Übernatürliche Vorkommnisse

  • Willst du nicht lieber erneut das Thema wechseln? Parodie ist auch nicht so dein Ding.

    Da moechte ich jetzt mal den Kreis schliessen. Und zar von den Uebernatuerlichen Vorkommnissen vom Threaed-Eroeffner hin zu 'parodie' des Betrugs, gehend ueber den - vielleicht - getuerkten Zufallsgenaerator.


    Es kann sein, dass das, was NamoAdidaphat88 schrieb wahr ist. In diesem Falle waere das mit einem wirklich sehr grossen Zufall zu vergleichen. Oder es ist eben 'falsch', was eben hin zum 'getuerkten' Generator fuehrt.


    Letztendlich kann nur NamoAdidaphat wissen, was wahr ist. Solle doch jeder Leser fuer sich entscheiden, wie er die Sache sieht. Ich jedenfalls ziehe die Option des 'ich weiss es nicht' vor.

  • Und hier kommt der grosse Mathematiker und Physiker Wolfgang Pauli ins Spiel und mit ihm der Pauli-Effekt, der besagt hat, dass Apparate genau dann ihren Dienst einstellen, wenn Pauli in ihre Nähe kam.


    Konkrete Form nahm der Pauli-Effekt an, als in Göttingen ein bedeutender physikalischer Versuch durch eine Explosion in einem Laboratorium verhindert worden war. Eine Ursache konnte nicht gefunden werden. Bis jemand recherchierte und feststellte, dass Wolfgang Pauli genau am Tag des Versuchs von Zürich nach Kopenhagen unterwegs war. Dabei musste er einmal umsteigen, und zwar in Göttingen, und genau zu dem Zeitpunkt, zu dem in der Universität das Experiment unternommen werden sollte und es zur Explosion kam.


    Pauli selbst hat diesen Effekt ernst genommen und mit seiner Hilfe ein Konzept erläutert, das auch von C.G. Jung stammt und "Synchronizität" heisst: Es gibt Erscheinungen, die zwar nicht kausal miteinander verbunden sind, die aber räumlich und zeitlich zusammenfallen und zusammenhängen, und zwar so, dass dabei ein sinnvoller Kontext entsteht, ein Sinnzusammenhang, ein tieferer Wirklichkeitszusammenhang, der in der offiziellen Naturwissenschaft nicht mathematisch modellierbar ist.


    :?

  • Leute, die so etwas als "Spinnerei" abtun, haben derartiges schlicht selbst noch nicht (bewusst) erlebt, aber das kann sich - unter bestimmten Bedingungen - jederzeit ändern.

    Hm, und was hat der Buddha gleich nochmal über die Qualität von Sinneseindrücken gesagt?

    Es wäre nett, wenn du ein entsprechendes Zitat des Buddhas posten und es ggf. bezüglich meiner Aussage interpretieren würdest. :)


    Ansonsten fällt mir das Folgende ein:

    Zitat

    "Dem Schaumball gleicht der Körper, der Wasserblase das Gefühl, ein Luftphantom ist Wahrnehmung der Sinne, Gestaltungen sind ohne Kern wie der Bananenstamm, und Gaukelkünsten ähnelt das Bewußtsein. So hat der Sonnenheld es aufgezeigt. Wenn man so nachsinnt, gründlich untersucht, als hohl und leer erkennt man es dann weise.


    (SN.22.95 "Schaum" - Phenapindupama Sutta)

    https://www.palikanon.com/samyutta/sam22_120.html#s22_95


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Es wäre nett, wenn du ein entsprechendes Zitat des Buddhas posten und es ggf. bezüglich meiner Aussage interpretieren würdest.

    Nun hast du es selbst getan :). Ich hatte darauf verzichtet, weil es ja ein ziemlicher Allgemeinplatz ist.
    Bezüglich des hiesigen Themas möchte ich es so explizieren: Mann kann seiner "Erfahrung" (Sinneswahrnehmungen) ebenso wenig trauen, wie seinen Gefühlen und Gedanken.

  • Danke JoJu91, das kann ich bestätigen. Während einer längeren Phase 1989/90 erlebte ich das "Aufsteigen der Kundalini". Was dazu führte, dass ich manchmal die Empfindung eines heißen Kupferdrahtes die Wirbelsäule entlang hatte.


    Einmal funktionierte meine Mastertext-Schreibmaschine nicht mehr. Der Techniker konnte sie nicht reparieren. Er sagte, es müsse ein hohes Energiefeld im Zimmer sein.


    Meine Kolleginnen waren über "meine Zustände" von mir informiert (ich hatte plötzlich hellseherische Fähigkeiten u.ä.) und baten mich, den Raum zu verlassen.


    Da funktionierte die Maschine wieder.


    Damals hatte ich selbst meinen Chef als Zeugen verschiedenster Phänomene.


    Leider oder zu meinem Glück verschwanden sie allmählich wieder und tauchten nur in seltenen Momenten wieder auf.


    Dass ich darüber keine Kontrolle hatte, hat mir zunächst nicht gefallen, aber ich habe es akzeptiert und nicht weiter bedauert, denn das verhinderte eine ungesunde Ich-Inflation.

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Bezüglich des hiesigen Themas möchte ich es so explizieren: Mann kann seiner "Erfahrung" (Sinneswahrnehmungen) ebenso wenig trauen, wie seinen Gefühlen und Gedanken.

    Das ist sicher - gerade im Kontext der Buddha-Lehre - richtig und sich dessen bewusst zu sein, wäre ein Ansatz für den Umgang mit solch irritierenden Phänomenen, wie NamoAdidaphat88 sie hier schilderte.


    (Wobei der 1. Schritt selbstverständlich immer die Abklärung natürlich-technischer Ursachen sein sollte, worauf Leonie und mukti bereits hinwiesen. Da bewegen wir uns ganz auf der relativen Ebene der Vernunft.)


    Das Problem ist nur die oft begleitende Angst (oder auch starke Faszination, welche möglicherweise weitergehende Phantasien beflügelt), die den Geist vernebeln und lähmen kann...


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Pauli selbst hat diesen Effekt ernst genommen und mit seiner Hilfe ein Konzept erläutert, das auch von C.G. Jung stammt und "Synchronizität" heisst: Es gibt Erscheinungen, die zwar nicht kausal miteinander verbunden sind, die aber räumlich und zeitlich zusammenfallen und zusammenhängen, und zwar so, dass dabei ein sinnvoller Kontext entsteht, ein Sinnzusammenhang, ein tieferer Wirklichkeitszusammenhang, der in der offiziellen Naturwissenschaft nicht mathematisch modellierbar ist.

    Um das mal ganz klar und deutlich zu sagen - der Sinnzusammenhang wird durch das Subjekt und seinen Glauben hergestellt - daher hängt ja alles mit allem zusammen bzw. korreliert alles und kann dann zum Würfeln, Orakeln oder Wahrsagen benutzt werden.

    Auch wenn man dem dann einen Begriff anhängt, wie Synchronizität und versucht, dem dann den Anschein von Rationalität mitzugeben - es produziert und reproduziert immer nur wieder Glaube und bringt kein bißchen "Wissen" oder Licht ins Dunkel.

    Kausale Zusammenhänge hingegen sind objektive Tatsachen, die immer öffentlich und offiziell sind, weil sie durch andere überprüft werden sollen.

    Wir können nur durch unsere Sinne und durch die davon hergeleiteten Meßinstrumente Wirkungszusammenhänge, also Wirklichkeit, erfahren und erkennen - darüberhinaus lässt sich dann nur noch glauben.


    Das Problem ist nun das Gehirn, das Sinneseindrücke verarbeitet und ziemlich viel halluziniert - was die Erinnerungen anbetrifft und ganz besonders was die Erwartungen anbetrifft. Deshalb ist es auch so leichtgläubig, abergläubisch und denkfaul. Die Wissenschaft ist da eine kleine Insel in einem Meer von Unsinn.

    :zen:



  • Bezüglich des hiesigen Themas möchte ich es so explizieren: Mann kann seiner "Erfahrung" (Sinneswahrnehmungen) ebenso wenig trauen, wie seinen Gefühlen und Gedanken.

    Ja - und andererseits:

    Wir können nur durch unsere Sinne und durch die davon hergeleiteten Meßinstrumente Wirkungszusammenhänge, also Wirklichkeit, erfahren und erkennen - darüberhinaus lässt sich dann nur noch glauben.

    Sollte man nun, im Falle nicht mit wissenschaftlichen Methoden erklärbarer Phänomene, glauben oder lieber mit den offenen Fragen, der Unsicherheit, leben?


    Vermutlich wird dieses Dilemma von jedem individuell anders beantwortet - gibt es real keine befriedigende Lösung, kann man sich was (aus)denken...

    Die Wissenschaft ist da eine kleine Insel in einem Meer von Unsinn.

    Amen. ;)




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

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    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Sollte man nun, im Falle nicht mit wissenschaftlichen Methoden erklärbarer Phänomene, glauben oder lieber mit den offenen Fragen, der Unsicherheit, leben?

    Wissenschaft ist ja ein gesellschaftliches Unterfangen, niemals ein individuelles. Zwar setzt sich Wissenschaft auch aus individuellen Leistungen zusammen, ist aber diese müssen erst einen interindividuellen Bewertungsprozess nach vereinbarten Kriterien durchlaufen, ehe sie als "wissenschaftlich" anerkannt werden, das merzt schon erst mal die gröbsten kognitiven Fehlleistungen des Individuums aus.
    MIt Unsicherheiten muss man aber so oder so leben.

  • MIt Unsicherheiten muss man aber so oder so leben.

    Das, mit den Unsicherheiten leben zu lernen, ist das Befolgen des achtfachen Weges. Der mittlere Weg, der sich dadurch zeigt, ist, die Unsicherheiten auszuhalten, bis sie sich auflösen.


    „Übernatürliche“ Vorkommnisse gehören zu meinem Leben. Erscheint eine reale Antwort, sind sie nicht mehr „metaphysisch“.


    Ich nenne das „Linien“ sehen. Etwas, das wahrscheinlich geschehen wird. Doch das sind nur die Linien, die jemand verfolgt, weil er sie für die Handlungen schon gelegt hat. Ich erkenne die Persönlichkeit und ihre Handlungsweise. Das macht mich für Gläubige zu einem Propheten. Dabei sage ich nur, was ich erkenne. Leicht bei Persönlichkeiten.

    Bei Personen, die sich nicht mehr an Verhaltensweisen ihrer sozialen, moralischen Regelwerke festhalten, ist das nicht möglich, die leben zu sehr im Hier. Wenige Menschen sind nicht berechenbar, sie entscheiden frei nach der Situation, die sich gerade zeigt. Mir die liebsten.

    Bei den meisten Menschen muss ich mich vor ihren Wegen schützen. Damit ich mich nicht einmische. Ich schalte die „übernatürlichen“ Fähigkeiten bewusst ab. Die stören nur.


    Die „übersinnlichen“ Wahrnehmungen/Fähigkeiten setze ich einfach so für mich ein. Hilft in schwierigen Situationen, besser zu reagieren. Ein Zaubertrick, um Problemen mit Persönlichkeiten auszuweichen, ohne dass sie das merken.


    Siddhi sind nicht dazu da, anderen damit auf den Keks zu gehen. Sie sind Mittel, um das eigene Dukkha zu vermindern und niemals die des anderen. Werden sie auf Mitmenschen angewendet, ohne vorher auf sich selbst reflektiert zu sein, sind sie immer Dukkha erzeugend.

  • Kausale Zusammenhänge hingegen sind objektive Tatsachen, die immer öffentlich und offiziell sind, weil sie durch andere überprüft werden sollen.

    Leider ist die Überprüfung im Sinne einer Falsifizierbarkeit nur für einen sehr kleinen Teil der Phänomene überhaupt möglich und der grösste Teil dessen, was heute als Wissenschaft daherkommt, steht auf der gleichen Ebene wie die Astrologie, insoweit sind die Wissenschaftler die wahren Nachfolger der Astrologen, und ihre Prognosen sind auch nur Orakeln und Wahrsagen. Was nicht heisst, dass Astrologie keinen wahren Kern haben kann.


    Ich will damit nicht sagen, dass Wissenschaft nicht ungemein wertvoll ist als Grundlage für den technischen Fortschritt.


    Was Pauli anbelangt, war er als mathematisches Wunderkind prädestiniert für die Wissenschaft, konnte damit aber seine persönlichen Abgründe nicht bewältigen, er wurde überwältigt von Träumen und Visionen. Nachdem er auch im Wein die Wahrheit nicht finden konnte, kam er dann mit C.G. Jung in Kontakt. Pauli fragte nach der Bedeutung des Irrationalen in der Physik und in der Wissenschaft allgemein.


    :?

  • Am Rand der Naturwissenschaften werden sie Wahrscheinlichkeiten glaubende.

    Am Rand der Geisteswissenschaften werden sie Wahrheitserkenner/Dogmatiker/Gesetzgeber.


    Menschen, die Anleitung erwarten, sind in den Rändern, weder Natur- noch Geisteswissenschaftler. Alle Drei sind nicht in der Lage, ihre Unwissenheit in ihrem Entscheidungsprozess, dafür, dagegen, bestimmen zu können. Es bleibt Zweifel bis nach dem handeln der Entscheidung.


    Jede gemachte Erfahrung ist immer individuell, einmalig und unübertragbar. Möchte ich eine Bestätigung meiner Erfahrung durch jemanden erreichen, lande ich im Gestrüpp der Meinungen oder in der Leere.


    User: „Nenne mir doch bitte deine Quelle.“

    Qualia: „Qualia.“

  • Einige Kollegen nahmen den Effekt ebenfalls ernst: Der Experimentalphysiker Otto Stern, der mit Pauli befreundet war und der in Hamburg sein Kollege war, erteilte ihm deswegen sogar Labor- und auch Institutsverbot.[3] Stern wies in einem Interview[4] aber auch darauf hin, dass Aberglauben (seinerzeit) unter Experimentalphysikern weit verbreitet war – er selbst hätte zum Beispiel in seiner Frankfurter Zeit bei einem bestimmten Apparat stets einen Holzhammer daneben gelegt, damit er reibungslos funktioniere. Als er einmal verschwunden war, hätte der Apparat nicht mehr funktioniert, bis der Hammer drei Tage später wieder auftauchte. Ein anderer Kollege pflegte nach Sterns Erinnerung seiner Experimentieranlage jeden Tag Blumen zu bringen, um sie in guter Stimmung zu halten

    Wenn man es mit komplexen Apparaturen zu tun hat, dann fiebert man jedes mal aufgeregt, dass auch nichts Schief läuft und es ist nachvollziehbar, dass die Sorge darum.alles richtig zu machen in abergläubische Verhaltensweisen umschlägt.


    Die Idee das Wohl und Wehe von Faktoren abhängt die man nicht in der Hand hat, ist schwer zu verdauen und im Menschen ist wohl eine tiefe Neigung inne, dass Unbekannte als ein Du zu sehen. Man opfert dem Meeresgott damit das Meer eine gute Überfahrt und bringt den Apparaten Blumen.


    Es ist für einen Wissenschaftler ein ganz leichtes ein Experiment zu ersinnen, um solche Effekte wie den Pauli-Effekt zu prüfen. Man bräuchte technische Apparate, führt mal den Pauli rein und mal nicht, und mißt was geht und was nicht.

  • Auch als Vorführeffekt bekannt. Ich benenne den Vorführeffekt auch gerne wenn was beim Vorführen funktioniert. Aber lustigerweise benenne ich nicht, wenn der Vorführeffekt ausbleibt (in den allermeisten Fällen).


    Das Pauli-Prinzip ist übrigens, dass zwei Fermionen gleichen Typs, etwa zwei Elektronen, nicht den gleichen Quantenzustand einnehmen können. In der Physik wesentlich wichtiger als der obengenannte Pauli-Effekt (den ich bisher nicht kannte ;) ).

  • Ich stimme dir Leonie natürlich zu.


    Ich bleibe begrifflich am Begriff "übersinnlich" hängen, den finde ich gerade spannend. Denn verwendet wird "übersinnlich" ja, für Phänomene (Dharmas) die sich einer rationalen Erklärung entziehen. Damit ist irgendwie implizit die Annahme enthalten, dass die Sinneswahrnehmungen die Vernunft (Ratio) begründen, und somit ist ja in den Begriff "übersinnlich" ein empirisches Weltbild eingebacken.


    Im Buddhismus finden sich ja viele empirische Ansätze und Prinzipien, die Selbstbeobachtung, das ausprobieren während des Übens, etc. Gleichwohl wird auch immer wieder eine Skepsis bzgl. der Sinneswahrnehmungen vermittelt.


    Man kann durchaus skeptisch gegenüber den Wahrnehmungen sein.


    Ich erinnere mich an ein Beispiel eines Geister- und Ufojägers (selbst Skeptiker). Ein besorgter Mann rief ihn weil er mmer wieder Nachts auf seinem Balkon Ufos wahrnahm. im Prinzip jeden Abend. Die Wohnung war in einem der oberen Stockwerke einer Mietskaserne mit großem Parkplatz. Nach einigen Nächten vor Ort war das Rätsel gelöst. Am Parkplatz waren Spiegel installiert um das Abbiegen zu erleichtern. Die Scheinwerfer mancher Autos wurden beim abbiegen vom Spiegel refkletiert und das Licht auf eine Telefon- oder Stromleitung geworfen und "flitzte" über die Drähte, erst langsam, dann schnell, als ob ein Ufo beschleunigt.


    Das Fazit: Das Sinnesorgan kann ziemlich verlässlich funktionieren, aber die "übersinnliche" Erklärung kann eben eine Illusion sein die unser Geist bildet.


    Deswegen resoniert auch Martins antwort so mit mir (ungleich poetischer als ich das ausdrücken könnte).

  • Denn verwendet wird "übersinnlich" ja, für Phänomene (Dharmas) die sich einer rationalen Erklärung entziehen. Damit ist irgendwie implizit die Annahme enthalten, dass die Sinneswahrnehmungen die Vernunft (Ratio) begründen, und somit ist ja in den Begriff "übersinnlich" ein empirisches Weltbild eingebacken.

    Das sehe ich nicht so.

    Unser Weltbild wird durch die Sinneserfahrungen und durch die Vorstellungen bestimmt. Und darüberhinaus auch durch das, was andere sich vorstellen bzw. was ihre Sinneserfahrungen sind.

    Die Vernunft kommt dann ins Spiel, wenn wir uns kritisch fragen, ob das denn "wahr" ist, weil die Erfahrung von Täuschung und Irrtümer hinsichtlich der Vorstellungen und Wahrnehmungen hinzu kommt.

    Das "Übersinnliche" kommt nun vor allem aus den Vorstellungen über die Dinge und nicht aus den Erfahrungen mit den Dingen.


    Im Buddhismus finden sich ja viele empirische Ansätze und Prinzipien, die Selbstbeobachtung, das ausprobieren während des Übens, etc. Gleichwohl wird auch immer wieder eine Skepsis bzgl. der Sinneswahrnehmungen vermittelt.


    Man kann durchaus skeptisch gegenüber den Wahrnehmungen sein.

    Skepsis ist eine der 10 Fesseln, die ans Dasein binden und sie ist durch gründliche Prüfung zu überwinden, d.h. zu einem Ergebnis zu kommen oder, wenn das nicht möglich ist, es auch einfach sein zu lassen. In MN 2 gibt es da einen Haufen Beispiele für den skeptischen Zweifel oder das unweise Erwägen.


    Es geht also auch nicht um Skepsis gegenüber Wahrnehmungen, sondern darum zu erkennen, wodurch Wahrnehmung bedingt ist. Und auch Gefühl, Vorstellung, Körperliches, Geistiges .... um dann zum Schluss zu kommen, dass das alles, weil bedingt entstanden und bedingt vergeht, leer ist, wesenlos.

    Wenn man da angekommen ist, kann man daran nichts besonderes finden, hat auch keine Angst und kann solche Vorstellungen von Übersinnlichem einfach sein lassen.

    :zen:



  • Es gibt zu dem Thema ein gutes Buch von David Hand: Die Macht des Unwahrscheinlichen. Ich habe mich damit vor ca. 10 Jahren beschäftigt, nachdem sich auch für mich ein zweites sehr unwahrscheinliches Phänomen eingestellt hat, das wissenschaftlich nicht gut erklärbar war. Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, ob bei aller Täuschung, die mein eigener Geist zu schaffen im Stande ist, irgendeine "Botschaft", ein Lerneffekt, eine mögliche Verhaltensänderung aus den Ereignissen zu extrahieren ist. Das war in beiden Fällen der Fall, d. h. ich fand einen Weg, sie für mich fruchtbar zu machen. Im Übrigen mit auf den ersten Blick gewissen "Nachteilen", Ernüchterung, einem tieferen Erfahren von shunyata (in den letzten 17 Jahren habe ich mich z. B. nicht mehr so wie früher "verlieben" können, es war sozusagen "durchschaut"). Ich würde da jedoch von fundamentalen Lebensereignissen sprechen, eine bedeutsame Liebes-Geschichte und eine für meine Zenpraxis Wesentliche.


    Wenn bei mir das Licht anginge, ohne dass ich Kinder hätte, die es angemacht haben könnten, würde ich die Sicherung rausdrehen und sehen, ob es immer noch passiert. Natürlich könnte ich daraus schließen, ich sollte weiter Sutren kopieren, aber da das im Zen auch Anhaften ist, wäre das keine wirklich brauchbare Lehre, würde also unter makyo, Täuschung, abgelegt. Meines Erachtens geht es darum, diesen geistigen Firlefanz von Wesentlichem zu unterscheiden. Zu Firlefanz zähle ich dann etwa aus meinem Leben, das ein sehr seltener Riesenkäfer, den ich aus dem Pool rettete, am folgenden Tag vor meinem Kopf schwebte (falls er es denn war), wie um mir zu danken (man erkennt bereits mein Hineininterpretieren, weil es eben so "schön" ist ...). Sowas sind Spielereien, denen ich mich amüsiert hingeben kann. Nichts Ernstes. Oder genauer: Bei manchen würde das vielleicht zu Vegetarismus führen, bei mir nur zu einer größeren Aufmerksamkeit möglicher Kommunikationsweisen mit Tieren. Also wie weit man da in seinen Interpretationen geht, das hat bereits stark mit der eigenen Veranlagung zu tun, weniger mit dem Event selbst. Oder kurz: Man sieht, was man sehen will.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Was „wissen“ wir denn schon „von der Welt“…

    Es ist ein Bruchteil…

    Früher dachte man die Erde wäre eine Scheibe

    Weil man sich etwas sonst nicht erklären konnte

    Im Film „Winna Weg der Seelen“ wird von Begegnungen mit Verstorbenen berichtet


    Letztendlich sind wir alle miteinander verbunden

    Und nicht nur über Gedanken

    Sondern womöglich auch über „andere Kanäle“:


    Es hat anscheinend auch irgendwie mit „starken Energien“ zu tun


    Mir ist mal ein Fenster geplatzt im Zusammenhang mit einem besonderen Ereignis

    Oder ich rief jemand genau in dem Moment an als er mich anrufen wollte als man einander vermisste

    Oder wir kamen genau zeitgleich an einem Ort an ohne uns vorher zu verabreden: jeder ist für sich einfach losgefahren weil er dachte der andere würde vielleicht auch da sein (so etwas wie Gedankenübertragung)


    Natürlich kann man auch behaupten das sind zufällige Ereignisse


    Wie genau etwas oder die ganze Welt funktioniert

    Das wissen wir (unser kleiner Geist) eben (heute) nicht oder auch nie


    Negative Erlebnisse habe ich daraus nie gezogen

    Bzw sie so interpretiert


    Versucht sie als persönliche Hinweise des Lebens an sich vielmehr anzunehmen


    Es ist doch schön wenn das Licht von selbst angeht und ein Text einem gezeigt wird…


    Es zeigt doch auch, das da noch viel mehr ist, als unser kleiner Geist kann wissen und glauben


    Auch eine tiefere Verbundenheit mit dem Universum als man je kann begreifen und verstehen


    Ich finde das schön und kann auch Vertrauen darin finden


    Die die sich davor fürchten, haben wahrscheinlich auch generell gewisse größere Ängste und fehlendes Vertrauen

  • Die Wissenschaft wird solange zweifeln, bis sie den Nachweis erbracht hat „wie“ etwas funktioniert.


    Wir alle sind auch immer Energiefelder in einem ganzen Universum. Nur ist diese Energie eben nicht messbar.

    Es gibt keine Instrumente. Aber muss man das überhaupt messen können?


    Genauso ist es mit der dunklen Materie. Bis heute nicht messbar.

    Und doch existiert da etwas das das ganze Universum unsichtbar zusammenhält und unsere Erde trägt.


    Weil unser Gehirn nicht anders kann, sich unendlich nicht vorstellen kann, behauptet man auch, das Universum wäre aus einem „Urknall“ entstanden und vorher wäre „nichts“ da gewesen. Diese Vorstellung ist lächerlich. Sie ist nur ein geistiges Hilfskonstrukt um das Universum zumindest etwas zu verstehen.


    Noch müssen wir das überhaupt wissen.


    Es reicht doch völlig aus sich dem Leben, dem Universum voller Vertrauen einfach blind hinzugeben…

  • Satori kann man ja genauso wenig messen, beschreiben oder erklären

    Man kann es nur selbst allein erfahren


    Und wenn man es erfährt

    Weiss man auch das „Alles in Ordnung“ ist

    Und schon immer war und sein wird


    Nur wenn man diese Erfahrung mit der Zeit wieder verliert

    Beginnt der Geist wieder von selbst sein gewohntes mehr (nach)denkerisches Werk


    Weil unser Gehirn so gebaut ist

  • Genau, durch das Sartoris weiß ich, es ist alles "in Ordnung".

    Das war die wichtigste Erkenntnis.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Wissenschaft wird solange zweifeln, bis sie den Nachweis erbracht hat „wie“ etwas funktioniert.

    Ja, ganz genau! Der Zweifel treibt die Wissenschaft an und so hat der Zweifel vieles hervorgebracht, was zuvor unvorstellbar war und das Leben maßgeblich verbessert hat, weil Chemiker, Mediziner und Physiker - forschten, sich also ihrem Zweifel hingaben wie Rinzai-Zen-Praktizierende beim Brüten über einem Koan.

    Ich habe mal gelesen, Sinn des Koans sei es, seine Zweifel lebendig zu halten.

    Bis der wissenschaftliche Nachweis erbracht ist, dass nichts eindeutig ist, wird dieser Zweifel der Naturwissenschaftler erhalten bleiben.

    Und wir kommen ja schon an die Grenzen des Wissbaren im Sinne eines "so und so IST das":


    - Die Unschärfe in der Größe von Ort und Impuls eines Quantenobjekts,

    - in der Mathematik die gödelschen Unvollständigkeitssätze,

    - das Horizontproblem in der Kosmologie


    Und tatsächlich ist daraus irgendwann einmal die Erkenntnis herausgewachsen, dass es a) Fragen gibt, die offen bleiben müssen, also unentscheidbar sind und b) unter welchen Bedingungen ein Sachverhalt prinzipiell unentscheidbar ist. Das konnte nur mittels der Naturwissenschaften erkannt werden.

    Das bedeutet aber nicht, dass man an übernatürliche Vorkommnisse glauben sollte! Es zeigt nur, dass unser Verständnis der Natur noch nicht ausreicht, um Sachen zu erklären, die eben noch nicht erklärt sind.

    Das betrifft sicherlich keine parapsychologischen Erscheinungen (was hier wohl mit "übernatürlich" gemeint ist), die in den 1970er Jahren Mode wurden, sondern äußerst langweilig aussehende Messreihen, die in der Alltagserfahrung keine Rolle spielen.


    Ich bemühe mich ja selber, im Zazen mindestens 30 cm über dem Kissen zu schweben, aber dazu hat es bisher nicht gereicht und fürchte, der Logik folgend, das wird nie passieren.

    (Wer hier Ironie findet, darf sie behalten)


    - mynoself -

  • ! Der Zweifel treibt die Wissenschaft an und so hat der Zweifel vieles hervorgebracht, was zuvor unvorstellbar war und das Leben maßgeblich verbessert hat, weil Chemiker, Mediziner und Physiker - forschten

    Das liegt immer im Auge des Betrachters ob die Wissenschaft das Leben tatsächlich „verbessert“ hat, oder ob das was sie entdeckte überhaupt „notwendig“ war, wenn man letztendlich doch sowieso irgend wann sterben muss und mehr oder weniger trotz Wissenschaft man auch immer Schmerzen während des Lebens haben wird.


    Und wenn man auch weiss das viele Urvölker (Natur!völker) auch ohne Wissenschaft relativ friedlich und glücklich leben konnten. Vielleicht sogar friedlicher und glücklicher und mit viel weniger als die meisten Menschen heute.


    Ich sehe den Menschen von heute nicht mehr so natürlich wie er eigentlich sein könnte.

  • Die Vorstellung dass naturvölker harmonisch und friedlich in quasi-paradiesisch leben und lebten ist genauso romantisierend wie die Vorstellung eines natürlichen Gleichgewichts.