ZitatDiese Feststellung kann wohl nicht mehr sein als eine plumpe Provokation.
Nein, mukti, das ist rein deskriptiv (beschreibend) und soll den Unterschied zwischen einem Leben, das die Dogmen wörtlich umzusetzen sucht und einem, das sich davon freigemacht hat, verdeutlichen. Das "Freimachen" setzt die Einsicht voraus, dass die Dogmen per se eben nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Genauso wenig wäre es jedoch Alkoholismus.
Ich selbst glaube, dass Deshimaru seine Tätigkeiten in Indonesien während des Krieges beschönigt. Ich beschäftige mich gerade mit der japanischen Besetzung und ihrer Behandlung holländischer Kriegsgefangener. Es wurden auch nicht alle japanischen Geschäftsleute in amerikanische Kriegsgefangenschaft genommen (wie Deshimaru), da scheint mir also mehr dahinter zu stecken. Die von ihm genannten Aufenthaltsorte waren entweder für Massaker der Japaner bekannt [Bangka] oder für andere Arten von Minen (z.B. Zink und nicht Kupfer - worin Deshimaru gemacht haben will) [Belitung]. Auch das ist keine Provokation. Ich schätze Deshimaru für seine Arbeit zum Zen. Seine Geschichten aus Indonesien nehme ich ihm nicht ab.
Jedenfalls erläutern seine Texte zu Kampfkünsten, dass er sich da klassisch einordnet und demzufolge auch in der Lage gewesen sein muss (ein solches Selbstbild gehabt haben muss) zu töten.