Andere kritisieren


  • Wichtig erscheint mir persönlich "kritisieren" nicht ausschliesslich negativ zu verwenden. Man soll auch gute Kritik - also Lob - erwähnen. Leider haben wir es im Allgemeinen nicht so mit dem Loben. Gute Leistungen werden vorausgesetzt und oft nur das Negative erwähnt.
    Kritik sollte man deshalb eher als Feedback (Rückmeldung) verstehen und dabei möglichst nicht ins Meckern und Nörgeln verfallen.


    Was mit "zur rechten Zeit" gemeint ist muss jeder mit seinem individuellem "Fingerspitzengefühl" selber entscheiden. Die Qualität dieses Fingerspitzengefühls lässt sich aus buddhistischer Sicht durch konsequentes beschreiten des achtfachen Pfads verbessern.


    Zitat

    Wie nun tadelt ein Mensch, was Tadel verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit, und lobt, was Lob verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit?


    Da hat ein Mensch Vorzüge und hat Fehler. Was da Vorzüge sind, das sagt er, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. Und auch was da Fehler sind, das sagt er, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. Er kennt die Zeit, um eine darauf bezügliche Frage zu beantworten. So tadelt ein Mensch, was Tadel verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit, und lobt, was Lob verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit.
    http://www.palikanon.com/abhidham/puggalap/pp200-259.html

  • Kritik bringt MIR nur Nachteile!
    Bin ich in der Pizzeria und die Pizza trieft vor Fett, kritisiere ich das. Der Koch ist von seinem Produkt überzeugt, und ist nun wütend auf mich. Das kann ich auf so ziemlich jede Kritik anwenden, die ich ausspreche.
    Viele kapieren die Kritik gar nicht, sonst würden viele sich schon von vorn herein gar nicht so verhalten.
    Man wird von da an in eine Schublade gepackt, und schlechter Behandelt. Über die Kritik mal nachzudenken, kommt kaum einem in den Sinn.
    Von daher: Was soll das bringen?
    Seit dem ich mich gegen die Kritik entschieden habe, lebe ich viel freier.
    Ich meide die Läden und die Leute, und das wars.
    Es gibt hunterte anderer Pizzaläden und millionen anderer Leute. Was soll ich mich mit denen abgeben, die mich herunterziehen!


  • Keine Ahnung, WIE du kritisierst, aber diese Erfahrungen habe ich nicht gemacht. Und auch ich bin in einem Job, wo ich mit Kritik umgehen muss - und auch froh bin, wenn offen Kritik geübt wird, anstatt zu schweigen und einfach nicht mehr wiederzukommen. Ein bisschen mehr Reife darfst du deinen Mitmenschen schon zutrauen.Natürlich macht auch der Ton die Musik. Man kann eben wie blöd lospoltern oder einen süffisanten Tonfall draufhaben oder sachlich und ruhig seine Kritik anbringen.

    • Offizieller Beitrag

    Rumjammern, Rumnörgeln, Bekritteln Rummäkeln wurde ich als Negativ sehen. Die Motivation dafür ist ja mangelnde Geduld: Man ist mit der Situation unzufrieden und satt dass man sich aushält werden andere gescholten. Das dieses und jenes nicht Recht ist Audruck dafür, dass man meint nur das beste verdient zu haben.


    Kritik dagegen bedeute ja schlicht Unterscheidung, Beurteilung und muss überhaupt nichts mit Nörgeln und Motzen zu tun haben.


    Im Palikanon gibt es ja so Kriterien für rechte Rede, und die passen ja auch für rechte Kritik:


    1. Abstehen von Lüge: (Es ist sachlich richtig)
    2. Abstehen von Zwischenträgerei( Es ist nicht einfach Getratsche, das entzweit)
    3. Abstehen von roher Rede (Man ist nicht beleidigend)
    4. Abstehen von leerem Geschwätz (Man sagt es nicht einfach so, sondern auf ein bestimmtes Ziel hin)


    Eine sachliche, freundliche, konstruktive Kritik kann also sinnvoll sein.

  • 84ck80n3:

    Kritik bringt MIR nur Nachteile!
    Bin ich in der Pizzeria und die Pizza trieft vor Fett, kritisiere ich das. Der Koch ist von seinem Produkt überzeugt, und ist nun wütend auf mich. Das kann ich auf so ziemlich jede Kritik anwenden, die ich ausspreche.
    Viele kapieren die Kritik gar nicht, sonst würden viele sich schon von vorn herein gar nicht so verhalten.
    Man wird von da an in eine Schublade gepackt, und schlechter Behandelt. Über die Kritik mal nachzudenken, kommt kaum einem in den Sinn.


    ALLE ANDEREN haben in diesem Beispiel Nachteile. Die Pizzeria, die Dich als Kunden verliert ohne zu wissen warum und jeder andere Kunde, weil der Koch sein Verhalten nicht ändert, wenn er von niemandem darauf aufmerksam gemacht wird, daß etwas nicht stimmt so daß auch sie zu fettige Pizza vorgesetzt bekommen...


    Ich habe in den letzten Jahren angefangen intensiv Fotos zu machen und auch ziemlich viele davon im Netz zu zeigen..
    Etwas hier https://www.flickr.com/photos/uweinhamburg/


    Bücher, Zeitschriften und hunderte YouTube Filmchen haben mir weniger geholfen als ein paar gute Kommentare (Kritiken) zu meinen Bildern.
    Ich erlebe in Foto Foren immer wieder, daß Leute unheimlich viel Scheu haben 'ihren Senf dazu zu geben', weil sie selbst keine perfekten Bilder abliefern (wer [außer mir :roll: ] tut das schon?) . Dabei ist das natürlich noch viel 'ungefährlicher' als in Deinem Pizza Beispiel in einem anonymen Forum ein paar Sätze abzuliefern.

  • Elke:

    Keine Ahnung, WIE du kritisierst, aber diese Erfahrungen habe ich nicht gemacht.


    Entschuldige bitte, dass ich nur mich vertrete und Du die restlichen 7Mia Menschen der Erde ;)


    Und wollen wir wetten, dass ich Deine Antwort schon jetzt kenne.... :D

  • Heilsame- Karma- neutrale "Kritik" ? Ja, klar, überwinde das Ego und die ist gebongt. Ansonsten ist Kritik 'grobe Rede' und die Etikette ändert da nichts dran.

  • Das, was man in der Psychologie Triebe, das Unbewusste oder auch Instinkt nennt, sind karmische Impulse. Ohne sie ist alles leer, alles klar. Nun geht es darum, das Verhältnis zwischen dem bewussten und unbewussten Bereich zu normalisieren - wie schon (von dir?) geschrieben, das Eine bekämpft das Andere nicht, es gibt eine gegenseitige Einflußnahme auf der Ebene der Erkenntnis. Ich glaube so ähnlich kann man das ausdrücken. Der Prozess läuft automatisch ab wenn kein Wollen, keine Anhaftung da ist. Jede auch so kurze Meditation bedeutet immer einen weiterern Schritt in dieser Entwicklung.

  • Morpho:

    Ansonsten ist Kritik 'grobe Rede' und die Etikette ändert da nichts dran.


    Kritik am Verhalten gehört zum Erkennen. So wie man sagt - das hier ist keine Etikette, darf man auch sagen - das hier ist keine gute Verhaltensweise oder Tat. Was sinnlos ist, ist die Kritik an Menschen, an Personen, sie kann in der Unpersönlichkeit aller Phänomene nur projektiv stattfinden - "Es gibt Befreiung, keinen befreiten Mann", es gibt (auch schlechte) Taten (Verhaltensweisen), und kein Täter ist da. Diese Sicht gilt nur für einen selbst in bezug auf die Wahrnehmung anderer. Nicht dass jemand auf die Idee käme, dass er alles tun kann, weil es 'ihn nicht gibt', dass wäre falsch verstanden.


    Gruß, Yofi

    • Offizieller Beitrag

    Kritik ist ja "Unterschedung" und von daher hat das ja sehr viel mit Abrenzung zu tun. Das kommt ja in so Begriffen wie Globaliserungskritiker, Eindwanderkritiker, Europakritiker rüber. Wer kritisch ist bezieht Stellung und positioniert sich , während das "unkritische" ja landläufig mit so einer gedankenlosen Schafsmentalität Und Wurstigkeit assoziiert wird.


    Man sieht ja Geschmack, also das man bestimmtes bevorzugt und anderes abtut ja häufig als etwas persönliches und beliebiges. Aber gerade in dem was wir schätzen und was wir abtun, kommt ja unsere ganze gesellschaftlche Position rüber. Von daher drücken bestimmte Arten von Kritik die soziale Stellung aus. Also wenn jemand aus bildungsbürgerlichen Dünkel auf die amerikanische Massenkultur herabschaut. Oder umgekehrt aus einer konsumliebenden Haltung heraus die geschmacklosen Spiesser. Indem man sich abgenzt schafft man sich selber.


    Ich mkere das in der Kantine, wo jeder ja genau das gleiche Essen ist, aber einige immer lang breit erzählen, was draran nicht gut genug ist. Das die Nudel in Italien eigentlich so gemacht werden und was an dem Pesto genau in Genua anders ist. Indem man es spezielle haben will, wird man selber zu was Speziellen. Die Ordinierten werden ja dazu angehalten, das Essen, das sie bei ihrem Bettlegang bekommen mit einer gleichmütigen Dankbarkeit aufzunehmen, egal was sie da bekommen.

  • yofi:

    Zitat

    So wie man sagt - das hier ist keine Etikette, darf man auch sagen - das hier ist keine gute Verhaltensweise oder Tat.Was sinnlos ist, ist die Kritik an Menschen, an Personen, sie kann in der Unpersönlichkeit aller Phänomene nur projektiv stattfinden -


    Richtig. Bloß, ja nun, "Ungeübten" (relativ) ist das überhaupt nicht 'klar'. Die können Handlungsebene und Persönlichkeitsebene nicht unterscheiden. Ich kann nur abwägen: berührt die Form der Kritik die da gradeaus will nun (noch) die Selbst-Identifikation oder eher nicht(mehr)

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • void:

    Rumjammern, Rumnörgeln, Bekritteln Rummäkeln wurde ich als Negativ sehen. Die Motivation dafür ist ja mangelnde Geduld: Man ist mit der Situation unzufrieden und satt dass man sich aushält werden andere gescholten. Das dieses und jenes nicht Recht ist Audruck dafür, dass man meint nur das beste verdient zu haben.


    Kritik dagegen bedeute ja schlicht Unterscheidung, Beurteilung und muss überhaupt nichts mit Nörgeln und Motzen zu tun haben.


    Dann hat es auch nichts damit zu tun. Leider spielt das allermeist keine Rolle, eben aus den von dir genannten Gründen - aber bei dem sich dabei angesprochen Fühlenden. Kurioserweise besonders anfällig: Religiöse, immer nach dem Motto: "Haltet den Dieb!"

  • Kritik des Herzens


    Die Selbstkritik hat viel für sich.
    Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
    So hab' ich erstens den Gewinn,
    Daß ich so hübsch bescheiden bin;
    Zum zweiten denken sich die Leut,
    Der Mann ist lauter Redlichkeit;
    Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
    Vorweg den andern Kritiküssen;
    Und viertens hoff' ich außerdem
    Auf Widerspruch, der mir genehm.
    So kommt es denn zuletzt heraus,
    Dass ich ein ganz famoses Haus.


    Wilhelm Busch

  • @ void:

    Zitat

    Indem man sich abgrenzt schafft man sich selber.


    wohl wahr.


    - und den "persönlichen umstand" gleich mit.


    andererseits wäre es dumm jeden umstand auszuhalten. genau hier öffnet sich ein tor zum missbrauch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

    • Offizieller Beitrag
    mkha':

    ich bin der Ansicht, dass "objektive Kritik" durchaus möglich ist, ... z.B. auf Dinge, die definitiv schieflaufen, aufmerksam zu machen, ohne dass die Gesamtleistung des dafür Verantwortlichen explizit so herabgewürdigt wird, dass er "sein Gesicht verliert" ...


    Ja, da bin ich ganz deiner Meinung.


    Ich fand es nur interessant, wie man sich durch Kritik immer auch selber positioniert. Heinrich Nüsse sagte mal, dass das Geheimnis eines Menschen in der Hierarchie seiner Ängste liegt. Also vor was, er in wenn es darauf ankommt zurückschreckt. So könnte man auch hier sagen, dass das einen Menschen ausmacht, von was er sich kritisch distanziert.


    Was ja aus egoistischen Motiven erfolgen kann, oder auch aus Gefühlen von Verantwortung und Sorgfalt. Oder auch ein Distanzieren von dem als Unheilsam erkannten, wie in der buddhitischen Entsagung.

  • void:

    Zitat

    Oder auch ein Distanzieren von dem als Unheilsam erkannten, wie in der buddhitischen Entsagung.


    yo. müsste man nur aufpassen dass das nicht zu einer ambitionierten abneigung wird, so wie bei den hinayanisten. ;)- obwohl, dann ist es ja gar nicht selbst erkannt.

  • @ bel:

    Zitat

    Kurioserweise besonders anfällig: Religiöse, immer nach dem Motto: "Haltet den Dieb!"


    beziehst du deine einschätzungen eigentlich nur aus foren oder wo triffst auf religiöse ? ich meine, ich hab alle weil umgang mit buddhisten oder "sowas in die richtung", aber ich kann da religiosität nicht abgrenzend oder eingrenzend verorten.


    ich meine, auch das ist doch nur ein etikett.

  • Weiß nicht wer von euch bei Fratzenbuch ist, aber in der Buddhismus Interessierten Gruppe, da kann man sehr viel Ego trifft Kritik, Kritik trifft Ego kritsch erleben.
    Dabei ist dort jeder mit seinem Namen vertreten :grinsen:


    Konstruktive Kritik, ich mag diese Form von Kritik sehr, da ich "fachlich" mich so verbessern kann, also alles Rund um mein Gebiet und Intelekt.
    Super Sache.
    Wenn man "persönlich" kritisiert wird, dann tut das weh. Das Ego fühlt sich im Verteidigungsmodus und möchte gerne Kontern oder schlimmeres.
    Bei mir hilft da durchatmen, nachdenken, reflektieren, ist es mein Drama oder sein Drama?
    Emphatisch handeln und sich in den / die jenige reinversetzten. Hat vielleicht nur am Rande mit Dhamma zutun, eher mit Kommunikation aus Managerworkshops :lol:

  • Das Vermögen einen Sachverhalt zu beurteilen setzt voraus, dass man Erfahrung in der Sache auch hat. Personen zu beurteilen bezieht sich in der Regel auch auf einen Sachverhalt, nämlich darauf inwieweit jemand für eine Sache taugt. Jemand der Menschen einstellt und also Personalbeurteilungen fällt, entscheidet immer - jedenfalls sollte es so sein - auf die zu besetzende Stelle hin.
    Und genauso ist auch das Beurteilen von Ärzten, Lehrern oder Meister zu sehen.
    Davon abzugrenzen ist das, was so in den "sozialen" Netzwerken passiert und als mobbing anzusehen ist. Begründungslose Häme.


    Was wäre nun aber im privaten Bereich angemessen?
    Kritik bedeutet jemanden anderen, bezogen auf meine Ansichten, Ansprüche und dgl. zu beurteilen. Dazu muss erstmal der Gedanke der Unterscheidung bei mir angekommen sein. Ich mache also Unterschiede. Und dann kommt eben die Trennung und Beurteilung in richtig und falsch. Dann müsste die Entscheidung folgen - ich gehe auf Abstand, reduziere den Kontakt ....oder das Umgekehrte - ich suche den Kontakt.
    Beides ist nichts anderes als ein Handeln im Samsara.


    Die ganze Kette zwischen Gedanken und Entscheidung ist karmisch bedingt und ich bin gut beraten, wenn ich darüber nicht rede. Durch Rede lege ich mich nämlich auf mein Urteil fest und kann es schwer revidieren, ohne darüber wieder reden zu müssen.


    Was man erkennen sollte: in jedem Fall ist man persönlich betroffen, ganz gleich ob man durch andere beurteilt wird oder selbst urteilt. Es ist nichts anderes als Spiegelung.

  • Monday:

    Zitat

    Und dann kommt eben die Trennung und Beurteilung in richtig und falsch.


    Dann müsste die Entscheidung folgen - ich gehe auf Abstand, reduziere den Kontakt ....oder das Umgekehrte - ich suche den Kontakt.


    Beides ist nichts anderes als ein Handeln im Samsara.


    sehe ich nicht so. ich muss beurteilen. handlung und auch unterlassene handlung. das ist ein notwendiger akt -seite sg. vereinnahmung. buddha spricht sehr konkret auch davon was unbefremdlich-freundschaftliches handeln ist und was nicht. das berücksichtige ich. das beste ist den als un heilsam erkannten kontakten auszuweichen und heilsame zu pflegen, und wie yofi sagte, es geht hierbei nicht um die person.

  • Uhltak:


    Konstruktive Kritik, ich mag diese Form von Kritik sehr, da ich "fachlich" mich so verbessern kann, also alles Rund um mein Gebiet und Intelekt.
    Super Sache.


    Hi Uhltak,
    konstruktive Kritik mag ich auch, musste ich aber erst ertragen lernen, wobei mir Literatur und Seminare halfen.


    Zitat

    Wenn man "persönlich" kritisiert wird, dann tut das weh. Das Ego fühlt sich im Verteidigungsmodus und möchte gerne Kontern oder schlimmeres.


    Nun beschäftigte ich mich seit einiger Zeit wieder besonders mit diesem Thema, weil ich seit ein paar Jahren von meiner inzwischen 45jährigen Tochter oft kritisiert werde. Und obwohl das wehtut, setze ich mich dem aus, weil ich etwas über mich erfahren wollte und will. Allmählich geht mir das jedoch auf den Keks, denn ich meine, es reicht. Insofern beginnt jetzt der Verteidigungsmodus bzw. die Abgrenzung. Ich habe keine Lust mehr, bis an mein Lebensende Dinge über mich zu erfahren, die der eine oder die andere an mir schätzen oder eben genau umgekehrt.


    Zitat

    Bei mir hilft da durchatmen, nachdenken, reflektieren, ist es mein Drama oder sein Drama?


    Ja, eben. Auch fällt mir dabei immer wieder auf, dass dies auch karmische Gründe hat. Ich selbst bin ein Leben lang sehr kritisch mit anderen Menschen umgegangen und habe jetzt das Gefühl, dass ich diesen Spiegel vor Augen geführt bekomme. Wenn das denn so ist, will ich mein Karma gern damit abbauen. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht abgrenzen darf. In meiner Erinnerung habe ich besonders die Menschen geachtet, die sich gegen unangemessenes kritisches Verhalten meinerseits verwahrt haben.


    Zitat

    Emphatisch handeln und sich in den / die jenige reinversetzten.


    Wenn ich mich in sie hineinversetze, verstehe ich sie zwar, ich liebe sie und möchte ihr bei ihrer Selbstfindung helfen, aber ich möchte nicht verschwinden, nur weil andere mich so nicht haben wollen. Wenn ICH "verschwinde", dann weil ich einfach verschwinde, ohne dabei mein Rückgrat zu verlieren.


    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Ich muss nicht. Ich tue es. Aber nach meiner Erfahrung ist es unnötig darüber zu reden. Die Handlung aus der Beurteilung heraus ist bereits Mitteilung genug. Und dazu gehört dann ja auch sich ab-oder zu zu wenden. Aber das Erkennen von heilsam/unheilsam ist noch innerhalb des Samsara, also ist bedingt durch die Geistesgifte - Verblendung, woraus ja die sankhara genährt werden - und Gier und Hass - also Zu-bzw.Abwendung.


    Am bestens lässt sich das üben, wenn man selbst (konstruktiv) kritisiert wird.

  • monday:

    Zitat

    Aber das Erkennen von heilsam/unheilsam ist noch innerhalb des Samsara, also ist bedingt durch die Geistesgifte - Verblendung, woraus ja die sankhara genährt werden - und Gier und Hass - also Zu-bzw.Abwendung.


    äh, nä, also ne, ne, ne. so nich. ;)

  • void:

    Kritik ist ja "Unterschedung" und von daher hat das ja sehr viel mit Abrenzung zu tun.


    Unterscheidung ist zunächst ein neutraler Vorgang. Werten und sich abgrenzen haben negative Folgen und geschehen aus Unwissenheit/Ablehnung. Unter Klistavijnana kann man den Vorgang nachlesen.

  • Yofi:
    void:

    Kritik ist ja "Unterschedung" und von daher hat das ja sehr viel mit Abrenzung zu tun.


    Unterscheidung ist zunächst ein neutraler Vorgang. Werten und sich abgrenzen haben negative Folgen und geschehen aus Unwissenheit/Ablehnung. Unter Klistavijnana kann man den Vorgang nachlesen.


    Bereits Unterscheiden ist kein neutraler Vorgang.