Missionieren im Buddhismus

  • Den abrahamitischen Gott als Dämon zu bezeichnen, finde ich schon hart. Mag sein eine Projektion, oder Personifizierung eines Prinzips, aber im Grossen und Ganzen nichts, was ich aus buddhistischer Sicht als Dämon bezeichnen würde.

    Ich würde jeden als Dämon bezeichnen der vorgibt ein

    allmächtiges Wesen zu sein dem die Wesen auf Gedeih

    und Verderb ausgeliefert seien und ihm dienen sollten.

  • Auch wenn man das Christentum kritisch sehen mag, ist eine Bezeichnung des monotheistischen Gottes als Dämon eine grobe Herabsetzung.

    Du scheinst das sog. "alte Testament" nicht zu kennen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde jeden als Dämon bezeichnen der vorgibt ein


    allmächtiges Wesen zu sein dem die Wesen auf Gedeih

    und Verderb ausgeliefert seien und ihm dienen sollten.

    Wenn es den christlichen Gott gibt, dann ist er wirklich ein allmächtiger Gott und wenn es ihn nicht gibt, dann kann er nichts vorgeben.


    Ungeachtet der Existenz Gottes gebietet es der Respekt vor anderen Religionen sich nicht dermaßen abwertend zu äußern und ich fordere dich auf, solche Äußerungen sein zu lassen.

  • Den abrahamitischen Gott als Dämon zu bezeichnen, finde ich schon hart.

    Es gibt im tibetischen Buddhismus bekannte Schaubilder auf denen

    die fünf oder sechs Daseinsbereiche kreisförmig Abgebildet werden.

    Wie man dort sehen kann, wird auch der bramanische Bereich von

    einem Dämon umklammert. SchauBild

  • Den abrahamitischen Gott als Dämon zu bezeichnen, finde ich schon hart.

    Es gibt im tibetischen Buddhismus bekannte Schaubilder auf denen

    die fünf oder sechs Daseinsbereiche kreisförmig Abgebildet werden.

    Wie man dort sehen kann, wird auch der bramanische Bereich von

    einem Dämon umklammert. SchauBild

    Interessant, dass Du Dich jetzt auf den TB. beziehst, den Du ja sonst als "falsch" ablehnst. Die Interpretation ist da ausserdem schief: wenn alle Daseinsbereiche vom Herrn des Todes umklammert sind, heisst das noch lange nicht, dass auch die im Samsara gefangenen Wesen Dämonen sind. Nach der Argumentation müssten ja auch Menschen und Tiere "Dämonen" sein. Und ob der abrahamitische Gott überhaupt ein Wesen ist in dem Sinne, wie die Götter in den Daseinsbereichen gemeint sind, ist nochmal eine ganz andere Frage.

  • Ich empfehle dies hier zu lesen, kurz und klar:

    Das Rad wird von einem zähnefletschendem Ungeheuer in den Klauen gehalten, das verschieden interpretiert wird. Am häufigsten wird es als Yama [Totengott] gedeutet, es finden sich aber auch Beschreibungen als Mara [Versucher Buddhas] oder als männlichen oder weiblichen Riesen [Rakshasa/Rakshasi, tib.: Srinpo/Srinmo].

  • ..

    Wenn es den christlichen Gott gibt, dann ist er wirklich ein allmächtiger Gott und wenn es ihn nicht gibt, dann kann er nichts vorgeben.

    Hat dieser Satz irgendeinen Inhalt? (Ganz besonders in einem Forum mit Themen zur Buddhalehre?)

  • Interessant, dass Du Dich jetzt auf den TB. beziehst

    Ich finde ganz andere Dinge "Interessant" bzw. bedauerlich, nämlich

    der Umstand das auf unwichtige Dinge reflektiert wird, aber das worüber

    ich tatsächlich und hauptsächlich oben geschrieben habe (nämlich Taten,

    Wirken, bzw. Kamma) kein Wort gesagt wird, obwohl alles andere damit

    zusammen hängt. Kein Gott oder Dämon steht über dem Kamma aber

    alle unterliegen den Wirkungen ihrer Taten, alle haben die Folgen ihrer

    Taten zu tragen. Damit ist die Einsicht in die Folgen in das bedingte Entstehen

    und Vergehen, der Fall aller allmächtigen Superhelden wer es auch sei und

    wen immer der Supermannumhang des ewigen und allmächtigen umgehängt werden soll.

  • alle unterliegen den Wirkungen ihrer Taten, alle haben die Folgen ihrer

    Taten zu tragen. Damit ist die Einsicht in die Folgen in das bedingte Entstehen

    und Vergehen, der Fall aller allmächtigen Superhelden wer es auch sei und

    wen immer der Supermannumhang des ewigen und allmächtigen umgehängt werden soll.

    Mich schauderst, ähnlich wie bei manchem Gottesdienst, wenn ich diese "Prophezeiungen" lese und daran glaube ich nicht wirklich; sondern dann doch eher an die "Vernunft" des einzelnen Menschen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




    • Offizieller Beitrag

    ..

    Wenn es den christlichen Gott gibt, dann ist er wirklich ein allmächtiger Gott und wenn es ihn nicht gibt, dann kann er nichts vorgeben.

    Hat dieser Satz irgendeinen Inhalt? (Ganz besonders in einem Forum mit Themen zur Buddhalehre?)

    Es gibt Menschen die an einen Gott glauben, z.B Christen. Und daneben gibt es solche, die in Göttern als vom Menschen Gemachte Vorstellungen sehen. Von daher finde ich es von buddhitischer Seite sinvoll, von der zweiten Position auszugehen, wenn man mit Theisten spricht. Man kann das "Konzept Gott" untersuchen und zu welchen positiven aber eben auch unheilsamen Gedanken und Handlungen es führen kann.


    Daneben gibt es eine dritte Möglichkeit. Wenn z.B das Christentum einen heidnischen Gott wie "Baal" als Dämonen bezeichnet, dann bedeutet das einerseits das "Baal" wirklich Existenz zugestanden wird, allerdings wird ihm gleichzeitig vorgeworfen eine art böswilliger Teufel (Dämon) zu sein, der andere schaden will. Vom Buddhismus aus finde ich es nicht kontruktiv so zu verfahren, und im christlichen Gott ein böswilliges, samsarisches Wesen - einen Dämon zu sehen. So etwas finde ich nicht konstruktiv. Sowohl auf der einen Seite - also dass Christen in budhitischen Bodhisattvas dämonische Abgötter und "Idole" sieht. Als auch eben umgekehrt.


    Mit dem Thema "Missionieren" hat das direkt zu tun, weil es eben den gemeinsamen Respekt betrifft. Es ist ein Unterschied ob man dem anderen nahbringt, dass er einem Irrtum aufsitzt, oder das was ihm Heilige ist als dämonisch abwertet. Mir fällt da der heilige Bonifatius ein, der bei seiner Missionierung einfach die heiligen Eiche der Chatten fällte, die eines der wichtigsten germanischen Heiligtümer war.

  • Zitat

    Vom Buddhismus aus finde ich es nicht kontruktiv so zu verfahren, und im christlichen Gott ein böswilliges, samsarisches Wesen - einen Dämon zu sehen. So etwas finde ich nicht konstruktiv. Sowohl auf der einen Seite - also dass Christen in budhitischen Bodhisattvas dämonische Abgötter und "Idole" sieht. Als auch eben umgekehrt.


    Es ist weniger "nicht konstruktiv" als schlicht falsch.

    Da gehen die "Kritiker" und Atheisten von einer falschen Prämisse aus. Von dieser falschen Prämisse ausgehend, können sie nur zu falschen Schlussfolgerungen kommen. Anders gesagt: Sie gehen von einem vergänglichen Gottesbild aus und wollen dieses widerlegen. Das führt dann zu all den Ablehnungen, die dann auch noch sehr emotional gefärbt sind, weil das Allzumenschliche dem Göttlichen zugeordnet wird. Dieser eklatante Logikfehler ist der große Blinde Fleck.


    Aber das Göttliche ist zwar für den Einzelnen erfahrbar, nur geht das mit keiner Vorstellung zusammen. Es ist nicht in Worte kleidbar, nicht argumentativ beweisbar, keine Theodizee kann fruchten … Das wussten auch schon die ollen Juden, und das zweite bzw. erste Gebot lautet:
    „Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“

    Nun machen sich die Kritiker aber ein Gottesbild. Das entspricht primitivstem Kinderglauben und ist daher argumentativ widerlegbar. Aber sie widerlegen nur ihren eigenen Glauben, ihre eigenen Vorstellungen und bleiben darin in Endlosschleife hängen.


    Es ist daher fruchtlos und sinnlos unter solchen Prämissen Diskussionen zu führen. Fraglich ist es für mich, ob überhaupt eine Diskussion über das Göttliche geführt werden kann. Denn diese findet in der Vorstellungswelt statt und ist somit ein Widerspruch.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Vom Buddhismus aus finde ich es nicht konstruktiv so zu verfahren, und im christlichen Gott ein böswilliges, samsarisches Wesen - einen Dämon zu sehen.

    Von der Buddhalehre aus gesehen wäre die Existenz von so einen christlichen "Gott",

    wenn es ihn den geben würde, die alleinige Ursache allen Leidens was überhaupt möglich

    ist, denn er gilt ja aus der Schöpfer von allem. Daher würde alles Leiden direkt oder indirekt

    auf ihn zurück zuführen sein.

    Und es gibt in manchen Religionen Menschen denen man das von Kind auf an eingeredet hat

    und die daraufhin ihr ganzes Leben in ständiger Furcht und Angst leben und das für das "normale" halten.

    Das geht so weit, das manche dieser Menschen sich und andere sogar umbringen um diesem

    zu dienen und ihn "wohlgefällig" zu machen. Es gibt auch harmlosere Formen z.B. in

    Südamerika habe ich gehört das sich Menschen zu diesem Zweck selber für eine Zeit an ein

    Kreuz nageln lassen um diesem "Gott" geneigt zu machen. usw.

  • Du scheinst das sog. "alte Testament" nicht zu kennen.

    Du allerdings auch nicht das Christentum, wenn Du glaubst, dass das Alte Testement der zentrale Bezug für das Christentum ist.

  • Du scheinst das sog. "alte Testament" nicht zu kennen.

    Du allerdings auch nicht das Christentum, wenn Du glaubst, dass das Alte Testement der zentrale Bezug für das Christentum ist.

    Wo im Christentum (sagen wir mal neues Testament ;)) gibt es eine eindeutige Ablehnung des -, Abwendung vom alten Testament?


    Christus, falls er existiert hat, war Jude in der Tradition des Pentateuch ohne jedes wenn und aber.

  • Das Christentum verehrt aber nicht "Jesus, den Rabbi", sondern Jesus als den "Sohn Gottes". Der Unterschied ist, dass das Christentum in Jesus selbst Gott erkennt und deshalb die persönliche Beziehung zu Jesus in den Mittelpunkt rückt - und somit natürlich das moasische Gesetz mit seinen 620 (?) Geboten ablehnt. Es ist der Schritt von einer Gesetzesreligion zu einer persönlichen Gottesbeziehung. Christen verstehen sich als vom mosaischen Gesetz befreit, aber sie erkennen es als Hinführung zu Jesus an. Deswegen ist es eher Unwissen, wenn Menschen glauben, im Alten Testament und im Mosaischen Gesetz wäre der zentrale Glaubensinhalt des Christentums zu finden. Meistens führen solche Irrtümer zu Leid und Missgunst.

  • Du allerdings auch nicht das Christentum, wenn Du glaubst, dass das Alte Testement der zentrale Bezug für das Christentum ist.

    Das ist mir ganz egal ob nun Christen, Juden, Islam oder sonst wer.

  • Vielleicht kehren wir dann auch wieder zum Thema"Missionieren im Buddhismus" zurück.

    Es wird doch die ganze Zeit missioniert! Der ganze Thread ist eine einzige Missionierung.
    Indem die Religion der Anderen schlecht gemacht wird, erhöht man die eigene. Das ist Missionierung.


    "Kommt zu uns! Wir haben die Lösung! Wir kennen die Wahrheit! Hier geht’s zur Rettung!" So geht Marketing, vulgo Marktschreierei.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Es wird doch die ganze Zeit missioniert! Der ganze Thread ist eine einzige Missionierung.

    Aber es geht nicht unbedingt um eine Religion sondern auch um den jeweilig

    vertretenen Standpunkt der verdeutlicht werden soll. Ich bezweifel das es angebracht

    ist alles als "Missionierung" zu bezeichnen schon wenn man nur einen Standpunkt vertritt

    oder erläutern will. Aber natürlich kann man jeden Begriff ins Unendliche ziehen wenn

    man will.

  • Jeder mag entscheiden, ob eine offensichtlich falsche Aussage oder die Aussage, dass eine falsche Aussage falsch sei, eine nicht zutreffende Aussage ist.


    Die Korrektur unrichtiger Aussagen und letztlich von Unwissen ist wichtig. Wieviel Leid und Unglück auf der Welt verursachen Menschen, die meinen, Falschaussagen über andere Religionen verbreiten zu müssen? Dass sie das nicht merken, gehört dann wohl zum Unwissen.

  • Wieviel Leid und Unglück auf der Welt verursachen Menschen, die meinen, Falschaussagen über andere Religionen verbreiten zu müssen?

    Falschaussagen (wenn es denn welche sind) über was auch immer,

    sollte man versuch zu vermeiden vor allem bei sich selber.

    Bei anderen wird das eh nicht gelingen und mündet nur in

    Bevormundung und Einbildung.