Hallo,
habe mir überlegt, ob die Welt jetzt wirklich diese Geschichte erfahren muss und ob es ihr gut tun würde. Rechte Rede bedeutet ja auch, andere Menschen mit Dingen zu verschonen, die ihnen nicht gut tun. Ich habe mir schließlich gedacht, dass es ein wirklich gutes Beispiel ist (wenn auch ein trauriges), nicht an schönen Dingen anzuhaften. Theroretisch war mir das schon klar, dass hässliche Dinge nicht ablehnen und schönen Dingen nicht anhaften, wichtig ist um den Geist klar zu halten, aber mit dieser Geschichte wird es einem auch praktisch/real über die Theorie hinaus klar.
Also: Ich habe früher eine Zeitlang in Südostasien gearbeitet. An einem Wochenende ging ich zusammen mit einem Arbeitskollegen, der auch vom Hauptsitz in old Europe gekommen war, über's Wochenende in ein Ferien-Ressort auf einer einsamen Insel im Südchinesischen Meer. Er hatte eine Bekannte mit dabei aus Mexiko. Er hatte ihr den Flug bezahlt und sie wohnte bei ihm für einige Wochen, flug danach wieder zurück. Das ist jetzt fast 25 Jahre her. Vor ein paar Jahren habe ich mich mit der Mexikanerin von damals auf LinkedIn verbunden. Sie begann mir dann zu schreiben, dass sie immer noch von dem Kollegen von damals träumt. Sie träumt so sehr von einem schönem Leben mit ihm. In Mexiko wäre das Leben so pickelhart. Sie haben ein Kind, den Vater aber nicht geheiratet, weil sie sich eine Heirat mit dem Kollegen von damals in Südostasien offenhalten will. Mit ihm wäre das Leben viiel besser. Ich schrieb ihr dann einige buddhistische Sachen als Hilfe und einen Link zu einem Video vom Dalai Lama. Sie nahm das auch dankbar an. Das ist jetzt auch so 2 Jahre her. Sie schrieb sie mir letztlich wieder, dass sie glaubt den Kollegen im Internet wiedergefunden zu haben. Ob ich auch glauben würde, dass er es auf dem Bild sei. Ich antwortete ihr dann so sinngemäß, dass es ein wichtiges und sinnvolles Prinzip sei, nicht schönen Dingen anzuhangen. Seitdem ist zum Glück Funkstille.
Und nochmal, warum ich das jetzt schreibe? Das veranschaulicht wirklich sehr gut wie schlimm es werden kann, wenn man den schönen Dingen anhaftet. Ich wollte diese Geschichte erzählen, weil man daraus sieht, dass es mit dem Nichtanhaften an schönen Dingen nicht einfach darum geht zu erwachen, sondern dies eine grundlegende Regel ist, die sehr wichtig ist für den Alltag jenseits von religiösen Dingen. Versucht man nicht, sich daran zu halten, kann es sehr sehr übel kommen.