Ich denke es fällt vielen schwer zwischen Emotion und Kognition zu unterscheiden. In der Verhaltenstherapie benutzt man dabei gerne das sogenannte SORKC-Modell:
- S (Stimulus) bezeichnet eine äußere oder innere Reizsituation. Der Stimulus erfasst die das Verhalten auslösenden Bedingungen (In welcher Situation tritt das Verhalten auf?).
- O (Organismusvariable) bezeichnet die individuellen biologischen und lerngeschichtlichen Ausgangsbedingungen bzw. Charakteristika der Person auf den Stimulus.
- R (Reaktion bzw. Verhalten) bezeichnet die Reaktion auf den Stimulus nach der Verarbeitung durch den Organismus auf kognitiver, motorischer, vegetativer und affektiver Ebene.
- K (Kontingenz) bezeichnet die Regelmäßigkeit des Auftretens der Konsequenz nach der Reaktion.
- C (Konsequenz) bezieht sich auf das Einsetzen einer Verstärkung oder Bestrafung als Folge eines Verhaltens (Was folgt auf das Verhalten?).
Wobei die Reaktion in
- kognitiv
- emotional
- physiologisch
- motorisch
unterteilt wird.
Wobei natürlich nicht alles instant passiert.
Wenn ich also auf ein Ereignis die Emotion Wut spüre, dann ist das eine Reaktion von mir, die aber erstmal nur in mir drin ist. Die Frage ist, wie gehe ich damit um. Also welche weiteren Reaktionen zeige ich.
Drängelt sich jemand vor, ist eine möglich emotionale Reaktion Wut. Da sehe ich weder etwas positives noch negatives. Es ist einfach eine menschliche Reaktion. Wenn ich aber jetzt physiologisch in Rage kommen und dadurch einen hohen Puls bekomme, kann das durchaus negative Folgen habe. Verfalle ich einem Rachedenken oder blaffe die Person auf unschöne Art und Weise an, dann bin ich auch auf einem nicht sonderlich gutem Pfad. Die ursprüngliche Emotion (Wut) ist dabei aber nicht der Auslöser. Der Auslöser ist die Aktion (z,B. das Vordrängeln).