Freigebigkeit - wie übt Ihr sie?

  • Zorița Câmpeanu:

    Freigiebigkeit ist keine Fertigkeit die ich erlernen und oder üben könnte....
    Wenn ich gebe, gebe ich bedingungslos, die Motivation meines Gebens zu analysieren kann eine Lebensaufgabe sein.
    Ich bin mir sehr sicher man kann keinen Geizkragen zum Altruisten erziehen.
    so meine Erfahrung.
    .


    Doris und Zorita, möge einer von Euch bitte einen neuen Thread eröffen: "Kann man Dana "üben"?" oder sowas in der Art? Dieser Thread war als Ermutigung gedacht, diese Sache, das Geben, wie auch immer zu machen. Deshalb eröffnete ich es im Bereich "Buddhistische Praxis".
    Eure persönlichen Gedanken zum Thema könnt Ihr doch gern überall sonst auslassen, aber hier ist es off topic.
    :|

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Zitat

    Wieder eine Belehrung darüber, was ich schon weiß. Schrieb ich nicht weiter oben schon, das Ziel sei klar, nur man müsse schauen, wie man hinkommt? Und dass das eben der Weg sei?


    Ich belehre Dich nicht, ich schildere Dir meine persönliche Sicht. Und die verstehst Du nicht. :D
    Es gibt kein Ziel in meinen Augen. Freigebigkeit ist nicht erlernbar oder einzuüben. Es ist eine natürliche Sache. Sie braucht nur den nötigen Platz um sich zu entfalten. Ich übe nicht Freigebigkeit, sondern bemühe mich darum Platz zu machen.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ok, liebe Losi, das mag in Deinen Augen OT sein.
    Aber ich werde den Teufel tun und meine "guten Werke" ausbreiten. :D


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ok, liebe Losi, das mag in Deinen Augen OT sein.
    Aber ich werde den Teufel tun und meine "guten Werke" ausbreiten. :D


    Liebe Grüße
    Doris


    Das ehrt Dich und ist sehr schön für Dich, nutzt aber jemandem, der sich für das Thema "Dana" interessiert, wenig. :roll:


    Wenn ich hier beschreibe, wie ich Geben übe, geht es nicht um mich, sondern um das Geben. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen. ;)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Oh, werden wir nun zum Vajrayana-Rüpel? :D


    PS. Ich habe dem Postboten gerade was zum Trinken gegeben. Gehört das zum Dana?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Verstanden!


    im Titel des Threads steht:
    Freigibigkeit - wie übt ihr sie?


    wessen meinung soll ich darlegen, du fragst ja nach ihr.
    und nun wünsche ich allen einen guten Verlauf der Übung.
    .


    .

  • Zorița Câmpeanu:

    im Titel des Threads steht:
    Freigibigkeit - wie übt ihr sie?


    wessen meinung soll ich darlegen, du fragst ja nach ihr.
    und nun wünsche ich allen einen guten Verlauf der Übung.
    .


    .


    Im Eröffnungsposting steht:

    Losang Lamo:

    ...
    Bitte bitte keine Diskussion darüber, welches Geben sinnlos sei oder warum Ihr nichts gebt. Danke.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Doris Rasevic-Benz:

    Und die verstehst Du nicht. :D


    Ja, das denkst du offensichtlich, dass ich nicht verstehe. _()_


    ... vielleicht verstehst du ja nicht, dass ich schon längst verstehe und erklärst mir immer wieder 8)


    ... Dann Dankeschön für deine freigiebigkeit. Alles liebe!

  • Doris:

    Aber ich werde den Teufel tun und meine "guten Werke" ausbreiten


    Kannst Du lehren, ohne über das zu Lehrende zu reden?


    Ich hatte heute Morgen die Gelegenheit, mein Muster der "Freigiebigkeit" zu durchbrechen.
    Vor dem Supermarkt sammelte die kath. Kirchengemeinde Waren direkt für die Bedürftigen hier vor Ort.
    Ich habe einen Wocheneinkauf für eine vierköpfige Familie in den Einkaufswagen gepackt und ihnen hingestellt.
    Der Warenwert war kaum 1% unseres monatlichen Nettoeinkommens und die Empfänger waren sprachlos.


    Ja, es hat Spaß gemacht, ich habe mit freudigem Herzen gegeben. Ich habe gezittert vor Endorphinen.
    Dann gebe ich halt auch für dieses "Gute Gefühl", das ich dabei nunmal habe.
    Wenn ich mich als Buddhist nicht einfach freuen darf, dann will ich kein Buddhist sein.
    Danke für diesen Thread, danke!


    Bailong

  • Bailong:

    Wenn ich mich als Buddhist nicht einfach freuen darf, dann will ich kein Buddhist sein.


    Der Buddha hat das Geben jedenfalls gelobt - weil es Leiden mindert und Freude macht.
    Im Gegensatz zu der Freude die durch Befriedigung des Begehrens entsteht und
    sich "sinnliche Freude" nennt, ist die Freude durch Geben, eine soziale Freude die
    darüber hinaus geht. Dabei werden nicht die Sinnestriebe befriedigt sondern
    die sozialen. Wer Gibt und dabei auf sinnliche Triebbefriedigung verzichtet hat,
    hat obendrein seine Gewohnheit zur sinnlichen Triebbefriedigung gemindert und
    kann sich doppelt freuen. Manchmal wird in der Lehre (wo?) sogar berichtet
    wie lange eine solche soziale Freude im Einzelfall andauerte und wie Glücklich
    der Nachfolger war. Laß dir also nichts einreden. Solche Freude kann sogar der
    Übergang zur übersinnlichen Erfahrung sein und so zur Einheit des Geistes führen.

  • Zitat

    a, es hat Spaß gemacht, ich habe mit freudigem Herzen gegeben. Ich habe gezittert vor Endorphinen.
    Dann gebe ich halt auch für dieses "Gute Gefühl", das ich dabei nunmal habe.


    Lama Ole hat immer einen Satz gesagt, den ich mir gut merken konnte. Nämlich dass dem Yogi auf dem Weg viele Blumen begegnen. (die Diamantwegler werden mir die womöglich etwas ungenaue Formulierung hoffentlich nachsehen :) )


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Jetzt bin ich dreifach beschenkt für eine Gabe.
    Danke, accinca.

  • Zitat

    Kannst Du lehren, ohne über das zu Lehrende zu reden?


    Natürlich kann man auch ohne zu reden lehren. Das findet ständig statt. Auch im Buddhismus. Man kann es auch durch die Blume sagen. Siehe Mahakasyapa.


    Die Eingangsfrage lautete – siehe Titel – "WIE wie üben" und nicht "WAS wir so alles geben". Und dazu wurde gefragt wie das für uns sei.
    Und ich schilderte WIE ich übe und wie das für mich ist, und was ich dabei so beobachte. Dabei ist es völlig unerheblich, worin die einzelnen Handlungen bestehen, vergleiche das Geschenk der Handvoll Staub an den Buddha. Ich zähle nicht, was der Wert ist, was das im Einzelnen für Dinge sind, wie oft am Tag usw. Für mich ist nur die Haltung es wert beobachtet zu werden. Und auch diese möchte ich nicht bewerten, nur beobachten, mit der ganzen Ehrlichkeit und ohne Idealisierung – ich muss weder mir noch der Umwelt schöntun. Da tut sich eine ganze Bandbreite an Haltungen auf. Jede darf sein, jede ist wie sie ist. Wenn dabei als Nebenprodukt Freude aufkommt, ist das schön.


    Meiner Auffassung nach ist Freigebigkeit also nicht materiell zu messen, daher kann, ja muss ich sie zwangsweise unter Auslassung der Messbarkeit in Wert, Zeit, Häufigkeit u.ä. schildern. Denn das ist es, was der Dharma lehrt, Haltung. Oder ich irre mich gewaltig …aber dann wäre es ein für mich passenderer Weg. :D


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Hallo ihr Lieben, :)


    ein schöner Beitrag von accinca wie ich finde.
    Ich sehe das ähnlich. Und was Bailong und accinca beschreiben, passt auch ganz in meine Erfahrung.
    Und ich finde total super was Bailong gemacht hat.
    Ich wünsche uns allen was. :)


    Liebe Grüße

  • Losang Lamo:

    Dana ist ja das erstgenannte Paramita, "Übung der Bodhisattvas" sagt man im Tibetischen. Von Herzen einfach geben, was man kann, ist eine Methode, die den Geist und das Herz öffnet.


    Wenn Buddha einem Laien zum ersten Mal die Lehre darlegte, dann hat er (unter anderem) zuerst immer auf die Wichtigkeit von Dāna hingewiesen. Erst wenn er sicher war, dass der Zuhörer / die Zuhörerin dies verstanden hat, kam er auf andere Inhalte der Lehre zu sprechen.


    Du schreibst, es ist eine Methode, den HerzGeist zu öffnen und das stimmt, das kann man selbst überprüfen. Was aber oft vergessen wird ist, dass Grosszügigkeit der direkte Gegenspieler des Geizes ist. Wir können also (oft sogar auf recht einfache Art und Weise) den Geiz für den Moment überwinden, wenn wir Dāna praktizieren.


    Aus der buddhistischen Psychologie wissen wir auch, dass wir dem zu gleichen beginnen, auf das wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Die Quantenphysik nennt das, dort wo ich die Aufmerksamkeit hinlenke, dorthin fliesst die Energie.


    Bevor ich auf ein paar Konkrete Beispiele komme, die ich als Laie praktizierte, möchte ich noch darauf hinweisen, dass Dāna sich nicht ausschliesslich auf materielle oder gar monetäre Grosszügigkeit bezieht.


    - Dhamma-Dāna nennt man die Grosszügigkeit, den Dhamma mit anderen zu teilen. Nicht im missionarischen Sinn, sondern als Vorbild. Man kann (fast) jedes Gespräch im Sinne des Dhamma führen, auch wenn der Gesprächspartner über Fussball sprechen möchte. Oder bei der Kindererziehung. Mir war es immer wichtig, dass meine Kinder schon früh lernen, dass sie die Verantwortung für ihre Taten (Kamma) zu tragen haben. Oder dass ich sie mit Dāna konfrontierte.


    - Sangha-Dāna ist die wertvollste Grosszügigkeit. Wer ein Kloster in der Nähe hat, kann dort Arbeiten erledigen, die die Mönche nicht dürfen. Bevor ich zum ersten Mal ordienierte, habe ich in der Schweiz drei Monate lang als Laie im Kloster gelebt. Es gibt immer etwas zu tun. Dort habe ich beispielsweise jeden Tag alle Toiletten geputzt.


    - Dāna im Verwandten-, Bekanntenkreis: Wenn wir Erdbeeren pflücken waren, haben wir immer die Hälfte der gesammelten Erdbeeren verschenkt. Wenn wir einen Kuchen gebacken haben, haben wir die Hälfte verschenkt. Wenn wir im Garten gegrillt haben, haben wir immer jemanden dazu eingeladen.


    - Dāna im Sinne der vier Brahma-Vihāra (v.a. Mettā [liebende Güte] und Karunā [Mitleid]): Warum geben wir einem Bettler immer nur Geld? Wieso laden wir ihn nicht mal auf einen wärmenden Kaffee oder ein kühlendes Getränk ein und widmen ihm unsere Zeit? Oder wir grüssen Menschen, denen wir begegnen. Heutzutage ist das schon fast zur Seltenheit geworden, im Wartezimmer des Arztes oder an der Bushaltestelle zu grüssen. Oder wir schenken den Menschen einfach ein Lächeln, egal ob wir mit ihnen in Kontakt treten oder nicht. Mir tut das immer sehr gut, wenn mich unbekannte Menschen anlächeln. Oder einem Menschen Körper und HerzGeist zur Verfügung zu stellen, damit dieser sein Leid in mehr Raum ausleben kann. Ich spreche vom alten Mitleid, ohne dünkel oder dem was heutzutage sonst noch in dem Begriff innewohnt. Sondern sich einfach auf das Leid des anderen einlassen, es teilen und so dem anderen ein kurzzeitiger Zufluchtsort zu bieten. Oder die alte, alleinstehende Frau von nebenan zum Abendessen einzuladen.


    Mögen meine wenigen Beispiele für Euch eine Inspiration sein!

    Es ist fünf vor zwölf

  • Danke für Deine Beispiele, Chantasaro.
    (Wobei ich als Frau aus Selbstschutz-Gründen mit dem Geben von persönlicher Zuwendung bei fremden Bettlern (Männern) vorsichtig wäre.)


    Dass Geiz der Gegenspieler von Freigebigkeit ist, ist ja eigentlich klar, aber der Betrachtung wert:
    Wenn das Geben den Herzgeist öffnet, was bewirkt dann der Geiz? Aha, Geiz ist also schädlich für's Herz. :) Gut zu wissen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Wenn das Geben den Herzgeist öffnet, was bewirkt dann der Geiz?


    Geiz ist eines der Kilesa, die besonders unheilsam sind. In den Übersetzungen werden sie Befleckungen des Herzens genannt.



    Losang Lamo:

    Aha, Geiz ist also schädlich für's Herz. :) Gut zu wissen.


    Wir Westler sind ja darauf hin erzogen worden, möglichst viel weltliche Informationen zu erlernen. Die stehen uns bei der spirituellen Entfaltung im Weg. Ein hoher IQ ist kein Garant für ein schnelleres Vorwärtskommen. Wenn ich die Biografien der Arahat in Thailand lese, dann waren das alle (bis auf Buddhadasa Bhikkhu), rudimentär gebildete Menschen. Luang Po Mann hatte gerade mal drei Schuljahre.


    Wenn man denen aber zuhört, dann hört es sich so an, als hätten sie mehrere Dissertationen über Psychologie geschrieben. Aber immer wieder kommen sie auf die Einfachen Dinge, wie beispielsweise das Ersetzen des Hasses durch liebende Güte, des Geizes durch Grosszügigkeit. Und wir fragen uns immer:


    "War das schon alles?" "Das kann nicht alles gewesen sein, das wäre zu einfach."

    Es ist fünf vor zwölf

  • Zitat


    "War das schon alles?" "Das kann nicht alles gewesen sein, das wäre zu einfach."


    ahhhh, ich glaub´doch!
    Schau mal die Ochsenbilder, und da besonders die ab dem Kreis (Nr. 8 ), an! Deswegen mag ich den Zen so ...der ist so ...einfach :D

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Ich trau mich nu doch das zu erzählen:


    Meine Tochter und ich in der Stadt...verwirrter Obdachloser am Edeka, in dem wir gerade waren. Ich drück Tochter bisschen Geld in die Hand damit sie ihm das gibt. Sie erinnerte sich an ihn "Oh, *lacht* dem hab ich letztens ein paar Zigaretten gedreht!" ...und geht hin ihm das Geld zu geben. Er redet lange mit ihr, sie geht mit ihm zu seinen 4 großen Platiktaschen, er wühlt was raus und zeigt es ihr, ich schmunzel so und denke: "Was treiben die da?" ...sie kommt zurück und meint: "Er hat gesagt er nimmt kein Geld und hat gefragt ob ich ihm nen Fleischsalt holen mag." ...ich so :"Bring nochn paar Brötchen mit!" ...sie geht in den Laden, holt die Dana, währenddessen kommt eine weitere Frau und übergiebt ihm ne Tüte vom Bäcker. Ich musste innerlich lachen...für sein Wohl war diesen Tag gut gesorgt! ...Tochter kommt raus und übergiebt ihm gewünschtes....und dann wie er es entgegen genommen hat, vor allem die Brötchentüte....Hammer! Mit einer Andacht dass mein Herz gehüpft ist vor Freude, so .... "süß" war das!!! ...klingt jetzt vielleicht komisch? Mir ist halt einfach spontan deswegen das Herz aufgegangen, mhm! Das war überwältigend!



    edit: gleichzeitig hab´ich doch so viel auch unterlassen. Er hätte echt mal ne Dusche gebrauchen können ... und ein liebevolles Zuhause :(
    Zur Zeit sieht man ihn nicht mehr. Möglicherweise haben "sie" ihn eingewiesen? Ich hoffe er ist gut aufgehoben!


    editedit: gibt sicher Leute, die denken: "Ich gebe nichts, er fordert ja auch noch!" Das war mir aber echt Schnuppe. Warum soll er nicht Wünsche haben und erfüllt bekommen dürfen?

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Yoni:

    Mir ist halt einfach spontan deswegen das Herz aufgegangen, mhm! Das war überwältigend!


    Genau das ist ja der Sinn der Übung :) .


    Yoni:

    edit: gleichzeitig hab´ich doch so viel auch unterlassen.


    Hör nicht auf diese Stimme in Dir, die macht Dich in nullkommanix fertig. Denn diese Stimme ist nie zufrieden, die Stimme hat immer etwas zu motzen. Du kannst im Handstand von Deutschland nach Italien über die Alpen gehen, in Mailand angekommen wird sie Dir sagen:


    "Nicht schlecht, aber das hätte man auch einhändig machen können." :badgrin:


    Es gibt nur ein Mittel mit der Stimme umzugehen. Konsequent zu ignorieren.


    :badgrin: ich habe lange gebraucht, dies zu merken. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Stunden ich mit der Stimme diskutiert und versucht habe, sie endlich mal zufrieden zu stellen. Aber im Endeffekt bin ich ihr dankbar war sie so ausdauernd und penetrant, sonst würde ich ihr heute noch auf den Leim gehen :D .



    Yoni:

    ... gibt sicher Leute, die denken: "Ich gebe nichts, er fordert ja auch noch!"


    Wir Leute denken viel, das wenigste ist heilsam. Dāna ist ja erwartungsloses, bedingungsloses Geben. Und wir sollten uns auf unser Tun konzentrieren und darauf, was unser Tun bei uns auslöst. Das sind heilsame Beobachtungen.

    Es ist fünf vor zwölf

  • Zitat

    Wir Leute denken viel, das wenigste ist heilsam. Dāna ist ja erwartungsloses, bedingungsloses Geben. Und wir sollten uns auf unser Tun konzentrieren und darauf, was unser Tun bei uns auslöst.


    Ja, schon, es ging mir bei dem Punkt auch eher um Menschen, die nichts geben, weil "der Kerl sogar (die Frechheit besitzt) auch noch etwas zu fordern!" ...wer bin ich denn genau wissen zu wollen was er gerade braucht? Und warum soll er nicht auch einen Wunsch äußern dürfen? Er hat doch sonst kaum etwas - warum also den Wunsch abschlagen? Ich habe meine Tochter gefragt, warum er kein Geld annehmen wollte, und sie sagte: "Die lassen ihn nicht in die Läden." Logisch. Hätte ich auch drauf kommen können, dass er in so nem schnicken Edeka "nicht erwünscht" ist. :evil: ...aber eigentlich war das unheilsame Wirken meiner Mitmenschen in dem Moment ganz fern ....

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Yoni:

    .... es ging mir bei dem Punkt auch eher um Menschen, die nichts geben, weil "der Kerl sogar (die Frechheit besitzt) auch noch etwas zu fordern!


    Nun, wir Menschen sind halt so gestrickt, dass wir für unser Tun eine Erklärung benötigen. Und wenn ich geizig bin, dann muss ja irgendwer ausserhalb von mir dafür verantwortlich sein :badgrin: . Da kommst ein Bettler mit besonderen Wünschen doch gerade recht.


    Man kann uns dafür nicht mal böse sein, so ticken wir nun mal, bevor wir uns auf den Weg machen und uns die Freiheit erarbeiten.

    Es ist fünf vor zwölf

  • ah, ok! Danke dir! :) ...auch für die Italienreise :D

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • @ cantasaro: Erinnert mich irgendwie an den" inneren Kritiker ".

    Zitat

    Schätzt ihr euch selbst für zu gering und haltet euch für unfähig zur Übung des Weges, beruht auch das auf einer Ich-Verhaftung... ( Meister Dogen )


    Die gegenteilige Stimme der Selbsterhöhung ( zur Selbsterniedrigung ) dürfte nur ihr Schatten sein.Ich glaube das Wichtigste ist die Vergleiche zu lassen. Das ist aber was sehr subtiles.Halt Ich-Verhaftung.Selbst wenn "man" nicht nachdenkt über die Situation, spielen die Empfindungen weiter " Designer vom Dienst" .

  • Es gibt im September eine Veranstaltung zum Thema "Freigebigkeit".
    Mein Schatz bat mich, darauf zu verzichten weil sie an dem Wochenende etwas mit mir zusammen machen möchte.
    So habe ich ihr also dieses gemeinsame Wochenende gegeben, auf die Veranstaltung verzichtet und
    so Freigebigkeit praktiziert.


    Es ergeben sich gewiss weitere Möglichkeiten, das Thema zu vertiefen ..... :)