Loslassen

  • Hallo zusammen,


    Gier, Hass und Unwissenheit sind die 3 Geistesgifte. Ich hafte leider dran an. An Gier und Hass nicht so sehr, aber an das Ich. Durch das Ich hab ich Begehren. Wenn es nicht so läuft wie ich es will werde ich manchmal wütend.


    Wie lasse ich das Ich los?


    Dass das Ich eine Illusion ist, ist schon schwer zu realisieren. Und es noch loslassen noch schwerer.


    Ein Freund hat ein Buch gelesen und stand das Leerheit heisst dass man kein Ich hat. Es sei wie eine Fata Morgana. Wie nimmt man so was wahr?

    Er hat ein Beispiel gegeben vom bedingtem Entstehen (.Die zwölfgliedrige Kette). Irgendwie es darf nicht zum Kontakt kommen, weil dann kommt das Begehren. Sorry, kann es nicht so wiedergeben wie er es erzählt hat. Aber schafft man das?


    Er meinte noch, durch das Ich entsteht Leid. Sieht ihr es auch so?


    Wie meditiert man über das Nicht-Ich?


    Ich aufgewachsen als Ich und hatte immer eine Persönlichkeit. Und jetzt soll es das nicht richtig geben? Was ist dieses Ich?


    Ich muss Ich loslassen, oder? Aber wenn Ich nicht Ich ist, was bin ich dann?


    Ich kenne eine kleine Geschichte. Sagt einer zu Buddha, ich will Glücklich sein. Wie schaffe ich das? Buddha sagt, lass das will weg, dass ich Begehren. Und jetzt das Ich weglassen, das ist eine Illusion. Übrig bleibt glücklich sein.

    Entsagung kann ich einigermaßen, aber das Ich loslassen echt schwer


    May all beings benefit

  • Hallo Asod55

    das Nicht-Ich wahrzunehmen ist ein langer Weg.


    Verstehe ich dich richtig, dass du etwas gegen Wut suchst?

    Auch in ihr ist das Nicht-Ich zu finden, wenn man die Wut und sich und die anderen mit gütigen Augen anschaut. Lange anschaut. Vor allem auch sich selbst.

    Manchmal ist das eine sehr schwere Übung.

    Und manchmal ist es zu schwer, um es allein zu bewältigen.


    _()_

  • Eine wahrgenommene Fata Morgana ist eine existierende Erscheinung, selbst wenn es nur zwei Menschen sind, die sie wahrnehmen.

    Auch die kann man einfach loslassen.

    Die Behauptung, dass es kein Ich gibt, ist eindeutig eine furchtbare Lüge.

    Lass dich nicht auf diese weitverbreitete Halluzination ein.

    Eigentlich weißt du selbst aus eigener Erfahrung, dass das nicht stimmt.

    Auch kannst du schnell erkennen, dass, wenn du einen Film siehst, konzentriert eine Arbeit machst, ein Ich abwesend ist. Es interessiert dich nicht, ein Ich zu sein, du bist konzentriert auf etwas.

    Ich bin die meiste Zeit ohne Ich. Das brauch ich nur, wenn da ein Du ist, das auch ein Ich sein kann oder eines benutzt.

  • Wie meditiert man über das Nicht-Ich?

    Die Gedanken lernen die Gedanken sein zu lassen.

    Wie Wolken die am Himmel vorüber ziehen…


    Ohne sie zu bewerten oder sich selbst dafür zu verurteilen wenn man merkt man hängt wieder an ihnen.


    Es ist sozusagen eine Übung.


    Hätten wir keine Sprache, und würden wir nicht so viel über alles nachdenken, könnten wir auch gar nicht „Ich“ sagen.

    Und anfangen darüber zu reden.


    Wir würden stattdessen vielmehr etwas nur wahr nehmen.

    Ohne zu bewerten.


    Ich bedeutet oft auch Ego.


    Ego entsteht unweigerlich mit der Kindheit, mit der Gesellschaft und wird dadurch geprägt.

    Bei jedem anders.


    Bei dem einen ist deshalb oft auch mehr Wut (auch alte unterdrückte) als in dem anderen.


    Es wird sozusagen auch ein „inneres Gerüst“ aufgebaut, Über das was wir glauben „sein zu müssen“.


    Dieses aufgebaute Gerüst zu erkennen, und durch die Meditation zB wieder „sterben“ zu lassen, ist auch nicht einfach:


    Weil das Ego nicht „sterben“ möchte.

    Sich dagegen heftig wehren wird…


    Selbst wenn man es einmal hat sterben lassen können

    Und die höchste Wahrheit dabei durchschaut, über sich selbst und das Leben an sich, ist das Ego nie ganz verschwunden.


    Es wird irgend wann mal mehr oder weniger wieder präsenter sein.


    Aber man erkennt nun das Ego besser.

    Was es eigentlich ist.


    Und da man nun selbst erlebt hat, das das Ego selbst auch unbeständig ist, und sogar einmal gestorben ist, seine Macht über uns für Augenblicke dadurch verloren hat, und das man auch ganz ohne Ego für Augenblicke sein kann erlebt hat, leben kann, nur halt mehr intuitiv als berechnend und verlangend mit Ego, schafft mehr Klarheit und auch Vertrauen:


    Ich muss meinem Ego nicht immer vertrauen und glauben.


    Ich kann auch meinem Herzen (meiner Mitte) vertrauen und glauben und auch danach handeln.


    In der Psychotherapie wird hingegen bewusst mit Ego gearbeitet und nicht versucht es weg zu machen:


    Sondern das Ego zu heilen.


    Sofern es sich dabei um ein traumatisiertes Ego handelt, ist es deshalb sinnvoll, zuerst psychotherapeutisch nach den Ursachen für die Wut zu schauen. Denn dann liegen hier Ursachen im Unterbewusstsein verborgen. Zunächst nicht so einfach direkt erkennbar und zugänglich. Möglicherweise entstanden durch vergessene oder verdrängte Konflikte in der Kindheit. Bis heute ungelöste Konflikte.


    Denn sonst, kehrt diese Wut auch immer wieder, wenn das Ego auch wieder kehrt:


    Man kann zwar in einem spirituellen, meditativen Zustand besser mit einem verletzen Ego umgehen, aber sobald man aus diesem Zustand wieder heraus kommt, zeigt sich dann auch wieder mehr das alte Bekannte.

  • Wie meditiert man über das Nicht-Ich?

    Vielleicht am besten gar nicht. Denn so wenig wie es ein Ich gibt, gibt es ein Nicht-Ich. Hilfreich ist es aber vielleicht über das Ich zu meditieren: Was ist das? Wie fühlt es sich an? Wo spüre ich es? Ist es immer da? Ist es immer gleich? Irgendwann erfährt man immer besser die fünf Skandhas und merkt, das „Ich“, das gibt es ja gar nicht.

  • Wie meditiert man über das Nicht-Ich?

    Vielleicht am besten gar nicht. Denn so wenig wie es ein Ich gibt, gibt es ein Nicht-Ich. Hilfreich ist es aber vielleicht über das Ich zu meditieren: Was ist das? Wie fühlt es sich an? Wo spüre ich es? Ist es immer da? Ist es immer gleich? Irgendwann erfährt man immer besser die fünf Skandhas und merkt, das „Ich“, das gibt es ja gar nicht.

    Es ist meiner Erfahrung nach auch so, dass es nichts bringt, sich immer wieder einzureden "Mein Ich ist nur Illusion!"


    Wenn du dein "Ich" fuehlst - also die Abgrenzung zwischen deinem "Geist" und der Umwelt - dann ist das so. Wer was anderes behauptet, der luegt sich nur selbst in die Tasche.


    Theoretisch ist die "Ichlosigkeit" relativ leicht zu begreifen.

    Durch ausreichend Meditation - und dazu gehoert auch der vielleicht abgedroschende Begriff der fortwaehrenden Achtsamkeit im Alltag dazu - gelingt es womoeglich, die "Ichlosigkeit" am eigenen Leibe/Geiste zu spueren. Sich eins mit der ganzen Welt FUEHLEN. Ohne irgendwelche Beschraenkungen in Bezug zu messerscharfer Urtellskraft.


    Viel Erfolg dir, Asod55


    PS:

    Ich muss Ich loslassen, oder? Aber wenn Ich nicht Ich ist, was bin ich dann?

    Du bist ein Stueck des denkenden, fuehlenden Teils des Univerums. Das Universum denkt durch Dich ueber sich selbst nach?


  • Ein Freund hat ein Buch gelesen und stand das Leerheit heisst dass man kein Ich hat. Es sei wie eine Fata Morgana. Wie nimmt man so was wahr?

    Er hat ein Beispiel gegeben vom bedingtem Entstehen (.Die zwölfgliedrige Kette). Irgendwie es darf nicht zum Kontakt kommen, weil dann kommt das Begehren. Sorry, kann es nicht so wiedergeben wie er es erzählt hat. Aber schafft man das?

    Möglich ist es schon, durch die Erkenntnis der Wahrheit vom Leiden, von der Leidensentstehung, von der Leidenserlöschung und von dem zur Leidenserlöschung führenden Pfad.


    Wie meditiert man über das Nicht-Ich?

    Nichts von dem was ich wahrnehme bin ich.

    Was ist dieses Ich?

    Die Vorstellung etwas zu sein.

  • Durch das Ich hab ich Begehren. Wenn es nicht so läuft wie ich es will werde ich manchmal wütend.


    Wie lasse ich das Ich los?

    Treffend beschrieben und gute Frage. Um sie zu beantworten, ist es vor allem erst mal wichtig, zu klären, was im Buddhismus unter "Ich" verstanden wird.


    Dass das Ich eine Illusion ist, ist schon schwer zu realisieren.

    Das sehe ich, ehrlich gesagt, anders. Probleme entstehen hier vor allem, wenn wir nicht wissen, dass mit "Ich" im Buddhismus unser Selbstbild gemeint ist (also die Vorstellungen, die wir uns über uns selbst machen) und wenn wir uns gleichzeitig mit diesem Selbstbild identifizieren.


    Das führt dann schnell zu Verwirrungen in dem Sinne, als würde die buddhistische Praxis unser eigentliches Wesen infrage stellen, wie es vielleicht ein wenig aus diesen Äußerungen herausklingt(?):


    Ich (bin) aufgewachsen als Ich und hatte immer eine Persönlichkeit. Und jetzt soll es das nicht richtig geben? ...


    ... Aber wenn Ich nicht Ich ist, was bin ich dann?


    Dasjenige, das alles, was du jemals erlebt hast und erlebst, genau jetzt erlebt, sollte für dich ja wohl außer Frage stehen. Es ist gewissermaßen das Einzige, was du mit absoluter Gewissheit bezeugen kannst und du bist der/die Einzige, der/die es bezeugen kann.


    Dieses 'Wesen' ist aus deiner Sicht absolut grenzenlos und allumfassend, da es nichts gibt, das du jemals erleben könntest, was von dir (bzw. diesem 'Wesen', das du bist) getrennt wäre. Natürlich trifft das (z.B.) auf die Empfindungen deines Körpers zu; sie sind Teil von dir und nehmen Augenblicke deines Lebens ein. Dasselbe gilt aber auch für jeden beliebigen anderen Gegenstand, den du wahrnimmst, z.B. den Bildschirm, auf den du gerade schaust. Auch der ist nicht getrennt von dir und ist Teil dieses Augenblicks in deinem Lebens. Auch jeder Gedanke und was du dir vorstellst, ist zwangsläufig auch Teil von dir. In diesem Sinne kann man auch sagen, dass es aus deiner Perspektive betrachtet nichts gibt, dass nicht auch du bist.


    Die Vorstellungen, die wir uns von uns selbst als ein 'Ich' machen, können diesem Wesen (also demjenigen, das alles, was du jemals erlebt hast und erlebst) in keiner Weise gerecht werden. Das fängt schon damit an, dass die Vorstellung von einem "Ich" einen dualitären Gegensatz zu einem "Du" oder "anderem" impliziert und damit eine künstliche Trennung erzeugt, die deiner wahren Natur nicht entspricht und dem Erwachen (nach Buddas Lehre) im Weg steht. Die Vorstellung von einem "Ich" ist folgerichtig eine der vier Vorstellungen, die (gemäß Diamant Sutra) ein Bodhisattva nicht aufkommen lässt.


    In diesem Kontext ist der Begriff 'Nicht-Ich' zu verstehen. Er gibt einen Hinweis auf dein wahres Wesen in seiner Soheit, wenn du es nicht in das Korsett einer Ich-Vorstellung presst. Sind also Begriffe wie 'Nicht-Ich', 'Wesen' oder 'meine wahre Natur' bessere Bezeichnungen für das, was ich bin, als 'Ich'? Nein. Diese Begriffe sind nur Hilfsmittel, um genau diese Lehre zu beschreiben. Auch sie erzeugen Vorstellungen und keine Vorstellung kann dem, was du bist, wirklich gerecht werden.

    Wie lasse ich das Ich los?

    ...
    Wie meditiert man über das Nicht-Ich?

    Das Ich kannst du nur loslassen, indem du (gemäß deiner jeweiligen Praxismethode) jede Vorstellung loslässt. Über das Nicht-Ich meditieren, bedeutet das Ich, das Nicht-Ich und auch jede andere Vorstellung loszulassen.

  • Das Ich kannst du nur loslassen, indem du (gemäß deiner jeweiligen Praxismethode) jede Vorstellung loslässt. Über das Nicht-Ich meditieren, bedeutet das Ich, das Nicht-Ich und auch jede andere Vorstellung loszulassen.

    Das bedeutet ja auch die Gedanken loszulassen.

    Und damit die bisherigen begrenzten Vorstellungen.

    Die Konditionierungen im Leben bisher.

    Die Meinungen über Alles mögliche.


    Durch darüber nachzudenken die Gedanken loszulassen gelingt bei mir zB nicht.


    Man kann sich aber in der Meditation auf den Atem zB erst mal nur konzentrieren. Auch da denkt man. Aber die Gedanken konzentrieren sich nun hauptsächlich allein auf das Atmen.


    Man merkt aber sehr schnell das das nur kurzzeitig gelingt bis die Gedanken wieder abschweifen und man an was anderes denkt.


    Aber dann kehrt man wieder zum Atem zurück.


    Und mit der Zeit, je länger man übt, wird man nur noch zum Beobachter der Gedanken.


    Dh. Man wird auch im Alltag nicht mehr so schnell zu deren Spielball und auch nicht zu den mit den Gedanken verbundenen Emotionen.


    Vielleicht hat Asod das „gefragt“, mit Loslassen und wie meditiere ich über das Ich.


    Eigentlich findet man das auch in jedem Meditationsbuch.

  • Das bedeutet ja auch die Gedanken loszulassen.

    Und damit die bisherigen begrenzten Vorstellungen.

    Die Konditionierungen im Leben bisher.

    Die Meinungen über Alles mögliche.


    Durch darüber nachzudenken die Gedanken loszulassen gelingt bei mir zB nicht.

    Gedanken loszulassen ... ich weiß nicht. Zuerst hört der Mensch eine Lehre – egal welche. Dann reflektiert er darüber und meditiert, um den Inhalt, den innersten Kern, im eigenen Inneren zu realisieren. Nur so kann er die Lehre in den Alltag integrieren. Andernfalls macht es keinen Sinn – zumindest meiner bescheidenen Meinung nach.

    Die Gedanken, die Gefühle, alles, was mich scheinbar ausmacht, kann man als mir nicht gehörend anerkennen, denn ich kann sie nicht vollständig beherrschen – und wenn doch, dann nur vorübergehend.

    Alles absolut abzuschalten, finde ich nicht hilfreich. Der Buddha und alle Arahat-s haben mehr als genug gesprochen, um Konzepte wie Nicht-Ich, Anatta, usw. zu erklären. Es geht darum, sie zu verstehen und zu durchdringen, hindurchzugehen, man kann es alles auch als die Überwindung der Dualität beschreiben.

    Und dann lässt man alles los, lebt aber weiterhin mit der eigenen Identität. Man haftet an nichts mehr – das Klammern ist wie weggeblasen. Mir scheint, dass das möglich ist. :?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Um die Gedanken, die sich mit der Lehre u.a., also heilsame, beschäftigen, geht es ja auch nicht.


    Es geht um den sogenannten "Affengeist", also den ewigen "was war, was wäre wenn ...", der sich ständig mit den scheinbaren Lebensumständen beschäftigt - mit Wünschen, Erwartungen und Befürchtungen.


    Natürlich müssen wir planen und organisieren, aber wir können vom ewigen ICH ICH ICH wegkommen.

    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Und dann lässt man alles los, lebt aber weiterhin mit der eigenen Identität. Man haftet an nichts mehr – das Klammern ist wie weggeblasen. Mir scheint, dass das möglich ist. :?

    Bei mir hat das gedanklich nicht so gut funktioniert. Erst als ich begann zu meditieren allmählich.


    Während ich begann zu meditieren las ich begleitend anschließend oder davor den Anfängergeist.

    Erst nachdem ich das Buch zum dritten Mal komplett gelesen hatte dämmerte mir allmählich was eigentlich gemeint war.


    Da war bis dahin sehr viel Ego in mir, gedankliche Konzepte, Vorstellungen, die mir bis dahin sehr viel bedeutet hatten, an denen ich mich bis dahin versuchte festzuhalten und zu orientieren. Auch Emotionen wie Angst, Eifersucht, Neid, Wut.


    Und ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie das ohne all dem sein könnte und was dann wäre.


    Irgend wann habe ich nur noch gesessen und geatmet. Und zum ersten Mal auch längere Zeit meines Lebens überhaupt bewusst wieder geatmet.


    Und etwas in mir begann sich dadurch auch zu beruhigen. In Ordnung zu fühlen. Im Grunde mit Nichts als zu sitzen und zu atmen.


    Das kannte ich vorher nicht. Das das möglich ist. Anfangs konnte ich auch höchstens 15min meditieren. Weil mein Affengeist so unruhig war. Und meinte hör jetzt auf, das reicht, mach lieber was Anderes: das war natürlich auch irgendwie „hart“ länger zu sitzen.


    Es mag auch bei jeden etwas anders sein. Bei jedem ist das Ego etwas anders ausgeprägt. Jeder ist anders konditioniert worden. Jeder hat zuvor andere Erfahrungen im Leben gemacht.


    Natürlich kann man die Lehre theoretisch gedanklich verstehen.


    Aber bei mir hat das nicht so gut funktioniert.

    Genauso wie ich versucht habe andere Bücher in Sachen „Lebenshilfe“ zu lesen. Man fühlt sich verstanden wenn man liest. Man spürt auch das ist richtig was da steht.


    Aber als das Lesen zu Ende war, war ich oft schnell wieder in meinem alten Modus.


    Ich glaube jeder kennt das wie das ist.


    Wenn ich aber hingegen zB lerne einmal am Tag 45min morgens und vielleicht auch noch abends zu meditieren, dann ist das auch eine praktische Übung: Eine Anwendung des Gelesenen. Und da erfährt man auch was es wirklich bedeutet zu sitzen und zu atmen. Wie das wirklich ist.


    Ich kann darüber lesen. Aber das ist nicht dasselbe.

    Nur dann, wenn ich das selbst mal erfahren habe was und wie das ist was da geschrieben steht.


    Also, das wäre meine Erfahrung dazu.


    Aber wie gesagt.

    Wir sind auch nicht alle gleich.

    Und jeder mag auch für sich selbst wissen und entscheiden.


    Und oft war es bei mir auch so, das ich irgendwie Stress im Alltag hatte und mich auch gar nicht anders wusste zu beruhigen als zu meditieren.


    Das größte Problem dabei war immer: meinen Affengeist dazu zu bewegen sich hinzusetzen und zu meditieren.

    Er wollte oft nicht.

    Er dachte daran wie anstrengend das ist.

    Er dachte sich, wieso muss ich denn meditieren, was ist denn nicht in Ordnung, wieso kann etwas nicht einfach so in Ordnung sein?


    Es waren Fragen die der Affengeist sich selbst auch nicht beantworten konnte, weil er zu sehr in sich selbst gefangen war.


  • Dein ursprüngliches Wesen zu schauen (was, wie du sicher weißt, ein Synonym für Erwachen bzw. die Erleuchtung ist) wirst du nicht verwirklichen, indem du dir noch so kluge Gedanken über dich oder die Dinge machst. Du musst dich schon mit Haut und Haar auf diese unmittelbar gegebene Soheit einlassen oder, um es mit einer anderen Metapher auszudrücken: Das Studieren der Landkarte ist noch keine Wanderung durch die wirkliche Landschaft (auch wenn die Landkarte zweifellos nützlich sein kann).


    Solange du dir die Landkarte vor Augen hälst, kannst du die wirkliche Landschaft nicht sehen. Ähnliches gilt für die Vorstellungen, die wir uns über uns und die Welt machen. Sie stellen irgendwann eine Art Leben aus zweiter Hand dar, an dem wir anhaften und das uns daran hindert, uns auf die genau jetzt gegebene unmittelbare Soheit des Augenblicks ganz und gar einzulassen. Wenn gefordert wird, von Augenblick zu Augenblick ganz im Hier und Jetzt zu bleiben, dann ist unser permanenter Zwang, ständig Gedanken und Vorstellungen zu erzeugen, genau der Grund dafür, dass uns dieses Gegenwartsgewahrsein meist nur sehr begrenzt gelingt.


    Die buddhistische Lehre ist keine Philosophie, sondern eine Erleuchtungslehre. Sie hat nicht den Anspruch, die Welt zu erklären. Stattdessen zeigt sie einen radikalen Ausweg aus dem Dilemma unserer Anhaftungen auf. Mit den vier Arten von Vorstellungen, die ein Bodhisattva nicht aufkommen lassen soll, beschreibt der Buddha nichts anderes als den unmittelbaren Erleuchtungsgeist:


    Zitat

    Subhuti, weil ein Bodhisattva, der die Vorstellung von einem Selbst, die Vorstellung von einer Person, die Vorstellung von einem fühlenden Wesen oder die Vorstellung von einer Lebensspanne hat, kein Bodhisattva ist. (Dimant Sutra, Kap. 3)


    Was du mit deiner Argumentation "Gedanken loszulassen ... ich weiß nicht ... etc." machst, ist im Grunde ein rhetorischer Trick (wenn auch vielleicht nicht unbdingt beabsichtigt): Du nimmst eine Verschiebung ins Prinzipielle vor (Gedanken sind schließlich grundsätzlich wichtig), um damit diese Lehre von dir zu weisen. Natürlich sind Gedanken grundsätzlich wichtig, das streitet doch (hoffentlich) niemand ab. Aber dennoch beinhaltet nach Buddhas Lehre der Weg zum unmittelbaren Erwachen das Loslassen der Gedanken (was übrigens auch einem Loslassen von Anhaftung entspricht).


    Überdies möchte ich daran erinnern, dass dies hier der Anfängerbereich des Forums ist. Natürlich dürfen wir alle unterschiedlicher Meinung sein. Aber eine so grundsätzliche Aussage der buddhistischen Lehre infrage zu stellen und das mit relativ drastischen rhetorischen Formulierungen ("Alles absolut abzuschalten, finde ich nicht hilfreich" - als wenn das hier irgendwer gefordert hätte! Als wenn das überhaupt möglich wäre!), finde ich in diesem Bereich schon etwas grenzwertig. Wir wollen hier die wichtigsten Fragen der Anfänger beantworten und nicht durch scharfe, spitzfindige Diskussionen noch mehr Verwirrung stiften (in anderen Bereichen des Forums finde ich scharfe Diskussionen allerdings schon okay - nur meine Meinung).


    ... man kann es alles auch als die Überwindung der Dualität beschreiben.

    Und dann lässt man alles los ...

    Das trifft es sehr gut. :like:

  • Was ist loszulassen?

    Die Meinung, dass Dukkha und menschliches Leiden (tanha, nivarana) synonym oder dasselbe sind.

    Leiden ist immer und ausschließlich menschlich, und der Mensch kann sich jederzeit davon befreien.

    Dukkha ist unüberwindbar und betrifft jedes Lebewesen, sei es fühlend oder nicht.

  • Was du mit deiner Argumentation "Gedanken loszulassen ... ich weiß nicht ... etc." machst, ist im Grunde ein rhetorischer Trick (wenn auch vielleicht nicht unbdingt beabsichtigt): Du nimmst eine Verschiebung ins Prinzipielle vor (Gedanken sind schließlich grundsätzlich wichtig), um damit diese Lehre von dir zu weisen. Natürlich sind Gedanken grundsätzlich wichtig, das streitet doch (hoffentlich) niemand ab. Aber dennoch beinhaltet nach Buddhas Lehre der Weg zum unmittelbaren Erwachen das Loslassen der Gedanken (was übrigens auch einem Loslassen von Anhaftung entspricht).

    Lieber Tai ,


    Man sollte lernen, die eigenen Gedanken zu pflegen, also möglichst selbst über sie zu bestimmen. Das ist bestimmt für Anfänger :? / geeignet/, oder? :)


    Zitat

    11. "Ihr Bhikkhus, worüber auch immer ein Bhikkhu häufig nachdenkt und nachsinnt, das wird seine Geistesneigung werden. Wenn er häufig über Gedanken der Entsagung nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Sinnesbegierde aufgegeben, um den Gedanken der Entsagung zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Entsagung. Wenn er häufig über Gedanken des Nicht-Übelwollens nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken des Übelwollens aufgegeben, um den Gedanken des Nicht-Übelwollens zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken des Nicht-Übelwollens. Wenn er häufig über Gedanken der Nicht-Grausamkeit nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Grausamkeit aufgegeben, um den Gedanken der Nicht-Grausamkeit zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Nicht-Grausamkeit [2]."


    Zwei Arten von Gedanken - Dvedhāvitakka Sutta


    Sehr liebe Grüße. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Na klar, für Anfänger wohl erstmal eher geeignet als das Diamant Sutra. Aber da Asod55 nach dem Loslassen des Ichs fragte, das ein so zentrales Thema dieses Mahayana-Sutras ist, und er als Buddhistische Richtung "Mahayana" angibt, fand ich den Bezug gerechtfertigt.


    :) liche Grüße zurück

  • Was ist loszulassen?

    Die Meinung, dass Dukkha und menschliches Leiden (tanha, nivarana) synonym oder dasselbe sind.

    Leiden ist immer und ausschließlich menschlich, und der Mensch kann sich jederzeit davon befreien.

    Dukkha ist unüberwindbar und betrifft jedes Lebewesen, sei es fühlend oder nicht.

    Anna Panna-Sati Dein „Verwirrend“ deute ich jetzt mal so, dass es sich auf Dukkha bezieht, dem kein Lebewesen ausweichen kann, das ich nicht extra erwähnt habe.

    Wiedergeburt als Person, Altern, Krankheit, Sterben.

  • Hallo Qualia ,


    mich verwirrt das, was ich hier unterstrichen habe - also deine Meinung, dass der Begriff Dukkha und (menschliches) Leiden nicht synonym zu verwenden seien - sowie der Satz, dass "Dukkha" nicht zu überwinden sei...


    Wir befinden uns hier ja im Anfängerbereich und es dürfte für Anfänger irritierend sein, dass deine Interpretation von der "gängigen" Übersetzung der meisten Dharmalehrer und des Palikanons abweicht:


    Liebe Grüße_()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • palikanon.com/samyutta/sam56.11:

    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsinn und Verzweiflung sind Leiden; vereint sein mit Unliebem ist Leiden, getrennt sein von Lieben ist Leiden; was man verlangt, nicht erlangen, ist Leiden. Kurz gesagt: die fünf Faktoren des Ergreifens sind Leiden.

    In seiner ersten Rede sind die unüberwindlichen Leiden noch verbunden, in einem Zug genannt.

    ... Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz ...


    Als er klarer über sein Befreiungserlebnis sprechen konnte, hat er klar gesagt, dass Geburt, Altern, Krankheit, Sterben alle Lebewesen betrifft.

    Der Erkennende, der sein Ich-sein als Mein geworden ist, kann und wird allerdings auch an den vier Unüberwindbaren festhalten als MEIN. In dem Sinn, was das Festhalten, Anhaften betrifft, ist seine erste Rede vollkommen.


    Er weist später immer wieder darauf hin, dass die Wiedergeburt als Ich-bin, Altern, Krankheit, Sterben, ein Leiden ist, das nur mit Würde hinzunehmen ist, weil unabänderlich. Alle Leiden entstehen durch bedingtes Entstehen, das zum Festhalten führt. Diese Anhaftungen können durch Studieren und am eigenen Leben überprüfen des achtfachen Weges vernichtet werden.


    Von allen Leiden kann man sich befreien, auch vom Leiden, dass man immer wieder neu geboren wird, sicher altert, krank und sterben wird. Bei den Vieren ist allerdings zu erkennen, dass das kein Schicksal ist, das verhindert werden kann, sondern alle Lebewesen trifft, darum verwende ich Dukkha nur für diese vier, alles andere ist Leiden durch Persönlichkeit.

  • Meine wachsende Einsicht in den letzten Tagen zeigt mir ganz deutlich, welche Leiden ich durch "meine Persönlichkeit" während "meines ganzen Lebens" verursacht habe.


    Es ist unglaublich, aber wahr.


    Dennoch - ich bin dankbar, einfach dafür, dass ich jetzt überhaupt in der Lage bin, dieser Wahrheit ins Gesicht zu blicken - und ohne Wenn und Aber zu akzeptieren.


    Ohne die Lehre wäre ich noch nicht mal fähig, das zu erkennen - vermute ich.

    Auch das ist ein Geschenk.


    _()_ _()_ _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ohne die Lehre des Buddha wäre ich nicht so radikal mit meinen internen Meinungen umgegangen. Hier zeigen sich Meinungen, die ich im Nachhinein noch mal prüfen möchte auf tugendhafte Anwendung, obwohl sie intern schon nicht mehr sind. Aber ich darf als Mensch und Person nicht stumm werden.

    Tugendhafte Anwendung: Es kommt jetzt öfter vor, dass ich erst hinterher merke, falls einer reagiert, dass ich jemanden verletzt habe, der meine vergangene Meinung hat.

    Letztlich kann ich es keinem mehr recht machen und lobe oder entschuldige mich.

    :heart: ;) :grinsen: :x :heart: :zen:

  • Hallo Asod55


    Zitat

    Gier, Hass und Unwissenheit sind die 3 Geistesgifte. Ich hafte leider dran an. An Gier und Hass nicht so sehr, aber an das Ich. Durch das Ich hab ich Begehren. Wenn es nicht so läuft wie ich es will werde ich manchmal wütend. Wie lasse ich das Ich los? Dass das Ich eine Illusion ist, ist schon schwer zu realisieren. Und es noch loslassen noch schwerer. Ein Freund hat ein Buch gelesen und stand das Leerheit heisst dass man kein Ich hat. Es sei wie eine Fata Morgana. Wie nimmt man so was wahr?


    Ich denke, die Leerheit, das Nicht-Ich versteht man erst dann wirklich, wenn man es mal gefühlt, wahrgenommen und erlebt hat.


    Das Leben ist voll von solchen Zwischenmomenten, also Momente zwischen zwei Gedanken, zwischen zwei Rollen, zwischen Worten, zwischen Gefühlen, ... Zwischenmomenten, die einem die Chance bieten, das Gefühl der Leerheit, des Nicht-Ich mal bewusst wahrzunehmen.


    Ich habe das am deutlichsten gespürt, als ich mich nach meiner letzten Diplomprüfung leer fühlte. Es fühlte sich an, als wäre mein Ich ausgelöscht. Da war nichts mehr. Ich war nicht mehr die Studentin, nicht mehr die Freundin, ... Da war nichts mehr, bis ich mir im Alltag eine neue Struktur schuf. Da war das Gefühl der Leere weg, da hatte ich wieder etwas, womit ich mein Ich beschreiben und definieren konnte. Zugleich war das der Moment, in dem ich das Nicht-Ich nicht nur vom Kopf her verstand, sondern auch fühlte.


    Dasselbe gilt für Gedanken, Gefühle, ... Diese Zwischenmomente, in denen ich mal nicht denke, mal nicht fühle, lassen mich diese Leerheit bewusst werden. Ich kann sie dann fühlen. Und ich fühle auch, wie sich mein Ich wieder "füllt", wenn ich beginne mich mit meinen Gedanken oder Gefühlen zu identifizieren.

    Gedanken verändern sich mehrfach über den Tag. Diese Zwischenräume, in denen ich von einem Gedanken zum anderen springe, bieten mir den Raum in dem ich wahrnehmen kann, wie sich mein Ich verändert. Ich fühle mich anders, wenn ich Wutgefühlen nachhänge als wenn ich an ein lustiges Ereignis denke. Das lässt mich deutlich spüren, wie meine Gedanken mich verändern.


    Durch diese Wahrnehmung von Veränderung ist mir bewusst geworden, welche Rolle die Identifikation mit einem Gefühl, einer Rolle, einem Gedanken, ... spielt. Das, was ich jetzt fühle, denke, tue, das bin ich jetzt. Aber in ein paar Minuten, wenn ich etwas anderes tue, denke, fühle, verändert sich meine Selbst- und Ich-Wahrnehmung.

    Das hat mir bewusst gemacht, dass es kein "stabiles Ich" gibt. Das Schöne daran ist die Erkenntnis, dass ich mein Ich verändern kann. Ich muss nicht das "Hass-Wut-Ich" bleiben,


    Dasselbe gilt auch für Gier, Hass und Begehren.

    Da ich eher der dem Hass anhafte und so was wie Begehren nur selten verspüre, bleibe ich mal bei meinem Wut- und Hass-Gefühl.

    Auch hier nehme ich dieses "Zwischen zwei Emotionen" wahr. Und ich nehme auch wahr, dass es meine Gedanken sind, die mich an der Wut haften lassen. Denke ich etwas anderes, wie z.B. kürzlich, neuen Kleiderschrank kaufen, dann ist die Wut plötzlich weg. Ich hatte keine Zeit mehr über meine Wut nachzudenken. Das Gefühl "Ich habe einen neuen Schrank, der ist schön" ließ mich mein Wutgefühl nicht mehr spüren.


    Wenn Wut verschwinden kann, dann kann Wut nicht Ich sein. Es wird zu meinem Ich, wenn ich beginne, mich mit der Wut zu identifizieren.


    Als mir das bewusst wurde, habe ich begonnen an meiner Wut zu arbeiten. Mir hat es sehr geholfen meine Wut auch mal aus der Perspektive des anderen zu sehen. Ich begriff das Große und Ganze, begriff, wie alles zusammenhängt, begriff, warum mir die Menschen, auf die ich wütend war, soviel Leid zugefügt haben.

    Ich spüre derzeit deutlich, wie ich so langsam die Anhaftung an mein Wutgefühl loslassen kann.

    Mein Ziel ist noch nicht erreicht, aber die ersten Schritte sind getan.

  • Perfekt, das hast Du wohl von mir abgeschrieben :lol:


    Dem kann ich voll zustimmen, Panta rhei _()_

    So mache ich es auch seit Jahren.

    Und die Wut, sobald ich sie spüre, bekommt keinen Raum mehr.


    Mir hat damals der Gedanke geholfen, wenn ich schon morgen nicht mehr weiß, warum ich wütend war, dann kann sie doch auch jetzt schon verschwinden.


    Die Leerheit begegnete mir das erste Mal durch Ken Wilber - er nannte es Zeugenbewusstsein.


    Der, der das, was geschieht oder denkt, sieht, kann nicht das ICH sein. Ich hab das intuitiv verstanden, aber noch nicht im Sinne der Lehre. Das kam erst später.


    Was ich damit sagen will ist, dass es verschiedene Qualitäten gibt, die Lehre von der Leere zu verstehen. Das wird auch im Palikanon beschrieben. Das Denken bzw Reflektieren ist auch ein Weg.


    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

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  • Hallo Monika,


    Zitat

    Mir hat damals der Gedanke geholfen, wenn ich schon morgen nicht mehr weiß, warum ich wütend war, dann kann sie doch auch jetzt schon verschwinden.


    jetzt schreibst du von mir ab :lol:

    Genau. Wenn ich eine Minute später nicht mehr weiß, worüber ich mich eigentlich gerade so geärgert habe, dass mir der Puls um die Ohren flog, dann zeigt das deutlich, wie schnell man sein kreiertes Ich auch wieder vergessen und neu basteln kann. Ich habe das in einem meiner Tagebücher mal "Demenz-Ich" genannt.


    Zitat

    Das Denken bzw Reflektieren ist auch ein Weg.


    Bei mir auf jeden Fall. Selbstbeobachten, Refektieren, Tagebuch führen, ... das ging meinem Weg bis zum Buddhismus voraus.

  • Die Leerheit begegnete mir das erste Mal durch Ken Wilber - er nannte es Zeugenbewusstsein.

    Sorry, es ist nicht korrekt, Monika


    Nach Ken Wilber entspricht Leerheit der nondualen Ebene. Zuerst kommt die subtile, dann die kausale Ebene, und am Ende die nonduale Ebene.

    Der Zeuge setzt voraus, dass es den Beobachter gibt – logisch, oder?

    In der Tabelle im Buch Integrale Psychologie folgt dies nach D-9.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates