Bakram:Im ursprünglichen Buddhadhamma geht es um das eigene Leiden und nicht um das Leiden von Anderen.
Auch, wenn es mir grundsätzlich widerstrebt, dem Buddhadharma eine Teleologie anzudichten bzw. mir irgendwelche Gründe / Ziele / Vorwände auszudenken für das, was ich tue (bzw. worum es "im ursprünglichen Buddhadhamma" geht), so möchte ich hier doch Folgendes zu bedenken geben: wenn man schon zwischen Selbst und Anderen unterscheidet (was auf konventioneller Ebene und unter praktischen Gesichtspunkten ja auch durchaus sinnvoll ist), dann muss das ja nicht notwendig heißen, dann auch zwischen "sich selbst in die Lage versetzen, Anderen zu nützen" und "Anderen nützen" zu unterscheiden. Es geht hier um karmisches Wirken - und da ist Intention / Motivation entscheidend. In dieser Hinsicht ist eine auf das Selbst und nicht 'alle Wesen' gezielte Motivation im Sinne des Buddhadharma nicht heilsam. Die Unterscheidung ist auch hinsichtlich einer zeitlichen Abfolge ('zuerst ich, dann die Anderen') nicht zweckmäßig. Das 'allen Wesen nützen' wächst ungetrennt von der Fähigkeit dazu - und umfasst das konventionelle 'Selbst' wie auch das konventionelle 'Andere'.
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