• Es war und ist hier gute Tradition im Forum, das wenn einer schon um Rat bittet, dass er mit Ratschlägen rechnen muss und auch nicht gerade wenig unangefragte. Wozu sollte ein Forum da sein? Ein Palikanon mit unendlich vielen Sprüchen, auf die der Autor nie reagiert?

  • Qualia

    Ich weiß nicht, wie oft ich das Wort Danke geschrieben habe und das war ehrlich.


    Aber du hast Recht, in einem öffentlichen Bereich sollte man keine Fragen stellen, weil ich bin dankbar, aber überfordert, wenn ich stundenlang antworten will, weil diejenigen, die schreiben widmen mir auch Zeit, daher ist es eine Form von Druck, wenn dann aus einer Frage Stress entsteht, weil ich nicht unhöflich sein will und zu antworten.


    Ich habe gesagt, ich bin nicht sehr belastbar, ich habe allein auch an diesem Wochenende jeden Tag gearbeitet, was auch sehr energieraubend war.


    Aber ich gebe zu, mein Fehler, ich werde in Zukunft, sofern ich einen Menschen finden würde, der mir was zu sagen hat um Hilfe fragen, aktuell fällt mir Niemand ein.


    Ich bekomme eine Antwort. Mein Leben ist zwar einsam, aber ich bin sehr ausgefüllt durch Arbeit und mich selbst zu versorgen.


    Monika

    Trotzdem Danke. Du bist oft sehr hilfreich, wenn man etwas schreibt, was nicht ganz deine Meinung ist, bist du weg.


    Wobei nochmals, ich gehe nicht weg, aber ich ziehe mich zurück, weil das Forum hat nicht Schuld, alle die hier sich bemüht haben, denen bin ich dankbar, ich habe einfach zu wenig nachgedacht, was da auf mich zukommt auch auf positiver Seite, aber ich werde meine Lehren daraus ziehen.


    Ich schaffe das was Benehmen bedeutet hier nicht bieten kann, aber nicht weil ich nicht will, sondern weil es einfach zu viel an Information ist.


    Mein Internet und Onlineverhalten hat sich gegenüber früher um sicher 95% reduziert, warum ich will das nicht mehr. Nochmals der Mensch ist nicht digital sondern analog!

    ICH WOLLTE NIEMANDEN VERLETZTEN. Danke.

  • Ich bin nicht weg, Tim, ich streite nur nicht, sondern akzeptiere andere Meinungen. Und ich sehe nicht ein, mich darin rechtfertigen zu müssen.


    Ich sehe aber, dass das offenbar nicht verstanden wird.


    Was nützen alle Palikanon-Zitate, wenn sie im wirklichen Leben nicht annähernd befolgt werden.


    Es geht doch immer noch um die buddhistische Lehre oder sind wir hier im BL-Cafe?


    Dem Nashorn gleich ... mag man wandern ...

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Aber du hast Recht, in einem öffentlichen Bereich sollte man keine Fragen stellen, weil ich bin dankbar, aber überfordert, wenn ich stundenlang antworten will, weil diejenigen, die schreiben widmen mir auch Zeit, daher ist es eine Form von Druck, wenn dann aus einer Frage Stress entsteht, weil ich nicht unhöflich sein will und zu antworten.

    Meine drei Accounts vor Qualia haben wohl fast 20000 Beiträge. Und Qualia hat auch schon wieder 1000. Ich würde überhaupt nicht auf die Idee kommen, hier nicht persönlich und offen zu schreiben. Ich habe keine Angst mich zu blamieren oder verurteilt oder gelobt zu werden. Es ist mir schlicht egal. Ich rede mit Buddhaland und weil alle User das lese und darauf antworten können, öffnet mit Buddhaland einen ungeheuren Pool, den ich nie persönlich nehme, auch wenn das einige glauben. Pc aus alles weg, Pc an alles da.

    Wenn ich mich ärger, ärgere ich mich über mich, aber auch das sage ich hier. Ich gehe niemanden auf die Nerven, den ich kenne, mit direktem Gegenüber ist das schon schwieriger.


    Ohne Buddhaland hätte ich nichts, mit dem ich so reden kann, wie ich denke.

    Wer auf Buddhland schreibt, muss unbedingt damit rechnen, dass er eins auf die Fresse bekommt, wer davor Angst hat, zitiert sich ins Abseits.

  • Tim99 hatte ja hier um Rat gefragt, nicht Monikadie4. , deswegen verstehe ich gar nicht warum die Lebensberatung sich an Monika wendet. Ungefragte Ratschläge sind, so gut gemeint und originell sie auch sein mögen, nach meinem Verständnis meistens fehlt am Platz.

    @Tim99 stellte ja anfangs gar keine expliziten Fragen, sondern äußerte zunächst seine Meinung zum Thema und später entwickelte sich ein Chat, in dessen Verlauf er viel von sich, seinen Problemen, erzählte, was - wohl von Mitgefühl motivierte - spontane Bemühungen mehrerer User, hilfreiche Tipps zu geben, auslöste.


    Daraus entwickelte sich eine Art - gut gemeinter - "Lebensberatung", die leider etwas ausuferte und zuletzt anscheinend selbst zu einem Problem ("Überforderung") führte, u.a., weil Tim dem Anspruch gerecht werden wollte, allen "Beratern/Helfern" persönlich zu antworten...


    Wenn jemand im Thread "Einsamkeit" eigene - leidvolle - Erfahrungen schildert, will er sich vielleicht nur mal "aussprechen", aber bei so vielen empathischen "Leidensgenossen" - mit buddhistischem Hintergrund - zieht es manchmal mitfühlende, u.U. aber unerwünschte, "Lebensberatung" nach sich.


    Wenn man dies nicht möchte, wäre es sinnvoll, dies zu kommunizieren.

    (Oft macht auch die Dosis das Gift - und der "Ton" die Musik..)

    Ja, die Versuchung ist immer groß, zu glauben, dass man andere belehren kann.

    Dabei lebt jeder in seiner eigenen Welt.

    Stimmt, jeder lebt in seiner Welt und (unangeforderte) Belehrungen empfinden viele als (womöglich) "von oben herab gegebene" Einmischung in eigene Angelegenheiten (was aber auch eine Fehlinterpretation sein kann...).


    Die Frage ist, ob eine Aussage wirklich als "Belehrung" gedacht war, vielleicht handelt es sich schlicht um eine Meinungsäußerung, mit der Absicht zu helfen oder zum Nachdenken anzuregen.


    Entscheidend zählt die Absicht, gerade in einem buddhistischen Forum.


    (War das jetzt eine "Belehrung"? ;) )

    Was nützen alle Palikanon-Zitate, wenn sie im wirklichen Leben nicht annähernd befolgt werden.


    Es geht doch immer noch um die buddhistische Lehre oder sind wir hier im BL-Cafe?

    Eine sehr berechtigte Feststellung, liebe Monika, danke! _()_

    Man bemüht sich halt - von diesem und jenem - abzustehen, dieses und jenes zu entwickeln, also: an sich zu arbeiten, aber es ist ein langer Übungsweg...



    Wenn es jemandem psychisch/physisch nicht sonderlich gut geht, reagiert er erfahrungsgemäß häufig sensibler und verfügt zu dieser Zeit über wenig(er) Potential zu Nachsichtigkeit und Humor- demzufolge kommt es natürlich auch leichter zum Gefühl des Verletztseins oder der Kränkung.


    Die 4 Unermesslichen/Brahmaviharas können gar nicht genug geübt und das Verbundenheitsgefühl nicht genug betont werden.


    Wer auf Buddhland schreibt, muss unbedingt damit rechnen, dass er eins auf die Fresse bekommt, wer davor Angst hat, zitiert sich ins Abseits.

    Bisschen derb ausgedrückt, Qualia (wer dich nicht kennt, könnte verständnislos reagieren), und man sollte - gerade im Buddhaland - danach trachten, niemanden bewusst zu verletzen, finde ich. .. Haust du mich jetzt? ;)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • freue mich, dass das Guan Yin - Mantra bei dir Anklang fand, ich nutze es ab und zu sogar als Einschlafhilfe.

    :lol: Ich muss dich leider "enttäuschen" , liebe Amdap, das ist keine Weinflasche in Guan Yins Hand, sondern eine Flasche/Vase mit dem "heilenden Wasser des Lebens" (wohl nicht ganz so schmackhaft, aber sicher heilsamer... ;) ).

    In der Darstellung im YT - Video, trägt sie noch einen Weidenzweig, weil sie wohl auch als Schutzheilige von Seeleuten und Fischern verehrt wurde.

    #146

    Das mit der Weinflasche sollte auch nur ein Scherz sein. Es sieht aber trotzdem wie eine Weinflasche aus und nicht wie eine Vase mit Lebenselixier. Andere Länder, andere Sitten.

    Interessant ist wiederum der Bezug auf Amitayus, der ja auch das Lebenselixier in einem Gefäß in Händen hält. Amitayus kann man sozusagen als Zwischenstadium sehen zwischen Amitabha und Avalokiteshvara. Genauer gesagt, sind es beide Emanationen von Amitabha, in unterschiedlichen Subtilitätsgraden. Und obwohl Amitabha einer der 5 Dhyani-Buddhas ist, so hat er doch - im Volksglauben - nach und nach eine Sonderstellung eingenommen, auch im Zusammenhang mit dem Reinen Land Sukhavati, in dem er herrscht. In Ostasien ist sogar eine ganz eigene buddhistische Richtung daraus geworden, die aus mancher buddhistischer Perspektive sogar nicht ganz so ernst genommen wird.

    Den anderen Dhyani-Buddhas sind andere Reine Länder zugeordnet, welche aber nicht so beliebt sind wie Sukhavati - wen wundert's, macht sich doch jeder Gedanken, was aus ihm/ihr nach dem Tode wird.

    Ebenfalls interessant ist es, wenn so eine Figur exportiert wird, wie in diesem Fall nach China. Ich vermute, über die alte Seidenstraße. Vermutlich spielt das System der Dhyani-Buddhas dort keine Rolle mehr (rudimentär kann man sie in Burma in manchen Statuen noch erahnen, weil vor dem jetzt herrschenden Theravada das Mahayana dominierte). Nur Amitabha/Avalokiteshvara haben sich durchgesetzt und Avalokiteshvara wandelte sich zur weiblichen Form. Und die Vase mit dem Lebenselixier, eigentlich zum extra-Schaubild "Amitayus" gehörend, musste dann auch noch "irgendwie untergebracht" werden.


    In der Darstellung im YT - Video, trägt sie noch einen Weidenzweig, weil sie wohl auch als Schutzheilige von Seeleuten und Fischern verehrt wurde.

    Das mit dem Weidenzweig war mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen.

    Aber was hat ein Weidenzweig mit Seeleuten und Fischern zu tun? Doch höchstens, dass z. B. Fischer Fangkörbe bauen, und das wahrscheinlich aus Weidenzweigen.

    Ich dagegen denke bei Weidenzweigen sofort an die Beseitigung von Kopfschmerzen. Stichwort: "Aspirin"! Habe zu Hause auch einen Vorrat an [selbstgesammeltem] Weidenrindentee.


    Es ist spannend, wie sich eine Figur wandelt, wenn sie exportiert wird.

    So entstehen Veränderungen, je nach individueller oder Volksmentalität.

    Letztendlich sind alle Gestalten, alle Schaubilder, geistgeschaffen. Uns dienen sie als Stütze für die Meditation. So gibt es für jedes Thema eine Visualisation, auch für die Einsamkeit.

    Doch gibt es Probanden, die glauben, dass solche Gestalten schon permanent existierten und nur vorübergehend durch den Geist, sofern vorhanden, eingetreten sind. Das ist zu Recht ein Streitpunkt, gewinnt aber neue Aktualität, indem Astrophysiker durch neue Berechnungen darauf gekommen sind, dass Schwarze Löcher in Bezug stehen könnten zu einem unfassbar riesigen Datenspeicher ("riesig" ist gar kein Ausdruck!), bzw. ihn darstellen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • U123N :

    Zitat

    Tim99 hatte ja hier um Rat gefragt, nicht Monikadie4. , deswegen verstehe ich gar nicht warum die Lebensberatung sich an Monika wendet. Ungefragte Ratschläge sind, so gut gemeint und originell sie auch sein mögen, nach meinem Verständnis meistens fehlt am Platz.


    Weder Tim noch Monika hatten das Thema angefangen. Sondern Anna Panna-Sati .


    Und es ist ein "ungeschriebenes Gesetz", dass das ursprüngliche Thema dann aufgeht wie eine Silvesterrakete.

    Background color fantasy stock illustration. Illustration of future ...

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Anna Panna-Sati Warum sollte ich dich hauen? Aber ich kann nichts tun, wenn du glauben möchtest, dass ich dich gehauen habe.


    Es gab etliche gelöschte Beiträge, die genau darum gelöscht wurden, weil sich jemand geschlagen fühlte oder weil sich jemand geschlagen fühlen könnte.

    Vor einiger Zeit habe ich aufgegeben, mein Nicht-Schlagen zu verdeutlichen, weil Meinung immer über Wirklichkeit gewinnt.


    Ich bin eben ein Zen Mensch, der gern kurz und knapp antworten würde, nur das wird manchmal als Schlagen und manchmal als Schreck empfunden. Führt selten zum auseinanderzunehmen des nur gesagten.

    Das führte zu verschachtelten Sätzen, die genau gelesen werden sollten. Die werden weder von sich geschlagen noch erschreckt fühlenden verstanden und damit bleibe ich befreit von Reaktionen in Worten.

    Als Reaktionen bleiben dann Smiley oder „wurde gelöscht“. Das finde ich gut, denn es gibt mit den Hinweis, den ich benötige, um weiter klärend zu denken.

  • Das mit der Weinflasche sollte auch nur ein Scherz sein. Es sieht aber trotzdem wie eine Weinflasche aus und nicht wie eine Vase mit Lebenselixier. Andere Länder, andere Sitten.

    Das mit der "Vase" dürfte ein alter Übersetzungsfehler sein, weil sie ihren Palmwedel/Weidenzweig darin eintaucht. Es ist halt ein Gefäß. Das "Lebenselexir", das sie mit dem Weidenzweig versprüht, heißt im indischen Sprachraum übrigens "Metta" ;) .


    Klugcheißermodus aus. :)


    Ich finde dieses Bild persönlich ziemlich kraftvoll. Ein paar Tropfen Metta von ihr reichen, um die ganze Welt zu beglücken. Wenn wir nur unsere verdammten Regenschirme zumachen würden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wunderschönes Bild, Amdap ! :D


    Ich hatte ja keine konkrete Frage, sondern das Thema Einsamkeit "in den Raum gestellt", damit jeder, der möchte, sich frei dazu äußern kann:

    mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen, eigenen Bewertungen, Zitaten - mit und ohne Bezug zur Buddha-Lehre -, ...und natürlich sind auch Gespräche/Diskussionen darüber inbegriffen.


    Wie Buddha (Shakyamuni) zum Thema stand, wurde bisher noch nicht (direkt) angesprochen, ebensowenig wie die -vielleicht unterschiedliche?- diesbezügliche Sicht der verschiedenen buddhistischen Schulen.


    Ein "Aufgehen"/ Ausufern des Themas war jedoch vorauszusehen und ich finde es okay, solange irgendwann der Weg zum Ausgangsthema wieder gesucht, dieses nicht ganz aus den Augen verloren, wird.


    Dass Menschen mit einem anderen, der sich einsam fühlt, Kontakt aufnehmen und in einen Dialog/Chat miteinander eintreten (bei dem auch andere Themen zur Sprache kommen), bewerte ich - gerade im Zusammenhang mit diesem Thema - als sehr positiv.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Hallo Qualia ,

    Warum sollte ich dich hauen? Aber ich kann nichts tun, wenn du glauben möchtest, dass ich dich gehauen habe

    Zu deiner Frage: Nun, ein Grund zum Austeilen findet sich immer leicht, z.B. "Ärger" über eine - als falsch oder irreführend empfundene - Äußerung, eine "Kränkung", oder man kompensiert damit Frust anderen Ursprungs....

    (Sollte natürlich bei achtsamen, bewussten, Buddhies möglichst nicht vorkommen - aber die meisten üben ja noch.). :)


    Dein zweiter Satz.... :eek: Sorry, aber das klingt ein wenig sophistisch, wenn nicht gar nach "Gaslighting"...

    Warum sollte ich glauben wollen, dass du mich gehauen hast (wenn du es - deinem Gefühl nach - gar nicht getan hast)? :doubt:


    Wäre ja die perfekte Ausrede für jeden "Täter"...


    ----------------------

    Dazu etwas aus meinem persönlichen Hintergrund:


    Ich wurde als Kind, bis zu meinem 6. Lebensjahr, oft verprügelt (meine Mutter benutzte den Kochlöffel, mein Vater seine Hände) und entwickelte mit der Zeit eine starke Furcht vor meinem Vater (den ich gleichzeitig abgöttisch liebte), weil er immer sehr wütend/cholerisch dabei war und zuvor, brüllend wie ein wildes Tier :shock: , aus seinem -im Keller befindlichen- Arbeitszimmer die Treppe hochgestürmt kam (Anlass war meist ein geräuschvoller Streit mit meinem Bruder).


    Während er auf meinen Hintern eindrosch, passierte es häufig, dass ich vor Angst in die Hose pinkelte und mein Vater pflegte anschließend zu sagen, dass es ihm selbst am meisten wehtue, mich schlagen zu müssen - sein Gesicht verzog er dabei so schmerzlich, dass ich - mit meinem wunden Po - noch Mitleid mit ihm bekam... :cry:


    In dieser Zeit entwickelte ich den sogenannten "Nachtschreck" - Pavor nocturnus -, wobei ich, nach kurzem Schlummer, schreiend aufwachte, manchmal sogar erbrach, und nicht wusste, warum ich so geschrien hatte - keine Erinnerung!

    Der konsultierte Kinderpsychologe ließ mich meine Familie, als Tiere, zeichnen und leitete daraus ab, dass der Grund für die Schlafstörung "Angst vor meinem Vater" sei.

    (Hatte ihn als übergroßen Hasen gemalt - kuschelig, aber schrecklich/groß...)


    Danach wurde ich nicht mehr verprügelt! :party: :sunny: :rainbow:


    Aber: Bestraft werden musste ich ja weiterhin, ich "freche Göre"...

    So geschah es, dass ich Ohrfeigen und "Schläge auf den Hinterkopf" kassierte - allerdings mit der begleitenden Bezeichnung "FREUNDLICHER HINWEIS" - blanker Zynismus!

    Dieses verharmlosende Etikett verhinderte zwar die (größere) Angst, führte aber zu einem Gefühl der Demütigung und infolgedessen zu Hass/Groll, den ich bis dato nicht in mir wahrgenomen hatte.


    Ich wurde geschlagen, aber es war ja gar kein Schlagen, sondern nur ein "freundlicher Hinweis", der mir sagen sollte: "So nicht, Frollein!"


    --------------------

    Vielleicht kannst du jetzt verstehen, Qualia, dass ich leicht "allergisch" auf solche Sätze von dir reagiere....(aber ich bin mir der Gründe bewusst, was nicht bei allen vorausgesetzt werden kann).


    Es gab etliche gelöschte Beiträge, die genau darum gelöscht wurden, weil sich jemand geschlagen fühlte oder weil sich jemand geschlagen fühlen könnte.

    Vor einiger Zeit habe ich aufgegeben, mein Nicht-Schlagen zu verdeutlichen, weil Meinung immer über Wirklichkeit gewinnt.

    Deine, subjektive, "Wirklichkeit" (des Nicht-Geschlagenhabens) steht der anderen, ebenso subjektiven, Wirklichkeit (des empfundenen Geschlagenwerdens) gegenüber.


    Wer hat nun recht?

    Diese Missverständnisse sollten wohlwollend, achtsam und (selbst-)reflektierend untersucht und bereinigt werden.


    Ich bin eben ein Zen Mensch, der gern kurz und knapp antworten würde, nur das wird manchmal als Schlagen und manchmal als Schreck empfunden. Führt selten zum auseinanderzunehmen des nur gesagten

    Es ist vielfach schwierig, sich verständlich zu machen und (richtig) verstanden zu werden. Obendrein wird oft auch noch "zwischen den Zeilen" gelesen/interpretiert, was ablenken und verkomplizieren kann.


    Sich nicht verstanden zu fühlen, kann ein starkes Gefühl der Einsamkeit hervorrufen.


    Das führte zu verschachtelten Sätzen, die genau gelesen werden sollten. Die werden weder von sich geschlagen noch erschreckt fühlenden verstanden und damit bleibe ich befreit von Reaktionen in Worten.

    Dieses "Sieb" hast du ja gut ausgetüftelt, die Vulnerablen werden herausgefiltert und du bist dadurch befreit von Reaktionen... :erleichtert: :?

    Aber genau Lesende würden das Geschriebene verstehen, meinst du....?

    Ja, wenn sie achtsam, ungetriggert/vorbehaltlos und genau lesen, besteht eine Chance...


    Darum geht es: Um Verstandenwerden!

    Als Reaktionen bleiben dann Smiley oder „wurde gelöscht“. Das finde ich gut, denn es gibt mit den Hinweis, den ich benötige, um weiter klärend zu denken.

    Wenn das "klärende Denken" zu neuen Erkenntnissen führt, auch in Bezug auf die Vermittlung/Weitergabe von Wissen/Einsichten, wäre es ein Gewinn für alle.



    Ich kann nur hoffen, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe und dass du dich nicht von mir geschlagen fühlst.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Danke, Anna, für Deine offenen Worte.


    Wir wissen nicht, wieviel Leid sich hinter uns "versteckt". Dein Beitrag wird sicher zu mehr Sensibilität verhelfen.


    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich bin nicht dein Vater oder sonst ein Mensch, nur geschriebene Worte.

    Du bist bei mir auch geschriebene Worte, die bei mir Gedanken auslösen, die ich dir aufschreibe oder eben nicht.

    Ich werde, soweit ich gerade weiß, weiter schreiben und reden, denn das ist Mensch sein.


    Wenn ich persönliche Reaktionen durch Schreiben auslöse, ist meine einzige Möglichkeit nicht mehr auf den Schreiber zu reagieren, die meisten merken das nicht.


  • Deine, subjektive, "Wirklichkeit" (des Nicht-Geschlagenhabens) steht der anderen, ebenso subjektiven, Wirklichkeit (des empfundenen Geschlagenwerdens) gegenüber.


    Wer hat nun recht?

    Diese Missverständnisse sollten wohlwollend, achtsam und (selbst-)reflektierend untersucht und bereinigt werden.

    Das wäre wie die rechte Rede so das echte, also authentische Mitgefühl. Danke für den Beitrag, Anna Panna-Sati .


    Wir alle lecken unsere Wunden aus der Kindheit, wenn nicht sogar von früher. Es ist entscheidend, wie wir damit umgehen. Denn die Vergangenheit können wir sowieso nicht mehr ändern, aber der Schmerz bleibt real. Er kann ein Leben lang bestehen und jederzeit erneut getriggert werden, was zu einer Re-Traumatisierung führt, ganz gleich, ob dies in der realen Welt oder im virtuellen Raum geschieht.

    Alles Gute dir, herzlich. :heart:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Herzlichen Dank, liebe Monika , ich fühle mich von dir verstanden (und daher nicht einsam)! _()_ :heart:



    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Auch dir, lieber Igor07 , danke ich ganz herzlich für deinen einfühlsamen Beitrag! _()_ :heart:

    Wir alle lecken unsere Wunden aus der Kindheit, wenn nicht sogar von früher. Es ist entscheidend, wie wir damit umgehen. Denn die Vergangenheit können wir sowieso nicht mehr ändern, aber der Schmerz bleibt real. Er kann ein Leben lang bestehen und jederzeit erneut getriggert werden, was zu einer Re-Traumatisierung führt, ganz gleich, ob dies in der realen Welt oder im virtuellen Raum geschieht

    Damit hast du absolut recht, Igor, und keiner weiß ja wirklich, was der Andere durchmachen musste/muss.


    Ich plädiere nur für etwas mehr Metta/Karuna, bin mir aber auch im Klaren darüber, dass nicht jeder immer dazu in der Lage ist/sein kann...


    Auch für dich von Herzen alles Gute!


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

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    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Herzlichen Dank, liebe Monika , ich fühle mich von dir verstanden (und daher nicht einsam)! _()_ :heart:



    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Ja, Anna , das ist vielleicht sogar das Geheimnis VERSTANDENWERDEN.

    Jedenfalls fühlt es sich für mich warm und liebevoll an.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sich in der Kommunikation mit anderen Menschen nicht als Person getroffen zu fühlen. Zu sehen, dass andere in ihrem eigenen Universum leben, und das zu akzeptieren und anzuerkennen, hilft schon sehr weiter. Das ist das Geheimnis der Metta Tropfen von Guanyin: Sich von seinem Selbst zu lösen und einen Schritt vom Ich zurückzutreten, sich vorzustellen wie es dem anderen gehen könnte. Da trifft man auf eine weitere Welt, in der der eigene Tunnelblick keine Rolle mehr spielt.

    Eine lebenslange Übung. :heart:

  • Numisatojama

    Großartig, was du da machst, nur ich kann das nicht, ich bin froh, wenn ich meinen normalen Alltag selbst bestimmt schaffe. Wenn ich ein paar Dinge mache, wie heute, ich war in einigen Geschäften und spazieren, dann bin ich so müde, dass ich 2 Stunden Mittag auf der Couch eingeschlafen bin, wobei ich habe auch Nachts kaum geschlafen, der Körper holt sich Gott sei Dank seine Schlaf.


    Manchmal fühle ich mich gar nicht mehr belastbar, und bin es auch nicht. Es ist wie eine Krankheit, weil so wenig Energie hatte ich früher nicht.

    So ist es eine Erlösung, eine Bürde eine Ehre, eine Freude und ganz und gar nichts Großes.

    Du meinst es evtl.nett und sicher so.


    Doch so ist diese Arbeit in erster Linie eine weitere Prüfung in all dem Luxus, dem Glück, dem Reichtum.

    Dinge die erschlagen, krank, müde machen.

    Dinge und Sinne die Gefühle übertünchen im Stillstand betäuben, können.


    Mattheit und Trägheit nährt des Gleichen im Fluss.


    So wie Metta die Güte.


    Menschen wollen wachsen.So oder so, lernte ich.Dafür sind wir hier.

    Es stimmt aus heutiger Sicht mit 59.


    Körperlichen Stillstand müssen wir nicht erwarten.Er kommt, mal früher, mal später.Evtl.morgen oder in 30 Jahren.

    Im Geist des Dhamma.


    Wir sind ständig auf der Suche und wissen es erst

    wenn wir Gefunden haben.☘️


    In Metta🙏

  • Hallo, lieber Qualia ,

    danke für deine Antwort. _()_

    Ich bin nicht dein Vater oder sonst ein Mensch, nur geschriebene Worte.

    Dass du nicht mein Vater bist, ist mir klar und bewusst (ebenso, dass mich gewisse Formulierungen deines Posts "getriggert" haben, was ich im Griff habe), aber für mich bist du (wie auch viele Andere hier im Forum!) mehr als "geschriebene Worte", weil ich seit fast 2 Jahren deine "geschriebenen Worte" lese, in denen du u.a. auch persönliche Erfahrungen geschildert hast.


    Von dem Menschen hinter den Worten, habe ich ein flexibles, nicht statisches, "Bild" im Kopf - es ändert sich dann und wann, ist aber präsent, wenn ich in einem Thread deinen Nickname lese und "weiß", dass hier jetzt "Qualia" schrieb und nicht jemand anderes.


    Aber du hast in einem Punkt recht: Es ist ein Trost, den man sich bei Verletzungs- oder Kränkungsgefühlen selbst geben kann: Ist ja nur Geschriebenes, PC aus - dann ist es wieder weg....(Ansonsten müsste man der Sache - im eigenen Geist - nachgehen...)


    Du bist bei mir auch geschriebene Worte, die bei mir Gedanken auslösen, die ich dir aufschreibe oder eben nicht.

    Ich werde, soweit ich gerade weiß, weiter schreiben und reden, denn das ist Mensch sein.


    Wenn ich persönliche Reaktionen durch Schreiben auslöse, ist meine einzige Möglichkeit nicht mehr auf den Schreiber zu reagieren, die meisten merken das nicht

    Man sollte die Wirkung/"Macht" der gesprochenen oder geschriebenen Worte nicht unterschätzen, aber natürlich kann man sich davor ggf. in vielfältiger Weise schützen (s.o.).


    Und normalerweise hat man auch eine Wahl, welche der aufgekommenen Gedanken man schlussendlich niederschreibt, da gibt es ja mannigfaltige "Filter", wo man schauen könnte, wie diese Gedanken "beschaffen"sind: z.B. liebevoll/aggressiv, verständnisvoll/ irritiert, heilsam/unheilsam,...inkl. der "Zwischenformen".

    (Im spontaneren Gespräch wird es naturgemäß schwieriger, aber auch hier gibt es ja die Möglichkeit einer gleichmütigen/gelassenen Grundhaltung vs. einer "krawalligen" usw. ...)


    Ein Gespräch mit Menschen ist für mich ein Drahtseilakt, eben weil ich nicht weiß, welche Worte ich in welchen Sätzen wie sagen kann, ohne auf unvermutete Trigger zu drücken.

    Mit der entsprechenden Grundhaltung, die du vorher in dir hochgebracht hast, dürfte es leichter werden, nicht in "Fettnäpfchen" zu treten, aber - entspanne dich - jedem passiert es hin und wieder.

    Das Gegenüber trägt ja auch eine Mitverantwortung - für die eigenen Gefühle, sowie die inneren und äußeren Reaktionen darauf.

    Ich weiß nie, wie jemand reagiert, weil ich annehme das jeder Mensch so ist wie ich, jeden Augenblick neu.

    Ist das eine "Dauer - Annahme"?

    Die Menschen, die vehement auf Wahrheit bestehen, sind die glücklichsten, wenn man ein guter Schauspieler ist, der ihre Wahrheit schnell spielen kann.

    Ist das deine Erfahrung? Ich denke, das scheint nur so zu sein, kurzfristig vielleicht.
    Es ist aber nicht fair (und unehrlich), etwas vorzuspielen, was nicht den Tatsachen entspricht und außerdem kommt früher oder später, auf die eine oder andere Weise, eh die Wahrheit ans Licht.....



    Lange Rede, kurzer Sinn, aus meiner Sicht ist jetzt alles soweit geklärt -

    ich wertschätze dich weiterhin, gebe Acht auf etwaige Trigger und wünsche dir

    alles Gute.


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Ich habe das Gefühl, die zur Einsamkeit gehörende Emotion ist die Angst. Angst ist ja etwas, was einen dazu bringt sich in sich selber zurück zu ziehen wie eine Schnecke. Das Gegenteil wäre dann eine Offenheit, Freundlichkeit und Furchtlosigkeit, die es erlaubt mir dem was einem begegnet klar zu kommen.


    Vielleicht ist das aber auch falsch und es gibt Formen der Einsamkeit die nicht aus Angst kommen.

  • Sich in der Kommunikation mit anderen Menschen nicht als Person getroffen zu fühlen. Zu sehen, dass andere in ihrem eigenen Universum leben, und das zu akzeptieren und anzuerkennen, hilft schon sehr weiter. Das ist das Geheimnis der Metta Tropfen von Guanyin: Sich von seinem Selbst zu lösen und einen Schritt vom Ich zurückzutreten, sich vorzustellen wie es dem anderen gehen könnte. Da trifft man auf eine weitere Welt, in der der eigene Tunnelblick keine Rolle mehr spielt.

    Eine lebenslange Übung. :heart:

    Ja, wenn es einmal gelingt einen Menschen ohne eigene Vorstellungen zu sehen, nur so wie er ist, offenbart sich das erstaunliche Wunder des Menschseins in seiner ganzen Schönheit. Schlechte Eigenschaften ändern daran nichts, da entsteht Mitgefühl weil ihn die Unwissenheit in ein so begrenztes Selbstverständnis einsperrt, das gegenwärtig nicht anders sein kann als es eben ist, als eine der unzähligen Möglichkeiten des menschlichen Geistes.

  • Alle Formen der Einsamkeit kommen aus der Angst. Wird das Leiden durch Angst überwunden, erscheint Alleinsein, der Anfang dessen wird oft nicht genau unterschieden und so kann aus Alleinsein wieder Einsamkeit entstehen, weil das bekannte Leiden sich fast genauso anfühlt. Es ist eine lange Übungsreihe, bis die Einsamkeit nur noch einen Augenblick der Erinnerung eines Gefühls hat. „Ach so, Du bist es, nett, dich mal zu zeigen.“ Ein winziger Augenblick, der durch Schwelgen in Vergangenen leicht ergriffen werden kann, kein Problem. Nur ihn nicht festzuhalten.


    Erlaubt man sich nicht, sich auch mal Einsam zu fühlen, verliert man die Beziehung zu einem Gefühl nach Nähe. Nähe kommt und vergeht, wer beim Vergehen der Nähe sich nicht ein wenig einsam fühlt ist so gut wie tot.

  • Ich habe das Gefühl, die zur Einsamkeit gehörende Emotion ist die Angst. Angst ist ja etwas, was einen dazu bringt sich in sich selber zurück zu ziehen wie eine Schnecke. Das Gegenteil wäre dann eine Offenheit, Freundlichkeit und Furchtlosigkeit, die es erlaubt mir dem was einem begegnet klar zu kommen.


    Vielleicht ist das aber auch falsch und es gibt Formen der Einsamkeit die nicht aus Angst kommen.

    Ich denke es gibt verschiedene Gründe. Schutz vor Verletzung oder vor Ablenkung. Oder eine Mischung von beiden, wenn ein sensibler Mensch ungestört etwas wichtiges erforschen will. Oder man zieht einfach die Stille der Natur dem Lärm der Welt vor. Oder man findet es unnötig, sich mit den vergänglichen Dingen auseinanderzusetzen, welche die Welt bewegen.

  • Ich habe das Gefühl, die zur Einsamkeit gehörende Emotion ist die Angst. Angst ist ja etwas, was einen dazu bringt sich in sich selber zurück zu ziehen wie eine Schnecke. Das Gegenteil wäre dann eine Offenheit, Freundlichkeit und Furchtlosigkeit, die es erlaubt mir dem was einem begegnet klar zu kommen.


    Vielleicht ist das aber auch falsch und es gibt Formen der Einsamkeit die nicht aus Angst kommen.

    Ich denke es gibt verschiedene Gründe. Schutz vor Verletzung oder vor Ablenkung. Oder eine Mischung von beiden, wenn ein sensibler Mensch ungestört etwas wichtiges erforschen will. Oder man zieht einfach die Stille der Natur dem Lärm der Welt vor. Oder man findet es unnötig, sich mit den vergänglichen Dingen auseinanderzusetzen, welche die Welt bewegen.

    Wenn der Mensch sich dieser Angst versperrt, also wenn er auf den Grund, den inneren Abgrund schaut, dann schaut dieser Abgrund auch auf ihn zurück (frei nach F. Nietzsche). Als Folge könnte, wenn auch nur vorübergehend, die Dualität zwischen Ich und Welt, Subjekt und Objekt, aufgehoben werden.

    Dann wären die Wolke am Himmel, der zwitschernde Vogel, das fallende Blatt, das Plätschern des Flusses... all das wäre ich. Man könnte diesen Zustand als alles durchdringende, lebendige Transparenz beschreiben.

    Doch es wäre keine Einsamkeit, es wäre eher wie ein Fließen, aber kein Fluss als Subjekt und ohne Zentrum (Allegorie). Einssein bedeutet also nicht, allein zu sein, sondern im Sinne von „Alles im Einen“.

    Das erinnert mich an Baozhi (Zen):


    "Alle Dinge sind von Grund auf leer, es gibt nichts, woran man festhalten könnte. Sie sind wie dahinziehende Wolken, die nicht anders können, als sich irgendwann zu zerstreuen.".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates