Die letzte Bemerkung von Deepa trifft es gut, finde ich.
Es reicht eben nicht aus, zu erkennen, dass der Andere leidet. Daraus entsteht noch kein Mitgefühl. Denn sonst gäbe es ja keine Folterer und es gäbe keine echte Schadenfreude.
Im Hinduismus (in den Upanischaden) findet man die Aussage, den prima zitierbaren Spruch: tat tvam asi (das bist du).
Dahinter steckt eine ganz Philosophie: ich und du sind nicht getrennt. Im Innern sind wir ein Wesen. Die vielfältige Welt ist bloße Illusion. Der Schöpfer der Illusion bist du selbst.
Der Buddha hat es besser gelehrt finde ich: alle Lebewesen waren seit anfangsloser Zeit schon unzählige Male mal unsere eigene Mutter - und: "ich" und "du" sind nur relativ, aus der anderen, gleich gültigen Perspektive, ist es anders herum "du" und "ich".
Diese Meditationen führen zu großem Mitgefühl, wenn man es nicht spontan von vornherein schon hat (und vorherigen leben entwickelt hat )