Das Glück der Entsagung

  • das trifft auf der intellektuellen Ebene sicherlich zu, aber auf einer tieferen Ebene gibt es kein "um zu" oder "um nicht (mehr) zu".

    Es wäre dann allerdings unsinnig bzw. überflüssig etwas zu tun nur weil man es kann.

    man nennt das "Absichtslosigkeit" (sowas wie die Abwesenheit von berechnendem Vorgehen und einhergehender Verbohrtheit). Wer die Kurve in diese Richtung nicht irgendwann einschlägt wird zunehmend engstirniger - gilt übrigens auch für buddhistische Vorhaben.

  • Buddha sagt in seinem tiefen erkennen der Wirklichkeit das er alle Sinnenfreuden hinter sich gelassen hat. Alle Sinnenfreuden sind überwunden wenn der Erleuchtete erscheint. Das heißt nicht das sie vernichtet sind, sie bleiben möglich und erfahrbar, doch der Erleuchtete vollkommen Befreite hat in dem Sein des Erleuchteten alle Sinnesfreuden überwunden, in Seinem Sein ist er der Erleuchtete doch der der ihn ansieht erkennt seine für ihn unwirklichen Sinnensfreuden. Er stellt sie nicht mehr dar sondern der Gegenüber stellt sie in seinem Ansehen des Erleuchteten in ihm dar. Der dem Erleuchteten gegenüber glaubt an die vollkommene Glückseligkeit des Buddha, für Buddha gibt es das nicht mehr, für den ihn sehenden ist es unmöglich das Buddha nicht Glückselig sein kann, Buddha muss glückselige sein..

  • Buddha sagt in seinem tiefen erkennen der Wirklichkeit das er alle Sinnenfreuden hinter sich gelassen hat. Alle Sinnenfreuden sind überwunden wenn der Erleuchtete erscheint. Das heißt nicht das sie vernichtet sind, sie bleiben möglich und erfahrbar, doch der Erleuchtete vollkommen Befreite hat in dem Sein des Erleuchteten alle Sinnesfreuden überwunden, in Seinem Sein ist er der Erleuchtete doch der der ihn ansieht erkennt seine für ihn unwirklichen Sinnensfreuden. Er stellt sie nicht mehr dar sondern der Gegenüber stellt sie in seinem Ansehen des Erleuchteten in ihm dar. Der dem Erleuchteten gegenüber glaubt an die vollkommene Glückseligkeit des Buddha, für Buddha gibt es das nicht mehr, für den ihn sehenden ist es unmöglich das Buddha nicht Glückselig sein kann, Buddha muss glückselige sein..

    Was man sich alles so vorstellen kann.

  • man nennt das "Absichtslosigkeit" (sowas wie die Abwesenheit von berechnendem Vorgehen und einhergehender Verbohrtheit). Wer die Kurve in diese Richtung nicht irgendwann einschlägt wird zunehmend engstirniger - gilt übrigens auch für buddhistische Vorhaben.

    Aus "Absichtslosigkeit" geht keine Tat hervor.

  • "Erblickt er nun mit dem Gesichte eine Form, so fasst er keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Gesichtes verweilt, befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gesicht, er wacht eifrig über das Gesicht.

    "Hört er nun mit dem Gehöre einen Ton,

    "Riecht er nun mit dem Geruche einen Duft,

    "Schmeckt er nun mit dem Geschmacke einen Saft,

    "Tastet er nun mit dem Getaste eine Tastung,


    "Erkennt er nun mit dem Gedenken ein Ding, so fasst er keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Gedenkens verweilt, befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gedenken, er wacht eifrig über das Gedenken.


    22. "Durch die Erfüllung dieser heiligen Sinnenzügelung empfindet er ein inneres ungetrübtes Glück.

    "Klar bewusst kommt er und geht er, klar bewusst blickt er hin, blickt er weg, klar bewusst regt und bewegt er sich, klar bewusst trägt er des Ordens Gewand und Almosenschale, klar bewusst isst und trinkt, kaut und schmeckt er, klar bewusst entleert er Kot und Harn, klar bewusst geht und steht und sitzt er, schläft er ein, wacht er auf, spricht er und schweigt er.


    Erblickt er nun mit dem Gesichte eine Form, so fasst er keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Gesichtes verweilt, befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gesicht, er wacht eifrig über das Gesicht.

    Hört er nun mit dem Gehöre einen Ton,

    Riecht er nun mit dem Geruche einen Duft,

    Schmeckt er nun mit dem Geschmacke einen Saft,

    Tastet er nun mit dem Getaste eine Tastung,

    Erkennt er nun mit dem Gedenken ein Ding, so fasst er keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Gedenkens verweilt, befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gedenken, er wacht eifrig über das Gedenken.

    Durch die Erfüllung dieser heiligen Sinnenzügelung empfindet er ein inneres ungetrübtes Glück.

    Klar bewusst kommt er und geht er, klar bewusst blickt er hin, blickt er weg, klar bewusst regt und bewegt er sich, klar bewusst trägt er des Ordens Gewand und Almosenschale, klar bewusst isst und trinkt, kaut und schmeckt er, klar bewusst entleert er Kot und Harn, klar bewusst geht und steht und sitzt er, schläft er ein, wacht er auf, spricht er und schweigt er.

  • Buddha sagt in seinem tiefen erkennen der Wirklichkeit das er alle Sinnenfreuden hinter sich gelassen hat. Alle Sinnenfreuden sind überwunden wenn der Erleuchtete erscheint. Das heißt nicht das sie vernichtet sind, sie bleiben möglich und erfahrbar, doch der Erleuchtete vollkommen Befreite hat in dem Sein des Erleuchteten alle Sinnesfreuden überwunden, in Seinem Sein ist er der Erleuchtete doch der der ihn ansieht erkennt seine für ihn unwirklichen Sinnensfreuden. Er stellt sie nicht mehr dar sondern der Gegenüber stellt sie in seinem Ansehen des Erleuchteten in ihm dar. Der dem Erleuchteten gegenüber glaubt an die vollkommene Glückseligkeit des Buddha, für Buddha gibt es das nicht mehr, für den ihn sehenden ist es unmöglich das Buddha nicht Glückselig sein kann, Buddha muss glückselige sein..

    Was man sich alles so vorstellen kann.

    Was hab ich mir denn da vorgestellt?

  • Noreply, offen gesagt verstehe ich nicht was du schreibst. Begehren erlebe ich als eine Sache des Gefühls. Ob ich nun irgendwas benenne oder nicht, die Wirkung ist da. Und wenn alles gleichwertig ist, dann hat etwa töten denselben wert wie nicht töten.
    Letztlich hat nichts einen Wert, aber wie kann man das erfahren indem man jegliche Bewertung einfach aufgibt. Man würde nach Instinkten handeln und denselben Wert darin sehen wie in vernünftigem oder sittlichem Handeln. Ohne Wertsystem sich einfach allem ergeben, wo führt das denn hin. Also entweder ist da was ganz tiefes wo ich grade nicht hingelangen kann oder es ist doch nicht so die ganz große Weisheit.

    Wenn man die Instinkten folgt wird man nur von den Trieben geschobt, wie die Tieren. DAS ist ja kein Leben!


  • Liebe(r) mukti,


    das hast du sehr schön beschrieben.


    Mich beschleicht der Gedanke, dass da etwas gewesen sein muss, das die Entsagung zuallererst ermöglichte und dass dies bereits 'geistige Klarheit, emotionale Ausgeglichenheit und Freude' beinhaltete.


    Wir reden ja oft von 'Konzentration' und verengen den Sinn auf klassische Meditation oder die Konzentration des Geistes bei einer geistigen Tätigkeit. Was mir hier vorschwebt aber ist Konzentration als Sammlung des Geistes auf 'das Wesentliche' verbunden mit Zuversicht und Entschlusskraft, eine Konzentration also, die diese Entsagung tatsächlich mit sich brachte und die dann durch diese Entsagung zusätzlich verstärkt wurde. Bei Entsagung denkt man ja oft, dass dies ein selbstauferlegter Zwang wäre, aber bei Konzentration auf das Wesentliche kann Entsagung die natürliche Folge sein, nahezu anstrengungslos.


    Wenn nun der Geist sich einem 'unwesentlichen' Objekt zuwendet, dann bricht die vormals heilsame Konzentration/Sammlung in sich zusammen, wenn das 'unwesentliche' Objekt alte, noch nicht ausgelöschte Gewohnheiten wachruft und es entsteht eine neue Konzentration/Sammlung, jene die das Leben der Welt dominiert, der Welt, die uns geprägt hat.


    In diesem Sinne geht es also um rechte Konzentration/Sammlung in einem erweiterten Sinne oder um das Gegenwärtigsein des Wesentlichen.



    Bloß so ein paar Gedanken von mir.


    :rose:

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Mich beschleicht der Gedanke, dass da etwas gewesen sein muss, das die Entsagung zuallererst ermöglichte und dass dies bereits 'geistige Klarheit, emotionale Ausgeglichenheit und Freude' beinhaltete.


    Körper/Geist verändern sich ständig, dagegen bin ich machtlos, ich kann die Veränderung nicht aufhalten. Werden sie nicht fälschlicherweise als Ich und Mein aufgefasst, entstehen keine Leiden (dukkha) wenn sie nicht so bleiben wie gewünscht, sich zum Unangenehmen verändern. Durch die wirklichkeitsgemäße Einsicht dass ich nicht Körper/Geist bin und dass sie mir nicht gehören, entsteht kein dukkha. Solche Einsicht sehe ich als dieses Etwas, das zuerst da sein muss, damit Entsagung möglich wird. Sie beinhaltet 'geistige Klarheit, emotionale Ausgeglichenheit und Freude' im Ansatz, als Ahnung und Ausblick und ist eine befriedigende Perspektive, eine letzte Erklärung, eine Antwort über die nichts hinaus geht, wie etwa Fragen nach Gott, Schöpfer und Selbst - weil sie das Wesentliche ist, wenn auch noch nicht wirklich gegenwärtig, bzw. voll bewusst.


    Zitat

    Bei Entsagung denkt man ja oft, dass dies ein selbstauferlegter Zwang wäre, aber bei Konzentration auf das Wesentliche kann Entsagung die natürliche Folge sein, nahezu anstrengungslos.


    Kommt darauf an wie viel oder wie stark die Kilesa im Geist sind, die Geistestrübungen mit ihrer Wurzel Gier, Hass und Verblendung. Gewöhnlich ist es ein langer und anstrengender Weg auf dem man immer stagnieren oder zurückfallen kann, solange nicht die erste Erleuchtungsstufe erreicht ist (sotāpanna).

  • Gewöhnlich ist es ein langer und anstrengender Weg auf dem man immer stagnieren oder zurückfallen kann, solange nicht die erste Erleuchtungsstufe erreicht ist (sotāpanna).


    Liebe(r) mukti,


    Nur zur Info für dich: diese Erläuterung von dir hat mich zu folgendem Thread veranlasst: Theravada-Pfadmodell


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)