Karma, die unliebsame Diskussion

  • du weißt schon, daß "das mit der buddhanatur" typisch der blickwinkel ist des mahayana und theravada das nicht unisono nachvollziehen kann.
    vielleicht könnten sie es, wenn sie den betrachtungsmodus nicht auf entwicklung, sondern entfaltung legen und auf stille+klarheit
    und nicht auf tun und machen . mahayana sieht die geistesgifte generell ohne eigennatur an, so wie wolken, die die buddhaschaft, das
    potential verdecken, für theravada sind sie blockartig immer mit einer wurzel, die ausgerissen werden muss . beide blickwinkel haben aber
    den wichtgsten aspekt: die läuterung . ich denke, daß der günstigste blinkwinkel genau in der mitte liegt , zwischen anstrengung und lassen,
    zwischen bemühen und ruhigem verweilen , zw. anspannung und entspannung . aber das ist sache der konstitution .

  • vimokkha:

    du weißt schon, daß "das mit der buddhanatur" typisch der blickwinkel ist des mahayana und theravada das nicht unisono nachvollziehen kann.
    vielleicht könnten sie es, wenn sie den betrachtungsmodus nicht auf entwicklung, sondern entfaltung legen und auf stille+klarheit
    und nicht auf tun und machen . mahayana sieht die geistesgifte generell ohne eigennatur an, so wie wolken, die die buddhaschaft, das
    potential verdecken, für theravada sind sie blockartig immer mit einer wurzel, die ausgerissen werden muss . beide blickwinkel haben aber
    den wichtgsten aspekt: die läuterung . ich denke, daß der günstigste blinkwinkel genau in der mitte liegt , zwischen anstrengung und lassen,
    zwischen bemühen und ruhigem verweilen , zw. anspannung und entspannung . aber das ist sache der konstitution .


    Schön geschrieben. :)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Aiko:
    accinca:


    Jetzt ist aus dem Wort "gibt" schon das Wort "besteht" geworden.
    Gut das der Buddha die Vergänglichkeit aller Erfahrungen und Vorstellungen lehrte.


    Ist evtl. eine Frage der Übersetzung aus dem Palikanon, die hat hier Fritz Schäfer 1998 gemacht. Das ist ja ein Zitat aus Udana Pāṭaligāmiyavaggo. Das beruhigende daran ist ja, dass auch deine Erfahrungen und Vorstellungen vergänglich sind. Da gibt es ja noch Hoffnung für dich.


    Alle Erfahrungen und Vorstellungen sind vergänglich selbst die über die Lehre und den Buddha.
    Soweit ich Fritz Schäfer verstanden habe hat er die Lehre in
    diesem Punkt nach seinen beschränkten Vorstellungen übersetzt bzw.
    mehr hinein interpretiert als dort gemeint ist. Ich gestehe aber ein,
    das die Sprache auch so ihre Tücken hat. Gerade wenn es paradox
    wird die: "es gibt ein Ungewordenes".
    Naiv für real genommen ist es ein völlig blödsinniger Satz- ein
    unsinniges Gerede eines verwirrten Geistes.

  • accinca:


    Alle Erfahrungen und Vorstellungen sind vergänglich selbst die über die Lehre und den Buddha.


    Och - soweit gehst du?

    Zitat


    Soweit ich Fritz Schäfer verstanden habe hat er die Lehre in
    diesem Punkt nach seinen beschränkten Vorstellungen übersetzt bzw.
    mehr hinein interpretiert als dort gemeint ist. Ich gestehe aber ein,
    das die Sprache auch so ihre Tücken hat. Gerade wenn es paradox
    wird die: "es gibt ein Ungewordenes".


    Vielleicht gefällt diese Übersetzung dir besser?
    http://ancient-buddhist-texts.…-Pataligamiyavaggo-03.htm


    Der Autor der Übersetzung:
    http://ancient-buddhist-texts.net/Miscellaneous/About.htm


    accinca:


    Naiv für real genommen ist es ein völlig blödsinniger Satz- ein
    unsinniges Gerede eines verwirrten Geistes.


    Ist das jetzt aus der Aversion gesprochen? Was hast du gegen Fritz Schäfer? Neidisch?


    Es wäre hilfreich, wenn du dich sachlich zur Übersetzung äußerst. Worin siehst du da einen Fehler? Personen abzuqualifizieren kann jeder - .

  • Aiko:
    accinca:

    es gibt ein Ungewordenes".
    Naiv für real genommen ist es ein völlig blödsinniger Satz- ein
    unsinniges Gerede eines verwirrten Geistes.


    Ist das jetzt aus der Aversion gesprochen? Was hast du gegen Fritz Schäfer? Neidisch?
    Es wäre hilfreich, wenn du dich sachlich zur Übersetzung äußerst. Worin siehst du da einen Fehler? Personen abzuqualifizieren kann jeder - .


    Meine Aussage bezieht sich auf das von mir selbst gebrachte Beispiel.

  • accinca:
    Aiko:

    Ist das jetzt aus der Aversion gesprochen? Was hast du gegen Fritz Schäfer? Neidisch?
    Es wäre hilfreich, wenn du dich sachlich zur Übersetzung äußerst. Worin siehst du da einen Fehler? Personen abzuqualifizieren kann jeder - .


    Meine Aussage bezieht sich auf das von mir selbst gebrachte Beispiel.


    Welches Beispiel?

  • Sukha:
    accinca:

    es gibt ein Un-Gewordenes".


    Ja - und? Gibt es daran was auszusetzen?


    Einmal wird es mit "es gibt" übersetzt und das andere Mal mit "es besteht" - dabei geht es als Subjekt des Satzes immer um Nibbana - also Nibbana besteht - bzw. "es gibt Nibbana" - beides ist eine Existenzaussage bezüglich Nibbana. Und Nbbana besteht genauso wie samsara besteht. Das Vergängliche ist eben beständig. :grinsen:

  • Aiko:
    Sukha:


    Ja - und? Gibt es daran was auszusetzen?


    Du findest den Satz ganz normal nur weil zwei
    verschiedene Worte gebraucht werden ja?


    Seit wann eigentlich gibt es ungewordenes?
    "Es gibt Dinge die gibt's nicht oder was?" ist
    zwar ein alter Spruch, gemeint war aber immer
    Es gibt Dinge von denen man nicht gedacht hätte
    das es sie gibt. Deswegen sagte man scherzhaft:
    "es gibt Dinge die gibt's nicht." Aber kein vernünftiger
    Mensch würde denken es gebe Dinge die es nicht gibt.
    Irgendwie muß man sich ja mal entscheiden.


  • Tja - da solltest du dich mal mit ausführlicher mit diesen Fragen befassen, als so im Nebel herum zu stochern. Du hast keinen blassen Schimmer, wie die Übersetzung richtig sein soll - hängst dich auf dem "es gibt" auf und übersiehst den tatsächlichen Fehler der Übersetzung. Da plappern alle einfach nach, was mal einer übersetzt hat - ohne es mal selbst zu prüfen. Genau wie du auch und sukha.
    Keine Ahnung von dem was da wirklich der Fehler ist.
    Ansonsten zu deinem speziellen Problem - google mal Universalienstreit. Man kann tatsächlich Dinge benennen, die es nicht real gibt. Darth Vader z.B. - oder sonstige Fantasiefiguren. Deshalb gibt es ja Illusion - Dinge, die es real nicht gibt. Nibbana aber - gibt es. Und doch meinen die meisten es gibt es nicht, weil sie es nicht sehen, fühlen usw.
    Also - du kannst doch Pali übersetzen - dann übersetz mal diese Stelle, wie du es für richtig findest und lass mal sehen.
    Ich vergleich' das dann mit dem was ich heraus gefunden habe.

  • Aiko:

    Zitat

    Und doch meinen die meisten es gibt es nicht, weil sie es nicht sehen, fühlen usw.


    Es wird nicht gesehen, es wird nicht gefühlt , also gibt oder besteht es auch nicht .


    Nichts destotrotz ist das eine wunderbares Sutra und gehört sicher zu den urspr. Überlieferungen .


  • Und was vernünftiges hast du nicht zu sagen? Das ist natürlich traurig.

  • vimokkha:

    Aiko:

    Zitat

    Und doch meinen die meisten es gibt es nicht, weil sie es nicht sehen, fühlen usw.


    Es wird nicht gesehen, es wird nicht gefühlt , also gibt oder besteht es auch nicht .
    Nichts destotrotz ist das eine wunderbares Sutra und gehört sicher zu den urspr. Überlieferungen .

    Genau und sie paßt auch schön zusammen mit M 1 Begehren nach Nibbana
    ist eben kein Nibbana.


    "Nibbāna sieht der Vollendete als Vorstellung "Nibbāna", und hat er Nibbāna als
    Vorstellung Nibbāna gesehen, dann vermeint er nicht "Nibbāna", denkt nicht an
    Nibbāna, denkt nicht über Nibbāna, denkt nicht «Mein ist Nibbāna » und freut
    sich nicht des Nibbāna: und warum nicht? Damit er es kennen lerne!"

  • accinca:
    Aiko:


    Tja - da solltest du dich mal mit ausführlicher mit diesen
    Fragen befassen, als so im Nebel herum zu stochern. ..


    Und was vernünftiges hast du nicht zu sagen? Das ist natürlich traurig.


    Es liegt im Auge des Betrachters, was da als vernünftig erscheint.
    Na - wie weit biste mit der korrekten Übersetzung? Oder kannst du nur rum stänkern?


  • Nach der Übersetzung von K. E. Neumann in der Überarbeitung von Dieter Dreyer - Neumann ist ja nun keine gute Vorlage für Übersetzungen aus dem Pali-Kanon. :grinsen:
    Aber ich wollte ja deine Übersetzung Udana VIII, 3 hören.

  • Joram:
    Toddler:

    Joram: Das sehe ich anders. Wir sind Leben. Persönlich oder unpersönlich.


    Ja, "wir sind Leben" stimmt schon, nur was bedeutet "Wir" in diesem Kontext?


    "Wir" alle die "wir" leben: Nama und Rupa.

    Joram:

    Und noch wichtiger - ist es egal ob "Persönlich" oder "Unpersönlich"?


    Da nehme ich Bezug auf deine Formulierung absolute[Wahrheit] (=unpersönliches Leben, nicht-ich) versus relative[Wahrheit](=persönliches Leben, ich).

  • Sukha :

    Zitat

    Von Buddhanatur oder westlich christlich als Metapher ausgedrückt:
    einer unschuldigen unbeschmutzen reinen Seele am Anfang jeden Seins sprach der Buddha nie.


    Die Verbindung von Busshó ( erwachtes Wesen - erlöstes Wesen - heiliges Wesen ) mit reiner, ursprünglicher , unvergänglicher ( christlich metapherter )
    Seele mag recht kommen , liegt aber trotzdem daneben . Denn selbstverständlich ist Dukkha-Anicca-Anatta auch Mahayana - Basic .


    Vom Seher, Heiligen, von allem Haften frei:
    Der eine noch mit Daseinsrest behaftete,
    Nach Schwinden alles Daseinsdranges sichtbare;
    Der jenseit’ge, vom Daseinsrest geläuterte,
    In dem die Daseinsfesseln all’ geschwunden sind.
    Wer diese ungeschaffne Stätte hat erkannt,
    Im Geist erlöst durch Schwinden alles Daseinsdrangs,
    Der Dinge Wesen schaut, sich der Erlöschung freut,
    Solch Heiliger hat alles Dasein abgetan.



    Ansonsten möge man sich erkundigen - oder die Empfindungen prüfen . ;) _ ( ) _

  • Aiko:

    Das Vergängliche ist eben beständig. :grinsen:


    Wie soll das denn gehen?
    Es ist wohl immer gegenwärtig, aber nicht beständig.


    "Erhalte ein ruhiges Erkennen der Veränderlichkeit aufrecht."


    DAS sollte beständig sein. Das ruhige Erkennen von anicca, der Vergänglichkeit.
    Eben mit Sati :!:


    peeter

  • gutere:
    Aiko:

    Das Vergängliche ist eben beständig. :grinsen:


    Wie soll das denn gehen?
    Es ist wohl immer gegenwärtig, aber nicht beständig.


    Ich diskutiere meine Witze nicht. Entweder du verstehst ihn und es funzt, oder nicht.

  • Entschuldigt bitte, daß ich so in Euren Austausch " hineinplatze" mit meinem Anliegen: Ich ( ungäubige, engagierte Buddhistin ) liebe Buddha, nehme täglich Zuflucht, praktiziere, das Mantra OM MANI PADME HUM begleitet mich innerlich Tag und Nacht; aber die Karma-Lehre war mir schon vor 35 Jahren fremd, und inzwischen empfinde ich sie sogar als inhuman. Diesen Glaube, daß man sich sein Wohlergehen selbst verdient hat, und daß der andere, der gerade leidet, schlechtes Karma abarbeitet (z.Bsp. die krebskranke Freundin, oder die junge Frau in Indien, die in einer Textilfabrik 12 Std. am Tag schuftet) finde ich empörend, und ich kann mir nicht vorstellen, daß Gautama Buddha, lebte er heute, dieser Ansicht wäre. - Ich liebe es, mit gläubigen Buddhisten im Tempel zu meditieren und zu chanten; aber in persönlichen Gesprächen bin ich immer wieder aufs Neue befremdet, wenn ich erfahre, wie gleichmütig sie z.Bsp. auf elende, auch vom Westen mitverursachte Zustände in der 3. Welt reagieren. Und die Aussage, wir könnten froh sein, daß wir aufgrund unserer Verdienste im Westen leben, finde ich unerträglich. Da tut sich eine Kluft auf; ich bin traurig, daß die Karma-Lehre sich so auswirken kann. --Ergeht es jem. ähnlich??

  • Sophie:

    Entschuldigt bitte, daß ich so in Euren Austausch " hineinplatze" mit meinem Anliegen: Ich ( ungäubige, engagierte Buddhistin ) liebe Buddha, nehme täglich Zuflucht, praktiziere, das Mantra OM MANI PADME HUM begleitet mich innerlich Tag und Nacht; aber die Karma-Lehre war mir schon vor 35 Jahren fremd, und inzwischen empfinde ich sie sogar als inhuman. Diesen Glaube, daß man sich sein Wohlergehen selbst verdient hat, und daß der andere, der gerade leidet, schlechtes Karma abarbeitet (z.Bsp. die krebskranke Freundin, oder die junge Frau in Indien, die in einer Textilfabrik 12 Std. am Tag schuftet) finde ich empörend, und ich kann mir nicht vorstellen, daß Gautama Buddha, lebte er heute, dieser Ansicht wäre. - Ich liebe es, mit gläubigen Buddhisten im Tempel zu meditieren und zu chanten; aber in persönlichen Gesprächen bin ich immer wieder aufs Neue befremdet, wenn ich erfahre, wie gleichmütig sie z.Bsp. auf elende, auch vom Westen mitverursachte Zustände in der 3. Welt reagieren. Und die Aussage, wir könnten froh sein, daß wir aufgrund unserer Verdienste im Westen leben, finde ich unerträglich. Da tut sich eine Kluft auf; ich bin traurig, daß die Karma-Lehre sich so auswirken kann. --Ergeht es jem. ähnlich??


    Hallo Sophie,


    die Karma-Lehre begreife ich etwas anders als Du.
    Krankheit zum Beispiel, ist nicht unbedingt ein Ergebnis von „guten“ oder „schlechten“ Handlungen, sondern eine Ursache und Wirkung die mit Lebensumstände/Entscheidungen zu tun haben, wie zum Beispiel, wenn man Raucht, ist das Krebsrisiko größer, wenn man mit Menschen die ansteckende Krankheit haben zu tun hat, könnte man sich anstecken usw.
    Hat also nichts mit „gute Taten“ „schlechte Taten“ zu tun.


    Was ja mit der eigenen Verantwortung zu tun hat, ist das „Innenleben rein zu halten“, zu üben Gier Hass und Verblendung in einem aufzulösen, weniger davon zu haben.


    Wenn jemand lebensgefährlich krank ist und vom Leben loslassen kann, leidet er nicht so wie jemand der klammert. Die Fähigkeit loszulassen, hat mit der Karma-Lehre zu tun, mit Ursache und Wirkung, mit der Übung, der Wiederholung, mit „Reinigung des Innenlebens“ zu tun.


    Ganz liebe Grüße,


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Sophie:

    liebe Buddha


    Was liebst Du an ihm?


    Sophie:

    OM MANI PADME HUM


    Das kann es ja nicht sein, denn das ist nicht vom Buddha :)


    Sophie:

    wenn ich erfahre, wie gleichmütig


    Wenn Gleichmut (upekha) im Spiel war, dann waren diese aber schon weit "fortgeschritten". :)


    Sophie:

    und ich kann mir nicht vorstellen,


    Tja, so ist das mit Vorstellungen und Meinungen. Jeder Buddha würde heute das Selbe lehren.
    anicca - dukkha - anatta


    Er würde die 4 edlen Wahrheiten lehren


    die Wahrheit vom Leiden, (dukkha)
    von der Leidensentstehung, (dukkhasamudāya)
    der Leidenserlöschung, (dukkhanirodha)
    der zur Leidenserlöschung führende Achtfache Pfad, (dukkhanirodhagāminī patipadā)


    Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)
    Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)
    Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)
    Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)


    Liebe Grüße
    Sukha

  • Sukha:
    Sophie:

    OM MANI PADME HUM


    Das kann es ja nicht sein, denn das ist nicht vom Buddha :)


    Hi Sukha,


    manche Wahrheiten überfordern den Empfänger und tun ihm nicht gut...


    Ganz liebe Grüße,


    Joram :)

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)