Ist ein Buddha unsterblich?

  • Aber die Frage ist, ob wir es schaffen keine persönliche Story draus zu machen. Schaffen wir es, das Ich aus den Gegebenheiten rauszulassen?


    Das kann man wohl schaffen, aber es nützt nicht viel - ich habe dies oft überprüft, mich in Krankheit aufgerafft zu meditieren, alles untersucht...Schmerz wird gefühlt, der Körper lässt sich da nicht verarschen oder austricksen mit : "Da ist kein Ich und kein Selbst". Man kann sich damit vielleicht ein bischen selbst sedieren, aber im großen und ganzen bringt es nichts, denn der Buddha hat Schmerzen wenn er Schmerzen hat.

    Den Körper zu verarschen mit Ideen ist ja eben das intellektuelle Vorgehen welches ich kritisiert habe.

    Aber in Mediation zu erkennen, was jenseits von Krankheit und Leid ist, kann uns helfen ein tieferes Verständnis zu entwickeln und gibt uns Kraft die Dinge zu akzeptieren und trotzdem gegenan zu kämpfen.


    Sonst hätte Buddha Shakyamuni einfach Lehren können :


    "Es gibt leid, aber ihr braucht keinen Weg zu suchen, über das Leid hinaus zu gehen. Am Ende stirbt ihr eh - also kümmert euch um irgendwas anderes"


    Nein, es gibt Ursachen für das Leiden und das sind nicht mal die materiellen, körperlichen... Es sind die psychologischen, tief verwurzelt Ursachen. Und wir können dieses Leiden überwinden (nicht zwangsläufig beenden).

    Und Buddha hat den Weg der Praxis gelehrt den wir gehen sollten.


    Nihilismus ist auch ein Weg, aber nicht Buddhas weg

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Aber die Frage ist, ob wir es schaffen keine persönliche Story draus zu machen. Schaffen wir es, das Ich aus den Gegebenheiten rauszulassen?


    Das kann man wohl schaffen, aber es nützt nicht viel - ich habe dies oft überprüft, mich in Krankheit aufgerafft zu meditieren, alles untersucht...Schmerz wird gefühlt, der Körper lässt sich da nicht verarschen oder austricksen mit : "Da ist kein Ich und kein Selbst". Man kann sich damit vielleicht ein bischen selbst sedieren, aber im großen und ganzen bringt es nichts, denn der Buddha hat Schmerzen wenn er Schmerzen hat.

    Das finde ich gut erklärt im Pfeilgleichnis:


    Zitat

    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann von einem Pfeil angeschossen würde, aber kein zweiter Pfeil würde nach ihm geschossen. Dieser Mensch, ihr Mönche, wird also nur das Gefühl von e i n e m Pfeil empfinden. Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn der belehrte edle Jünger von einem Wehgefühl getroffen wird, dann ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung: Nur ein Gefühl empfindet er, ein körperliches, kein gemüthaftes. S.36

  • Nihilismus ist auch ein Weg, aber nicht Buddhas weg


    Das hat nichts mit Nihilismus zu tun.


    Wenn du dir deinen Arm brichst, dann schmerzt das und erzeugt Leid. Du kannst dir ja dann einreden, dass es nur Gruppen sind, die abhängig entstehen und dass es da kein inhärentes Selbst gibt - aber nochmal: Was nützt das im Endeffekt?


    Der Schmerz ist da, fühlbar, real. Das einzigste, was vielleicht passieren kann ist, dass du nicht zum Jammerlappen wirst und dein ganzes Umfeld nervst mit "Mir geht es so schlecht". Das wäre für mich Leiden, auch im buddh. Kontext. Das Gefühl zu haben und zu verteidigen, dass "ich leide". Aber Schmerz ist Schmerz und auch ohne Anhaften an ich und mein kommen Tränen oder ein verzerrtes Gesicht - das will ich damit sagen.

  • Ja und es geht darum, mich aus meinem Schmerz und meiner Krankheit rauszulassen. Und aus der Illusion von Tod. Das ist die Dinge zu sehen wie sie sind. Das ist was Buddha lehrte.

    Und dies wird für uns alle noch wahrscheinlich eine große Herausforderung, aber dafür können wir in unserem alltäglichen Leben schon praktizieren

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Ja und es geht darum, mich aus meinem Schmerz und meiner Krankheit rauszulassen. Und aus der Illusion von Tod. Das ist die Dinge zu sehen wie sie sind. Das ist was Buddha lehrte.


    Eben dies stelle ich in Frage, weil es sich nicht mit meiner Erfahrung der Welt deckt. Wie gesagt, du musst eine Krankheit nicht ergreifen, damit Krankheit da ist - sie ist ja da, im Sein, real und hat Auswirkungen auf deinen Körper. Du kannst sagen:


    "Dieser Körper ist nur abhängig entstanden und darin ist kein Ich und es nicht mein Körper, dies ist eine verblendete Sicht"


    Wenn du, wie Buddha, eine schwerwiegende Vergiftung erleidest, dann hast du Schmerzen und der Körper wird sterben, dann, nach buddh. Lehre auch dein Geist/Bewusstsein. Was hat dir dann alles gebracht? Gehst du dann in den "einen Geist" ein? Das sogenannte Leid ist beim Tode sowieso erloschen. Ob es dann eine erneute Runde im Samsara gibt, wissen wir nicht, vielleicht ist dies gar nicht körperlich-materiell zu sehen.

  • Nicht nur die Illusion das ich mal tot bin, genauso wenig lebe ich demnach ja auch. Wenn man das, das man meint zu sein mal genauer beobachtet wird es zu "meins", aber kein "ich" zu finden. Zumindest finde ich das "Ich" flutscht weg wie ein frischer glibbriger Kürbiskern.

  • Ist das Erleben eines verblendet en Geistes das gleiche wie das eines "befreiten" Geistes?


    Ich denke nicht.

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  • Ist das Erleben eines verblendet en Geistes das gleiche wie das eines "befreiten" Geistes?


    Ich denke nicht.


    Ich denke auch nicht und das habe ich auch erwähnt. Ein verblendeter Geist würde eine Leidensgeschichte daraus machen, der befreite Geist sieht den Schmerz, aber spinnt sich keine Geschichte von einem Leidenden zusammen. So gesehen verringert der befreite Geist sein Leid. Sein Schmerz bleibt jedoch. Schmerz bedeutet (für mich jedenfalls) auch Leiden, auch wenn sich jemand verletzen würde, der mir nahe steht, leide ich (mehr oder weniger, je nachdem). Das hat für mich nichts mit verblendet zu tun, sondern ist rein biologisch durch Spiegelneuronen erklärbar.

  • Ist das Erleben eines verblendet en Geistes das gleiche wie das eines "befreiten" Geistes?


    Ich denke nicht.


    Ich denke auch nicht und das habe ich auch erwähnt. Ein verblendeter Geist würde eine Leidensgeschichte daraus machen, der befreite Geist sieht den Schmerz, aber spinnt sich keine Geschichte von einem Leidenden zusammen. [...]

    Und darum ist es wichtig zu praktizieren

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  • Das sollte auch nur meine Erläuterung sein, auf deine Frage "warum eine Praxis draus machen?"

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Das sollte auch nur meine Erläuterung sein, auf deine Frage "warum eine Praxis draus machen?"


    Sicher, ich spreche mich ja nicht gegen Praxis aus, praktiziere ja selbst.

    Was ist denn dann dein Beweggrund fuer die Praxis

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  • Was ist denn dann dein Beweggrund fuer die Praxis


    Die Realität, wie sie wirklich ist, zu verstehen.


    Ich stimme mit dem Buddhismus in fast allem überein, doch hadere ich mit Superlativen a la "vollkommene Befreiung". Für mich gibt es nur eine Befreiung der Sicht.

  • Was ist denn dann dein Beweggrund fuer die Praxis


    Die Realität, wie sie wirklich ist, zu verstehen.


    Ich stimme mit dem Buddhismus in fast allem überein, doch hadere ich mit Superlativen a la "vollkommene Befreiung". Für mich gibt es nur eine Befreiung der Sicht.

    Dann hätten wir uns die ganze Diskussion ja ersparen können.


    Ich sehe keinen Unterschied zwischen der ultimativen Befreiung und dem perspektivwechsel.

    Nirvana ist das Aufhören von dem festhalten an Konzepten und Ideen. Das Ende der Geistesgifte

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Dann hätten wir uns die ganze Diskussion ja ersparen können.


    Joa macht ja nix.




    Ich sehe keinen Unterschied zwischen der ultimativen Befreiung und dem perspektivwechsel.

    Nirvana ist das Aufhören von dem festhalten an Konzepten und Ideen. Das Ende der Geistesgifte


    Dann stimmen wir überein. Wenn du mich suchst, ich bin beim Fischhändler oder im Freudenhaus.

  • Die Realität, wie sie wirklich ist, zu verstehen.

    Dafür muss man beginnen, die Realität erst einmal ein wenig mehr so zu sehen, wie sie ist. So würde ich das vielleicht ausdrücken. Dafür wiederum muss ich verstehen, dass ich die Realität sehr anders sehe, als sie ist. Dann habe ich zumindest schonmal einen Geschmack davon, dass mit meiner gewöhnlichen, "normalen" Sicht etwas nicht stimmt. Das geht nur mit Praxis, nicht mit gedanklichem Verstehen.


    Ist ein Buddha unsterblich?

    ... gut ist auch, sich die Frage zu stellen, warum solche (und ähnliche) Fragen ("Ist ein Buddha unsterblich?") in mir auftauchen. Was genau steckt dahinter? Welcher Teil von mir hätte gerne eine Antwort auf die Frage? Und was erhofft dieser Teil sich davon, eine Antwort zu finden? Eine Möglichkeit ist, dass ich glaube, danach wäre etwas klarer, ein geistiger "Hunger" wäre dann gestillt.


  • Das ist doch ganz einfach. Bei mir ist das klar. Mit meinem Karma (Auswirkungen meines Handelns) müssen andere dann klar kommen. Für mich ist gerade durch das Zeigen des Buddha ganz klar, dass ich nichts von meinem tot-sein weiß, alle andere werden es wissen. Alles was ich glaube erreicht zu haben ist weg. Es bleibt nichts. Gerade darum lohnt sich jede Sekunde, weil ich weiß das es irgendwann wirklich aus ist. Jeder Glaube das es danach weiter geht ist Illusion. Ende aus Nikolaus! Wo bist Du wenn Du schläfst? Der Tod ist Schlafes Bruder.

    Buddha, was immer es auch sein soll ist unsterblich. Den Buddha der gestorben ist hat keine Ahnung was aus seinem Karma geworden ist.

    Lass dich von deinem am Leben anhaftenden Ego nichts vormachen, lebe einfach, wie der Buddha, der Weltenlehrer, Sei das was ist, Erlebe. Der Tod ist und war und bleibt das komplette Ende von allem für dein dich ist.

    Darauf weist Buddha hin: Lass dieses streben das dich immer mehr fesselt und dich hindert einfach frei zu leben und zu erleben.


    Keine Religion und kein Weiser, sei er auch noch so groß wird daran was ändern.

  • "Mit Buddha das Leben meistern." von Volker Zotz ist ein Buch für Leute die Buddha auch selbstständig bis zu Ende denken und ihr handeln wirklich nach der Lehre und nicht nach dem Buddhismus ausrichten.

  • Buddha, was immer es auch sein soll ist unsterblich.

    Ich mag das Wort "unsterblich" nicht. Es ist Jahrhunderte missbraucht worden von Bla-bla-Leuten, die gefügiges, gehorchendes Volk liebten. Und es klebt zu viel Zeug daran, sobald es im Hirn verwurstet wird.


    Das Wort "ungeboren" ist mir lieber. Es hat nicht so einen Rattenschwanz von Ballast an sich.


  • Ich möchte hier nochmal sagen, dass es um die Ansicht geht 'es gibt ein Selbst' - die sich auch in weiteren Fragen und Vorstellungen ausdrückt.


    Es ist sicher nur eine stärker oder weniger starke und spezifisch ausgebildete Ansicht, die vom Loslassen abhält.

  • Buddha, was immer es auch sein soll ist unsterblich.

    Ich mag das Wort "unsterblich" nicht. Es ist Jahrhunderte missbraucht worden von Bla-bla-Leuten, die gefügiges, gehorchendes Volk liebten. Und es klebt zu viel Zeug daran, sobald es im Hirn verwurstet wird.


    Das Wort "ungeboren" ist mir lieber. Es hat nicht so einen Rattenschwanz von Ballast an sich.

    Ich lese da nur un-sterb-lich = etwas kann nicht sterben. Was denn sonst noch. Ach so Religion nehm ich ja schon lange nicht mehr zu Hilfe. Philosophie brauch ich auch nur um anderen sagen zu können das ich sie verstehen.