Diamantweg und Theravada

  • Syia:

    Nur die eigene Erleuchtung oder Erleuchtung zum Wohle aller Wesen ist nicht wirklich das selbe Ziel.


    Ich bin mir nicht sicher. Das mag so formuliert sein. Ist das in realiter dann so?
    Hmm…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

    • Offizieller Beitrag
    Syia:

    Nur die eigene Erleuchtung oder Erleuchtung zum Wohle aller Wesen ist nicht wirklich das selbe Ziel.


    Im Vajrayana unterscheidet man zwischen "Hinayana" - dem "kleinen Fahrzeug", das von der Motivation zur eigenen Befreiung getragen ist, und dem "grosse Fahrzeug" Mahayana wo die Motivation die Befreiung aller Wesen ist. Es ist wichtig festzustellen, dass dieser "Hinayana" ein pädagogisch Konstrukt ist. Der "egoistische, kleinkarierte Hinayana " ist etwas, wo man den offenen, mitfühlenden, grossherzigen Bodhisattva Gedanke des Mahayana dagegenhalten kann. So ähnlich wie sich das Chrsitentum den "engstirnigen, buchtabentreuen Pharisäer" konstruiert hat, um im Kontrast zu ihm, den offenen und liebenden Charakter des Christentums darzustellen.


    Dieses "Konstrukt Hinayana" mit dem real exitierenden Theravada-Buddhismus gleichzusetzten ist aber höchst problematisch. Denn im Thervada ist es so, dass man einfach Befreiung anstrebt. Da die Lehre derzeit schon gelehrt wurde, bedarf es auf absehbare Zeit keinen weiteres Anstossen des Rades. Die Vorstellung dies auf unbekannten Welten und Planeten ganz wo anders zu tun, wird nicht deswegen abgelehnt, weil man engstirnig und egoistisch ist und zu wenig Mitgefühl hat sondern weil man diese Aussicht ein wenig für abgederehte Phantasterei hält.

    • Offizieller Beitrag
    Syia:

    Wenn ich dich richtig verstehe, ist also schon die eigene Befreiung ausreichend, um zum Wohle aller Wesen zu wirken ?


    Der historische Buddha Shakyamuni hat ja vollkommene Befreiung erlangt. Danach wurde er von seinen Asketenkollegen gebeten, dass was er da geschafft hat auch anderen beizubringen. Dabei hat er das "Rad der Lehre" in Bewegung gesetzt. Durch seine Lehre erlangten auch andere vollständige Befreiung und überlieferten die Technik und die Lehren weiter.


    Soweit ich es verstanden habe verwirklichten diese Menschen nicht weniger als der Buddha (Vollständige Befreiung vom Leid) und sie lehrten auch nichts anderes.


    Im Mahayana wird jetzt die Befreiung mit der Aussicht verbunden irgendwann als Buddha das Rad der Lehre anzustossen und so sehr viel für die Wesen zu tun. Das besondere an Buddha war ja , dass er derjenige war der das angestossen und den ganzen Orden gegründet hat. Was natürlich eine sehr verdienstvolle Sache ist.


    Es ist jetzt eine knifflige Frage, ob diese Aussicht eine reale Möglichkeit ist oder eher ein Mittel um in sich selbst die Qualität des Mitgefühl zu kultivieren, die sowohl für einen selber als auch für andere positiv ist. Ich neige der Ansicht zu , dass die Motivation nicht für sich sondern auch für andere zu praktizieren, schon in sich heilsam ist. Und dass es diese Motivation auch im Thevada gibt. Weil wir von anderen nicht getrennt sind, ist der Kampg gegen Gier und Hass in sich selber immer etwas was auch anderen hilft.


    Muss man sich dazu wirklich eine fernen Welt vorstellen, wo man für lauter grünen Wesen mit vielen Augen feierlich den Dharma verkündest? Ich habe ja nix gegen Aussereridische, aber das kommt mir schon eine leicht wacklige Basis vor, um auf den Thervada herabzuschauen und ihm eine niedrigere Motivation zu unterstellen?

  • Ob nun grüne Männchen oder Else Kasulke von nebenan das Ziel meines Mitgefühls ist, sei mal dahingestellt.
    Ich meine auch, dass es eher eine sprachliche Nuance im Sinne einer Zuspitzung ist.
    Immenent enthalten ist es überall.
    Wobei diese Zuspitzung – wie alle Zuspitzungen – immer die Zweischneidigkeit besitzt, ein Ziel zwar besser zu »promoten«, gleichzeitig damit aber auch leider als Abgrenzungsmerkmal missbrauchbar zu werden.
    Wie man hier – ähem – ansatzweise erkennen kann.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Void, ich unterschreibe gerne alles, was du geschrieben hast, aber ich meditiere nicht, um ET später mal meine Einsichten mitzuteilen.


    Warum man auf etwas, jemanden oder eine Richtung herabschauen sollte, ist mir auch äußerst schleierhaft. Diese Art des "Klassenkampfes" habe ich bisher nur in diesem Forum bemerkt.

  • Syia:

    Warum man auf etwas, jemanden oder eine Richtung herabschauen sollte, ist mir auch äußerst schleierhaft. Diese Art des "Klassenkampfes" habe ich bisher nur in diesem Forum bemerkt.


    Wo, wenn nicht hier, ist man sonst in einer buddhistischen »Ökumene« unterwegs?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Freiheit50:

    Diamantweg und theravada sind natürlich 2 verschiedene Schulen.Meiner Meinung nach kann man mehrere Richtungen praktizieren.Sie haben ja alle das gleiche Ziel:Die Erleuchtung.
    Grüße Freiheit50


    Syia:

    Nur die eigene Erleuchtung oder Erleuchtung zum Wohle aller Wesen ist nicht wirklich das selbe Ziel.


    void:

    Dieses "Konstrukt Hinayana" mit dem real exitierenden Theravada-Buddhismus gleichzusetzten ist aber höchst problematisch.



    Zitat

    Zweierlei Menschen gibt es unter denen, die, die Lehre und ihren Sinn kennend, der Lehre gemäß leben: der eine wirkt zum eigenen Heile und nicht zum Heile anderer; der andere aber wirkt sowohl zum eigenen Heile als auch zum Heile der anderen. Wer zum eigenen Heile, aber nicht zum Heile der anderen wirkt, der ist darum zu tadeln; wer aber sowohl zum eigenen Heile als auch zum Heile der anderen wirkt, der ist darum zu loben.


    http://palikanon.com/angutt/a07_061-066.html#a_vii64


    Zitat

    16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html



    8)

  • Grund:

    Wer lesen kann ist im Vorteil und muss nicht immer alles denen glauben, die's nie gelesen haben 8)


    8)

  • void:
    Syia:

    Nur die eigene Erleuchtung oder Erleuchtung zum Wohle aller Wesen ist nicht wirklich das selbe Ziel.


    Im Vajrayana unterscheidet man zwischen "Hinayana" - dem "kleinen Fahrzeug", das von der Motivation zur eigenen Befreiung getragen ist, und dem "grosse Fahrzeug" Mahayana wo die Motivation die Befreiung aller Wesen ist. Es ist wichtig festzustellen, dass dieser "Hinayana" ein pädagogisch Konstrukt ist. Der "egoistische, kleinkarierte Hinayana " ist etwas, wo man den offenen, mitfühlenden, grossherzigen Bodhisattva Gedanke des Mahayana dagegenhalten kann. So ähnlich wie sich das Chrsitentum den "engstirnigen, buchtabentreuen Pharisäer" konstruiert hat, um im Kontrast zu ihm, den offenen und liebenden Charakter des Christentums darzustellen.


    Dieses "Konstrukt Hinayana" mit dem real exitierenden Theravada-Buddhismus gleichzusetzten ist aber höchst problematisch. Denn im Thervada ist es so, dass man einfach Befreiung anstrebt. Da die Lehre derzeit schon gelehrt wurde, bedarf es auf absehbare Zeit keinen weiteres Anstossen des Rades. Die Vorstellung dies auf unbekannten Welten und Planeten ganz wo anders zu tun, wird nicht deswegen abgelehnt, weil man engstirnig und egoistisch ist und zu wenig Mitgefühl hat sondern weil man diese Aussicht ein wenig für abgederehte Phantasterei hält.


    Da war ja das Argument, der Buddha sei auch ohne Mahayana (das gab es in der Ausformulierung noch nicht) befreit gewesen.
    Vielleicht befreit, aber das bedeutet doch nicht am Ende jeder Entwicklung. Gilt es nicht, nach der Befreiung diese wieder und wieder einzuüben? Vielleicht könnte man es so betrachten: Bevor ihn Brahma nicht davon überzeugt hatte, seine Methode allen Wesen zugänglich zu machen, war der Buddha ein Hinayani. Erst durch die Öffnung nach außen und die damit verbundene Entfaltung des Mitgefühls, ist eine gewisse Vollständigkeit eingetreten. Ich kann die Legende um das Gespräch zwischen dem Gautama und dem Gott Brahma also als eine Parabel lesen, die versinnbildlichen soll, dass die eigene Befreiung immer auch den Mitwesen gewidmet werden sollte. Und das passt dann auch zum Text, den Grund uns hier gepostet hat.


    Diese oben unterstellte Wertung des Hinayna als "egoistisch und kleinkariert" habe ich bisher noch von keinem Mahayani gehört. Im Vajrayana wird immer wieder betont, dass der Hinayana die Grundvoraussetzung ist und nicht umgangen werden kann. Hinayana und Theravada werden auch nicht gleichgesetzt. Dennoch ist es wichtig, den Kontext zu berücksichtigen, in welchem der eine oder andere Begriff verwendet wird, da sonst Missverständisse vorprogammiert sind.


    In meinen Augen sind Mahayana und Hinayana einfach zwei Hebelpunkte, an denen angesetzt werden kann. Je nach Persönlichkeit, Entwicklungsphase, Situation usw. wird mal mehr die eine, mal mehr die andere Methode fokussiert. Mal muss ich mich mehr um mich selbst kümmern, mal ist es hilfreicher die Umwelt in den Vordergrund zu stellen. Ist bei Depressionen auch nicht anders: Es kann sehr hilfreich sein, sich eine Aufgabe zu suchen, in der man sich um andere kümmert, denn es lenkt vom Kreisen um das eigene Leid ab und schenkt Erfolgserlebnisse u.a.. Ein anderes Mal ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ausschließlich das eigene Wohl zu verfolgen. Letztendlich ist wohl der Mahayana aber die Königsdisziplin: also das Wohl aller in den Vordergrund zu stellen. Ich denke aber, dass dies auch das Ergebnis eines erfolgreichen Hinayana-Weges ist. Denn irgendwann ist man "gesättigt" mit Erkenntnis und kann sich "mit-teilen", gerade auch weil die Erkenntnis über die Natur des Geistes wohl Mitgefühl freilegt.


    Ich selbst erlebe den Unterschied Theravada vs. Mahayana nicht im Kontrast von Hinayana vs. Mahayana, sondern im Kontrast von Weg-von vs. Hin-zu (das häufige Fehlen von einem Lehrer im Theravada im Westen, ist für mich weniger Unterscheidungsmerkmal, denn ich höre von Theravadins, die sehr wohl Lehrer haben und eine sehr enge Beziehung zu ihnen).
    Das ist meine persönliche Sicht, der ich Mangelhaftigkeit und Vorläufigkeit nicht absprechen möchte.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Syia:

    Nur die eigene Erleuchtung oder Erleuchtung zum Wohle aller Wesen ist nicht wirklich das selbe Ziel.


    WER weiß... ;)
    Ich meine, wer weiß schon, wie die Welt tatsächlich für einen aussieht, wenn man die Leerheit realisiert hat. Manchmal hab ich den Verdacht, dass die Unterschiede dann eher vollkommen relativiert sind. Weil man Erleuchtete nicht darüber streiten sieht. :lol:
    Jedenfalls ist die angebliche Arroganz der Mahayanis ein Missverständnis. Entweder eins, wo die Begeisterung für den Mahayana Weg als Herabblicken gedeutet wird, oder eins, dem der tatsächlich sich überlegen fühlende Mahayani aufgesessen ist. Jedenfalls so oder so irrtümlich.


    Letztens las ich die Unterscheidung "Shravakayana" (Fahrzeug des Alleinverwirklichers) und Bodhisattvayana (Fahrzeug des Bodhisattvas), anstatt Hnayana und Mahayana. Die Bezeichnung "klein" scheint ja immer wieder wie ein Schlag ins Gesicht für manchen Theravadin zu wirken. Dann kann man solche Bezeichnungen ja lieber lassen.
    Obwohl ich meine mit "klein" und "groß" ist hier keine Qualität beschrieben sondern lediglich die Quantität an Wesen, auf die man den Fokus legt auf seinem Weg.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Freiheit50:

    Was das mit den 4 Arten von Menschen zu tun hat möchte ich mal wissen.Schaffen meine Gedankenwindungen nicht.
    Die Frage ist doch gewesen,ob man die beiden Praxislinien verbinden kann.
    Meine Meinung dazu ist ,man kann z.B. die verschiedenen Meditationstechniken ausüben so ist der Blick auf die Lehre umfassender.
    Grüße Freiheit50


    Ausgangspunkt waren Äußerungen zur Motivation/Zielsetzung von Mahayana und Theravada im Kontext einer möglichen, nicht explizit ausgesprochenen, aber unter Umständen implizit angedeuteten, Charakterisierung von Theravada als "Hinayana", was eine sektiererische Unterstellung wäre. Meine Zitate haben gezeigt, dass es keinen Unterschied zwischen Mahayana und Theravada gibt, was die anzustrebende Ideal-Motivation angeht. 8)
    Tibeter können da oft nicht unterscheiden, weil der Pali-Kanon des Theravada nie nach Tibet überliefert worden ist und alles was die Tibeter über andere Traditionen wissen sie sich selbst ausgedacht haben auf der Grundlage zweifelhafter Schriften und unzulässiger willkürlicher Verallgemeinerungen und sie dieses Pseudo-Wissen in ihrer tibetischen Isolation von der Außenwelt von Generation zu Generation weitergegeben haben. Leider ist es so, dass jetzt wo sie quasi in den Westen vertrieben wurden, also dorthin wo Information frei verfügbar ist und unabhängige Wissenschaft auch buddhistische Schriften historisch aufarbeitet, viele Tibeter immer noch nicht dazu fähig sind, sich zu informieren und "alte Un-Wissenheits-Zöpfe" abzuschneiden. Ja, man stellt sogar fest, dass traditionelle Unwahrheiten hier im Westen, wo es unabhängige Wissenschaft gibt, deren Ergebnisse jedem frei zur Verfügung stehen, westlichen Schülern gelehrt werden, die es dann unkritisch übernehmen.
    Aber es gibt natürlich auch Tibeter die hier im Westen lebend den "Geist der europäischen Aufklärung" übernommen habe und sich mit den in der eigenen Tradition gelehrten Dingen über andere Traditionen kritisch auseinandersetzen.

  • Nun zu dieser Frage:

    Freiheit50:

    Die Frage ist doch gewesen,ob man die beiden Praxislinien verbinden kann.


    Da du schreibst "Diamantweg" meinst du nicht Vajrayana allgemein sondern eine ganz bestimmte Gruppe. Und diese Gruppe und Theravada lassen sich ganz bestimmt nicht verbinden. Das geht auf gar keinen Fall. Das wäre wie wenn du zwei Freundeskreise hättest, die in ihren Einstellungen und Verhaltensweisen sehr sehr unterschiedlich, wenn nicht gar gegensätzlich, sind. Da würdest du kirre werden, wenn du dich mal mit den einen und dann mit den anderen treffen und mal mit den einen und mal mit den anderen deine Freizeit verbringen wolltest. 8)

  • Grund:

    Nun zu dieser Frage:

    Freiheit50:

    Die Frage ist doch gewesen,ob man die beiden Praxislinien verbinden kann.


    Da du schreibst "Diamantweg" meinst du nicht Vajrayana allgemein sondern eine ganz bestimmte Gruppe. Und diese Gruppe und Theravada lassen sich ganz bestimmt nicht verbinden. Das geht auf gar keinen Fall. Das wäre wie wenn du zwei Freundeskreise hättest, die in ihren Einstellungen und Verhaltensweisen sehr sehr unterschiedlich, wenn nicht gar gegensätzlich, sind. Da würdest du kirre werden, wenn du dich mal mit den einen und dann mit den anderen treffen und mal mit den einen und mal mit den anderen deine Freizeit verbringen wolltest. 8)


    Hier fehlt das Ironieschildchen.





    Ich heb noch mal Simos Argument hervor:


    Simo:

    ....
    Davon abgesehen steht in der Beschreibung in diesem Forum zum Tibetischen Buddhismus:
    Der tibetische Buddhismus integriert die "drei Fahrzeuge" Hinayana, Mahayana und Vajrayana in einem Lehrsystem.


    Grüße Simo

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:
    Grund:

    Nun zu dieser Frage:


    Da du schreibst "Diamantweg" meinst du nicht Vajrayana allgemein sondern eine ganz bestimmte Gruppe. Und diese Gruppe und Theravada lassen sich ganz bestimmt nicht verbinden. Das geht auf gar keinen Fall. Das wäre wie wenn du zwei Freundeskreise hättest, die in ihren Einstellungen und Verhaltensweisen sehr sehr unterschiedlich, wenn nicht gar gegensätzlich, sind. Da würdest du kirre werden, wenn du dich mal mit den einen und dann mit den anderen treffen und mal mit den einen und mal mit den anderen deine Freizeit verbringen wolltest. 8)


    Hier fehlt das Ironieschildchen.


    Da ist kein Ironie.





    Losang Lamo:


    Ich heb noch mal Simos Argument hervor:


    Simo:

    ....
    Davon abgesehen steht in der Beschreibung in diesem Forum zum Tibetischen Buddhismus:
    Der tibetische Buddhismus integriert die "drei Fahrzeuge" Hinayana, Mahayana und Vajrayana in einem Lehrsystem.


    Grüße Simo


    Wenn du das im Kontext Theravada bringst, dann kann ich nur nochmal das wiederholen:

    Grund:

    Ausgangspunkt waren Äußerungen zur Motivation/Zielsetzung von Mahayana und Theravada im Kontext einer möglichen, nicht explizit ausgesprochenen, aber unter Umständen implizit angedeuteten, Charakterisierung von Theravada als "Hinayana", was eine sektiererische Unterstellung wäre. Meine Zitate haben gezeigt, dass es keinen Unterschied zwischen Mahayana und Theravada gibt, was die anzustrebende Ideal-Motivation angeht. 8)

  • Theravada und Vairayana lassen sich doch gleichzeitig praktizieren,solange man keinen Lehrer hat ,der die eigene Schule als die bessere ansieht.
    Ich selber mache morgens immer die Atem meditation und abends die 16.Karmapa Meditation.Ich fühle mich gut dabei.
    Außerdem habe ich angefangen Thai chi zu machen,kommt aus dem Dao von Laotse.
    Heutzutage kann man doch mit mehreren Sichtweisen und Meditationstechniken arbeiten.
    Schwierigkeiten kommen doch nur auf ,wenn andere sich anmaßen das zu berurteilen,deswegen gehe ich über sowas hinweg.
    Grüße echo7

  • Beide Gruppen, Mahayana und Theravada mögen das gleiche Ziel, nämlich "Erwachen" haben.


    Die Praxis ist allerdings sehr unterschiedlich und deswegen nicht vereinbar.


    Gegen den Begriff "kleines Fahrzeug" hat der Theravadin nicht viel einzuwenden. Das ist schon ok. so und spiegelt wieder, dass nur wenige zu diesem Weg in der Lage sind. Mahayana ist mehr der Volksbuddhismus und deswegen muss ein großes Fahrzeug her, auf dem viele Menschen drauf passen.


    Viele Menschen brauchen Religion/ein breites Geländer und "Führer" an die sie sich halten können. Sei es der Papst oder ein Mahayna-Lehrer auf den meditiert/rezitiert/gebetet wird.


    Der Theravada ist in Deutschland nicht sehr populär, da aus meiner Sicht die meisten im Grunde gar nicht wissen wollen was der Buddha tatsächlich gelehrt hat.
    Man mag mehr das "kuschelige" und "wir haben uns alle ja sooo lieb" als zu hören dass man so manches sein lassen muss, wenn man denn erwachen möchte, bzw., dass nach dem erwachen nicht mehr viel los ist mit Sinnesgier. Wer möchte aber schon so liebgewonnenes und gewohntes wirklich sein lassen (können)?


    Das Forum hier gibt eigentlich die ganze Bandbreite des "westlichen Buddhismus" wieder. Außer, dass man außerdhalb des Forums weniger zankt und man mehr Respekt voreinander hat.


    Aber letztendlich sind, um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen, Diamantweg und Theravada zwei ganz unterschiedliche Dinge und deswegen in der Praxis kaum zu vermischen.


    Der Theravadin sollte nur über das reden was er wirklich weiß, um dann damit anderen Wesen auf dem Dhammaweg** behilflich sein zu können.
    Dazu zählt auch die "Schriftenkunde".
    Also erst an sich selber arbeiten durch lesen .. lernen/eigenes darüber nachdenken ... Meditation. Und dann den Dhamma dhammagemäß weiter geben. A-dhamma verbreiten ist karmisch äußerst unheilsam.


    ()


    ** Das heißt nicht, dass Theravadins sich nicht auch sozial in die Gesellschaft einbringen. Viele arbeiten in sozialen Berufen und/oder lehren Dhamma.