LEBEN ist Leiden.

  • Was ist Daseinskreislauf? Wenn ich das durchdenke stoße ich auf: Es gibt nur Erscheinen immer nur Erscheinen, nichts kommendes, nichts gehendes, nicht gegenwärtiges nur Erscheinen. Da ist kein Kreislauf! Ich werde nicht wieder anfangen an Kreislauf zu glauben, zu viel Leid. Natürlich kann auch ich damit leben! Ich werde es mir nicht erlauben damit einverstanden zu sein. Also kann ich nicht damit leben weil ich es nicht will. Kein Leid nur Erscheinen.
    Wenn da "letztlich" steht ist da auch schon wieder "Leben ist Leiden." Wie gesagt, das bezieht sich dann auf das bis zum Ende Denken und dann gibt es keine Befreiung vom Leid. Keinen Buddha, keine Lehre, keine vier Wahrheiten. Keine Worte, Kein Nachdenken, Kein Schreiben. Kein Leid da Leid nicht mehr als Leid erkannt werden kann sondern wirklich alles nur Erscheinen ist. Geh mal Da hin. Da ist wirklich nur noch Erscheinen und tun was zu tun ist.

  • Ellviral:


    ...
    Was ist Daseinskreislauf? Wenn ich das durchdenke stoße ich auf: Es gibt nur Erscheinen immer nur Erscheinen, nichts kommendes, nichts gehendes, nicht gegenwärtiges nur Erscheinen. Da ist kein Kreislauf! Ich werde nicht wieder anfangen an Kreislauf zu glauben, zu viel Leid. Natürlich kann auch ich damit leben! Ich werde es mir nicht erlauben damit einverstanden zu sein. Also kann ich nicht damit leben weil ich es nicht will. Kein Leid nur Erscheinen.
    Wenn da "letztlich" steht ist da auch schon wieder "Leben ist Leiden." Wie gesagt, das bezieht sich dann auf das bis zum Ende Denken und dann gibt es keine Befreiung vom Leid. Keinen Buddha, keine Lehre, keine vier Wahrheiten. Keine Worte, Kein Nachdenken, Kein Schreiben. Kein Leid da Leid nicht mehr als Leid erkannt werden kann sondern wirklich alles nur Erscheinen ist. Geh mal Da hin. Da ist wirklich nur noch Erscheinen und tun was zu tun ist.


    Aber das ist doch die korrekte Beschreibung der Situation.


    Solange ich im Daseinskreislauf hänge muß ich leiden. Es gibt auch im Daseins-Kreislauf gute Momente, 'LEBEN ist Leiden' ist Unfug, aber letztlich leidet jeder, dessen Leben noch im Daseinskreislauf verhaftet ist.


    Wir müssen immer wieder gleiche oder sehr ähnliche leidvolle Prozesse durchlaufen (wer mag, darf hier den Begriff Wiedergeburt einsetzen).
    Der, der den mittleren Weg erreicht, kann aufhören in Kreisen zu irren. Die Wegweiser entlang dieser Kreiswege heißen Gier, Hass und Verblendung.

  • Nur mal so nebenbei: Wir verstehen uns schon und ich kann das auch nicht anders ausdrücken. Daseinskreislauf sehen vieel eben doch mit Wiedergeburt und haben dann einen Ausweg gefunden nicht zu tun, die anderen haben es mir vermiest. Ich beziehe das nur auf mein Leben und da gibt es Kreisläufe des Da-seienden bis ich endlich eine Schranke einbau und den Blödsinn beende. Solange ich diese Daseinskreisläufe nicht erkenne leide ich selbstverständlich an den Handlungen anderer. Mir geht es immer darum das es nur dieses Leben gibt und das ich dieses Leben so lebe weil ich irgendwann mal einverstanden war mit Handlungen ob die Anderer oder Meine. Was vielen geholfen hat ist ihnen die Basis zu nehmen das sie immer nur von den Bedingungen hin und her geschubst wurden, sie nie eine Chance hatten etwas zu tun.
    Eigentlich bin ich mit ganzem Sein dabei den Mißbrauch durch eigenen Glauben aufzudecken und so einigermaßen Schmerzfrei durchzukommen.

  • accinca:
    Yofi:

    "Das Leben" kommt in den Übersetzungen der Lehre deshalb nicht vor, weil diese Bezeichnung hinsichtlich der Definition des Leidens im samsara unvollständig wäre.


    Man weiß jetzt allerdings nicht was du mit "Leben" wohl meinst.
    Da kann man ja versuchen zwischen Leben und Dasein einen Unterschied zu machen.
    In sofern wäre es sicher eindeutiger zu sagen: "Alles Dasein (bhavaṃ) ist mit Leiden verbunden".


    Rupa- und arupa-loka wird offensichtlich anders wahrgenommen. Vielleicht kann man sagen - das Dasein in der Sinnenwelt ist mit Leiden verbunden, und das 'Leben' ist ein Ergebnis der Wahrnehmungsverzerrung. Der Gegenpart in dieser Dualität ist dann der 'Tod'.


    Den zeitlichen Angaben in der Tabelle kann man wahrscheinlich entnehmen, wie lange das Verweilen dort bis zum Abstieg dauert.


    Yofi

  • Yofi:
    accinca:

    In sofern wäre es sicher eindeutiger zu sagen: "Alles Dasein (bhavaṃ) ist mit Leiden verbunden".


    Rupa- und arupa-loka wird offensichtlich anders wahrgenommen. Vielleicht kann man sagen - das Dasein in der Sinnenwelt ist mit Leiden verbunden, und das 'Leben' ist ein Ergebnis der Wahrnehmungsverzerrung. Der Gegenpart in dieser Dualität ist dann der 'Tod'.


    Man kann es Wahrnehmen wie man will, jedenfalls ist es Vergänglich und damit leidhaft und beschränkt.

  • Hallo,
    ich hab mal geschaut was ihr so dazu sagt. Es gibt einen meiner Lieblingssätze von Sariputo, verzeiht mir, falls ich mich wiederhole und ihr ihn schon kennt:
    "Die objektiven Änderungen der Materie werden subjektiv als Leiden empfunden."


    sakko

  • Hallo Helmut,

    Ellviral:

    Da hab ich mal eine Frage, ja ich hab auch sowas:
    Wo hat Buddha diesen Satz getan: Leben ist Leiden.
    Selbst im ersten Sutra finde ich sowas nicht. http://www.palikanon.com/samyutta/sam56.html#s56_11
    Also: wo sagt er LEBEN ist Leiden / Dukkha.
    Nicht Geburt oder sonst was, sondern Leben.
    Ich bin daran wirklich interessiert, mal die Zusammenhänge mit Diesem Satz zu lesen.


    der Neuman hat da mal was aus M49 so übersetzt - vielleicht hat sich diese fragwürdige Übersetzung iwie in den Köpfen festgesetzt:

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    M49 KEN" data-link="">

    Das Leben acht' als Leiden ich:
    Und allerhöchstes Leben selbst,
    Kein Leben lieb' ich irgendwo,
    Kein Gnügen kann genügen mir.


    Beim Ehrw. Mettiko heißt es

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    M49 Met" data-link="">

    In jedem Sein Gefahr geseh'n
    und auch im Sein, das Nicht-Sein sucht,
    bestätig' ich Sein keiner Art
    und hafte nicht daran ergötzt.


    Was die beiden da übersetzt haben, ist

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    M49" data-link="">

    Bhavevāhaṃ bhayaṃ disvā,
    bhavañca vibhavesinaṃ;
    Bhavaṃ nābhivadiṃ kiñci,
    nandiñca na upādiyin’ti.


    Auf Englisch:

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    M49 Than" data-link="">

    Having seen danger right in becoming,
    and becoming searching for non-becoming,
    I didn't affirm any kind of becoming,
    or cling to any delight.


    oder

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    M49 var" data-link="">

    I saw fear in being and non-being, not desiring any being.
    I did not hold with interest to anything.


    Freundliche Grüße

  • Letzlich heisst hier vorwiegend, und das stimmt auch.
    Buddha bezieht sich "obendrein" auf den Daseinskreislauf; "letztlich" hat er da nicht gesagt; auch nicht 'vorwiegend', sondern 'stets'. 'Diese ganze Masse an Leiden', hat er gesagt.


    Man kann sich das auch als 'stete Notdurft' übersetzen.

  • Für mich ist das Problem auch gelöst.
    Die meiste Zeit meines Lebens habe ich gekämpft, um meinen Kopf über Wasser zu halten - also gelitten.
    Jetzt könnte ich gegen die Angst vor den Alterserscheinungen kämpfen.
    Wenn mein Leben überhaupt frei davon war und ist, dann nur, weil ich irgendwann davon las und hörte und es auch begriff, dass Alles Leiden ist. Allein dieses Wissen hilft mir, gelassen zu bleiben.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    • Offizieller Beitrag

    Das Wort Dukkha besteht aus den beiden Wurzeln dus und kha, wobei dus eine Vorsible ist die "schlecht" bedeutet, während kha die Achse eines Wagens bezeichnete. Dukkha bezieht sich auf ein Wagenrad, bei dem die Achse nicht im Zentrum ist, und das deswegen "eiert", statt "rund zu laufen".


    Für mich hat das etwas sehr konretes und bildhaftes. Das Leben eiert -es hat ne grundlegende Macke, weswegen alle auf dem Wagen durchgeschüttelt werden und seekrank werden.

  • Monikadie4.:

    Für mich ist das Problem auch gelöst.
    Die meiste Zeit meines Lebens habe ich gekämpft, um meinen Kopf über Wasser zu halten - also gelitten.
    Jetzt könnte ich gegen die Angst vor den Alterserscheinungen kämpfen.
    Wenn mein Leben überhaupt frei davon war und ist, dann nur, weil ich irgendwann davon las und hörte und es auch begriff, dass Alles Leiden ist. Allein dieses Wissen hilft mir, gelassen zu bleiben.
    _()_ Monika

    Die "Angst" vorm altern habe ich schon früh ablegen können. Es fing damit an das ich das Getue um meinen Geburtstag nicht gut fand, irgendwann hab ich einfach beschlossen das ich ihn vergesse. Jetzt hab ich schon drei oder vier Jahre nur noch drei bis fünf Glückwünscher, Gaaanz wichtig: Keiner von den Genetisch-verbundenen. :lol:
    Ich bin so alt wie ich jetzt bin und muss erst nachdenken oder manchmal wirklich :lol: nachrechnen damit ich einigermaßen in der Norm bleibe sofort zu antworten. Wenn ich nicht glaube das ich so und so alt an Jahren bin gibt es kein altern nur eine Zunahme an körperlichen Zipperlein. Weil ich diese nicht dem Alter zuschreibe werden sie genauso behandelt wie ich das in all den früheren Jahren gemacht habe. Altern ist ein Prozess und kein Grund zu Glauben ich bin alt oder werde alt.


    Vollkommen irritiert bin ich jedesmal wenn ich das Wort Senioren (Generation 50plus) schon so lange auf mich anwenden soll. Bei Ärzten kommt das auch immer gut die sehen mein Gengeburtstag und ihr ganzes Verhalten stellt sich auf tüdelligen Alten ein. Da denk ich sofort A...l....!