Idee, GKH ! :like: :)


    Übernimmst DU das?... :grinsen: ;)




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Ich habe auch einen Bekannten und eine Arbeitskollegin, der Bekannte ist superreich und spricht seit Jahren von der Verarmung, die Arbeitskollegin hat ähnliche Problem, die weiß nicht wohin mit dem vielen Geld.


    Gerade bei solchen Menschen fehlt mir jedes Verständnis und das nicht aus Neid sondern ich denke mir sind die durchgeknallt oder was?

    Je tiefer man in einem Land fallen kann, desto tiefer kannst du auch als Millionär fallen. Ließe sich wie in einigen nordeuropäischen Ländern dran arbeiten, dass alle nicht so tief fallen können. Da ist das Wohlbefinden der oberen höher als hier.

  • Schaue ich mal rein, vielen Dank. Mir war bisher in erster Linie bekannt, dass sie Beamte in den großen Topf geworfen haben und das durchschnittliche Rentenniveau deutlich höher ist.

  • detto keine Krankenversicherung.

    Wow, Du scheinst ja sehr wohlhabend zu sein, Respekt.


    Ich wurde vor ein paar Jahren von einem LKW angefahren. Drei Wochen Krankenhaus, 6 OPs, 2 Jahre Reha auf niedrigem Niveau, Kosten etwas über 200'000 EUR.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Schaue ich mal rein, vielen Dank. Mir war bisher in erster Linie bekannt, dass sie Beamte in den großen Topf geworfen haben und das durchschnittliche Rentenniveau deutlich höher ist.

    Genau. In dem Artikel steht, dass die Beitragssätze dort viel höher sind, die Wartezeiten 3mal so lang, wie bei uns, und *alle* Renten komplett besteuert werden. Deshalb sind die Durchschnittszahlen nichts wert.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • "Wenn du mal ganz betrübt bist, dass du meinst, kein Mensch auf der Welt könnte dir helfen, dann tue jemandem etwas Gutes, und gleich wird's besser sein".

    Diesen Ausspruch von Peter Rosegger hat mir mein Grundschullehrer ins Poesiealbum geschrieben, kurz bevor sich unsere 4. Klasse auflöste. Das war 1965.

    Kürzer gefasst, schrieb eine Klassenkameradin hinein:

    "Mach andern Freude - du wirst erkennen, dass Freude freut."


    Warum hast Du eine so negative Einstellung?

    Es kommt darauf an, Freude zu geben ohne tun, ohne Absicht der Belohnung/Verdienst, denn eine Absicht hat Erwartung an das, wie Freude zurückgegeben wird. Mein Freude geben soll so belohnt werden, wie ich das mit meiner Absicht, als Verdienst erwarte.

    Werden meine Vorstellungen nicht erfüllt, erscheint Leiden der Vereinsamung/Ablehnung.

  • Man kann sich lange über Politik, die Sozialsysteme und -architekturen unterhalten, überlegen oder sich ärgern - und steht danach immer noch am gleichen Punkt wie zuvor. Das ist nur sinnvoll, wenn man gar nicht weiß, in welcher Situation man eigentlich ist, und warum, und welche Optionen man hat.


    Anna Panna-Sati :


    Die Unzufriedenheit herrscht nicht nur hier, sondern in vielen westlichen Ländern, speziell alten entwickelten Ländern. Es ist die Angst vor der Zukunft und sie ist berechtigt. Nicht alle verstehen die Ursachen, aber jeder merkt es irgendwo, dass sich etwas zum Schlechten verändert. Und sei es, dass es plötzlich ein Problem wird, einen Termin beim Arzt oder in der Autowerkstatt zu bekommen, oder körperliche Gewalt nicht mehr im Spielfilm, sondern direkt vor der Haustür zu erleben. Damit sage ich nicht, dass das der Anfang vom Untergang ist. Aber ein paar Länder könnten schon extrem zurückfallen. So etwas hat es in der Geschichte schon immer gegeben und dennoch denken alle, es würde nie mehr passieren.


    Ich wollte Emotionen nicht herunter stufen, sondern nur Klarheit schaffen: Es gibt sehr wenige rationale Gründe, warum man sein Leben nicht ändern kann, wenn man unzufrieden ist. Man muss vielleicht richtig viel lernen, aber das ist nur Arbeit. Die eigenen Emotionen zu verstehen ist oft schwierig und nicht immer erfreulich, aber hier gibt es keine externen Zwänge oder Fesseln.


    Ich sagte, dass Menschen sich kaum damit beschäftigen, wie sie glücklich werden. Meinst Du, dass Du gute Antworten bekommst, wenn Du sie fragst, was sie glücklich macht? Alle haben viele Wünsche, aber frage sie nach der Motivation für diese Wünsche und es wird oft still. Glück ist selten dabei. Die Erklärungen zu häufigen Motivationsketten im Buddhismus sind nicht anders als in der Psychologie oder bei Coaches für finanzielle Unabhängigkeit und dank Internet leicht verfügbar - falls man es wissen möchte. Du bemängelst, dass der Blick auf das Schöne zu kurz kommt. Ganz recht, aus genau diesen Gründen.


    Habe ich also Antworten auf all das? Wäre schön. :) DAS würde mich glücklich machen, denn jede einzelne Antwort tut's schon, aber mehr wären besser.


    @Tim99 Du klingst recht verbittert und wieder machst Du Menschen Vorwürfe. Das dient nicht Deinem Wohlergehen. Ok, Besitz und geschlossene Augen, gibt's auch positive Beispiele? Ja. Ich flog vor ein paar Wochen in einem Segelflugzeug mit und kann es nicht vergessen und will es wieder tun, wenn es gute Thermik gibt. Es war schlicht unbeschreiblich schön. Wenn jemand fliegen kann und einen Gleiter hat, dann wird er Dir mit geschlossenen Augen eine Stunde lang erzählen können, wie wunderbar das ist.


    Ruhe, das höchste Gut auf Erden, kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz. - Johann Georg Zimmermann

  • Aravind

    Ich habe natürlich eine Krankenversicherung, aber wenn dich fast alle Ärzte abweisen, dann darfst du das alles privat zahlen.

  • Aravind

    Wir nehmen keine neuen Patienten oder wir sind voll, wobei auch hier scheine ich ein Unikum zu sein. Andere Leute vorwiegend, die mehr Geld besitzen haben keine Probleme bei dem Thema.

  • Dieser Thread läuft unter "Allgemeines zum Buddhismus".


    Wenn ich hier neu wäre und das mein erster Einblick, würde mich das abschrecken.


    Wenn Einsamkeit dazu führt, dass ich noch tiefer in Samsara versinke, dann habe ich von der Lehre noch nicht viel gehört, gelesen, gelernt - umgesetzt.


    Diese Diskussion Tim stärkt die "Sucht nach Futter für den Affengeist".


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monika

    Ich verstehe deine strengen Worte, das meine ich so wie ich es sage. Scheinbar verfolgst du nicht alles, sonst hättest du wohl schon früher was gesagt im Sinne von du weißt schon.


    Du bist und warst immer ehrlich und direkt, das schätze ich an dir, liebe Grüße

  • Obwohl ich es eher so sehe wie du, Qualia , ist Amdap 's Vorschlag m.E. ein guter Anfang und Ansatz, wenn parallel zum Anderen - Gutes - Tun/Dienst an Anderen - z.B. durch Metta-Meditation - daran gearbeitet wird, Wohlwollen/Güte und Mitgefühl für sich und die Anderen IN sich zu spüren und "hochzubringen".


    Infolgedessen wird man - mit der Zeit - nicht mehr aus "Berechnung" (= in der Erwartung, etwas, z.B. Dank oder Freude, zurückzubekommen) wohltätig, sondern es geschieht einfach aus der inneren Fülle von Metta/Karuna heraus...


    Tatsächlich sind wir aber alle, u.a. durch Erziehung, so geprägt, dass es uns angenehme Gefühle verschafft, Gutes zu (be)wirken, es wirkt quasi selbstbelohnend (nicht zuletzt auch, weil wir uns dann selbst positiv bewerten, was wiederum Zufriedenheit fördert...).


    Leider gibt es aber Erkrankungen und Gemütszustände, die dermaßen kraftraubend sind und/oder ein Gefühl innerer Lehre erzeugen, so dass schlicht der Antrieb für diese Betätigungen fehlt.


    Eine mögliche Konsequenz: Einsamkeit wird noch stärker und schmerzlicher gespürt...


    In diesem Fall hilft wieder nur Selbst-Mitgefühl und Selbstfürsorge, mit der Akzeptanz dessen, was gerade ist.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)