was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

  • Ich glaube an Wiedergeburt. 14

    1. JA (7) 50%
    2. Nein (7) 50%

    Hallo ,


    ich habe mal einen Vortrag angeschaut , wo behauptet wurde das die wenigsten Buddhisten nicht an Wiedergeburt glauben.

    Ich habe hier im Forum manchmal den Eindruck , das dies genau das gegenteil ist.

    Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?


    Ich möchte hier eine kleine Umfrage starten. Eine sehr vereinfachte Umfrage. Klar kann man das Thema differenzieren und ich bin offen für Umfrage Optionen. Vorab mal eine sehr einfache grobe Orientierung als Umfrage.

  • "Spielt für meine Praxis keine Rolle" fehlt mir.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    okay super danke gerne können wir hier ein bisschen sammeln und dann eine neue Umfrage erstellen.

  • Spannende Umfrage-Idee 🙂


    Ohne werten zu wollen und ohne die Absicht, eine Diskussion über eigentlich „unbuddhistische“ Konzepte loszutreten, würde mich bei der Option „ja“ noch die Unterscheidung zwischen:


    [ ] ja - im Sinne einer sich fortsetzenden Identität


    und


    [ ] Ja - im Sinne eines kontinuierlichen Daseinsstomes


    interessieren, wobei das Wording natürlich gerne für eine bessere Verständlichkeit angepasst werden darf.

  • "Spielt für meine Praxis keine Rolle" fehlt mir.

    Finde ich auch spannend, aber eventuell als „Zusatzfrage“, weil man ja unabhängig davon eine Ansicht zur Wiedergeburt haben kann.

  • Ich denke was auch noch unterschieden gehört ist „persönliche Wiedergeburt“ (Reinkarnation quasi) und einem „wieder -werden“. Wobei mir für letzteres die griffige Bezeichnung fehlt. viele Leute die sagen die Glaube an Wiedergeburt glauben nicht an das selbe.

  • Solange man sich nicht mal über Begrifflichkeiten einig ist, was Wiedergeburt bedeutet, bringt das Recht wenig.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Ich denke was auch noch unterschieden gehört ist „persönliche Wiedergeburt“ (Reinkarnation quasi) und einem „wieder -werden“. Wobei mir für letzteres die griffige Bezeichnung fehlt. viele Leute die sagen die Glaube an Wiedergeburt glauben nicht an das selbe.

    Ja, "Reinkarnation" ist ja eine Wort dass "Wiederfleischwerdung" bedeutet - eine Seele sucht sich eine neue "fleischliche Hülle". Dies ist ja dem Buddhismus sehr fremd.

  • Ich denke was auch noch unterschieden gehört ist „persönliche Wiedergeburt“ (Reinkarnation quasi) und einem „wieder -werden“. Wobei mir für letzteres die griffige Bezeichnung fehlt. viele Leute die sagen die Glaube an Wiedergeburt glauben nicht an das selbe.

    Ja, "Reinkarnation" ist ja eine Wort dass "Wiederfleischwerdung" bedeutet - eine Seele sucht sich eine neue "fleischliche Hülle". Dies ist ja dem Buddhismus sehr fremd.

    Ich bin ganz bei dir, mir ist die Reinkarnation fremd, und ich halte sie für nicht kompatibel mit den daseinsmerkmaleb Anitya und anatman. Aber: es gibt doch einige Buddhisten die meinen Wiedergeburt im Buddhismus wäre so etwas wie Reinkarnation. Inklusive persönlichem Karma Konto .

  • Ich kenne einige, die sagen, es mache für ihre Praxis keinen Unterschied, aber wenn nach dem Tod was wäre, würden sie einfach ihre Praxis aufrechterhalten, womit sie Zazen meinen. M.E. heißt das, es macht für sie einen Unterschied. Sie haben nicht begriffen, dass das Daseinsmerkmal Vergaenglichkeit es unwahrscheinlich macht, dass sie bis in alle Ewigkeit ihre Rituale wiederholen. D.h. in dieser Absichtserklärung steckt der Glaube, es gäbe etwas, dass nicht vergänglich sei, und DAS ist der Unterschied.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Es gibt keine rechte Praxis in falscher Ansicht (michaditthi). Daher ist es früher oder später notwendig, sich über Wiedergeburt im Klaren zu sein. (Wie dies ausschaut beantwortet wohl jede Tradition für sich.)

  • Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?

    Ach, meine Güte, da sollte ich wohl meine Katze fragen, wie viele Leben sie noch durchlaufen müsste, um schließlich als Arahat zu landen.


    Dogen hatte sehr richtig bemerkt – soweit ich weiß –, dass Zazen, also einfaches Da-Sitzen, bereits der Ausdruck von Erleuchtung ist. Wie alles andere auch, denn etwas zu erlangen oder zu erreichen ist nicht wirklich möglich. Das echte Leben geschieht immer im „ewigen grünen Nu“, so M. Eckhart.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Eine eminent wichtige und praxisrelevante Frage, nicht nur für Börsianer, denn ist nicht jeder Mensch im tiefsten Herzen ein Spekulant ?


    Ich gehe davon aus, dass ein "karmischer Nachfolger" nach dem Tod meines Körpers das fortsetzt, was ich meinen Charakter nenne ("Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden ... Dein Charakter und Dein Schicksal), und diesem Nachfolger möchte ich das Leben nicht allzu schwer machen.


    Ich gehe davon aus, dass mein Karma nicht ausreicht, um in einem Engelsbereich, etwa aus einer Lotusblüte geboren im Reinen Land des Buddha Amitabha weiterzumachen.


    Also nochmal Planet Erde ?

    In welchem Land möchte ich starten ?

    Zu welcher Zeit ?

    Kann ich hierauf jetzt schon einen gewissen Einfluss nehmen, wenn ja, wie ...

    Jetzt schon Mathe lernen, um meinem Nachfolger Schule und Studium zu erleichtern ?

    Wie geht "optimales Reinkarnationsmanagement" ?


    Natürlich viel Spekulation und unweises Erwägen ...


    :?

  • JoJu91:

    "Werden wir uns im nächsten Leben wiedersehen ?"


    Dhamma-Freundin Brigitte:

    "Ja, aber wir werden uns nicht aneinander erinnern"


    Warum hoffe ich, dass mein karmischer Nachfolger sich nicht an sein Leben als JoJu91 erinnert ?

    Weil er sich dadurch seine Jugend versaut ...


    Der Reiz der Jugend ist, dass alles neu, frisch, faszinierend ist.


    :)

  • Du kannst zwar nicht bestimmen, wie dein Nachfolger ist, aber du kannst sein Leben durch deine Erfahrungen als Lebewesen weitergeben. Funktioniert aber nur vom Zeitpunkt der Zeugung deines Nachfolgers an. Heißt: Je später in deinem Leben du den Nachfolger zeugst, desto mehr Änderungen hat er in deiner DNA mitbekommen. Das Problem dabei ist, dass dein Partner die andere Hälfte liefert und die beiden werden neu gemischt. Man weiß also nie, wie viel von einem Partner in dem Neugezeugten vorhanden ist.


    Also ist auch der Zeitpunkt der Zeugung unwichtig, weil man nie weiß, was dabei herauskommt. Die Natur ist eben ein Spieler, der immer Neues macht, um ein Lebewesen zu probieren, das vielleicht anders besser überlebt. Kann natürlich sein, dass es ein Fehlgriff wird, der Evolution ist es gleich, ein Gezeugtes wird schon überleben, und wenn nicht, fällt ihr das nicht auf.

  • Eine differenziertere Frage wäre "Worin gibt es im Buddhismus zwischen Leben A und Leben B ( Wiedergeburt) Kontinuität ( Mehrfachauswahl)

    1. Im Karma: Leben B ist Erbe der Handlungen. In A getanes wirkt sich in B aus.
    2. Im Bewusstsein: Es gibt eine Kontinuität des subjektiven Erlebens zwischen A und B.
    3. Im Erinnern: Teilweise kann man sich in Leben B an Leben A erinnern.
    4. In Weiteren: In Charakter, Gefühlslagen, Emotionen usw.(Bitte nennen)

    Stimmen in diesen Fragen die buddhistischen Schulen überein? Was wäre die Antwort des Theravada?

  • Ich finde, diese Diskussion hat nichts mit der Umfrage zu tun.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Eine differenziertere Frage wäre "Worin gibt es im Buddhismus zwischen Leben A und Leben B ( Wiedergeburt) Kontinuität ( Mehrfachauswahl)

    1. Im Karma: Leben B ist Erbe der Handlungen. In A getanes wirkt sich in B aus.
    2. Im Bewusstsein: Es gibt eine Kontinuität des subjektiven Erlebens zwischen A und B.
    3. Im Erinnern: Teilweise kann man sich in Leben B an Leben A erinnern.
    4. In Weiteren: In Charakter, Gefühlslagen, Emotionen usw.(Bitte nennen)


    Das scheint mir soweit vernünftig. Ich denke das hier aber doch einige meinen es wird nichts wiedergeboren . Das heißt es gibt gar keinen zusammenhang zwischen zwei leben.

    Deswegen würde ich das noch gerne hinzufügen.


    6. Es wird nix wiedergeboren.


    und dann würde ich noch dazunehmen . Es wird Dukkha wiedergeboren.

    Was für mich am schlüssigsten ist sonst wäre das leiden durch den Tod beendet.


    Was meint ihr würde eine neue Umfrage sinn machen ?

    Dann würde ich nochmal eine reinstellen.


    Ich denke es wäre schon sinnvoll wenn man sich auf gewisse Begriffe einigt.


    Viele Grüße

  • Das scheint mir soweit vernünftig. Ich denke das hier aber doch einige meinen es wird nichts wiedergeboren . Das heißt es gibt gar keinen zusammenhang zwischen zwei leben.

    Deswegen würde ich das noch gerne hinzufügen.

    Ich sehe deine Zeit oder eher deine Energie verschwendet. Es gibt hier die Fraktion "Das gibt es nicht und die andere " Das gibt es ". Wie sie das nun alle genau meinen ( was nicht wiedergeboren wird oder was wiedergeboren wird ) ist mir gerade viel zu müheselig versuchen zu lesen. Ich habe meine Ahnung, oder mein Erkennen und andere ihre. Es sollte nicht darüber gestritten werden. Manche wollen es so sehen- können sie ja auch. Am besten behält es jeder für sich, was er erkannt hat oder was er/ sie auf diese Frage bezogen, glaubt. :)

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    Einmal editiert, zuletzt von Hingabe ()

  • Klar kann man das Thema differenzieren


    Ich finde, diese Diskussion hat nichts mit der Umfrage zu tun.

    Die Frage ist, ob man Ironie oder Zynismus als Teil der "Differenzierung" versteht oder lieber Beiträge löscht, wie zum Beispiel den berechtigten Einwurf auf Mahasis Dogma, wonach es keine Rechte Praxis in falscher Ansicht gäbe: aus Praxis und Empirie/Erfahrung könne umgekehrt erst Rechte Ansicht erwachsen.


    Also dann mal nüchtern:


    Zitat

    Gibt es hierzu Befragungen/Studien

    Studie zur Verbreitung des Glaubens an Reinkarnation


    In Thailand und Japan ca. 50:50, in muslimischen Ländern überwiegt der Glaube an ein "Leben nach dem Tod".

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    2 Mal editiert, zuletzt von Bebop ()

  • Eine differenziertere Frage wäre "Worin gibt es im Buddhismus zwischen Leben A und Leben B ( Wiedergeburt) Kontinuität ( Mehrfachauswahl)
    Im Karma: Leben B ist Erbe der Handlungen. In A getanes wirkt sich in B aus.
    Im Bewusstsein: Es gibt eine Kontinuität des subjektiven Erlebens zwischen A und B.
    Im Erinnern: Teilweise kann man sich in Leben B an Leben A erinnern.
    In Weiteren: In Charakter, Gefühlslagen, Emotionen usw.(Bitte nennen)

    In Weiteren: Vielleicht im Willen.

    Wenn man Körper, Emotionen, Gefühle als materialisierten Willen versteht, wird ein karmischer Nachfolger das weiterzuführen versuchen, worauf mein Wille in diesem Leben am stärksten gerichtet war ? Der achthundertsechsundvierzigste Nachfolger wird dann den grossen Wunschtraum erreicht haben und feststellen, dass er einen neuen Wunsch erschaffen muss ?


    :?

  • Nach Buddhadasa Bhikkhu entsteht jedes Mal ein „Ich“, sobald ich mich mit den Khandha -s identifiziere. In diesem Moment durchlaufe ich die Kette der bedingten Entstehung und erfahre gleichsam eine „Wiedergeburt“ – tausendmal am Tag. In den Sarg geht es jedoch nur einmal, wie er selbst scherzhaft bemerkt. Das ist meiner Meinung nach überhaupt das Beste zu diesem ganzen Thema; ich habe es auch schon überall von mir verlinkt..

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich finde, diese Diskussion hat nichts mit der Umfrage zu tun.

    Die Frage ist, ob man Ironie oder Zynismus als Teil der "Differenzierung" versteht oder lieber Beiträge löscht, wie zum Beispiel den berechtigten Einwurf auf Mahasis Dogma, wonach es keine Rechte Praxis in falscher Ansicht gäbe: aus Praxis und Empirie/Erfahrung könne umgekehrt erst Rechte Ansicht erwachsen.

    Moin Bebop, der Beitrag von Mahasi wurde nicht gelöscht.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Nach Buddhadasa Bhikkhu entsteht jedes Mal ein „Ich“, sobald ich mich mit den Khandha -s identifiziere. In diesem Moment durchlaufe ich die Kette der bedingten Entstehung und erfahre gleichsam eine „Wiedergeburt“

    Das ist nicht korrekt. Die KETTE des bedingten Entstehens ist kein Seil, sie besteht aus Kettengliedern. Wenn ich mich mit etwas identifiziere, lande ich auf einem Kettenglied und von da aus auf dem nächsten, entweder über oder unter dem besetzten Kettenglied. Ich kann, wenn ich der Lehre folge, immer frei entscheiden, ob ich das nächste Teil annehme oder eben nicht. Die Leidensentwicklung verlassen, weil ich das Jetzt hier sein erkenne.