psychoknacks durch achtsamkeit?

  • GaliDa68:

    Das würde bedeuten, es gibt EINE feststehende Natur der Dinge.


    Ich habe nicht gesagt, dass es nur eine feststehende Natur der Dinge gibt.


    GaliDa68:

    Und wer definiert diese?


    Es war vorher keine Rede von 'jemand definiert'.


    GaliDa68:

    Frage: Kann irgendwas außerhalb der Natur liegen? Auch die Atomexplosion ist Erscheinung der Natur. Deshalb denke ich, gibt es die Unterscheidung in "heilsam" und "unheilsam" und das Mitgefühl als Richtschnur.


    Die Unterscheidung in 'heilsam' und 'unheilsam' und Mitgefühl ist eine vorübergehende Richtschnur.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Erdmaus:
    Roni:

    Man kann sich auch einbilden etwas besser zu verstehen, selbst wenn alles leer und es daher kaum etwas zu verstehen geben kann


    Und was machst du grade? Wenn du das Gefühl hast etwas nicht besser zu verstehen als andere, dann würde es auch keinen Sinn machen mit anderen zu diskutieren. ^^


    Ist für dich die Illusion eines "Besser-Verstehens" das einzige Motiv dafür, eine Diskussion zu führen? Bist du ein Lehrer, wenn ich fragen darf?


    Erdmaus:
    Zitat

    ... was ist "leben"? und was "mathe"? Beides ein Spielfilm. Profan und materiell hergestellt - made in brain


    Alles was wir hier im Forum posten ist "made in brain". Wenn diese Gedanken so sinnfrei sind, warum äußerst du sie dann? Da gibt es doch sicherlich einen Grund. ^^


    Ist für dich "sinnfrei" negativ konnotiert, dass du denkst man solle es dann bleiben lassen? Welchen Sinn meinst du denn? Nützlichkeit? Profan heißt Nicht-Geheiligt, würdest du solche Gedanken als negativ beurteilen?


    Jedes Staubkorn hat seinen Daseinsberechtigungsgrund.
    Alles, was einen Grund hat, ist vergänglich.


    Zitat

    Das Unerschaffene Element (asankhata-dhātu = Nirwahn [ist] in den Geistobjekten eingeschlossen


    Vis. 15.2
    Das ist der Nicht-Grund.


    Gruß Roni

    Einmal editiert, zuletzt von Roni ()


  • ja ich denke schon, ich bin übrigens nicht pauschal gegen achtsamkeit, aber auch wenn du im ersten moment nichts tust, die wertung des beobachteten folgt auf der hand, oder?


    gruss zenbo



  • Wir werten aber auch ständig, ohne dass uns dies bewußt ist, wenn wir nicht-achtsam durch den Alltag gehen. Achtsamkeit hat bei mir die Folge, dass ich diese -ansonsten unbewußten Wertungen und Vorurteile- überhaupt registriere.


    LG peema

    event.png


  • Hallo Darkwave,


    ich kenne mich noch nicht gut aus mit Buddhismus. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass "Achtsamkeit" irgendwie schädlich sein sollte. Alles was du oben erwähnst, erlebe ich hier fast täglich und die Leute sind keine Buddhisten und vollkommen "unachtsam" :? . Ich halte die Punkte daher für den "ganz normalen Wahnsinn" des Alltags. Wieso sollte der vor buddhistischen Gruppen Halt machen?


    Ich schätze man kann das sehen wie beim Sport. Wenn man es damit übertreibt oder falsch übt, dann schadet man sich. Menschen mit Vorerkrankung sind sogar schon gestorben beim Sport. Kann man jetzt sagen, dass Sport schädlich ist? Sollen wir alle doch besser auf dem Sofa hocken bleiben und warten bis auch das letzte bisschen Kondition den Bach runter ist? Oder verbessert Sport (richtig ausgeführt und im individuell richtigen Maß) nicht doch die Lebensqualität?


    Liebe Grüße!

  • peema:

    Wir werten aber auch ständig, ohne dass uns dies bewußt ist, wenn wir nicht-achtsam durch den Alltag gehen. Achtsamkeit hat bei mir die Folge, dass ich diese -ansonsten unbewußten Wertungen und Vorurteile- überhaupt registriere.


    Ja genau. Und durch das Bewusstwerden dieser Wertungen ändern sie sich oder fallen allmählich weg.


    Zitat darkwave:


    "ich habe mir diese sache sehr lange überlegt, zb. die reaktion auf die umwelt ist eigentlich unmittelbar, man reflektiert eigentlich nicht ständig sondern reagiert sofort.
    was für eine gesellschaft entsteht wohl wenn jeder sich ständig überlegt ob er das jetzt darf oder nicht?"



    Es ist eben wie peema beschreibt, man wird sich seiner unbewussten Wertungen bewusst, die sind dann gegenwärtig. Es ist kein langes Überlegen nötig ob sie heilsam oder unheilsam sind, das erfasst man in einem Augenblick, man lebt zunehmend bewusster, achtsamer.


    Wenn jeder achtsam wäre dann würde also eine bessere Gesellschaft entstehen. Psychoknacks entsteht wegen Unachtsamkeit - durch unbewusste Wertung, die auf Assoziationen, Traumata, Begierden usw. beruht. Achtsamkeit heilt den Knacks.

  • Darkwave meinte aber eher die buddhistische Neurose, die intellektuelle Sackgasse, die Achtsamkeit als gesteigertes Verlangen sich selbst und sein Umfeld zu kontrollieren versteht.


    Und trotzdem behaupte ich mal, dass dieses Stadium notwendig ist, erst muss man sich gründlich intellektuell verrennen um besser zu erkennen, was genau aufzugeben ist.


    Gruß Roni

  • Roni:

    Darkwave meinte aber eher die buddhistische Neurose, die intellektuelle Sackgasse, die Achtsamkeit als gesteigertes Verlangen sich selbst und sein Umfeld zu kontrollieren versteht.


    Und trotzdem behaupte ich mal, dass dieses Stadium notwendig ist, erst muss man sich gründlich intellektuell verrennen um besser zu erkennen, was genau aufzugeben ist.


    Gruß Roni


    Naja man kann das buddhistische Neurose nennen, für mich ist das einfach nicht Achtsamkeit, weil die das Verlangen nach Kontrolle mit einschließt. Als Kontrollfreak hab ich keine rechte Achtsamkeit.


    Wie gründlich das Verrennen da notwendig ist hängt von der individuellen Veranlagung ab, denk ich mal.

  • Roni:


    Wie durch einen Zufall bin ich gerade heute auf diese Datei gestossen-


    http://www.arbor-verlag.de/files/9783924195540.pdf


    Aha, hab kürzlich eine TV Sendung gesehen wo einer nach Shambala gesucht hat und tatsächlich in einem schwer zugänglichen Gebiet Ruinen gefunden hat zu denen die Beschreibungen passen. Ein alter Lama hat ihn darauf hingewiesen. Vielleicht ist es ja doch keine Legende. Möglicherweise hab ich den Film sogar aufgenommen, muss mal nachsehen.

  • die frage die ich stellte war:


    was bedeuted achtsamkeit eigentlich?
    was ist wertfreies betrachten, gibt es das überhaupt?
    welche effekte hat diese dauerkontrolle auf uns?


    im grunde stört mich das irgendwie einfach ein bischen so getan wird als würde diese selbstbetrachtung uns zu besseren menschen machen, dann wüsste ich gerne wie das gehen soll? oder ist es nicht die gleiche scheinheiligkeit die wir von der kirche kennen, man ist sich zwar bewusst was man alles besser tun könnte, aber man hat sich dann doch nicht im griff.


    gruss zenbo

  • Hast du diese Achtsamkeitsübungen schon über mehrere Jahre intensiv geübt?


    LG
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:

    Hast du diese Achtsamkeitsübungen schon über mehrere Jahre intensiv geübt?


    LG
    Ji'un Ken


    ich habe sogar das koan über ein jahr geübt, ich habe mich auch schon mal acht monate in die einsamkeit zurückgezogen, die antwort ist ja, ich weiss nicht viel über den kanon, aber meditieren kann ich.


    gruss zenbo

  • darkwave:

    die frage die ich stellte war:


    was bedeuted achtsamkeit eigentlich?


    gegenwärtig sein.

    Zitat

    was ist wertfreies betrachten, gibt es das überhaupt?


    anfängergeist

    Zitat

    welche effekte hat diese dauerkontrolle auf uns?


    achtsamkeit hat mit kontrolle nichts zutun.

    Zitat

    im grunde stört mich das irgendwie einfach ein bischen so getan wird als würde diese selbstbetrachtung uns zu besseren menschen machen,


    das glaubt sumedhâ nicht! achtsamkeit, gegenwärtig sein zu etwas zu benutzen ist nicht der sinn von gegewärtig oder achtsam sein.

    Zitat

    dann wüsste ich gerne wie das gehen soll?


    wenn du unter achtsamkeit, kontrolle verstehst geht es sicher nicht, denn du wirst unbewust permanennt nach einer ausbruchmöglichkeit suchen.

    Zitat

    oder ist es nicht die gleiche scheinheiligkeit die wir von der kirche kennen, man ist sich zwar bewusst was man alles besser tun könnte, aber man hat sich dann doch nicht im griff.


    durch achtsamkeit hast du die chanse zu erkennen wie du bist, der weitere schritt wäre dich so anzunehmen wie du dich erkennst.


    so sieht sumedhâ es


    :)

  • mukti:

    Über Koans weiß ich nicht viel, aber es geht ja hier um die "Selbstbeobachtung", Sathipattana, oder was?



    ich rede nicht so viel darüber, aber ich finde die koan übung eigentlich das beste was ich je gemacht habe.


    gruss zenbo


  • Siehst du, ich würde sagen: Koans führen doch nur zu der Einsicht dass der Verstand unvollkommen ist, weil er durch Paradoxa an seine Grenze stößt.


    Weil ich eben gar keine Erfahrung damit habe, ist es eine theoretische und vorläufige Ansicht.


    Würde mich übrigens interessieren wie du den Sinn von Koans siehst, wenn du da Erfahrung hast?

  • mukti:

    Siehst du, ich würde sagen: Koans führen doch nur zu der Einsicht dass der Verstand unvollkommen ist, weil er durch Paradoxa an seine Grenze stößt.


    Weil ich eben gar keine Erfahrung damit habe, ist es eine theoretische und vorläufige Ansicht.


    Würde mich übrigens interessieren wie du den Sinn von Koans siehst, wenn du da Erfahrung hast?


    ich habs dir bei zen gepostet.


    gruss zenbo

  • darkwave:

    im grunde stört mich das irgendwie einfach ein bischen so getan wird als würde diese selbstbetrachtung uns zu besseren menschen machen, dann wüsste ich gerne wie das gehen soll? oder ist es nicht die gleiche scheinheiligkeit die wir von der kirche kennen, man ist sich zwar bewusst was man alles besser tun könnte, aber man hat sich dann doch nicht im griff.


    Man denkt doch ein guter Mensch zu sein, man hofft in der Zukunft ein noch Besserer werden zu können. Das sind tief verwurzelte Unwissenheits-Programme, die ständig, Tag und Nacht im Unterbewußtsein ablaufen. Als achtsame Momente (von mir aus kannst du das auch anders nennen wenn du damit schlechte Erfahrungen gemacht hast) werden die genannt, in denen man eben dieses Ein-besserer-Mensch-werden-wollen bzw. anderen Denk-Unsinn abstellt.


    Liebe Grüße Roni

  • Roni:
    darkwave:

    im grunde stört mich das irgendwie einfach ein bischen so getan wird als würde diese selbstbetrachtung uns zu besseren menschen machen, dann wüsste ich gerne wie das gehen soll? oder ist es nicht die gleiche scheinheiligkeit die wir von der kirche kennen, man ist sich zwar bewusst was man alles besser tun könnte, aber man hat sich dann doch nicht im griff.


    Man denkt doch ein guter Mensch zu sein, man hofft in der Zukunft ein noch Besserer werden zu können. Das sind tief verwurzelte Unwissenheits-Programme, die ständig, Tag und Nacht im Unterbewußtsein ablaufen. Als achtsame Momente (von mir aus kannst du das auch anders nennen wenn du damit schlechte Erfahrungen gemacht hast) werden die genannt, in denen man eben dieses Ein-besserer-Mensch-werden-wollen bzw. anderen Denk-Unsinn abstellt.


    Liebe Grüße Roni


    Vor allem die Momente, in denen erst gar kein Mensch wahrgenommen wird 8)


  • Achtsamkeit erfahre ich nicht als Dauerkontrolle eines "Betrachters" über ein "ich"; die Momente wirklicher Achtsamkeit empfinde ich eher als ein Ineinanderfließen von außen und innen (wobei "ich" aber z.B. aufkommende Gedanken etc. wahrnehme - aber ihnen nicht mehr nachkommen "muss", wie es sonst oft der Fall ist (dies meinte ich mit "Freiheit" in meinem letzten Beitrag)). Diese wirklich achtsamen Momente mit Worten zu beschreiben, empfinde ich im übrigen als wirklich schwierig, da unsere Sprache diese Aufhebung des "ich" bzw. der Dualität nicht wirklich leisten kann.Achtsamkeit und Dauerkontrolle schließen sich meinem Erleben nach aber auf jeden Fall aus!


    LG peema

    event.png

  • peema:


    ...
    Achtsamkeit erfahre ich nicht als Dauerkontrolle eines "Betrachters" über ein "ich"; die Momente wirklicher Achtsamkeit empfinde ich eher als ein Ineinanderfließen von außen und innen (wobei "ich" aber z.B. aufkommende Gedanken etc. wahrnehme - aber ihnen nicht mehr nachkommen "muss", wie es sonst oft der Fall ist (dies meinte ich mit "Freiheit" in meinem letzten Beitrag)). Diese wirklich achtsamen Momente mit Worten zu beschreiben, empfinde ich im übrigen als wirklich schwierig, da unsere Sprache diese Aufhebung des "ich" bzw. der Dualität nicht wirklich leisten kann.Achtsamkeit und Dauerkontrolle schließen sich meinem Erleben nach aber auf jeden Fall aus!


    LG peema


    Liebe Peema,
    ich empfinde das wie Du: Freiheit!!!
    Achtsamkeit ist für mich sogar zu einer mich ständig erneut erfreuende Haltung geworden. Vor zig Jahren habe ich spontan feststellen können, dass ich mich freue, wenn ich entdeckte, dass "der Andere" gar nicht Ursache meines Dilemmas war, sondern ich. Da konnte ich ja konfliktfrei etwas gegen tun, das war ja wunderbar. Und da wusste ich noch nichts von dieser Methode. Als ich dann im Laufe der Jahre feststellte, wie schwer es ist, sich zu ändern, habe ich diesen Wunsch überhaupt erstmal aufgegeben und gelernt, mich und andere so zu akzeptieren. Was auch wieder nicht so klappte, denn "die Anderen" konnte ich dennoch nicht so akzeptieren wie ich es selber für wünschenswert gehalten habe. So entdeckte ich endlich die Methode der Achtsamkeit. Und auf einmal müssen sich "die Anderen" gar nicht mehr ändern. Denn ich sehe ja Ursache und Wirkung. Die Achtsamkeit ist für mich zu einem abenteuerlichen Pfad geworden, auf dem ich immer wieder neu entdecke, wie schön es ist, immer weniger Haken und Ösen zu haben. Und wie schön es ist, Klarheit über die eigenen leidverursachenden Gewohnheiten und "falschen Blickwinkel" zu bekommen und diese loszulassen.


    Das Nebenprodukt, das unerwarteter Weise erscheint, ist, "die Anderen" sind auch anders, auf jeden Fall verläuft alles entspannter, schon allein deshalb, weil keine Verteidigungsstrategien mehr vonnöten sind.


    _()_ Monika

  • peema:

    Achtsamkeit und Dauerkontrolle schließen sich meinem Erleben nach aber auf jeden Fall aus!


    In den Belehrungen des Buddha wird die Achtsamkeit u.a. mit einem
    Torwächter oder einer Wache auf dem Wachturm einer Genfestung.
    Also jemand der Feinde und Gefahren abwehrt und nur heilsame Dinge
    Eingang finden und zwar rund um die Uhr nur durch Schlaf kurz unterbrochen.
    So übt sich er Mönch bzw. sollte er sich üben. Wenn du das jetzt nicht
    Dauerkontrolle nennst, dann gibt er keine Dauerkontrolle in der Welt bzw.
    dein "Wachmann" ist nicht (genug) qualifiziert für seinen Job.