niemand wünscht sich, dass die religion, der er sich zugehörig fühlt, in einem falschen licht gesehen wird. das ist völlig normal und eine universelle, religionsübergreifende erscheinung.
über den titel und seine funktion wurde hier schon genug geschrieben.
für mich stellt sich jedoch die frage, wie ich mit so was umgehen soll?
plakative, gar reisserische headlines kann ich nicht ändern, vorurteile kann ich nicht ändern. nur meine haltung und reaktion darauf.
im gespräch mit anderen kann ich meinen standpunkt darlegen, ansichten durch fakten versuchen zu korrigieren. das war es schon.
nun kommt die gretchenfrage: was ist mit mir selbst?
erst mal die erkenntnis, dass da identifkation stattfindet. ICH fühle mich angegriffen, weil es mein glaubenssystem berührt, weil ich meinen weg in gefahr sehe usw. das ICH versteckt sich hinter dem begriff "dharma". in meinen augen ist diese erkenntnis schon mal der halbe schuh, den man sich unter die füße schnallen kann. vielleicht sogar der ganze?
denn wenn diese identifikation wegfällt, wo sollte noch ein grund sein, sich zu streiten?
man könnte dann ganz gelassen über vorurteile sprechen, argumentieren … und den dingen ihre zeit lassen, sich zu entfalten.
man könnte dann auch lernen zu verstehen, wie es anhänger anderer religionen so geht, die ständig angegriffen werden.
man könnte lernen anders miteinander umzugehen, weil das ego-ding das boot ist, in dem wir alle sitzen.
das wäre dann in meinen augen der gelebte dharma, und der wird so besser verteidigt als durch jeden verteidigungsversuch, weil er auf die verteidigung verzichtet, weil es da nichts mehr zu verteidigen gibt.