Homosexualität und der Dalai Lama...

  • Japanfan:

    Ich bin erst 16. Ich hatte noch nie Sex und war noch nie richitg verliebt. Bin eben zu schüchtern...


    Dann hasst du bestimmt auch andere Probleme. Wie sag ich es meiner Umgebung, wie gehe ich damit um? Bin ich wirklich schwul etc. Um Fragen der Homosexualität zu erörtern, sind (wie auch so in etwa von Nightrainmonk und Onda erwähnt) Homosexuelle, die das schon hinter sich haben, besser geeignet.


    Auch um Erleuchtung zu erlangen, macht es keinen Unterschied. Dafür müssen alle Willensregungen/Gestaltungen nur für einen kurzen Augenblick abgeschaltet ("unterdrückt") werden und dies geschieht hauptsächlich mittels Vipassana-Meditation, indem man die Daseinsmerkmale ausführlich betrachtet. Viel wichtiger ist, dass man z. B. eine gute Konzentrationsfähigkeit hat, um die Achtsamkeit immer wieder und sehr schnell auf die Pfeiler der Achtsamkeit zu lenken, anstatt die Wahrnehmung zu konzeptionalisieren.


    Gruß
    Sven


  • Ganz richtig, und wenn es sich um Enthaltsamkeit dreht? Fragst du jemanden der es ist oder einer der es nicht ist?

  • Hanzze:
    Onda:

    . Es soll ja auch schon vorgekommen sein, das spirituelle Würdenträger sich zu Themen geäußert haben, die sie persönlich überhaupt nicht tangieren... In Fragen der Sexualität sollte man sich vielleicht generell nicht an Mönche wenden... Man fragt ja auch keinen Schreiner, wie man Zitate in einer Doktorarbeit korrekt ausweist.


    Du meinst also, wenn man wissen will, wie man von stehlen Abstand nehmen kann, fragt man einen Dieb? Oder wenn man einsieht, vom töten Abstand zu nehmen einen Soldat? Ober wie man sich im lügen einschränkt, einen Scharlatan? Wenn man sich von Drogen abwenden möchte einen Süchtigen?
    Um sich der Gier abzuwenden einen Gierigen?


    Komplett schiefe Analogie...
    Onda

  • Japanfan:
    Hanzze:

    Und wie stets mit dir selbst, leidest du, wenn du verlangen verspürst? Oder wenn du es nicht bekommst?


    Ich bin erst 16. Ich hatte noch nie Sex und war noch nie richitg verliebt. Bin eben zu schüchtern.
    Naja... das Verlangen nach Liebe und Geborgenheit ist, denk ich mal, bei allen gleich. Ich kenne viele , denen es nur um Sex geht. Mir aber nicht. Ich will Geborgenheit. Und ob der Körper des Menschen, den ich über alles Liebe, jetzt Brüste hat oder nicht, ist ja eiegntich egal. Wenn ich mich jetzt in eine Frau verlieben würde, wäre es ja auch schön. Nur bis jetzt sagt mir mein Geist/Gehirn dass Männer schöner sind. :D



    Schön das Du noch glauben kannst das Du deine Sexuelle Ausrichtung bestimmst. Mit spätestens 30 weiss Du das dein Körper das bestimmt und wenn dein Geist dagegen angehst wirst Du leiden.
    An denn viel Spaß!
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Helmut9:


    Schön das Du noch glauben kannst das Du deine Sexuelle Ausrichtung bestimmst. Mit spätestens 30 weiss Du das dein Körper das bestimmt und wenn dein Geist dagegen angehst wirst Du leiden.
    An denn viel Spaß!
    liebe Grüsse
    Helmut


    Cool, da wird dann doch der Körper der Vorläufer. Na dachte ich mir es doch, dass da was nicht stimmt mit dem, die Dinge gehen von Geist aus Quatsch. Da soll es ja auch das Phenomen, ich und mein Körper geben. Ich will eh nicht aber mein Willi. *schmunzel*

  • Für die Praxis ist Homosexualität gar kein Problem und der Buddhismus sollte im Normalfall auch kein Problem damit haben, das einzige was Probleme bereiten könnte sind kulturelle Einfärbungen innerhalb des Buddhismus. Ich habe meinen Lama mal gefragt, ob Homosexualität negativ für die Praxis ist und er sagte, dass auch gleichgeschlechtliche Liebe und Sex möglich seien. Ich denke der Dalai Lama spricht wirklich im Bezug auf seine Verantwortlichkeit für zahlreiche Mönche, die ja wirklich auf engstem Raum zusammen leben. Ansonsten ist es auch nicht so ausschlaggebend, was der Dalai Lama denkt und sagt, jedenfalls nicht, wenn man keine Zuflucht oder Samayas bei ihm hat. Wenn man negativ über einen Lehrer denkt und sich unwohl fühlt, sollte man sich genau überlegen, ob man Samayas nehmen will oder nicht. Ansonsten ist es eher wichtiger was die eigenen Lamas sagen.


    Ich kann wirklich nur jedem raten, nicht gleich jedem Homosexualität auf die Nase zu binden. Auch der Sangha besteht nicht nur aus guten Buddhisten :) Viele haben sehr mit ihren Geistesgiften zu kämpfen und haben ein größeres Problem damit als man selbst. Ich würde sagen, man sollte einfach seine Praxis machen und Nebensächlichkeiten Nebensächlichkeiten bleiben lassen.


    Ich kenne viele Buddhisten die schon 20-30 Jahre praktizieren und schwul und bisexuell sind und das auch praktizieren. Ich glaub ich sag denen demnächst mal, dass die keine Buddhanatur haben oder in die Höllenbereiche kommen :)


    Nein im Ernst, dass man beispielsweise durch Analsex eine Anhaftung an diese Körperöffnung entwickelt oder sie, hah, irgendwie "weitet" sodass man dann nach dem Tod durch diese Körperöffnung in einen niederen Bereich wiedergeboren wird, daran glaube ich nicht. Ich finde solche Diskussionen schrecklich, weil der Mensch als fühlendes Wesen vergessen wird. Da werden kalt irgendwelche Zitate von Gampopa gebracht, aber wie diese bei einem Wesen ankommen, das Sexualität nur so leben kann und nicht aufgeben kann, wird scheinbar nicht bedacht. Ein bischen mehr mitfühlende Rede wäre hier glaube ich angebracht, dazu gehört meiner Meinung nach mehr.

  • Sven:

    Zuerst nehmen wir den Text und streichen die Einleitung und ablenkende Füllsätze, andere Themen und komentieren was übrig bleibt


    Alles, was dir nicht passt, sind also "ablenkende Füllsätze"? Du hast die Erläuterung der Gewichtung und der sehr moderaten Konsequenzen der zehn negativen Taten für das buddhistische Sozialleben des Individuums weggelassen, was natürlich einen umso größeren pejorativ-empörungsmaschinellen Knalleffekt ver-, jedweder Hermeneutik aber hohnspricht! Außerdem vernachlässigst du die letzten zwei Sätze, die der zwangsweisende auftretenden eurozentrische Wertungsschablonerie im Umgang mit anderen Kulturen und Religionen Vorschub leisten; einer Schablonerie also, wie du sie hier anwendest.


    Schauen wir uns jetzt deine Auslegung der zitierten Passagen an:


    Sven:
    Zitat

    In den grundlegenden Texten des Buddhismus ist von zehn schädlichen Taten die Rede, die es zu vermeiden gilt.
    Dazu zählt auch sexuelles Fehlverhalten. Damit ist vor allem gemeint, dass man einem Menschen nicht seinen Partner wegnehmen darf,
    es fallen aber auch Homosexualität sowie oraler oder analer Verkehr und Masturbation darunter.


    Das heißt:
    Homosexualität ist buddhistisch gesehen eine schädliche Tat, ein sexuelles Fehlverhalten (die zugehörigen Praktiken auch, selbst Maturbation)!


    Siehe obige Beurteilungen pejorativ-empörungsmaschinelle Knalleffekte hervorrufender eurozentrischer Wertungsschablonerien. Man beachte zudem, dass der Dalai Lama diese Position im Folgenden weiter differenziert (siehe unten).


    Sven:
    Zitat

    Wenn Sie keiner Religion angehören und eine sexuelle Beziehung mit einem Menschen des gleichen Geschlechts eingehen wollen,
    die auf gegenseitigem Einverständnis beruht und bei der keinerlei Mißbrauch oder Vergewealtigung im Spiel ist,
    und wenn Sie eine gewaltfreie Befriedigung darin finden, so habe ich nichts dagegen einzuwenden.


    Das heißt:
    Wenn man keiner Religion angehört (also auch kein Buddhist sind!), dann hat er nichts dagegen.
    (Hier wird doch ein wenig herumlaviert und amn ist nicht sicher, ob er es so meint.)


    Es liegt doch auf der Hand, dass der Unterschied hier in der unmittelbaren Schädlichkeit bzw. Unschädlichkeit der Handlung für den Sexualpartner liegt.


    Sven:
    Zitat

    Meiner Meinung nach ist es sogar ungerecht – und das ist ein wichtiger Punkt -, daß Homosexuelle manchmal auf gesellschaftliche Ablehnung stoßen,
    bestraft werden oder ihre Arbeit verlieren. Man darf sie nicht auf eine Stufe mit Kriminellen stellen.


    Das heißt:
    Man soll Homosexuelle nicht bestrafen, denn sie sind schließlich nicht kriminell.
    (Implizit steckt darin aber eine deutliche Ablehnung. Zwar nicht kriminell, aber vielleicht etwas kurz davor? Festnageln kann man ihn darauf natürlich nicht. Kann alles abgestritten werden. Durchaus geschickt gemacht. Politisch korrekt wäre nur: "Man darf sie nicht unter die Stufe von nomal sexuell Veranlagten stellen")


    Natürlich kann man ihn darauf nicht "festnageln" und es kann "alles abgestritten werden", weil der Vorwurf schlichtweg substanzlos und gänzlich aus der Luift gegriffen ist! Der Dalai Lama beurteilt die ganz reale Situation der Behandlung von Homosexuellen, als wären es Kriminelle, und kritisiert die tiefe Kluft zwischen der Handlung/"Tat" und der Bestrafung, die Homosexuellen so zuteil wird.


    Später mehr.


    Schöne Grüße
    KDR

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • KDR:


    Siehe obige Beurteilungen pejorativ-empörungsmaschinelle Knalleffekte hervorrufender eurozentrischer Wertungsschablonerien.


    Jetzt läßt er's aber krachen! Wo ist der Feuerwerks-Smiley?
    Sprühen da die Emo-Funken eines Fans?

  • Das euch das Thema so interessiert hätte ich nit gedacht.
    Naja es gab schon immer (seit es Leben auf dem Planeten gibt (ja uch Tiere können Homosexuell sein!)) Homosexuelle und wird es auch noch lange geben. Es ist weder ein Modeerscheining noch eine Erfundung des Menschen.


    Ich persönlich finde die Menschen total schlimm, die Leseben "ok" finden, um sich dran aufzugeilen, aber Schwule total eklig...

    »Es gibt nur eine falsche Sicht:
    Der Glaube, meine Sicht ist die einzige richtige.« (Nagarjuna)

  • Japanfan:

    ...
    Ich persönlich finde die Menschen total schlimm, die Leseben "ok" finden, um sich dran aufzugeilen, aber Schwule total eklig...


    Das kommt doch von der Homophobie.
    Angst als Treibmittel für alles Mögliche...


    Ein Freund von mir ist als hübscher, langhaariger Jugendlicher öfter mal von älteren Männern bedrängt worden - der hatte dann zeitlebens einfach seine Schwierigkeiten mit Schwulen.


    Mit dem Dalai Lama hat das alles nichts zu tun.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hanzze:
    Helmut9:


    Schön das Du noch glauben kannst das Du deine Sexuelle Ausrichtung bestimmst. Mit spätestens 30 weiss Du das dein Körper das bestimmt und wenn dein Geist dagegen angehst wirst Du leiden.
    An denn viel Spaß!
    liebe Grüsse
    Helmut


    Cool, da wird dann doch der Körper der Vorläufer. Na dachte ich mir es doch, dass da was nicht stimmt mit dem, die Dinge gehen von Geist aus Quatsch. Da soll es ja auch das Phenomen, ich und mein Körper geben. Ich will eh nicht aber mein Willi. *schmunzel*


    Oh ein Heiliger!!
    Du warst allso schon bei der Geburt durch deine Mutter so wie Du heute bist. Ganz toll!
    Was glaubst Du das erst der Geist da ist und dann der Körper?
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Der Eigner seiner Meinung setzt ohne anatta,
    die eigene sich abschätzig behandelnde,
    sich selbst gering schätzende,
    sich ab qualifizierende Konnotation,
    auch das was Zitate der Gurus und jeweiligen Lamas angeht .



    Und was das Mitgefühl als [unbedingtes] Bodhicitta Gewahrsam angeht,
    das ist keine Hure,
    wie das eigene Meinem und vermeint sein.
    Leerformeln sind halt Leerformeln.


    Kennst Du, Werter sowieso
    eigentlich, den Unterschied zwischen,
    Glaubens mächtig und Wissens-mächtig ?


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • KDR:

    Alles, was dir nicht passt, sind also "ablenkende Füllsätze"? ...


    Mir geht es eher darum, dass er keine echte Stellung bezieht.
    Würde er sagen: "Ich mag keine Schwule"
    oder: "Sexualität ist im Buddhismus ein Trieb und damit ein Problem, aber die Körperöffnung oder ob es nun eine Frau oder ein Mann ist, ist egal."
    oder ähnliches, hätte ich wenig Probleme damit.


    Seine Antwort ist eine diplomatische. Dem Homophoben kann er sagen: "Ich habe doch gesagt, dass ich es für schädlich halte, aber einsperren etc."
    dem Hetero, der nichts gegen Homos hat: "Im Buddhismus wird es für zwar für schädlich gehalten, aber ich seh das nicht so eng."
    und den Homo selbst beruhigt er und ermahnt ihn.


    Er will es allen recht machen. Für einen in meinen Augen aber feigen Politiker vielleicht angemessen, weil er keine Wähler verlieren will. Von "Seiner Heiligkeit" erwarte ich aber eine klare Aussage. Vergleiche mal die Aussagen des Buddha im Palikanon an, der redet Tacheles.


    Gruß
    Sven

  • Sven:


    ...
    Er will es allen recht machen. Für einen in meinen Augen aber feigen Politiker vielleicht angemessen, weil er keine Wähler verlieren will. Von "Seiner Heiligkeit" erwarte ich aber eine klare Aussage. Vergleiche mal die Aussagen des Buddha im Palikanon an, der redet Tacheles.


    Gruß
    Sven


    Oh Mann, Deine Rede erinnert mich an Don Quichote und die Windmühlen.


    Der DL muss für manche Leute Supermann, Buddha, Gottvater und Michael Gorbatschov in Personalunion sein, sonst ist er nicht "richtig", oder?
    Mit was für Schwierigkeiten er zu tun hat, welchen Kulturenspagat er sowieso schafft, und ob diese Kritiker es wohl selbst wirklich viel perfekter hinkriegen könnten oder nicht - daran denken sie nicht. :|

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    Der DL muss für manche Leute Supermann, Buddha, Gottvater und Michael Gorbatschov in Personalunion sein, sonst ist er nicht "richtig", oder?
    Mit was für Schwierigkeiten er zu tun hat, welchen Kulturenspagat er sowieso schafft, und ob diese Kritiker es wohl selbst wirklich viel perfekter hinkriegen könnten oder nicht - daran denken sie nicht. :|


    [ironie on]
    Ja, der Arme. Er tut mir ja so leid :D
    [ironie off]


    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Sven: Vergleiche mal die Aussagen des Buddha im Palikanon an, der redet Tacheles.


    Macht seine Heiligkeit auch;
    und was seine 'Philosophiestudium' angeht,
    denke ich das Du überhaupt;
    und schlechterdings,
    gar nicht in der Lage bist das zu beurteilen!
    [sad but true]


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Sven:

    [ironie on]
    Ja, der Arme. Er tut mir ja so leid :D
    [ironie off]


    Gruß
    Sven


    Lieber Sven,


    wenn man mal theoretisch davon ausgeht, dass jeder Mensch, jedes Wesen, im Laufe der Wiedergeburten in jedes anderen Situation stecken kann und wird, ist Deine Häme vollkommen unbegründet.
    Arroganz ist nur allzu oft Anlass für spätere Beschämung.
    Ich kenn das selber, wenn ich an meine jugendliche Selbstherrlichkeit zurückdenke: peinlich.
    Aber auch peinlich ist menschlich.


    In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute,


    LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Niemand muss den Dalai Lama als seinen Lehrer betrachten. Jede/r kann sich den oder die Perfekten aussuchen. Der Dalai Lama kann sich keine Perfekten aussuchen. Und Stellung beziehen muss er sowieso nicht.
    Achtung und Respekt sind wohl das mindeste, da wir überhaupt nicht wirklich wissen können, was wo irgendwann wie abgelaufen ist und aus welcher Perspektive.
    _()_ Monika

  • Losang Lamo:
    Sven:


    [ironie on]
    Ja, der Arme. Er tut mir ja so leid :D
    [ironie off]


    wenn man mal theoretisch davon ausgeht, dass jeder Mensch, jedes Wesen, im Laufe der Wiedergeburten in jedes anderen Situation stecken kann und wird, ist Deine Häme vollkommen unbegründet.


    Das ist keine Häme sondern Ironie und die Bezog sich nicht auf "Seine Heilgkeit" sondern auf dein Inschutznehmen (Supermann etc.)
    Wenn sich jemand wie "Seine Heiligkeit" weit aus dem Fenster lehnt, muss er damit rechnen abgewatscht zu werden. Man kann ja auch den Mund zu Dingen halten und sich nicht äußern!


    Zitat

    Arroganz ist nur allzu oft Anlass für spätere Beschämung.


    In Arroganz steckt Unangemessen mit drin. Das sehe ich bei mir nicht. Ich übe Kritik!
    Sicher kann ich Irren und sicher ist dies hinterher peinlich, aber na und.
    Wenn ich etwas für falsch halte, sage ich es auch und nehme eine eventuelle Peinlichkeit bei Irrtum hinterher dafür gerne in Kauf.
    Wegen einer eventuellen Peinlichkeit nichts zu sagen, ist Feigheit!


    Gruß
    Sven

  • "Feigheit" ist für mich eine eindeutige Vokabel aus dem Windmühlenkampf.
    Wogegen kämpfst du denn? Wo hast Du denn vom Dalai Lama gehört, dass Du jetzt gegen so ihn kämpfen musst? Was soll dir denn schon passieren, wenn Du was gegen den DL sagst? Im Gegenteil sind Dir doch ein oder zwei Claqueure sicher. Was ist so besonders heroisch daran, ohne hinzugucken draufzuhauen?


    Sven:


    Wenn sich jemand wie "Seine Heiligkeit" weit aus dem Fenster lehnt, muss er damit rechnen abgewatscht zu werden. Man kann ja auch den Mund zu Dingen halten und sich nicht äußern!...


    Wollen wir hoffen, dass der Stein, den Du wirfst, nicht einmal um die Erde saust und Dich schließlich von hinten trifft.


    So, nun ist genug. Ich gelobe Mundhalten und Du darfst gern das letzte, mutige Windmühlenkampfwort haben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    "Feigheit" ist für mich eine eindeutige Vokabel aus dem Windmühlenkampf.


    Für mich ist es etwas Widerliches, wenn man etwas, was man tun sollte nicht tut, weil man die Konsequenzen fürchet. Sicherlich, ich erwarte auch keinen Todesmut!


    Zitat

    Wogegen kämpfst du denn? Wo hast Du denn vom Dalai Lama gehört, dass Du jetzt gegen so ihn kämpfen musst?


    Ich "kämpfe" doch nicht gegen "Seine Heiligkeit", sondern in diesem Thread gegen Diskriminierung von Minderheiten.


    Zitat

    Was ist so besonders heroisch daran, ohne hinzugucken draufzuhauen?


    [ironie on] Och, die arme "Seine Heiligkeit". So doll wird sie von mir gehauen.[ironie off]
    (Sicherheitshalber: Hier ist wieder nicht "Seine Heiligkeit" gemeint, sondern dein Theater)


    Zitat

    Wollen wir hoffen, dass der Stein, den Du wirfst, nicht einmal um die Erde saust und Dich schließlich von hinten trifft.


    Welch theatralische Worte. Der Stein, der um die Erde saust und mich wie gemein von hinten trifft.


    Mann, ich übe Kritik und haue nicht. Ein wenig Satire sollte erlaubt sein.


    Ganz lieben Gruß, nicht böse sein. Ich konnte nicht anders.
    Sven

  • Nightrainmonk:

    ... aber mich beschleicht der Verdacht, dass manche hier Kritik generell als 'Majestätsbeleidigung' auffassen.


    Gut beobachtet.
    Man kann das auch "Anhaften" nennen.


    LG
    Onda

  • Nightrainmonk:

    Mich würde ja interessieren, wie sich manche hier eine mögliche Kritik an Positionen des Dalai Lama vorstellen...
    Objektiv kann man wirklich nicht sagen, dass die geäußerten Bedenken sonderlich polemisch vorgebracht wurden - jeder, der einmal eine Funktion in einem Dorfverein hatte, ist da Schlimmeres gewohnt. Der zitierte Text von 'S.H.' ist nun wahrlich nicht neu - das Neue ist, dass sich ein konkret Betroffener hier geäußert hat. Inwiefern die Reaktionen demjenigen etwas von seinen Befürchtungen nahmen, sei mal dahingestellt, aber mich beschleicht der Verdacht, dass manche hier Kritik generell als 'Majestätsbeleidigung' auffassen. Die Äußerungen Herrn Gyatshos sind (zumindest) missverständlich, jedenfalls sind sie das für alle, die ihm keine 'Ausnahmeerlaubnis' dafür geben, bestimmte Adjektive im Zusammenhang mit Homosexualität zu verwenden. Als besonders drollig empfinde ich in diesem Zusammenhang den Versuch, aus den Zitaten D.L.s quasi ein internes Papier von Buddhisten für Buddhisten zu machen (z.B. 'Ich habe mal gehört, er hätte die Homosexualität als zwar "nicht verwerflich" eingestuft, aber dennoch empfohlen, sie nicht zu praktizieren, wenn man Buddhist ist. Das klingt doch wohl schon anders, als wenn man behauptet, er würde Homosexuelle ablehnen.', Wenn ich mir dann überlege, dass er aus einem System der Klöster kommt, in dem oft mehrere hundert Männer auf engestem Raum leben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn er "Sex unter Männern" nicht positiv beschreiben kann. Alleine um die Klosterdisziplin aufrecht zu erhalten, kann der offizielle Standpunkt nur sein:" Sex unter Männern ist verboten."').


    Im Grunde genommen ist diese Diskusion nicht von Buddhas Lehre gedeckt. Homosexualität spielt bei Buddha keine Rolle. Sexualität ist nach Buddha nur dann ein Thema wenn sie mit Gier Hass und Verblendung betrieben wird. Der Dalai Lama hat doch genau so geantwortet. Es ist nur eine Unachtsames Gerede wenn das Thema Sexualität auf ein Gebiet verlagert wird. Das auch noch mit Vermutungen ohne Wirkliche Aussagen.
    Wo bleibt da die rechte Rede?
    Homosexualität und Buddhismus wäre eine Überschrift die den unachtsamen Umgang mit dem Dalai Lama entschärft.
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Wertschätzung mit Anhaftung zu vertauschen
    ist wie Begriffe relativieren
    und alsdann ist ein gemeinsames [posten] miteinander nicht mehr möglich!!!


    Was meint denn mal 'generell' heilsam ?


    Zitat

    Nightrainmonk: hat geschrieben:... aber mich beschleicht der Verdacht, dass manche hier Kritik generell als 'Majestätsbeleidigung' auffassen.


    [Zur Kenntnisnahme] Und Du hör bitte mal auf immer Deine kranken Käse einzutrailen, da oben steht nicht wilder Westen,
    sondern Buddhaland.
    Danke !!!


    Ansonsten leg mal bitte hier ein sauberes und einwandfreies Referat über die vier edlen Wahrheiten ab,
    wobei ich bezweifle das Dir das gelingen wird,
    da Du mir ja schon im chat nicht spontan beantworten konntest,
    in welcher Hinsicht mit und wo-drauf [jeweils Zuflucht zu Buddha Dharma u. Sangha] genommen wird,
    -zumindest nicht mal persönlich für Dich.- [???]
    Da hieltest Du es ja schon für angebracht mir statt dessen lieber zu antworten mit:
    Ich muss mich nicht rechtfertigen.
    [Was'n Kokolores] ?!!!?
    Wie darf ich das denn bitte deuten?
    Als anhaften an Deinem, Meinen/meinen ?
    Wenn das meine Meinung wäre [rein hypothetisch],
    dann wüsste ich zumindest,
    was ich nicht bei mir wertschätzen täte.


    Mit gut gemeinten Grüßen
    Dorje Sema



  • Nightrainmonk:

    Als besonders drollig empfinde ich in diesem Zusammenhang den Versuch, aus den Zitaten D.L.s quasi ein internes Papier von Buddhisten für Buddhisten zu machen (z.B., ….

    Nyalaana:

    Wenn ich mir dann überlege, dass er aus einem System der Klöster kommt, in dem oft mehrere hundert Männer auf engstem Raum leben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn er "Sex unter Männern" nicht positiv beschreiben kann. Alleine um die Klosterdisziplin aufrecht zu erhalten, kann der offizielle Standpunkt nur sein:" Sex unter Männern ist verboten."

    ').


    Ich wollte auf keinem Fall irgendwelche Richtlinien/Regeln für Buddhisten aufstellen. Ich hatte meinen Beitrag ja extra mit den Worten

    Nyalaana:

    Ich weiss natürlich nicht was der Dalai Lama über Homosexualität denkt...


    begonnen. Da ich erst seit Kurzem Buddhist bin, und mich insbesondere mit den theoretischen Schriften noch kaum auskenne (da gibt es hier viel belesenere Forenmitglieder), würde ich mich nicht dazu in der Lage sehen, anderen Papiere etc von Buddhisten für Buddhisten zu schreiben.


    Ich glaube Schriften aus dem tibetischen Buddhismus, wie die von Gampopa, Shantideva etc sind vor dem Hintergrund geschrieben, dass das Ziel ist, möglichst schnell ein Boddhisatva zu werden, damit man allen anderen Wesen auch dazu verhelfen kann, zum Boddhisatva zu werden, oder Erleuchtung zu erlangen. Wenn ich jetzt mal salopp und überspitzt formulieren darf, ist die Empfehlung, dass man Mönch werden solle, sich in die Berge zurückzieht und dort jahrelang meditiert aus diesen Schriften herauszulesen. In Bezug auf Sexualität und Lebensweise bedeutet das, dass 99% der westlichen Praktizierenden dieser Empfehlung eh schon nicht folgen, egal ob Hete oder homosexuell. Wenn man nun also in den „Schriften“ etwas finden sollte, das Homosexualität explizit bejaht, dann würde mich das schon eher wundern und überraschen.


    Ich weiss nicht, ob sich Homosexuelle vielleicht eine solche Stellungnahme wünschen würden:

    Fantasien DL erfunden von Nyalaana:

    Alle Menschen können den Buddhismus praktizieren, egal ob Mann oder Frau, homosexuell oder hetereosexuell. Alle können die Erleuchtung erlangen. Es hängt nur vom jeweilig individuellem Karma, Weisheit und Mitgefühl des Einzelnen ab. In einem meiner vorigen Leben, war ich selbst homosexuell, ich und meine Partnerin, wir lernten damals sehr viel über Mitgefühl als wir auf einem Schlachtfeld die Verwundeten versorgten….Außerdem kenne ich da auch eine Geschichte von Buddha, der erzählte, dass er selbst in einer Wiedergeburt kurz bevor er erleuchtet wurde, schwul war, und damals hat sich folgendes zugetragen…
    Im Westen haben Schwule und die Frauenbewegung inzwischen einiges erreicht um rechtlich und gesellschaftlich geleichberechtigter Leben zu können. Deswegen ist nun die Zeit gekommen, dass ich zum ersten mal öffentlich erwähne, dass es für sehr fortgeschritten Praktizierende ultra geheime tantrische Praktiken gibt, die zwar selten gelehrt wurden; dennoch sind die Yab-Yab und die Yum-Yum Praktiken sehr wirkungsvoll. Ich hoffe sie werden nun wieder vermehrt gelehrt werden können.



    Warum habe ich das alles geschrieben? Für mich ist tibetischer Buddhismus eine Philosophie, eine Schulung des Geistes und meine Religion. Deswegen weiss ich aber trotzdem, dass die Form die wir jetzt vorfinden, auch von der Region und den geschichtlichen Entwicklungen beeinflusst wurde. Tibet war halt ein von den Mönchen gelenkter „Klosterstaat“. Deswegen ist meine Erwartungshaltung in Bezug zur Homosexualität eine eher geringe. Die von KDR gepostete Stellungnahme des Dalai Lama zur Homosexualität, halte ich für ein Statement, dass schon sehr weit auf die Homosexualität zugeht. Aus einem System das sagt sexuelle Enthaltsamkeit (und anderes) führt zum Ziel, kann man nicht erwarten, dass gesagt wird: „ Aber Homosexualität, das sollt ihr ausleben.“ Ach, vielleicht kann man das schon erwarten, aber ich finde es nicht verwunderlich, wenn solch eine Erwartungshaltung enttäuscht wird.




    (Ich möchte mit diesem Beitrag nicht zum Ausdruck bringen, dass ich denke das Homosexuelle nicht oder schwerer zum Ziel kommen können, oder den Buddhismus nicht praktizieren sollen. Soetwas kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen welche Praktiken beim Tod hinderlich sind [ausweiten...], denn ich kann mich an meine letzten Tode nicht erinnern. Beschreibungen darüber halte ich eher für Spekulationen... Ich bin eher davon überzeugt, dass es jedem Menschen gut tut Buddhismus zu praktizieren. )