Vorstandswechsel und Änderungen bei der Deutschen Buddhistischen Union DBU

  • Ahja. Aber es ist doch zumindest richtig, dass Ole Nydahl 1985 durch Kalu Rinpoche und Tenga Rinpoche, 1985 und 2002 durch den Dalai Lama und 1994 durch Lopön Tsechu Rinpoche Kalacakra-Übertragungen empfangen hat?

    Ja, das ist richtig.

  • Ich finde es ja irgendwie schräg, aus der Aussage eine "Relativierung der Shoa" abzuleiten. Nun wird ihm auch noch Antisemitismus vorgeworfen, obwohl er regelmäßig Hitler als einen der größten Menschenfeinde darstellt. Nicht ohne Grund sagt er ja, er hätte "ihn erschossen". Abgeleitet wird das aus der Aussage, vermutlich: 1. er stellt den Islam als genauso schlimm dar, wie Hitler oder Stalin (diese Pauschalisierung ist natürlich ein Unding, aber das ist jetzt ein anderes Thema) 2. Indem argumentiert wird, dass der Islam ja gar nicht so schlimm sei, müsste er dann ja Hitler auch nicht so schlimm finden. Diese Ableitung ist also extrem unlogisch und wird sicherlich zu nichts führen. Das zeigt aber, wie sehr die Debatte jetzt gezielt aufgeheizt wird.


    Dass das von der rechtspopulistischen Presse ausgeschlachtet wird, ist natürlich auch klar...


    Nun, also jetzt eskaliert es wirklich an vielen Stellen und verschiedenste Interessen machen sich das zunutze. Ich denke das bleibt erstmal spannend...

  • 1. er stellt den Islam als genauso schlimm dar, wie Hitler oder Stalin (diese Pauschalisierung ist natürlich ein Unding, aber das ist jetzt ein anderes Thema) 2. Indem argumentiert wird, dass der Islam ja gar nicht so schlimm sei, müsste er dann ja Hitler auch nicht so schlimm finden. Diese Ableitung ist also extrem unlogisch und wird sicherlich zu nichts führen.

    Unlogisch ist diese Ableitung schon. Was nicht heisst, dass jemand außer Dir solch einer unlogischen Ableitung gefolgt wäre.


    Der Punkt ist doch: wenn man 'Hitler' und 'Islam' ausdrücklich gleich setzt und sagt, was früher Hitler gewesen sei, das sei heute der Islam, dann ist das doch offensichtlich der Versuch, seinen Hörern (vorausgesetzt, diese sind Nichtmuslime) zu suggerieren, dass sie in der Gefahr schweben, ein Opfer des Islam zu werden. So, wie beispielsweise Juden Opfer Hitlers wurden. Das ist die inhaltliche Aussage dieses demagogischen Vergleichs.


    Sie appelliert natürlich nicht an den Verstand, sondern zunächst an einen der Grundinstinkte: Angst. Die so erregte Angst löst entweder Fluchtinstinkte aus oder die Bereitschaft, sich zu wehren. Insbesondere (aber nicht nur) bei jüngeren, männlichen Exemplaren unserer Spezies springt da die Adrenalinproduktion an. Aggressive Reflexe bilden sich, Wut und Hass sprudeln auf - Energien, die man als geschickter Demagoge lenken und leiten kann. Die Muskeln werden (auf Kosten der Versorgung des Gehirns) verstärkt durchblutet und schwellen an. Was vom dünnen Firnis der Zivilisation noch übrig ist, moralisches Bedenken hingegen, wird mit der Suggestion, man selbst sei ja in einer Lage wie Juden im Dritten Reich und habe damit das unbezweifelbare moralische Recht, jetzt den Bodhisattva 'Knüppel-aus-dem Sack' zu beschwören, dass er in einen fahre. Dem Führer nach, Krieger des Lichts! Wir sind die Juden des Islam! Ich hätte Hitler und Stalin erschossen! Jetzt seid ihr dran!


    Natürlich ist das, wenn man das mal analysiert, komplett gaga. Trotzdem fallen immer wieder Leute auf solchen Schwachsinn herein. Auch Buddhisten. Da sind die hierzulande offensichtlich kein bißchen weniger dagegen gefeit als die Dharmafreunde in Myanmar. Obwohl sie es eigentlich sein sollten - nach Hitler und Stalin ....


    Jedenfalls: sich als angebliches potentielles Opfer des Islam auszugeben und sich dabei explizit mit den Opfern Hitlers zu vergleichen - "das ist alles dasselbe" - das ist "Relativierung der Shoa". Ich für meinen Teil würde darüber hinaus von einem bedenkenlosen Missbrauch sprechen.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Auch das sind ja alles Interpretationen (die mir nicht mal im Entferntesten in den Sinn gekommen wären)... Die Aussage an sich ist keine Relativierung der Shoa und soll eben m.E. eher die grosse Gefahr durch den Islam hervorheben. Hitler hat ja auch noch reichlich andere maßlose Verbrechen begangen und veranlasst / verursacht. Der Vergleich der Opfer ist für mein Empfinden willkürlich und nicht so gemeint.


    Deine ausführliche Darstellung respektiere ich als Deine Empfindung, aber halte sie zum größten Teil für Deine eigene Phantasie.


    Ich finde es reicht als absolut gerechtfertigte Kritik an dieser Aussage bei dem zu bleiben, was ausdrücklich gesagt wurde. Und dann den gesamten Islam mit Hitler und Stalin zu vergleichen, ist schon mehr als populistisch. Keine Einwände hätte ich gehabt, wenn man die Führung und Vordenker des IS und anderer islamistischer Gruppen mit Hitler und Stalin verglichen hätte. Zumindest die Methoden sind identisch, auch wenn man in so einem Vergleich die Zahl der Opfer nicht mal ansatzweise mit einander vergleichen kann.


    Der IS ist klar faschistisch und benutzt Religion lediglich für seine Machtzwecke. So wie Hitler Esoterik und spirituelle Symbolik für seine Zwecke missbraucht hat. In so einem faschistischen System sind die "Feinde" austauschbar, interessanterweise sind Homosexuelle aber fast immer unter den Opfern solcher Systeme. Auch ähnlich: die Phantasterei von einem "Endkampf" in dem das eigene System am Ende siegreich die Weltherrschaft übernimmt.


    Wenn man sich sowas mal unter der Fiktion des Missbrauchs des Christentums anschauen will, dann empfehle ich die Serie oder das Buch "The Handmaids Tale". Die Autorin hat sich faschistische Methoden überall genau angeschaut, und das auf einen Coup angeblich "christlicher" Extremisten in den USA übertragen.

    Da zeigt sich auch, dass es nicht immer eine grosse Armee von Aussen braucht, um eine grosse Weltmacht aus den Angeln zu heben. Insofern halte ich die Gefahr durch den Islamismus für sehr real. Immer wieder funktioniert das Muster, instabile Länder von innen heraus weiter zu destabilisieren und sich dann wie ein Krebsgeschwür da auszudehnen und von da aus weiter zu metastasieren.


    Der Islamismus ist kein Islam, sondern ein Terror-Macht-System. Trotzdem gibt es darüber hinaus auch gefährliche islamische Regime, die allerdings bisher in ihren Konflikten in erster Linie unter einander gebunden sind.

  • Spannender Artikel. Ich möchte diesen Absatz herausgreifen:


    Zitat

    "While I clearly learned a lot from Trungpa Rinpoche, those insights are not bound by what I might think of Trungpa the human being. The words he spoke, the way he looked and behaved, the forms he created, are the proverbial buddha on the road." (Dan Montgomery; Tricycle)


    Eigene Übersetzung: Während ich eindeutig viel von Trungpa Rinpoche gelernt habe, sind diese Einsichten nicht daran gebunden, was ich von Trungpa als Mensch denke. Was er sagte, wie er aussah und sich benommen hat, was er in die Welt gebracht hat sind der sprichwörtliche "Buddha auf der Strasse".


    Ich würde sagen, so geht es mir mit ON. Ich habe damals wirklich viel gelernt und bin dankbar dafür, aber ich trenne das von seiner Person. Ich empfinde das aber in diesem Fall als wesentlich einfacher als es sich bei Dan Montgomery in Bezug auf Trungpa anhört, denn ON hat sich nicht zu einem Shambhala-"Dharmakönig" hochstilisiert und er hat den Segen den er gab immer ausdrücklich in Vertretung des Karmapa gegeben, mit der Aussage: "Wenn Euch mal meine Nase nicht mehr passt und ihr Euch von mir als Mensch distanziert, geht der Segen der Linie nicht verloren" (sinngemäß). Deswegen segnete er auch immer mit dem Ghau mit den Haaren der Karmapas, und nicht mit den eigenen Händen.

  • Oh Gott, die kleinen Sünden straft der Herr sofort...:eek:

    Der zitierte Abschnitt war nun wirklich der letzte, den ich mit 'Parallelen' meinte, und ausgerechnet den rauszupicken - ebenso wie eine Unterscheidung zu machen, ob sich jemand als 'Dharmakönig' hochstilisiert oder hochstilisieren lässt - halte ich für eine sehr selektive Wahrnehmung...


    Was den 'nicht verlorengehenden Segen' angeht, so ist das für jeden, der sich mit autoritären Religionen auskennt, kein Zeichen von 'Bescheidenheit', sondern Grundbedingung des Machterhalts. Auch in der katholischen Kirche gelten die Sakramente eines Priesters, der später in Ungnade fällt...

  • Nun, das ist Deine Interpretation, was meine Reaktion angeht. ;) Ich sagte ja: spannender Artikel. Ich finde ihn von der Aussage her richtig, was ich herausgegriffen hatte, war einfach das, was für mich persönlich relevant war.


    Ich sehe tatsächlich aber auch nur teilweise Parallelen. Beide Entwicklungen haben ihre eigene Dynamik.


    Was den 'nicht verlorengehenden Segen' angeht, so ist das für jeden, der sich mit autoritären Religionen auskennt, kein Zeichen von 'Bescheidenheit', sondern Grundbedingung des Machterhalts. Auch in der katholischen Kirche gelten die Sakramente eines Priesters, der später in Ungnade fällt...

    Man kann auch das so oder so sehen. Wenn Du den Segen als irgendetwas interpretierst, was dem Machterhalt einer Organisation dient, dann sichert man so den Machterhalt der Organisation.


    Ich kann dem Vergleich nichts abgewinnen. Ich habe Segen als etwas erlebt, was weit über die Organisation hinaus geht und mich direkt mit den Yidams usw. verbindet. Das nicht zu verlieren, halte ich für spirituell wichtig.


    Es sei denn Du willst, dass jemand dem Buddhismus generell den Rücken kehrt, weil er mit einem Lehrer bricht.


    Wobei ich ohnehin immer mehrere Lehrer hatte aus verschiedenen Schulen. Auch das macht es leichter, sich vom ersten Lehrer zu trennen, wenn etwas nicht mehr passt.

  • Useless, vielen Dank für den Artikel. Ich sehe durchaus Gemeinsamkeiten zwischen Shambala und dem Diamantweg. Beides Organisationen, die auf diese Weise von ihren Lehrern erst so gegründet wurden. Auch im Verhalten sind sich die Lehrer denke ich in vielem ähnlich. Sicher kann man es nicht eins zu eins übertragen. Aber die reine Sicht auf den Lehrer halten und ihn somit unfehlbar zu machen ist etwas über das wir Schüler gründlich nachdenken sollten. In meiner Erinnerung gibt es viele kleine Szenen, in denen sich der Lehrer eben nicht perfekt verhielt. Doch das fiel den Schülern gar nicht mehr auf. Es wird zu einer Normalität, die stark damit verknüpft ist, dass es immer nur die eigene Sicht ist, die unrein ist. Niemals jedoch das Verhalten des Lehrers. Ob das die Rede ist, der Umgang mit den Schülern oder anderes Fehlverhalten, es wird von vielen gar nicht wahrgenommen. Gerade dies macht aber denke ich jede unreflektierte Aussage so gefährlich, da sie vom perfekten Lehrer kommt wird sie oft genauso übernommen.

  • Man kann auch das so oder so sehen. Wenn Du den Segen als irgendetwas interpretierst, was dem Machterhalt einer Organisation dient, dann sichert man so den Machterhalt der Organisation.

    Es ist mE hilfreich, sich dem mit Bourdieus Begriff des 'symbolischen Kapitals' zu nähern, was ich hier ja schon einmal, in der Diskussion über Genpo Döring, eingeführt hatte. Ole Nydahl nutzt das symbolische Kapital der KK-Linie, des Buddhadharma ud auch das der DBU für seine Absichten. Dass er da als jemand auftritt, der über dieses symbolische Kapital verfügt und in seiner Organisation über dessen Verteilung (insbeondere das von der KK-Linie entlehnte) entscheidet, sichert seine Position in der Organisation.


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  • Am Freitag berichtete der Bayerische Rundfunk - wenn auch nur kurz:

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/islamhetze-von-buddhistischem-prediger-in-immenstadt,r0mnjrj

    Gestern, am letzten Tag des Sommerkurses wurden die Teilnehmer von einer Mahnwache verabschiedet:

    PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt

    Der Rat der DBU veröffentlicht heute eine erste Stellungnahme zu den Ermittlungen gegen Ole Nydahl:

    Stellungnahme des Rates der Deutschen Buddhistischen Union zu den berichteten neuen Äußerungen von Lama Ole Nydahl -


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  • Ich würde sehr gerne den offenen Brief lesen. Hat jemand einen Link, der nicht auf eine geschlossene Facebook-Gruppe verweist? In Suchmaschinen konnte ich selber nichts finden.

    sogen-bericht-1.pdf

    Vielleicht das?

    Das ist er nicht. Es handelte sich auch nicht um einen 'offenen Brief', sondern um eine Mail an die Delegierten der Einzelmitglieder, die Ratsmitglieder und die Ehrenräte der DBU sowie einige Freunde zur Kenntnis. Wobei den Empfängern freigestellt wurde, die Mail so zu verwenden, wie es ihnen hilfreich und nützlich erscheint. So wurde sie wohl von jemandem an die 'Augsburger Allgemeine' weitergeleitet, die ihn in einem Artikel vom Freitag erwähnte (Allgäu: Islamfeindliche Äußerungen: Streit unter Buddhisten spitzt sich zu - Nachrichten Bayern - Augsburger Allgemeine) und sie landete in der facebook-Gruppe.


    Die Mail scheint beim Rat offene Türen eingerannt haben - die oben verlinkte Stellungnahme des Rates der DBU von heute entspricht weitgehend den dort geäußerten Vorschlägen. Womit sich die Mail inhaltlich erledigt hat.


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  • Nachdem ich ja eine Woche offline war, was zwischen durch immermal wieder eine ganz gute Sache ist, hab ich mich jetzt hier wieder ein wenig eingelesen.

    Was ich da lese bestätigt mich darin , das es wohl gerade besser ist , hier relativ zurückhaltend zu posten. Aber so wie hier über Ole Nydahl und den Diamantweg spekuliert und gewertet wird, widerspricht das ganz einfach meiner buddhistischen Grundhaltung.Etwas Kontra läßt sich für mich deshalb nicht vermeiden.


    Der tibetische Buddhismus war noch nie völlig gewaltfrei, wer die tibetische Geschichte kennt weiß das.(https://de.wikipedia.org/wiki/lang_darma) Hier Ole vorzuwerfen, das er seine Arbeit als Schützer macht, ist für mich jedenfalls auch nicht besser, als wenn man ein Khempo vorwirft, das er zu viele Bücher ließt!

    Und die Geschichte mit der Anzeige wegen Volkverhetzung finde ich auch reichlich unangemessen. Erstens finde ich habe deutsche Richter und Staatsanwälte gerade genug zu tun Anzeigen abzuarbeiten, bei denen es dann auch zu Verurteilungen kommt,und zweitens

    finde ich auch ,das man nicht gleich jede andere Meinung mit einer Anzeige quitieren sollte. Den Dalai Lama hat man ja auch nicht wegen §109d

    angezeigt.(https://de.wikipedia.org/wiki/st%c3%b6rpropaganda_gegen_die_bundeswehr)


    Für mich ist der Buddhismus eine friedliche Religion, das ist auch einer der Gründe warum ich ihn mag. Was ich aber nicht mag ist kleinkarierte

    Rechthaberei, und Ole vorzuwerfen, das er sich für den Erhalt unserer freien und offenen Geselschaften einsetzt halte ich für kurzsichtig.

    Ole ist zwar alles andere als schwul, aber wer ihn über Homosexuelle hat reden hören, weiß ,das er ihre Sichtweise und ihre Rechte respektiert.

    Im Islam wird Homosexualität in fast allen Tratitionen entweder diskriminiert oder sogar blutig unterdrückt.

    Das ist für mich nur ein Beispiel von vielen.

    Und die Sache ,das Ole die Shoa relativiert haben soll ist für mich jedenfalls schon Realsatiere ,aber das Faß mach ich jetzt nicht auch noch auf.

    Ich persönlich bin in vielen Dingen anderer Ansicht wie Lama Ole Nydahl, aber so wie hier über ihn geredet wird kann ich das einfach nicht unwidersprochen lassen.

    Denjenigen, die sich hier so vehement auf die Rechte Rede berufen, möchte ich jedenfalls eindringlich empfehlen darüber zu kontemplieren, das Rechte Rede nicht darin besteht, möchlichst korrekt formulierte Aussagen in die Welt zu setzen. Das Entscheidende an Aussagen ist ihre Motivation !

    Form ist Leerheit und Leerheit ist Form.


    :vajra: Phönix

    5 Mal editiert, zuletzt von Phoenix ()

  • Ole, der Schützer.

    Das ist nur eine der vielen Mythen, die er über sich in die Welt gesetzt hat.

    Und die Jüngerschaft fällt darauf herein, weil es religiös verbrämt wird.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ole, der Schützer.

    Soweit ich weiß ist das eine Aussage des 16. Karmpa, Ole sei eine Ausstrahlung des Schützer Mahakhala. Das ist ja eben das Problem für Vajrayana Praktizierende. Total vorbei kommt man nicht daran, wer Ole auf den Thron gesetzt hat.


    Eine Handlung des 16. Karmapa- einfach ein Griff ins Klo?

    Auch für die Mitglieder der "anderen" Kagyu Linie also die heute Karmapa Oryen Thinley Dorjee folgen ist dies eine Frage.

    Wie gut dass ich für mich keine Antwort finden muss denn Praxis- relevant ist die Ole-Frage für mich nicht.

  • Hi Doris,


    hier gehts nicht unbedingt darum ,ob man Ole mag oder nicht mag. Und deshalb sollte man hier auch nicht die Ghostbusterin spielen

    und Dinge behaupten ,die auf reichlich tönernen Füßen stehen.


    Denn sowohl der 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dordje wie auch der 17. Karmapa Thaye Dordje haben unmißverständlich zum Ausdruck gebracht,

    das Ole ein wichtiger Schützer ihrer Linie ist, aber wenn du das besser weißt , werd ich dich da ganz bestimmt auch nicht umstimmen können.


    :vajra: Phönix

  • Zitat

    Eine Handlung des 16. Karmapa- einfach ein Griff ins Klo?

    Gut möglich. Er war auch nur ein Mensch.


    Abgesehen davon, selbst wenn der Karmapa das zu ihm sagte, ist das kein Grund damit hausieren zu gehen und Mythen zu erschaffen.

    Dazu gehört auch, dass Ole die Damen dann alle als Dakinis mystifiziert und die Herren als Yogis. So was spricht natürlich den tiefsitzenden Narzissmus der Jünger an. Lauter Bodhistattvas und angehenden Götterlein.

    Das ist typisch, wenn man eine Sekte gründen möchte. Man macht sich zum Halbgott und die Anhänger zu angehenden Göttern. Alles Auserwählte.

    So macht man Leute blind und hörig. Das Perfide an der Hörigkeit für Ole ist, dass dauernd von "selbstständigen denkenden" Menschen gefaselt wird.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    Eine Handlung des 16. Karmapa- einfach ein Griff ins Klo?

    Gut möglich. Er war auch nur ein Mensch.

    Das haut für Anhänger des Vajrayana nicht hin. Der 16. Karmapa gilt als vollständig erleuchteter Buddha- seit 16 Inkarnationen erleuchtet.

  • Personenkult, eine religiöse Begleiterscheinung:


    Lama, Rinpoche, Geshe, Tulku usw.…..….ob Lehrer, Beschützer, Heiligkeit, oder Hochwürden, alle wollen verehrt werden, selbst wenn die Hochwohlgeborenen „Wasser predigen und Wein trinken.

  • Das Entscheidende an Aussagen ist ihre Motivation !

    Zumindest das ist richtig. Und in genau dieser Hinsicht sollte man sich genau anschauen, was Ole Nydahl sagt. Strafrechtliche Würdigung ist ja für uns als Buddhisten eine eher nachrangige Angelegenheit; uns sollte es vorrangig um rechte Rede gehen und um die karmischen Auswirkungen unrechter Rede. Das ist eine höhere Anforderung - zumal an einen als Lama auftretenden Lehrer - als die, mit seiner Rede zumindest nicht gegen Recht und Gesetz zu verstoßen.


    Was ist denn die Motivation, wenn jemand einer andächtig lauschenden Gemeinde erzählt, Hitler, Stalin und Islam sei alles dasselbe und er selbst hätte Hitler oder Stalin getötet, wenn er ihnen begegnet wäre? Wenn er auf die Frage, wie man mit dem Islam umgehen soll - was konkret nichts anderes heisst, als wie man mit den Muslimen, nicht zuletzt denen, mit denen wir hier in unserem Staat und in unserer Gesellschaft weitestgehend friedlich zusammenleben, umgehen soll - den Ratschlag gibt: "Lernt schießen"? Soll das allen Ernstes Einsatz "für den Erhalt unserer freien und offenen Gesellschaften" sein? Ich sehe da eher einen Aufruf zu Mord und Totschlag. Diese Sprüche reihen sich nahtlos ein in eine Fülle anderer Aussagen Nydahls, die unter Buddhisten seit über 20 Jahren diskutiert werden. Mehr als genug Material, um damit auf eine Motivation zu schließen.


    Diese Aussagen sind ja lediglich Beispiele aus jüngster Zeit, die nun auch in einer breiten, nichtbuddhistischen Öffentlichkeit diskutiert werden. Und damit dem Ansehen des Buddhadharma in unserer Gesellschaft, seinem Ruf als einer friedliebenden und toleranten Religion, einen nicht unerheblichen Schaden zufügen. Jeder, der sich offen dazu bekennt, Zuflucht genommen zu haben, ist davon betroffen, nicht nur Mitglieder des BDD. Was noch bedenklicher ist: betroffen sind auch die Menschen, die geneigt wären, sich dem Buddhadharma zuzuwenden und aufgrund solcher Nachrichten mit Ekel Abstand davon nehmen. Nein, ein Schützer des Dharma ist Ole Nydahl nun wirklich nicht. Sondern das genaue Gegenteil.


    Und dann kann man sich durchaus auch einmal Gedanken über die Motivation von Leuten machen, die solche Aussagen verteidigen, relativieren oder verharmlosen.


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    OM MONEY PAYME HUNG