Versucht Ihr euer Karma zu entschlüsseln ?

  • HI,


    macht Ihr euch viel Gedanken über euer Karma. Manchmal werde ich aus meinem Karma nicht schlau. Ich bin gesund und soweit mit meiner Erscheinung zufrieden. Meine Familienverhältnisse sind soweit ganz zufriedenstellend. Ich bin in einem Land geboren mit vielen Möglichkeiten ohne Armut.

    Anderseits hab ich immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen die nicht ohne sind und manchmal läuft mein leben genau entgegengesetzt wie ich es gern hätte. Ich denk mir dann immer wieder irgendwas musst du doch richtig gemacht haben in früheren Leben und irgendetwas komplett falsch.

    Kann man Karma aus euer Sicht so praktisch analysieren. Oder ist es genauso komplex oder eine Kunst wie Traumdeutung.


    Viele Grüße


    Kaiman

  • ...macht Ihr euch viel Gedanken über euer Karma? ...Kann man Karma aus euer Sicht so praktisch analysieren.

    Nein.

    Mir reicht es völlig, mein Leben zu leben.


    Ich denk mir dann immer wieder irgendwas musst du doch richtig gemacht haben in früheren Leben und irgendetwas komplett falsch.

    Du lebst jetzt. Das reicht völlig. Du kannst eine wie auch immer mögliche Vergangenheit nicht ändern. Sie ist nämlich vergangen, wie der Name schon sagt. Der Drops ist gelutscht.

    Ich denke, du hast jetzt schon genug Probleme. Die reichen völlig.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Bei Unsicherheit hilft ein beständiges überprüfen der Dinge.Es ist also sehr wichtig wenn Du hinterfragst.

    So wie es auch immer wieder vom Buddha verlangt wurde.


    Ein überprüfen ob überhaupt ein begründetes Vertrauen vorliegt, welches dann ein Zweifeln widerlegen könnte ist jedoch ein Prozess in den Dingen.

    Was mir vertraut ist, ist Dir und Anderen ja nicht vertraut.


    Karma hin Karma her.


    Gibt es also schon Gründe in der Anwendung des Dhamma zum Vertrauen?

    (wäre so eine Frage)


    Habe ich in einigen Fragen noch kein begründetes Vertrauen in Dhamma erlangt bleibt es in diesen Details wohl weiterhin beim Zweifeln und es werden dann auch alle möglichen Gründe vorgezogen die diese Zweifel weiter bestätigen.

    Was sonst...


    Gibt es inzwischen Gründe des Vertrauens, besteht durch erleben ein Grund, ein begründetes Vertrauen.

    Was sonst...


    So wird es jedenfalls direkt in den Anweisungen der Schriften empfohlen.


    Der Buddha stellte auf Grundlage seiner eigenen Erfahrungen fest;


    - Ich bin der Eigentümer meines Karma

    - Ich bin mit meinem Karma auf die Welt gekommen

    - Ich werde mein Karma erben

    - Ich bin mit meinem Karma verbunden

    - Mein Leben richtet sich nach meinem Karma

    - Ich werde mein Karma, ob gut oder schlecht, zu tragen haben.


    Also;

    Träumst Du noch oder vertraust Du schon?

    😉...um in Deiner Sprache zu bleiben.


    Mögen wir alle glücklich sein

    In Metta🙏








  • Mein Haus. Mein Auto. Mein Leben. Meine Krankheit. Meine Buddha-Statue. Mein Karma. Mein Tod. Meine nächste Wiedergeburt.

    naja irgendwo muss ma ja mal anfangen. Nicht jeder überspringt gleich alles und nimmt die Abkürzung übers nicht Ich

  • Mein Haus. Mein Auto. Mein Leben. Meine Krankheit. Meine Buddha-Statue. Mein Karma. Mein Tod. Meine nächste Wiedergeburt.

    naja irgendwo muss ma ja mal anfangen. Nicht jeder überspringt gleich alles und nimmt die Abkürzung übers nicht Ich

    Das ist eine Abkürzung? Keine Sorge, es gibt trotzdem genau so viel zu tun.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Shunryu Suzuki


  • Mein Haus. Mein Auto. Mein Leben. Meine Krankheit. Meine Buddha-Statue. Mein Karma. Mein Tod. Meine nächste Wiedergeburt.

    naja irgendwo muss ma ja mal anfangen. Nicht jeder überspringt gleich alles und nimmt die Abkürzung übers nicht Ich

    Schmu hat recht. Wo fängt man den sonst an?

    Fast alle Fragen und Probleme der Welt, entstehen durch Unwissenheit in Bezug auf Anatta.

    Glaubenssysteme und Kriege im Namen der Religion entstehen aus Unwissenheit.

    Angst, Hass, Neid usw sind das Resultat.

    Das Wechselspiel von Himmel und Hölle, Geburt und Tod, Liebe und Hass hat nur eine Bedingung, nämlich Unwissenheit.


    Ich habe nie groß über Kamma nachgedacht.

    Am Anfang wollte ich mehr Glück und weniger Leiden, aber später erkannte ich, dass ich nichts über mich wusste. Ich habe die eine Sache (mein Ich) lange Zeit nicht hinterfragt und untersucht.

    Diese Gedankenspiele in Bezug auf Kamma und Wiedergeburt bringen dich nur von den einem Glauben zum anderen.


    Vipassana ist da viel hilfreicher.


    Alles gute für Dich!

  • Also, ich denke nicht, dass sich Karma einwandfrei entschlüsseln lässt, zumal es ja weit über viele vergangene Leben hinaus weitergegeben wird, oder ruht oder ggf ausblüht.


    Die Frage „Warum hab ich nun ausgerechnet diese Schwierigkeiten?“ finde ich nicht selten ganz ohne große Analyse einfach zu beantworten: Kaum stelle ich mir diese Frage, schon geht mir auf, wann ich mich schon einmal selbst so benommen habe, wie dieser Mensch über den ich mich gerade wundere.


    Das gute Karma, das man gerade abfeiert und somit verbraucht, lässt sich auch kaum analysieren, finde ich. Vielleicht bin ich früher mitfühlend und milde gewesen, ich weiß es nicht.

    Da kann man nur dankbar sein und versuchen, es weiterhin gut zu machen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • macht Ihr euch viel Gedanken über euer Karma.

    ........

    Kann man Karma aus euer Sicht so praktisch analysieren. Oder ist es genauso komplex oder eine Kunst wie Traumdeutung.

    Wie das genau abläuft mit dem Karma, darüber mache ich mir keine Gedanken mehr weil es zu komplex ist. Man schafft ja ständig verschiedene Ursachen die sich irgendwann unter bestimmten Bedingungen auswirken und wenn das schon seit unvordenklichen Zeiten so läuft, ist es unmöglich zu überblicken.
    Daher sagt der Buddha sagt dass man über die Wirkung der Taten nicht nachdenken sollte weil es nur zu Verwirrung führt. Das ist

    acinteyya, unfassbar. (A.IV.77)

  • Das Nicht-Ich ist auch gar keine Abkürzung.

    Leerheit und Karma schließen einander nicht aus, sondern bedingen einander, heißt es. Wenn man die Leerheit realisiert, erschließt sich einem, wie das funktioniert - also, fragt mich nicht. Es steht so geschrieben, z. B. im Lamrim von Tsongkhapa.


    Leerheit und Karma sind abhängig verbunden.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Fast alle Fragen und Probleme der Welt, entstehen durch Unwissenheit in Bezug auf Anatta.

    zeigt aber auch, wie schwer das nicht Ich zu verstehen oder zu verwirklichen ist.



    Ich habe nie groß über Kamma nachgedacht.

    Hier noch ein interessantes Zitat vom Dalai lama. Leider nicht das was ich gesucht habe. Er hat sich aber auchmal so geäußert das er wenn er die Wahl hätte die Lehre vom Karma der Lehre von der Leerheit bevorzugen würde. Vielleicht finde ich es noch.


    "Die Lehre von der Leerheit – das ist eine der höchsten philosophischen Schulungen - das sei relativ zugänglich, aber Karma, das sei eine verborgene Wahrheit, die sei nur dem Buddha zugänglich."


    Viele Grüße

  • Keiner behauptet, dass es einfach ist...

    Und hätte der Ehrwürdige Dalai lama es anders gemacht, könnte er heute nicht die "Erfolge" in Bezug auf sein Leben, Lehren, Wirken vorweisen...


    Aber ich verstehe Dich schon.


    Wie auch immer Du es machst, ich wünsche Dir alles Gute!


    LG Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Wie auch immer Du es machst, ich wünsche Dir alles Gute!

    Ja vielen dank.


    War eigentlich nur so ne Idee . Im Prinzip denke ich auch das Karma vielleicht auch zu komplex ist , das es sich nicht so wirklich lohnt darüber nachzudenken. Führt dann ja auch oft mehr zu Grübeleien als zu Ergebnissen. Im großen und ganzen freu ich mich manchmal sehr und bin zutiefst dankbar, dass ich glaube das wir im Moment gute Bedingungen für die Lehre im Allgemeinen haben. Z.b das sich die Lehre überhaupt so weit verbreitet ist im Westen. Das es viele Lehrer gibt. Viele die sich mit dem Buddhismus auseinandersetzen. Zudem noch ganz praktische Dinge dazu kommen wie Wohlstand , technischer Fortschritt. Wie geht es euch damit. Klar kann sich das jederzeit ändern und keiner Weiß was noch auf uns zukommt mit Klimawandel etc .Oder glaubt Ihr die Bedingungen waren zu Buddhas Zeiten besser ??


    Viele Grüße

  • Ich denke die Bedingungen zu Buddhas Zeiten waren nicht besser, aber es lässt sich auch schwer sagen, ob die Bedingungen heute - also gerade jetzt z.B. mit Corona weltweit, Flüchtlingen weltweit , Klimakrise besser sind bzw. werden.

    Vieles hat oft zwei Seiten, z.B. Internet: Einerseits können sich jetzt viele, die sich im Moment nicht live treffen können über zoom treffen. Andrerseits werden auch immer mehr Menschen über Facebook ,Instagramm etc. übelst beleidigt, bedroht und beschimpft und die Akteure können anonym bleiben.

    Auto: wir können schneller an einem anderen Ort sein und auch größere Dinge besser transportieren, aber es gibt auch immer mehr Unfälle , teilweise sogar tödlich endend.

    Hier gibt es viele Impfmöglichkeiten, aber durch die Patentregelungen der Firmen ist es oft nicht möglich, ärmeren Ländern diese Impfstoffe zur Verfügung zu stellen.....

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Hallo Kaiman,

    es wurden schon viele gute Antworten gegeben, die ich nur alle bestätigen kann.

    Ich kümmere mich nicht um mein Karma, ich denke, spreche, handle heute so, dass in mir kein Konflikt entsteht aufgrund meiner buddhistischen Überzeugung.

    Wie das genau abläuft mit dem Karma, darüber mache ich mir keine Gedanken mehr weil es zu komplex ist. Man schafft ja ständig verschiedene Ursachen die sich irgendwann unter bestimmten Bedingungen auswirken und wenn das schon seit unvordenklichen Zeiten so läuft, ist es unmöglich zu überblicken.

    und

    Ich habe nie groß über Kamma nachgedacht.

    Am Anfang wollte ich mehr Glück und weniger Leiden, aber später erkannte ich, dass ich nichts über mich wusste. Ich habe die eine Sache (mein Ich) lange Zeit nicht hinterfragt und untersucht.

    Diese Gedankenspiele in Bezug auf Kamma und Wiedergeburt bringen dich nur von den einem Glauben zum anderen.

    Ich bin mir sicher, dass Dein und mein und vieler anderer Karma nicht ganz so schlecht sein kann, sonst wären wir nicht mit der Lehre in Berührung gekommen und hätten nicht solches Interesse daran, unseren Geist zu schulen.


    Für mich zählen nur die 4 Edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad. Über Vergangenes nachzudenken oder sich vor Zukünftigen zu fürchten, bringt nur vom Wege ab und schafft immer wieder neue Leiden.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Dass dein jetziges Leben ein Resultat deines vorigen ist, wird man

    nie beweisen können.

    Da kann man also auch nichts entschlüsseln. Ich bin da eher der Zweifler,

    dass das wirklich so ist.

    Warum in diesem Leben viele Dinge so passieren, wie sie passieren,

    kann ich für mich auch ohne Karma erklären.

    Das hat eher mit Persönlichkeit und Umständen zu tun, als mit früheren

    Leben.

    Der Begriff Karma bedeutet ja soviel wie Tat und dass diese Konsequenzen

    hat. Das sehe du durchaus so, aber ganz konkret z.B: wenn ich mich grob und unfreundlich verhalte, kann ich nicht erwarten, dass allzuviel nettes zurückkommt.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Kann man Karma aus euer Sicht so praktisch analysieren

    Ich schriebe meistens, um mich selbst besser zu verstehen.....

    Wenn man es so berücksichtigt, dass es alles in der Welt hängt zusammen, und so alles wäre ( ist) miteinader-verbunden, dann man kann Karma nichts eindeutig entwirren , aufdröseln, usw...

    Aber es befreit uns nichts ( Niemals!) vor der eigenen Verantwortung, was unseres Verhalten, Denken, Rede ....usw... anbelangt....

    Wir sind wie der kleine Tropfen im Ozean, unsere Kraft ist begrenzt, aber die ist immer da!

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Ich denk mir dann immer wieder irgendwas musst du doch richtig gemacht haben in früheren Leben und irgendetwas komplett falsch.

    Wenn dir jemand sagen würde, die geht es heute deswegen schlecht, weil du irgendwann einen Hund gequält, einen Heiligen georfeigt oder eine Möwe erdrosselt hast, würde eine solche "Entschlüsselung" irgendwas besser machen? Würde es irgendeinen Sinn verleihen oder was besser machen?


    Ich glaube eher nicht. Es würde sich eher noch sinnloser anfühlen und aus diesem Gefühl der Sinnlosigkeit würden sofort neue Frage auftauchen.


    Weil Sinnlosigkeit eher ein Gefühl ist das durch Antworten nicht gesättigt werden kann.

  • void


    So ich zermartere damit meinen Kopf.... Wir wissen einfach es alles nichts, denn sogar wenn es wirklich um den Begriff "Reinkarnation" bestellt, man kann es nichts eindeitig bestimmen, verifizieren, naachweisen, rein objektiv /wussenschaftlich/.

    Karma ist untrennbar mit der "Ethik" ( Moralischen Werten) verbunden...

    Im diesem Sinne das Leid man kann so interpretieren in der Weise....gut und böse, schaden oder nichts....

    Aber es ist doch wieder realtiv.....

    Wenn der Mensch die eigene Heimat, angenommen, verteidigt, er wäre gezwungen, zu töten... Das "Töten" ist doch schlecht, aber im diesem konkreten Zusammenhang es wäre absolut berechtigt... Diese "Verschwommnheit" macht mich machmal echt stutzig....

    Oder wenn jemand hatte die feste Absicht etwas sehr schlimmes zu tun.... Und es wäre keine andere Möglichkeit zur Verfügung stehen, diesen Vorsatz zu stoppen, als den Verbrecher zu "töten".

    Im Schriften über Buddha es gibt doch das ähnliches Beispiel....

    Das alles erinnert echt das Netz, /Indra/, wo kann man keinen Anfang und kein Ende finden.... Karma wäre dann wie Ursache-Wirkung-Ursache in den unzähligen Variationen, die man echt nichts imstande wäre, es zu entwirren...

    Denn egal welche Ursache zugleich könnte als die Wirkung sich entpuppen...

    Die wären doch wie austauschbar, noch mehr, nichts so wie zetlich "be-ding-t".

    Und das wäre noch nur die Spitze des Eisbergs.... ( "ober-fläch-lich ")

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wenn dir jemand sagen würde, die geht es heute deswegen schlecht, weil du irgendwann einen Hund gequält, einen Heiligen georfeigt oder eine Möwe erdrosselt hast, würde eine solche "Entschlüsselung" irgendwas besser machen?

    Ich weiß nicht....vielleicht hast du Recht..... Eigentlich wollt ich es gar nicht so konkret machen und will hier auch kein Fass aufmachen oder euch runterziehen..

    Aber es hat mich einfach lange Zeit sehr beschäftigt.


    Wo ich ca. vor 10 Jahren stark depressiv war und sehr viel gelitten hatte ging das ziemlich schnell mit einer Todessehnsucht einher.


    Nun mag das ein Zeichen der Depression sein wie auch immer … ich hab mich dann aber schon gewundert wieso ,weshalb, warum und eigentlich war mein Leben äußerlich gar nicht so schlecht. … wenn ich so in die Geschichte der Menschheit schaue waren aus meiner Sicht die Bedingungen aber immer ziemlich schlecht.


    Vor allem Folter und Krieg und die anderen Grausamkeiten die so verübt wurden. ich denke, wenn es soweit wäre und ich irgendwo gezwungen würde in den Krieg zu ziehen oder mir Folter bevorsteht ,glaube ich das ich zum letzten Mittel greifen würde teils aus Angst ,aus Verzweiflung aber letztlich auch aus Mitgefühl um mich und andere zu schützen. Deswegen denke ich oftmals , das ich ggf. in früheren leben zu diesen Mitteln gegriffen habe und dadurch vielleicht schräges Karma verursacht habe.


    Anders kann ich es mir nicht erklären, auch das ich Menschen mit so Passformen anziehe und sich ein Freund tatsächlich das Leben genommen hat gibt mir sehr zu denken gegeben.....



    Schönen Abend noch

  • Lieber Kaiman ,

    Du ziehst hier doch niemanden runter. Die Frage ist doch, sind solche Gedanken heilsam oder unheilsam für Dich?


    Mal angenommen, Karma würde so funktionieren, wie Du es beschreibst, was könntest Du daran ändern? Im Zentrum der Praxis sollte doch sowieso stehen, heilsames zu fördern und unheilsames zu lassen. Wenn Dir jetzt ein hellsichtiger Meister in einer Höhle im Himalaya Augen würde, "Nein, Deine letzten Leben waren ziemlich ok", würdest Du dann Deine buddhistische Praxis einstellen?


    In Bezug auf Deine depressiven Phasen scheint mir das sogar offensichtlich, wie unheilsam im weltlichen Sinn diese Gedanken sind. Statt zu gucken, was die gegenwärtigen Ursachen sind ("eigentlich war mein Leben äußerlich gar nicht so schlecht"), denkst Du lieber über vorherige Leben nach. Und vermeidest es dadurch wahrscheinlich, Dich dieser Herausforderung im Hier und Jetzt zu stellen.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • denkst Du lieber über vorherige Leben nach. Und vermeidest es dadurch wahrscheinlich, Dich dieser Herausforderung im Hier und Jetzt zu stellen.

    Ich kann es bestätigen! Ich leide unter den Depressionen das Leben lang. Und echt extrem....

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Guten Morgen Kaiman,

    1. seit frühester Kindheit habe ich in bestimmten Momenten Todessehnsucht.

    Ich hatte aber niemals wirklich Depressionen, eher hin und wieder melancholische Momente. Und wenn es mir zu schwierig wurde, war der Selbstmord für mich eine Alternative.


    2. Die Geschichte ist grausam und genauso wie Dir geht es mir

    3. nicht lebenswert. Selbst heute noch denke ich, dass ich mir das Leben nehmen würde, wenn Krieg, Folter oder lange schwere schmerzhafte Krankheit mich treffen würde.


    4. Aber an frühere Leben denke ich schon gar nicht und auch das unter 3. Beschriebene quält mich nicht, ich erlaube mir nicht, länger darüber nachzudenken. Jetzt geht es mir gut, vor allem Dank Geistesschulung. Und das scheint mir Grund genug zu sein, mein Karma als gut genug zu betrachten, das ich nicht durch solche Gedanken oder womöglich unheilsame Taten verspiele.


    Ich kann Dir nur empfehlen, übe Dich im Gedanken-beiseite-schieben - wie Wolken. Sie kommen und gehen. Desto öfter Du das machst, desto weniger tauchen sie auf.


    Wenn sie heute bei mir auftauchen, haben sie überhaupt keine Macht über mich und verschwinden sofort.

    :heart:_()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)