Zufluchtnahme trotzdem Christ sein?

  • Namaste!


    Hallo Sanshin,



    Da kann man ganz gut den "Vergleich mit dem Berg" anführen:


    Sehe das Ziel der spirituellen Sucherei, des WEGES, als die Spitze eines schwierigen 8000ers an.
    Buddha Shakyamuni hat diesen Gipfel bestiegen, ist wieder hinabgestiegen, und hat uns den Weg nach oben gewiesen und eine detaillierte Karte davon übermittelt. [Teilweise sogar mit verschiedenen Routen an bestimmten Stellen, wenn man sich die Fülle der buddhstischen Lehren ansieht.]
    Shakyamuni war mit Sicherheit nicht der allererste, der es bis zur Spitze geschafft hat.
    Für die Meisterung einiger Passagen, hat auch er auf die Wegbeschreibungen von Lehrern zurückgegriffen, die versucht hatten, den Berg zu besteigen. Seine Lehrer waren aber nicht bis ganz oben hin vorgedrungen.
    Nach Shakyamuni haben es viele Menschen bis zum Gipfel geschafft - einige, indem sie seinen Anweisungen bzw. den Anweisungen seiner Nachfolger folgten,
    andere haben den WEG unternommen, ohne auf Shakyamunis Wegbeschreibung zurückzugreifen, und wieder andere wussten nicht einmal, dass es eine solche Beschreibung gibt.
    Nicht jeder, der nach oben wollte hat den Aufstieg gemeistert. Selbst wenn sich so mancher ziemlich genau an Shakyamunis Wegbeschreibung gehalten hat, erreichte nur ein kleiner Teil den Gipfel.
    Aber immerhin!


    Heute sind uns die meisten dieser Wegbeschreibungen sehr leicht zugänglich; nicht nur diejenigen von Buddha Shakyamuni, sondern auch solche von seinen Schülern oder von anderen Meistern, die es ganz nach oben geschafft haben.


    Das ist wie mit dem Mount Everest heutzutage.


    Da kann man sich nun eine altbewährte Strecke - sagen wir mal "Pfad A von Sir Edmund Hillery" oder "Pfad B von Reinhold Messner" aussuchen, und dann genau auf deren Strecke nach oben tingeln.


    Ebenso ist es mit den spirituellen Wegen.


    Da sucht man sich einen Weg aus, fängt unten im Tal an und geht dann erstmal zum Basislager. Von dort aus geht es dann aber entweder auf Pfad A hoch, oder auf Pfad B.
    Natürlich verläuft Hans' Weg hinauf auf Pfad A nicht genauso wie Günters Pfad A - da kann es durchaus Unterschiede geben: verschiedenes Kartenmaterial, unterschiedlicher Proviant/Ausrüstung, Sauerstoff oder nicht, Jahreszeit, usw. usf.
    Aber im Grunde genommen vertrauen beide, Hans und Günter, auf Pfad A, weil sie sich für diesen und nicht für Pfad B entschieden haben.
    Auf halber Strecke von Pfad A nach Pfad B zu wechseln kann - je nach Position - vielleicht möglich sein, aber das ist dann ein Wechsel, kein paralleles "auf beiden Pfaden gehen".


    Sicher, man könnte auch sein eigenes Ding durchziehen und, sagen wir einen neuen Pfad C erkunden, aber da ist der Erfolg natürlich noch wesentlich geringer als auf den bereits erprobten Pfaden A und B - es gibt Gletscherspalten, Geröllfelder und andere gefährliche Unwegbarkeiten - große Fragezeichen und große Ungewissheiten, und keine Bergführer; und so mancher Bergsteiger ist da bereits auf dem Weg ins Basislager als "im Rankengewirr verschollen" abgetan worden ;)


    Und Du sagst ja auch selbst:

    Sanshin:

    Wir leben nur einmal, ob man wiedergeboren wird, weiss ich nicht! Ich wuensche mir am aller meisten all diese Dinge herauszufinden. Da kann man sich nicht auf irgendeine Glaubenslehre verlassen da muss man Praxis machen, und dazu schaue ich mich halt um. Yup :D *freu


    Warum also dieses "eine Leben" riskieren um anstelle der bekannten Pfade A und B einen ungewissen Pfad C zu gehen?


    Wenn Du oben auf dem Gipfel stehst, dann kannst Du alle Wege überblicken, siehst, ob nun Pfad A oder B einfacher waren oder nicht, und ob ein ggf. vorher erdachter Weg C überhaupt gangbar ist.
    Aber dafür braucht man wahrscheinlich eben diesen Überblick.



    Sanshin:


    Ich will selber wissen was Gott ist, was erleuchtung ist. Ob es Gott gibt oder wir unsere Wuensche uns selbst erfuellen..
    Ich will wissen was es mit Leben und tod auf sich hat und was danach kommt, und wie weit man sich als Mensch entwickeln kann und welche Bewusstseinstiefen man erreichen kann!
    Ich moechte kein daemlieger Glaeubiger sein! Schuldigung..


    Es geht ja gar nicht darum, sich in irgendeine Schublade einzuklinken - sich ein Etikett auf die Stirn zu kleben [Buddhist oder Christ oder Muslim].


    Es geht darum, sich einen Übungsweg anzueignen und auf diesen voranzugehen, bis man "DAHIN" gelangt ist.
    Irgendwann, wenn es Ernst wird, gilt es ohnehin sich die Frage zu beantworten, was man denn mit absoluter Sicherheit wirklich weiß und allen Glauben, alle Konzepte loszulassen!
    "Nichts ist absolut sicher! Das einzig beständige ist die Unbeständigkeit, und nur der Wahnsinnige ist sich absolut sicher :!: "



    Wenn Du (vorerst!) Dein Gotteskonzept / Deine Glaubensvorstellungen behalten willst, dann ist das erstmal wahrscheinlich nicht so das Problem - die Entscheidung, ob Du nun Pfad A oder B nimmst kann man auch bis zum "Basislager" aufschieben ;)


    :arrow: Es gibt nun aber auch Wege hinauf und hiervon ist eben der tibetische Buddhismus mit seiner Ngöndro-Praxis einer, die bereits eine spezielle Strecke bis zum Basislager, bzw. zu einem eigenen, speziellen Basislager beinhalten. Und auf diesen Wegen kann man eben nur wandeln, wenn man sich vorher von dem Gedanken verabschiedet hat, doch "irgendwie anders" "DAHIN" zu gelangen.



    Vielleicht hilft Dir diese kleine Anekdote ja mehr als mein letzter Beitrag zum Thema :)


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • @Thursday hi, zu dem was du Geschrieben hast wegen Ayya Khema und Christen..Metta Sutha.. Ich verstehe es folgenderweise: Es gibt nur ein Bewusstsein...
    Aus der ein entstand die Zwei und aus der Zwei die drei und daraus und so weiter..
    Folglich, das Bewusstsein also es gibt ja nur eins.. ist Gott. Du hast es und du auch und ich alle haben das selbe eine Bewusstsein es gibt nicht zwei Bewusstseine.
    So hat es mir einmal jemand erklaehrt. Und das Bewusstsein erschafft mithilfe der Schoepfungsenergie alle Dinge im Hinduismus Bewusstsein Shiva Energie Shakti..
    Im Christentum\Judentum\Islam Bewusstsein ist Gott. Das Himmelreich ist das abfallen vom glauben einer abgetrennten Seele und das Erkennen vom einssein Gottes.
    Im Buddhismus erlebt man diese Einsicht dann in der Erleuchtung, danach beginnt das klarkommen damit wohl offensichtlich, also das Verarbeiten.


    Das zum Thema inneren Frieden finden. Geht man also davon aus es gibt ein Auesseres Schoepfungswesen, dem man sich zuwendet, wird man es in sich finden irgendwann.
    Sucht man nur in sich wird man da gleiche Ergebnis hervorrufen.
    Alle Wege fuehren auf den Berg.

  • Hi Benkei & all,


    so, genug gekichert, jetzt werd' ich auch mal wieder ernst.


    Das war ein sehr schöner Beitrag Benkei, vielen Dank dafür!
    Ich greife das hier mal auf und fasse es noch ein bisschen allgemeiner:

    Benkei:

    Und auf jedem Weg kann man eben nur wandeln, wenn man sich vorher von dem Gedanken verabschiedet hat, doch einen anderen zu nehmen.


    blau von mir


    Man kann das eine oder andere ausprobieren, kann auch vom Basislager mal ein paar Tagesmärsche in die eine Richtung gehen, umkehren, einen anderen Weg anfangen.
    Aber eben immer nur anfangen.
    Irgendwann kommt der Punkt, an dem man den Weg weitergeht, der einem selbst am vielversprechendsten aussieht.
    Welcher nun besser oder schlechter, länger oder kürzer, schwieriger oder einfacher, gefährlicher oder sicherer sein wird, kann von hier "unten" niemand beantworten.
    Reden wir 'drüber, wenn wir "oben" sind.


    In der täglichen Praxis, ob Du nun auf'm Kissen oder in der Kirchenbank sitzt, das Ave Maria rezitierst oder Om mani padme hum, ob Du Dein Mitgefühl nun Metta oder Nächstenliebe nennst, ist das wichtig?


    Machen. Gehen. Einfach losgehen. Und dann: weitergehen. Und zum Schluss: nicht aufhören.


    _()_
    Andreas

  • Namaste!


    Hallo Andreas,

    Andreas:

    Machen. Gehen. Einfach losgehen. Und dann: weitergehen. Und zum Schluss: nicht aufhören.


    Genau!


    < gasshô >


    Benkei


    Gate gate pāragate pārasaṃgate bodhi svāhā

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Sanshin:


    Kann man nicht weiterhin an Gott glauben und trotzdem Buddhist sein und Buddhistische Uebungen machen? Schliesslig bestehen doch viele Aehnlichkeiten zwischen Jesus lehre und Buddhas lehre..


    Hi Sanshin


    klar kann man das


    dennoch ist es imho besser die Einzigartigkeit jeder Tradition zu würdigen


    der Weg zu Gott (Brahma) ist (1) Güte, (2) Mitfreude, (3) Mitleid und (4) Gleichmut (Brahmaviharas)


    der Weg zu Frieden (Nibbana) ist Tugend, Meditation und Weisheit der Buddhas


    Liebe Grüße


    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Benkei
    Gut hoert sich sinnvoll an was du schreibst.
    ABER: Was ist wenn, ich auf den Berg steigen will, ich gehe also so muter und frohen Mutes los, ich weiss ja es gibt mehrere Wege, und sie ueberschneiden sich zu Anfang auch hier und da.. und dann will ich weiter gehen, merke dann es gibt sagen wir drei Wege. Nun merke ich aber der erste Weg den ich ansich ganz gut fand, mit viel schoenem Ausblick, duftende Blumen etc, der hoert da auf einmal auf, ist verschuettet vom Steinschlag.. (Kirche).
    Ok kein Problem ich pflueck mir ein paar Blumen und geh dann weiter den Parallelen Pfad der mir dann auch sehr gut erscheint. Aber die Blumen moecht ich mitnehmen, vielleicht sind sie mir nuetzlig. Ich finde nen anderen schoenen Weg, leider endet der an einer Schlucht (Daoismus keine Lehrer fuer hoehere Dao yin\Qigong Uebungen und innere Alchemie). Also weiter.. EIn steiler Pfad fuehrt weit hinnauf, doch umgiebt ihn schwierieges Gelaende (Islam, schnelle Enwticklung wegen 5 Maliegem Gebet\Meditation, Mantraartiege Gottesnamen Chanten etc. doch schien mir es wuerde in ne Parallelwelt fuehren).
    Auf dem naechsten Weg erkenne ich auf einmal wiederum etliche andere Wege, leicht verwirrt (Tibetischer Buddhismus, Theravada, Zen..).
    Mit vielen schoenen Aussichten und duftenden Blumen, mit Leitern die jemand anderes einem zureichen koennte, wenn man nur 100Prozent diesem Weg folgen wuerde (Tantrische und Yogische Praktiken) aber so leicht scheint es nicht die Leute dazu zu bewegen einem mal sone Leiter herunterzureichen, de sitzen da oben am laengeren Hebel.
    Also such such, hier vielleicht ein Ast in greifbarer Naehe, dort ein Felsvorsprung zum Hochklettern.. alles wird gern genommen um weiter zu kommen.
    Die einstmals frei begehbaren Pfade sind laengst verschuettet oder irgendeine wilde Bergziege hindert am Weiterkommen (Geldgieriege Seminarleiter, Geheimniskraemerei etc.eligionszugehoerigkeiten, lange Wartezeiten etc..)


    Oder ist es eonfach die allgemeine Primitivitaet der heutiegen Menschen die mich daran hindert irgendeine Lehre zu empfangen die mich weiterbringt. warum sitzen die da alle auf ihren goldenen Eiern und warten bis die verschimmelt sind, ja niemand was abgeben es koennte ja jemand sich weiterentwickeln, oder ist es die pure Geldgier?
    Was es auch ist, heutzutage wird zwar behauptet alles waere so einfach zu bekommen, doch so einfach scheint es nicht zu sein. Warum erhielten die damliegen Leute die Lehren einfach so? Und heutzutage gibt es sie nur unter schwierigkeiten und meist garnicht. In Buechern steht meist nur Oberflaechliger Mist. Und den Gurus muss man totschweigend schwoeren ja nicht irgendeine hochgeheime Pranayama Technik weiterzugeben, mit dem man angebich die hoechsten Samadhis erlangen koenne etc. Das geht immer nur ums Geld.
    Aber so ist es nuneinmal im Westen. Ganz ehrlich wer hier im Westen lebt und erwartet, er koenne Tatsaechlig von einem Guru oder sonstwem irgendwelche Geheimen Praktiken lernen dann liegt er falsch. Denn wer hier her kommt ist meist derjeniege der wegen dem Geld kommt, niemand lehrt hier Geheimnisse, die bleiben in China, Tibet, Indien etc.
    Ok vielleicht ist die Ausrichtung auch einfach so, weil die wenigsten wirklich ernsthaft praktizieren wollen, es liegt einfach nicht in den Leuten hier im Westen. Hier will man seine Sicherheit, hoechstens ein Kind obwohl das ist schon zu viel, man will sein Feierabendbier und dann schoen die Hirnschraube festdrehen (TV glotzen). Schoen Fussball und Nackte Damen, schoen dem Nachbarn zeigen wie gross das neue Auto ist und die neue Wegwerfkaffeemaschiene produziert jetzt noch mehr Plastikmuell fuer das doppelte an Geld, toll nech? :)
    Wenn da einer voll aus der Reihe Tanzt, kein Fleisch frisst, kein Alkohol trinkt, minimalistisch lebt und damit auch noch zufrieden ist, lieber ne heile Familie hat, statt 1000 Trennungen, lieber die Wand anstarrt als den Fernseher seine Gesundheit pflegt anstatt zum Arzt zu rennen, und obendrei echt interressiert ist an Erleuchtungslehren, dann muss das ja ein echter Schock sein fuer alle auch fuer die Gurus.
    Ich hatte es schon aufgegeben ueberhaupt noch nach Lehrern zu suchen, denn meiner Meinung nach gibt es im Westen keine, und wenn dann unterrichten sie nur Anfaengerkrams, so lernt man mehr wenn man in sich selber schaut. Aber sollte ich tatsaechlig einen guten Lehrer finden revidiere ich meine Meinung natuerlich!

  • Sanshin:


    Ich hatte es schon aufgegeben ueberhaupt noch nach Lehrern zu suchen, denn meiner Meinung nach gibt es im Westen keine, und wenn dann unterrichten sie nur Anfaengerkrams, so lernt man mehr wenn man in sich selber schaut. Aber sollte ich tatsaechlig einen guten Lehrer finden revidiere ich meine Meinung natuerlich!


    es heißt der Lehrer findet den Schüler wenn der Schüler soweit ist


    Buddha ist der Lehrer aller Buddhisten


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Sanshin:

    Ich hatte es schon aufgegeben ueberhaupt noch nach Lehrern zu suchen, denn meiner Meinung nach gibt es im Westen keine, und wenn dann unterrichten sie nur Anfaengerkrams, so lernt man mehr wenn man in sich selber schaut.


    Wie bist du zu dieser Meinung gekommen? Hast du alle Lehrer im Westen abgeklappert?

  • Sanshin:

    Aber sollte ich tatsaechlig einen guten Lehrer finden revidiere ich meine Meinung natuerlich!


    Gib uns Bescheid, wenn du einen findest!

  • sanshin:

    Zitat

    Anfaengerkrams


    ist die basis. eine bleibende, bis in nibbana. dein intellekt sagt dir vielleicht was anderes, aber der ist ganz unbedeutend "im großen und ganzen".

  • Sanshin:


    Wenn da einer voll aus der Reihe Tanzt, kein Fleisch frisst, kein Alkohol trinkt, minimalistisch lebt und damit auch noch zufrieden ist, lieber ne heile Familie hat, statt 1000 Trennungen, lieber die Wand anstarrt als den Fernseher seine Gesundheit pflegt anstatt zum Arzt zu rennen, und obendrei echt interressiert ist an Erleuchtungslehren, dann muss das ja ein echter Schock sein fuer alle auch fuer die Gurus.


    Das hättest du wohl gern: Was Besonderes zu sein. Dich abzuheben von einer vermeintlich dumpfen Masse von Vollidioten.


    Die frohe Botschaft ist: Keine Sau interessiert es, was du da so mit dir und deinem Leben machst. Du bist völlig unwichtig. Du bist genauso ein kleines, armeseliges Licht wie dein Nachbar und um keinen Deut besser. Du bist auch nur ein Vollpfosten und versuchst eben nur mit anderen Mitteln als der oder als ich, mit dir und deinem Leben klar zu kommen.

  • Elke:

    Du bist auch nur ein Vollpfosten und versuchst eben nur mit anderen Mitteln als der oder als ich, mit dir und deinem Leben klar zu kommen.


    Naja besser ein Vollpfosten der heilsame, als einer der unheilsame Mittel versucht.

  • mukti:
    Elke:

    Du bist auch nur ein Vollpfosten und versuchst eben nur mit anderen Mitteln als der oder als ich, mit dir und deinem Leben klar zu kommen.


    Naja besser ein Vollpfosten der heilsame, als einer der unheilsame Mittel versucht.



    Inwieweit seine hier im Forum verbreiteten Gedankengänge und die damit verbunden Gefühle heilsam sind für ihn und seine Mitmenschen könnte hinterfragt werden.

  • Namaste!


    Vorab: Ich fasse Elke's Beitrag mit einem breiten Grinsen auf, denn irgendwie ist die Wahrheit darin nicht von der Hand zu weisen.
    Natürlich ist sie subjektiv verletzend, aber objektiv - heilsam aufgefasst - treffend.


    Hallo Sanshin,


    Die "paar Blumen" sehe ich synonym für das Mitschleppen, Anhaften an alte Vorstellungen.
    Deine anderen Gleichnisse deuten daraufhin, dass Du Dir gern selbst jede traditionelle Richtung madig machst um eine Rechtfertigung zu erhalten - für Dich selbst zu legitimieren - weshalb es in Ordnung ist einen Mischmasch zu kreieren anstatt einen bewährten Weg aufzunehmen.


    Deine Argumente mögen für Dich deshalb plausibel klingen...
    aber wie sagte R. A. Wilson doch so treffend, nachdem er den eigenen Geist in "Denker" und "Beweisführer" unterteilt hat:
    "Was der Denker denkt, [genau] das wird der Beweisführer [auch] beweisen!"


    Sanshin:

    Oder ist es eonfach die allgemeine Primitivitaet der heutiegen Menschen die mich daran hindert irgendeine Lehre zu empfangen die mich weiterbringt. warum sitzen die da alle auf ihren goldenen Eiern und warten bis die verschimmelt sind, ja niemand was abgeben es koennte ja jemand sich weiterentwickeln, oder ist es die pure Geldgier?
    Was es auch ist, heutzutage wird zwar behauptet alles waere so einfach zu bekommen, doch so einfach scheint es nicht zu sein. Warum erhielten die damliegen Leute die Lehren einfach so? Und heutzutage gibt es sie nur unter schwierigkeiten und meist garnicht. In Buechern steht meist nur Oberflaechliger Mist. Und den Gurus muss man totschweigend schwoeren ja nicht irgendeine hochgeheime Pranayama Technik weiterzugeben, mit dem man angebich die hoechsten Samadhis erlangen koenne etc. Das geht immer nur ums Geld.
    Aber so ist es nuneinmal im Westen. Ganz ehrlich wer hier im Westen lebt und erwartet, er koenne Tatsaechlig von einem Guru oder sonstwem irgendwelche Geheimen Praktiken lernen dann liegt er falsch. Denn wer hier her kommt ist meist derjeniege der wegen dem Geld kommt, niemand lehrt hier Geheimnisse, die bleiben in China, Tibet, Indien etc.
    Ok vielleicht ist die Ausrichtung auch einfach so, weil die wenigsten wirklich ernsthaft praktizieren wollen, es liegt einfach nicht in den Leuten hier im Westen. Hier will man seine Sicherheit, hoechstens ein Kind obwohl das ist schon zu viel, man will sein Feierabendbier und dann schoen die Hirnschraube festdrehen (TV glotzen). Schoen Fussball und Nackte Damen, schoen dem Nachbarn zeigen wie gross das neue Auto ist und die neue Wegwerfkaffeemaschiene produziert jetzt noch mehr Plastikmuell fuer das doppelte an Geld, toll nech? :)
    Wenn da einer voll aus der Reihe Tanzt, kein Fleisch frisst, kein Alkohol trinkt, minimalistisch lebt und damit auch noch zufrieden ist, lieber ne heile Familie hat, statt 1000 Trennungen, lieber die Wand anstarrt als den Fernseher seine Gesundheit pflegt anstatt zum Arzt zu rennen, und obendrei echt interressiert ist an Erleuchtungslehren, dann muss das ja ein echter Schock sein fuer alle auch fuer die Gurus.
    Ich hatte es schon aufgegeben ueberhaupt noch nach Lehrern zu suchen, denn meiner Meinung nach gibt es im Westen keine, und wenn dann unterrichten sie nur Anfaengerkrams, so lernt man mehr wenn man in sich selber schaut. Aber sollte ich tatsaechlig einen guten Lehrer finden revidiere ich meine Meinung natuerlich!


    Wenn Du das, was man hierzulande auf sich nehmen muss, um "an die höheren Lehren des tibetischen Buddhismus ranzukommen" schon "schwierig" oder "teuer" nennst, dann schau Dir mal an, was Menschen wie die Tibeter Marpa oder Milarepa auf sich genommen haben, um an diese Lehren ranzukommen!


    Gerade bei diesen Lehren geht es auch darum, sie unverfälscht zu erhalten und weiterzuüberliefern - das wurde seit jeher mündlich von Meister zu Schüler übertragen, und Meister und Schüler kannten einander durch jahre-, jahrzehntelange gemeinsame Übung und Lebenspraxis.
    Warum sollte man derartige Lehren leichtfertig zugänglich machen und sie so der Gefahr preisgeben, dass sie verfälscht, vereinfacht und verhunzt werden?


    Und wieso müssen es dann ausgerechnet diese "Geheimlehren" sein?


    Wie ein Vorschreiben schon fragte: "Willst Du Dich damit "von der Masse" abheben?"


    Es gibt, wie gesagt, einfachere Lehren, die sich leicht in alle möglichen Glaubensvorstellungen integrieren lassen; aber dazu gehören eben die meisten Übungen des tibetischen Buddhismus nicht.


    Der Dalai Lama stellt ja auch so einige einfache Praktiken vor, die man auch üben kann, wenn man kein Buddhist ist - keine Zuflucht zu den Drei Juwelen genommen hat.
    Wieso reicht Dir das nicht?.... Solltest Du Dich vielleicht auch mal selbst fragen!


    Geht es Dir wirklich ums spirituelle Weiterkommen, oder ist da ein "spiritueller Materialismus" latent am wirken?


    < gasshô >


    Benkei


    Namu kie Butsu, Namu kie Hô, Namu kie So

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Ja, das kann man machen. Man könnte es vielleicht den Weg des echten Mystikers nennen. Dabei kommt es darauf an, dass man nicht alles durchmixt und dann anderen wieder vorkaut, sondern dass man tatsächlich einen eigenen tragbaren und gangbaren Weg manifestiert. Das Ergebnis davon muss nicht, kann aber dann auch für andere was taugen die vielleicht mit dem gleichen Weg gut zurecht kommen.


    Das Problem bei so einem Weg ist, dass wenn man keine Vorbilder und Gefährten auf die Weg hat, dass es 1. teilweise sehr einsam werden kann und 2. einem oft eine Rückmeldung fehlt, falls man sich im Kreis dreht oder sich verrannt hat.


    Auch wenn man sich zu sehr aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig nimmt, kann man Gefahr laufen, dass man sich überall das Bequemste rausfisht und so nie ans Eingemachte kommt.


    So oder so ist der Weg beschwerlicher und ja nach Charakter ständig mit Zweifeln versehen weil man nicht weiss, wie eine erfolgreich absolvierte Stufe aussehen könnte.

  • Sanshin:


    Ist auch im Theravada genau das gleiche. ZB Thailand.. Ganz oben der Koenig, dann die Moenche und dann erst das Volk.


    Nein.
    1. Buddha
    2. Mönche
    3. König und familie
    4. Das Volk

  • meine 2 cents:


    eine von beiden wegen gehen und nicht beide gemeinsam. gerade das christentum beisst sich extrem mit anderen religionen und spirituellen wegen.
    ich hab das schonmal experimentell probiert: ist in die hose gegangen.


    "gott", also YHWE, der jüdische wüstenspirit, duldet einfach keine anderen praktiken und götter/spirits neben sich.


    und einen brahman, dharmadhatu oder westlich genannten "pantheistischen gott" existiert nicht im judentum und eigtl. auch nicht bei jesus. man kann das da hinein interpretieren, aber die offiziellen kirchen machen das alle nicht.
    das macht nämlich auch keinen sinn. das judentum/christentum/islam ist eine primitive wüstenreligion, die eher auf der stufe von schamanischen-magischen ritualen basiert. der manische fokus auf einen einzigen spirit/gott, aus dem dann ein monotheismus wurde, ist nur ein schicksal der menschheit und hatte in meinen einen ganz anderen zweck als weisheit zu vermitteln.


    also nochmal: jüdischer monotheismus ist kein pantheismus, und ist deshalb per se auch nicht mystisch. die mystiker in diesen religionen haben und hatten es IMMER schwer, weil ihre ursprüngliche religion nicht auf so hohe weisheit ausgelegt ist.
    in meinen augen bindet man sich ein mächtigen stein ans bein, wenn man christlicher mystiker werden will. (wie gesagt, das ist meine erfahrung)


    im gegensatz dazu gibt es bspw. den tantrischen buddhismus der absolut NUR auf mystik ausgelegt ist. hier verhält es sich sogar eher andersherum, dass die mystik für die allgemeinheit gar nicht auszuhalten ist, weswegen vereinzelte schulen diese techniken sehr stark vereinfachen gar profanisieren. trotzdem gut, weil die tendenz immer in richtung mystik und hohe weisheit geht und nicht entgegengesetzt, wie bei den jüdischen traditionen.


    (echte jüdische mystik würde ich eher nur im bereich der starken ritual-magie ansiedeln. dafür haben die juden ja den packt mit JHWE geschlossen. als nicht-jude aber völlig unmöglich zu praktizieren.)

  • raterz:

    meine 2 cents:


    eine von beiden wegen gehen und nicht beide gemeinsam. gerade das christentum beisst sich extrem mit anderen religionen und spirituellen wegen.
    ich hab das schonmal experimentell probiert: ist in die hose gegangen.


    "gott", also YHWE, der jüdische wüstenspirit, duldet einfach keine anderen praktiken und götter/spirits neben sich.


    Der heißt nicht "YHWE" sondern "YHWH". Und das Wesen ist kein "jüdischer Wüstenspirit".


    Nur weil das bei dir nicht funktioniert hat, muss das ja nicht zwingend auch bei dem Threadersteller so sein...er hat ja schon einen gewissen Durchblick.



    Zitat

    das judentum/christentum/islam ist eine primitive wüstenreligion, die eher auf der stufe von schamanischen-magischen ritualen basiert.


    Klar doch. Schon mal aufgefallen, dass die Thora und der Koran explizit GEGEN Magie sind? Noch nicht Amulette sind da erlaubt. Wie kann es dann auf magischen Ritualen basieren?



    Zitat

    also nochmal: jüdischer monotheismus ist kein pantheismus, und ist deshalb per se auch nicht mystisch.


    Das ist eine unsinnige Aussage, da "Mystik" nicht per se pantheistisch ist.



    Zitat

    (echte jüdische mystik würde ich eher nur im bereich der starken ritual-magie ansiedeln. dafür haben die juden ja den packt mit JHWE geschlossen. als nicht-jude aber völlig unmöglich zu praktizieren.)


    Das ist auch Quatsch - es gab in der Vergangenheit massenhaft Nicht-Juden, die in die Mystik "der Juden" eingetaucht sind, allen voran in die Kabbala. Mystik ist nicht an Herkunft und Religionsgemeinschaft gebunden.

  • IkkyuSan:

    Nur weil das bei dir nicht funktioniert hat, muss das ja nicht zwingend auch bei dem Threadersteller so sein...er hat ja schon einen gewissen Durchblick.


    Stimme Dir zu


    Zitat

    Klar doch. Schon mal aufgefallen, dass die Thora und der Koran explizit GEGEN Magie sind? Noch nicht Amulette sind da erlaubt. Wie kann es dann auf magischen Ritualen basieren?


    Das muss aber nichts heissen. In der Magie ist es oft so, dass die vordergründig heftigsten Nutzer magischer Techniken Magie im Aussen bekämpfen, um sich erstens die Konkurrenz vom Leib zu halten und zweitens ihre eigene Anwendung der Ritualmagie zu verschleiern. Zumindest kann man je nach Auffassung von "Magie" davon sprechen, dass jedes Ritual eine Form von Magie darstellt.


    Zitat

    ...es gab in der Vergangenheit massenhaft Nicht-Juden, die in die Mystik "der Juden" eingetaucht sind, allen voran in die Kabbala. Mystik ist nicht an Herkunft und Religionsgemeinschaft gebunden.


    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Mystik ausdrücklich etwas ist, das Religion transzendiert und den gemeinsamen Kern aller Spiritualität offen legt.


    Und in der Tat: vermutlich ist die Kabbala die in der Esoterik weltweit am meisten ausserhalb der ummantelnden Religion praktizierte Mystik. Zumindest in irgend einer Form wie Zahlenmagie, heilige Geometrie usw. usf.


    kilaya

  • Hallo kilaya,


    Zitat

    Das muss aber nichts heissen. In der Magie ist es oft so, dass die vordergründig heftigsten Nutzer magischer Techniken Magie im Aussen bekämpfen, um sich erstens die Konkurrenz vom Leib zu halten und zweitens ihre eigene Anwendung der Ritualmagie zu verschleiern. Zumindest kann man je nach Auffassung von "Magie" davon sprechen, dass jedes Ritual eine Form von Magie darstellt.


    Ja. Ein Ritual ist ein magischer Akt. Auch innerhalb der Religion. Es bezog sich eher auf den abwertenden Ton von Raterz - denn weder Judentum/Islam/Christentum sind aus der Magie heraus entstanden...dass kann man ja beim Daoismus vielleicht gelten lassen...aber bei diesen nicht, alleine schon Buch Moses macht dies deutlich.



    Zitat

    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Mystik ausdrücklich etwas ist, das Religion transzendiert und den gemeinsamen Kern aller Spiritualität offen legt.


    Sicher, das wäre dann die Steigerung :D


    Darum gibt es keinen "ausschließlichen" Zugang zur Mystik. Und man kann sicherlich mehrere Spuren fahren, siehe Ramakrishna.


    Zitat

    Und in der Tat: vermutlich ist die Kabbala die in der Esoterik weltweit am meisten ausserhalb der ummantelnden Religion praktizierte Mystik. Zumindest in irgend einer Form wie Zahlenmagie, heilige Geometrie usw. usf.


    Ja. Darum ist es ja auch Unsinn, was RaterZ verzapft. Das hat überhaupt nichts mit "Ausschließlichkeit" zu tun...so etwas findet man höchstens in der Dogmatik und im Talmud...keine Bereiche, die den Mystiker interessieren.

  • das ist kein blödsinn, sondern meine erfahrung (und auch die von anderen). ich verbitte mir diesen abfällgigen ton. ich versuche hier meine meinung mit argumenten darzulegen. wenn du diskutieren willst, dann bitte in einem freundlichen ton, ansonsten ignoriere ich dies.


    die jüdisch-christlichen spirits/energien sind in meinen augen nicht kompatibel. und das mag vielleicht den eingefleischten mystiker nicht interessieren, aber die bekommen auch von den eigenen spirits dann auf den deckel. das sehe ich bei mystischen christen, dass diese von christlichen spirits attackiert werden. gibt sogar prominente beispiele: pater pio klagte, dass er jede nacht(!) von heftigsten albträumen heimgesucht wurde.


    und mystik ist nur ein ausdruck für die verborgene seite der wirklichkeit. also die ganzen anderen belebten, dimensionen, die hier auf die materielle ebene einwirken. deshalb ist der varjayana mystisch im gegensatz zum theravada - er arbeitet ganz direkt mit diesen ebenen.
    und magier übrigens auch. deshalb ist mystik und magie das selbe.


    und wenn die grundlage jeder religion eigtl. die mystik ist, dann eben auch der magie. wer den juden ihre magischen fähigkeiten abschreibt, sollte sich das mal genauer ansehen, was die machen.


    ..klar die juden und christen sind alle gegen magie. das ist volksverblödung. ;)
    im geheimen praktizieren sie mächtige magie und vernichten damit ihre spirituellen und materiellen feinde.


    spirituelle feinde sind die systeme der heiden, also pantheisten, buddhisten, hinduisten etc.
    deshalb wiederhole ich mich noch einmal: gerade mystisch gesehen sind diese systeme nicht kompatibel. aber wer denkt, es ist möglich, kann es ja gerne probieren. ich hab es ja auch getan, weil ich es nicht geglaubt habe ;)

  • Elke:
    raterz:


    ..klar die juden und christen sind alle gegen magie. das ist volksverblödung. ;)
    im geheimen praktizieren sie mächtige magie und vernichten damit ihre spirituellen und materiellen feinde.


    spirituelle feinde sind die systeme der heiden, also pantheisten, buddhisten, hinduisten etc.


    Sorry, aber sowas kann doch keiner ernst nehmen?!?!


    Wieso? Weil Du damit keine Erfahrung hast?


    Ein Unterschied zwischen buddhistischer und sonstiger Magie/Mystik ist aus meiner Sicht das Wissen um die Leerheit des eigenen Tuns, das im buddistischen Tantra stehts zugunde liegen sollte (Mitgefühl haben auch andere). Letztlich hängt bei weltlicher (buddhistisch gesehen "niederer") Magie aber ganz viel davon ab, wer sie ausübt, sprich welche Fähigkeiten die Person hat, die die Rituale ausführt.

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra: