Der achtfache Pfad ist eben nicht der mittlere Weg, er führt nur zu ihm. Der achtfache Pfad ist der Weg durch Extreme und darum nur der Pfad zur Befreiung und sein ausüben mit Achtsamkeit auf die Glieder ist nicht der mittlere Weg.
Wie kann der achtfache Pfad der mittlere sein, wenn Buddha ganz klar gesagt hat das er der ist der zur Befreiung führt, also zum Vermindern der Anhaftung an dem achtfachen Pfad, um den Mittleren zu leben.
Dazu einfach mal ein längeres Zitat aus Buddha Sakyamunis erster Lehrrede:
Zitat
Mönche, zwei Extreme sollten nicht von jemandem verfolgt werden, der in die Hauslosigkeit gegangen ist. Welche zwei? Das Suchen nach sinnlichem Glück in Sinnesvergnügen. [...] und das Suchen nach übertriebener Askese und Selbstqual, [...] Ohne in eines dieser Extreme abzugleiten, ist der Tathagata zum mittleren Weg erwacht, der zur Einsicht führt, der zum Wissen und zum Frieden, zur direkten Einsicht, zum Erwachen, zum Nibbana führt.
Und was, ihr Mönche, ist dieser mittlere Weg, zu dem der Tathagata erwacht ist? Es ist dieser Edle Achtfache Pfad, [...] Dies, ihr Möncher ist der mittlere Weg, zu dem der Tathagata erwacht ist {...) (1)
Buddha Sakyamuni sagt also nicht, dass der achtfache Pfad nicht der mittlere Weg ist. Er spricht auch nicht von einem Anhaften an den achtfachen Pfad, das aufzugeben sei, damit man das Erwachen erlangen kann.
Der achtfache Pfad ist der mittlere Weg, und diese Formulierung finden wir in verschiedenen Lehrreden, mittels dem wir das Festhalten an den beiden Extremen vermeiden. Der achtfache Pfad oder der mittlere Weg ist eben die vierte edle Wahrheit mittels derer wir die Leidensauflösung vollständig verwirklichen.
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Zitiert nach Bhikkhu Bodhi, In den Worten des Buddha, Herrnschrot, 2011, S.67