Laienfrage Politik und Buddhismus

    • Offizieller Beitrag

    Also es bedeutet einfach Zustimmung so wie in " :like: "


    Es ist ein Terminus Technicus aus dem Hip Hop Jargon:

      Word (oder auch: „Wort drauf“) – dies ist entweder eine Kurzform für „Ich schwöre“, wenn man eine eigene Aussage damit abschließt, oder eine Zustimmung oder ein Beipflichten, wenn ein anderer eine Aussage damit kommentiert. Oft auch „Word Up“ (z. B.: „Word up dog!“ – „Genau Alter!“ oder „Word Is Bond [Son]“). Als Frage betont am Ende einer eigenen Aussage auch die Bitte um Zustimmung
      Hip-Hop-Jargon


    Ich nehme an, dass "wörd" da einfach nur eine Eindeutschung ist (da wäre ja "Wort" eher passend) sondern das da der deutsch-türkische Kiez Ausdruck "Ich schwör" mit eingeflossen ist, das wiederum eine Eindeutschung des türkisch/arabischen "Wallah" ist.

  • pamokkha:

    Bird is the wörd


    Oh Nein! :lol::rofl:


    Dieser Ohrwurm - er ist wieder da!!! :rofl:

    Wir sind das, was wir denken.
    Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
    Sprich und handle mit heilsamer Gesinnung
    Und Glück wird dir folgen
    Gleich deinem unteilbaren Schatten.

  • Vielen Dank für die Aufklärung, sehr lieb von euch. Wobei jetzt muss ich leider ein "neues" Thema in den Beitrag bringen - ich bin ein alter Mann und es fällt mir echt zunehmend schwer zu verstehen, was die Menschen sprechen. In den Medien wird mehr und mehr vorwiegend englische Wörter verwendet, sogar in der Politik, und von der Jugend sowieso. Ich fühle mich einerseits damit überfordert und es ärgert mich sogar, warum müssen Nachrichten News heißen? Warum ist die Hauptabendzeit im Fernsehen jetzt die Primetime? Ähm, das waren ja die leichten Übungen, aber mittlerweile verstehe ich nicht mehr alle Wörter, weil meine Schulzeit schon ein wenig her ist und ich "verurteile" die Verunglimpfung der Deutschen Sprache, warum denken alle, dass wenn es Englisch ist besser klingt, hat das mit Veramerikanisierung zu tun, weil Amerika steuert ja Europa.


    Die Jugendlichen verstehe ich oft gar nicht mehr, ich hab sogar länger gebraucht um so was einfaches wie chillen zu verstehen, oder ich habe auch Probleme mit der Digitalisierung, das geht mir zu schnell - ich hab kein Handy mit Internet, ich kann telefonieren, für das ist es ja gebaut worden, ich brauche auch nicht 100 Fernsehprogramme wo früher 2 Programme mehr Qualität hatten. Letztens hat mir eine 70jährige Freundin geschrieben, ja sie habe meine Nachricht auf Whats up bekommen - ich hab dann zurückgeschrieben, was ist bitte Whats up? Weiß ich zwar immer noch nicht, will ich auch gar nicht wissen - ein Nachrichtendienst, wo man alles mögliche machen kann. Daher rennen ja auch alle Leute nur mehr mit diesen Dingern rum, man nehme all diesen Leuten ihre Spielzeuge weg und bitte sie dass sie mal in einem Raum gehen, wo genau Nichts ist und sie dürfen auch nichts mitnehmen. Ich bin überzeugt, viele werden Angst bekommen, die halten die Ruhe nicht aus, Buddhisten natürlich schon, aber Normalbürger nicht, Stille macht denen Angst, mir nicht, mich macht der hochgelobte Fortschritt Angst.


    Ich mag übrigens Russland mehr als Amerika, das nur so "off Topic" - russische Wörter finden allerdings nicht in unsere Sprache, vermutlich zu schwer...


    Ich habe jetzt einige Jahre nicht fern gesehen, letztens hab ich mir gedacht, ein europäischer Film, hab ich früher gerne gesehen, weil halt irgendwie nicht ganz verblödend, aber zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass mein geistiger Intellekt nicht ausgereicht hat um dem Film zu folgen, also der Handlunge, weil da liefen mindestens 7 Parallelgeschichten - ich war überfordert.


    Genauso überfordert, wenn ich vor einer Kühlvitrine stehe und da stehen 100 verschiedene Joghurts, auch das überfordert mich, weil in meiner Kindheit gab es genau 2. Ein normales und eines mit Erdbeergeschmack.


    Was ich sagen will ist einfach, dass genau diese Dinge über die ich hier schrieb, wobei irgendwie schwant mir, dass ich genau das schon mal geschrieben habe, aber egal "gute" Dinge kann man nicht oft genug lesen.


    Gut, ich habe fertig, LG Son


  • Danke für das Aufgreifen dieses Themas. Ich hatte am selben Tag wie du, ohne diesen Thread hier gesehen zu haben, in einem anderen Thread dies gepostet:


    Elke:

    Warum schweigt Aung San Suu Kyi?


    "Die UN haben deutliche Kritik am Vorgehen gegen die muslimische Minderheit in Myanmar formuliert. Die Regierung von Aung San Suu Kyi müsse die Militäraktionen stoppen."


    UN-Kommissar sieht "ethnische Säuberungen" in Myanmar


    Ich bin enttäuscht vom Verhalten der Friedensnobelpreisträgerin.


    Ansonsten denke ich, dass viele Reaktionen hier anders ausgefallen wären, wäre eine buddhistische Minderheit von Muslimen oder sonstwem vertrieben worden.

  • Der Konflikt in Myanmar erinnert ein wenig an die lange kriegerische Auseinandersetzung in Sri Lanka zwischen den buddhistischen Singhalesen und den hinduistischen Termilen.
    Es scheint so, als ob Fundamentalismus sich in jeder Religion breit machen kann.
    Aung San Suu Kyi hat nächste Woche eine Erklärung angekündigt. Angeblich sei das der Grund gewesen warum sie nicht zur UNO Vollversammlung gekommen ist.

  • Sherab Yönten:

    Der Konflikt in Myanmar erinnert ein wenig an die lange kriegerische Auseinandersetzung in Sri Lanka zwischen den buddhistischen Singhalesen und den hinduistischen Termilen.


    Ist vielleicht Wortklauberei, jedoch:


    Termilen gibt's nicht. :) Tamilen heißt diese Ethnie.

    Wir sind das, was wir denken.
    Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
    Sprich und handle mit heilsamer Gesinnung
    Und Glück wird dir folgen
    Gleich deinem unteilbaren Schatten.

  • Ayudha:
    Sherab Yönten:

    Der Konflikt in Myanmar erinnert ein wenig an die lange kriegerische Auseinandersetzung in Sri Lanka zwischen den buddhistischen Singhalesen und den hinduistischen Termilen.


    Ist vielleicht Wortklauberei, jedoch:


    Termilen gibt's nicht. :) Tamilen heißt diese Ethnie.



    DANKE für die Korrektur... :)


  • Danke fürs Anerkennen {-.-}

    Wir sind das, was wir denken.
    Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
    Sprich und handle mit heilsamer Gesinnung
    Und Glück wird dir folgen
    Gleich deinem unteilbaren Schatten.

  • Mein Gedanke, der nervt mich jedes Mal wenn ich hier über Myanmar lese im Zusammenhang mit Sri Lanka. Myanmar kann nicht darauf hoffen das es einen Zunami gibt der das Problem wegspült. Ist euch aufgefallen das es nach dem Zunami keinen Konflikt mit den Tamilen mehr gibt? Wie jede Terrorgruppe muss erst mal Öffentlichkeit hergestellt werden und da gibt es dann ein Rennen wer zuerst das Mitleid der Welt erregt. Meine Geduld mit dem Islam ist nicht mehr vorhanden. Solange der mir nicht beweist das er nicht alle Menschen zu ihrem Glauben bekehren, zwingen wollen wird sich daran auch nichts ändern.

  • Heute erreichte mich eine Rundmail des von mir sehr geschätzten Franz Johannes Litsch, die ich euch hier zur Kenntnis geben möchte. Ich möchte sie nicht direkt kommentieren; ich habe mich jedoch selbst mit den historischen Ursachen dieses ethnischen Konfliktes beschäftigt und möchte dazu eine Anmerkung machen. In dieser (den historischen Hintergrund betreffenden) Hinsicht weist der Konflikt tatsächlich große Ähnlichkeit mit dem in Sri Lanka auf: ganz wesentlich verantwortlich für deren Entstehung ist die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien. Ich will hier nicht näher darauf eingehen - nur auf den offenbar weitgehend unbekannten Fakt verweisen, dass die blutigen ethnischen Auseinandersetzungen in der Arakan-Provinz bereits 1942 begannen. Die Japaner hatten die britischen Kolonialherren aus Burma vertrieben und wurden von vielen burmesischen Nationalisten als Befreier begrüßt - zumindest fanden sie willige Kollaborateure. Die Rohingya, deren 'Einwanderung' als billige Arbeitskräfte von den Briten betrieben worden war, boten sich als Loyalisten an und wurden von den Briten bewaffnet (die berüchtigte 'V-Force'). Die Rohingya 'bekämpften' damit anstatt der japanischen Truppen allerdings vorwiegend die buddhistische (gegenüber den britischen Kolonialherren 'illoyale') Bevölkerung der Provinz Arakan. Eine Terrortruppe, vom britischen Hauptquartier in Dehli bewaffnet und bezahlt. Geschätzte 50.000 Zivilisten sollen den durch Rohingya verübten Massakern an Arakanesen zum Opfer gefallen sein. Nach dem Krieg, als sich der dauerhafte Rückzug der Briten abzeichnete (Burma wurde 1948 souverän) gab es unter den Rohingya eine separatistische Bewegung, die das nördliche Arakan abspalten und an Pakistan (dessen östlicher Landesteil damals Bangladesch war) anschließen wollte - Pakistan zeigte allerdings kein Interesse. Darauf wurde 1947(!) die Mujahid Party gegründet - eine Jihad-Organisation mit dem Ziel eines autonomen muslimischen Staates im nördlichen Arakan und Vorläufer der heute aktiven Terrororganisation 'Arakan Rohingya Salvation Army'. Das soll selbstverständlich nichts entschuldigen - aber es macht vielleicht verständlich, warum Rohingya bei buddhistischen Burmesen weniger beliebt sind als derzeit in den westlichen Medien.


    Was mir persönlich seit einigen Jahren deutlich auffällt, ist das Interesse westlicher (und natürlich auch nahöstlicher) Medien an diesem speziellen Konflikt, während die Verfolgung und Unterdrückung der buddhistischen Minorität (insbesondere die Massaker zwischen 1980 und 1993) auf der anderen Seite der Grenze, in den Chittagong Hill Tracts von Bangladesch, der öffentlichen Aufmerksamkeit weitestgehend entging. Da fehlte wohl die Lobby ... Das soll selbstredend kein Aufrechnen sein - nur ein Verweis auf selektive Wahrnehmung.


    Doch nun zur Mail von Franz-Johannes, der ich - wie schon geschrieben - nichts weiter hinzufügen möchte.




    Liebe Freunde,


    schon seit einigen Jahren - seit Ende August 2017 nun massiv - berichten Nachrichten-Medien eindringlich und dramatisch über die gewaltsame Vertreibung der moslemischen Minderheit der Rohingya aus der burmesischen Grenzprovinz Rakhine (auch Arakan genannt) durch die Armee Myanmars (Burmas). Fast immer wird dabei betont, dass auch Teile der buddhistischen Bevölkerung sowie buddhistische Mönche sich daran in Wort und Tat beteiligen. Dass die Buddhisten dieser Region jedoch vor den Angriffen der islamischen Terrororganisation „Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA) in die andere Richtung fliehen, wird hierbei nicht erwähnt. Besonders scharf wird inzwischen die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wegen ihres (angeblichen) Schweigens zu den Vorgängen angeprangert und bereits die Aberkennung ihres begannen Nobelpreises gefordert. (Gegenüber dem Friedensnobelpreisträger und US-Präsidenten User19823ck Obama, der während seiner gesamten 8-jährigen Amtszeit ständig mehrere Kriege führte, eine Vielzahl von Menschen durch ferngelenkte Drohnen töten und das Folterlager Guantanamo, entgegen seinem Wahlversprechen, weiter bestehen ließ, wurde diese Forderung nie erhoben!)


    Ohne Zweifel gibt es in Burma (und in anderen asiatischen Ländern) auf buddhistischer Seite seit einigen Jahren einige inzwischen sehr einflussreich gewordene Mönche, die eine unakzeptable, hasserfüllte rassistische Hetze und pauschale Demagogie gegen sämtliche Moslems betreiben. (Solche Leute haben wir aber auch massenhaft in Deutschland, auch unter Christen und leider auch unter Buddhisten und sogar im Dachverband, der DBU. Wir schauen aber geflissentlich weg). Dass die Mehrheit der burmesischen Bevölkerung und die Mehrheit des burmesischen Mönch- und Nonnen-Sangha dem aber nicht folgen, dass sich die nationale Sangha-Leitung und eine Vielzahl von prominenten Mönchen, Dhamma- und Vipassana-Lehrern davon ausdrücklich distanziert haben, wird in der weltweiten Berichterstattung und insbesondere im Westen mit keinem Wort erwähnt. Auch in unseren Medien herrscht so pauschale einseitige Verurteilung. Ja, es muss gesagt werden, dass die Vorgänge in Myanmar und Bangladesh in den westlichen und insb. deutschen Medien auf eine geradezu extrem einseitige, verfälschende und den Buddhismus pauschal diffamierende Weise dargestellt werden.


    Während es in der westlichen Welt seit 20 Jahren ständig zu schlimmsten mörderischen Terrorangriffen gegen unschuldige Menschen durch islamistische Fundamentalisten kommt und die Medien seit dem 11.9.2001, was Religion betrifft, nur noch das Thema Islam, Islam, Islam kennen und hier seither pausenlos über die Integrierbarkeit des Islam in die aufgeklärte westliche Kultur und Gesellschaft gestritten wird, wird eine Auseinandersetzung über genau dieselbe Problematik den buddhistischen Ländern und Menschen Asiens nicht zugestanden und nun ein ausgesprochen scheinheiliger Betroffenheits- und Solidaritäts-Medienhype gegenüber den sehr, sehr weit entfernten Flüchtlingen zelebriert. Zugleich ertrinken täglich vor den Mittelmeerküsten Europas Hunderte bis Tausende Flüchtlinge, vegetieren Millionen Syrer und Iraker in türkischen, arabischen und afrikanischen Flüchtlingslagern vor sich hin, Menschen in großer Not, die Europa nicht haben will. Und „Abschiebung“ ist längst zum liebsten Wort vieler Deutscher geworden. Was für eine schamlose Doppelmoral.


    Auch ist nichts davon zu hören, dass die seit Jahren zunehmenden Spannungen zwischen Moslems und Buddhisten in ganz Asien mit der barbarischen Zerstörung der einzigartigen historischen Buddhafiguren, Mönchshöhlen und Wandmalereien von Bamiyan in Afghanistan und von Tausenden „griechischen“ Buddhafiguren im Nationalmuseum von Kabul durch die (von Saudi-Arabien finanzierten und gesteuerten) Taliban begonnen haben. Auch nichts davon, dass Al Quaida schon seit Jahren terroristische Aktivitäten in Burma und anderen buddhistischen Ländern plant, dass in zahlreichen islamischen Ländern Asiens seit langem fanatische und hasserfüllte Demonstrationen mit dem Verbrennen von Bildern und Fahnen gegen Burma, Aung San Suu Kyu und den Buddhismus stattfinden. Auch nichts davon, dass die Minderheit der ca. 1 Million Theravada-Buddhisten in Bangladesh (wohl die älteste buddhistische Sangha der Welt) schon seit der Unabhängigkeit des Landes aufs schwerste unter der Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung durch die moslemische Mehrheit und Regierung zu leiden hat und vor ihrer Auslöschung steht. Siehe dazu: http://www.buddhanetz.org (Aktuelles) und http://paritosh-chakma.blogspo…-erupted-in-protests.html


    Die Hintergründe und Ursachen für die derzeitige, zweifelslos furchtbare und für Praktizierende der Lehre des Buddha nicht zu rechtfertigende, antimuslimische Propaganda und Hetze mit zahlreichen schlimmen Gewaltereignissen von buddhistischer Seite gegenüber Menschen anderer Ethnie und Religion habe ich versucht, bereits vor ein paar Jahren in einem Aufsatz unter dem Titel „Burma im Zwiespalt - zwischen Demokratie und Nationalismus“ aufzuzeigen. Er wurde im September 2013 in der Zeitschrift „Ursache und Wirkung“ abgedruckt und ist auch auf meiner Internet-Homepage zu finden: http://www.buddhanetz.org/aktuell/zwiespalt.pdf.


    Dass die Probleme und Ereignisse jedoch weit komplexer und weniger einseitig verursacht sind, sollen nachfolgend nochmal drei, für ihre Unparteilichkeit (was Islam und Buddhismus betrifft) verlässliche Quellen zeigen. Hier ein aktuelles Radiointerview des Deutschlandfunks mit dem Asienexperten und evangelischen Theologen Hans Bernd Zöllner aus Hamburg (er lebt seit vielen Jahren in Burma). „Die Buddhisten haben Angst, von Muslimen verdrängt zu werden" http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=395675

    Zum anderen zwei Beiträge des Völkerkundlers und Journalisten Peter Mühlbauer vom 9.9.2017 aus der seit Jahren von Vielen für ihre gründlich recherchierten Hintergrundberichte sehr geschätzten Nachrichten-Plattform Telepolis (Heise-Verlag) mit dem Titel: „Aung San Suu Kyi kritisiert ‚Fake News‘ über Konflikt in Rakhine“ https://www.heise.de/tp/featur…t-in-Rakhine-3825685.html

    Der Beitrag zeigt auf, wie sehr hinter diesen Unruhen - wie in so vielen anderen Fällen, die mit dem Islam zu tun haben - die weltweiten Machenschaften des radikalfundamentalistischen (wahhabitischen) Islamismus Saudi-Arabiens zu finden sind und wie hierbei mit erfundenen und gefälschten Bildern und Nachrichten (fake news) weltweit Hass und Hetze gegen Buddhisten und Burmesen geschürt wird. Des weiteren der Beitrag: „Wird-Rakhine-der-neue-Kosovo“, der aufzeigt, wie in den Vorgängen in Myanmar eine Strategie wiederzuerkennen ist, die bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das einstige Jugoslawien in seiner staatlichen Einheit zerstörte und viele Tausende Tote kostete (auch hier zog vor allem Saudi-Arabien die Fäden): https://www.heise.de/tp/featur…-neue-Kosovo-3827286.html

    Aber da gibt es noch weitere, sehr gut verstecke, bzw. verschwiegene Strippenzieher im Hintergrund. Der obigen Beitrag nennt den weltweit reichsten und gewissenlosesten US-Börsen-Spekulanten George Soros. Er ist aber nur eine Seite davon. Tatsächlich geht es bei dem ganzen Geschehen um den großen Konkurrenzkampf oder ökonomischen Krieg, der schon lange das globale Weltgeschehen am stärksten prägt, nämlich den Kampf zwischen den USA und China um den Zugriff auf die derzeit wichtigsten Rohstoffe und Energieträger: Erdöl und Erdgas. Eben diese beiden „Bodenschätze“ sind seit über 100 Jahren die wichtigsten und fatalsten Ursachen fast aller Kriege und Weltkriege. Und von Erdöl und Erdgas (und anderen Kohlenwasserstoffen) hat Burma vor seinen Küsten sehr viel, bisher kaum ausgebeutet (und das in Zeiten, wo beides zu Ende geht). Und so hat China in genau jener Region, um die es derzeit geht, bereits mächtig investiert und Pipelines nach China verlegen lassen, um diese Schätze auszubeuten. Mit diesen kann China auch seinen Öltransport aus den arabischen Ländern nach China um ein Vielfaches an Entfernung verkürzen. Und schließlich soll bei der Stadt Kyaukphyu – exakt der Hauptstadt des Rakhine-Gebietes – die mächtigste industrielle Sonderzone Myanmars, ja, eine der bedeutendsten ganz Südostasiens entstehen. Siehe Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Kyaukpyu

    Dasselbe Zugriffs-Interesse auf diese Reichtümer haben aber auch mächtige US-amerikanische Energie-Konzerne und Investoren wie z.B. George Soros (möglicherweise auch Saudi-Arabien dessen Ölreichtum zu Ende geht). Soros ist die Person, die schon seit vielen Jahren von der Verfolgung der Rohingya in Burma spricht und seit langer Zeit großes Interesse an „Veränderungen in Burma“ bekundet. Von ihm stammt auch der in diesem Zusammenhang inzwischen stereotyp wiederholte Satz, dass es sich bei den Rohingya um „die am meisten verfolgte Minderheit der Welt“ handele (was eine krasse Blindheit darstellt), Vor kurzem sprach er sogar vom „Holocaust“ an den Rohingya. Und Soros ist einer der mächtigsten Medienmogule und Meinungsmacher der westlichen Welt. Der folgende Beitrag aus der Internet-Tageszeitung „International Tech Times“ deckt diese letztlich wichtigsten Hintergründe der Sache klar auf. http://www.epochtimes.de/china…-in-myanmar-a2212852.html

    Über all das hinaus werden die Vorgänge in Myanmar nun aber auch von interessierter Seite in Deutschland gezielt dazu benutzt, um den Buddhismus pauschal auf grobe Weise zu diffamieren. Hierbei tut sich schon seit Jahren der Berliner Religionswissenschaftler Hartmut Zinser, Professor am Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin besonders hervor. Ihm (wie auch dem Münchner evangelischen Theologie-Professor Friedrich Wilhelm Graf) dienen die Ereignisse dazu, seine (ihre) schon lange verbreiteten Aussagen glaubhaft zu machen, dass sich der Buddhismus Asiens in nichts von der blutigen Gewaltgeschichte des Christentums unterscheide. (Wohl wissend, dass es dort nie gewalttätige Missionierung gab, nie Kreuzzüge gegen andere Religionen, nie grausame Ketzerverfolgung, Folter und Hexenverbrennung, nie einen buddhistischen Kolonialismus und nie einen gewaltsamen Widerstand oder gar Krieg gegen die Vertreibung und Vernichtung des Buddhismus aus Indien, Zentralasien, Indonesien usw.).


    In einer Sendung des Deutschlandfunks vom 17.6.2015 mit dem Titel: Rohingya in Deutschland, Die muslimische Minderheit aus Myanmar vernetzt sich“ heißt es: „Buddhismus und Gewalt – ist das nicht eigentlich ein Widerspruch?“ Der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser: "Wenn man in Europa den Buddhismus als besonders friedfertig ansieht, dann macht man sich ein Wunschbild. Zwar sind die Lehren von Buddha friedfertig und er predigt Gewaltlosigkeit, aber der Buddhismus hat eine zweieinhalbtausendjährige Geschichte, die genauso von Blut und Schwert und Tränen gekennzeichnet ist wie das Christentum." In seinem kürzlich veröffentlichten Buch "Religion und Krieg" beschreibt Zinser wie Buddhisten die Anwendung von Gewalt rechtfertigen: "Nach dem Buddhismus gibt es ja eigentlich kein Ich. Wenn es das Ich nicht gibt, weil es eine Illusion ist von Wahrnehmungsinstanzen, dann kann man es auch nicht töten. Das ist dann so, wie wenn Sie ein Spiegelbild erschlagen: Da erschlagen Sie auch das Nichts, und folglich sind Sie nicht an einer Sünde oder an einem Verbrechen beteiligt. Eine weitere Strategie ist, wenn man die Buddha-Weihe erhält, werden alle vergangenen Verbrechen gelöscht. Also holt man sich jährlich die Buddha-Weihe als Krieger. Da werden noch andere Sachen eingesetzt: die nationale Gemeinschaftsbildung. Aber die ist eben buddhistisch und da hat jemand anderes nichts zu suchen.“ http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=323374


    Das ist eine geradezu unfassbar demagogische Verfälschung der zentralen Lehre des Buddha von Nichtich (anatta) und Leerheit (sunyata), welche nicht eine Grundlage für das Recht auf Töten sondern für die Erfahrung von grenzenloser Verbundenheit und liebendem Mitgefühl mit allen empfindenden Wesen ist. Das zentrale ethische Grundprinzip des Buddha, das hier wie für die Vorgänge in Asien gilt, unterschlägt Zinser darum auch vorsätzlich (wie kann eine solche Person Prof. für Religionswissenschaft an einer der bedeutendsten Universitäten Deutschland sein?)


    Hier zur Erinnerung: Der erste Satz der pañca sila heißt: Pānātipata veramanī sikkhāpadam samādiyāmi – „Kein lebendes Wesen zu töten oder zu verletzen, diese Übungsregel nehme ich auf mich.“


    Hören wir damit auf, uns von bestimmten unheilsamen Interessen so massiv täuschen und diffamieren zu lassen.


    Mit herzlichen Grüßen


    Franz-Johannes Litsch

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  • "westliche Medien" und "beliebt" und so. Political Corectness, je nachdem, wie, welche News reinkommen,komprimiert in den Kurznachrichten(Deutschlandradio).Ne moralische Attitüde, Aufklärung und Erziehung. Kann einem schon mal auf den Keks gehen: Böse, Gut, Gut, Böse.

  • Man kann diesen Thread als Schnelltest in Fragen Medienkompetenz auffassen oder auch als eine Fortsetzung dieses Themas mit anderen Mitteln. Es geht um ein Training des fünften ethischen Übungsfeldes, um Nüchternheit. Auf einem etwas tieferen Level als dem der Frage, ob man gelegentlich mal einen zwitschert und ob das okay ist. Aber es geht auch um das erste und zweite Übungsfeld. Als Menschen des westlichen Kulturkreises sind wir in die karmischen Ursachen dieses Geschehens eingebunden über das historische Kulturerbe des Rassismus und des Kolonialismus - das nicht zuletzt zu unseren im Vergleich zu gerade den davon betroffenen Kulturkreisen sehr komfortablen persönlichen Lebensbedingungen geführt hat.


    In diesem Sinne:
    Let's drink to the hard working people
    Let's drink to the lowly of birth
    Raise your glass to the good and the evil
    Let's drink to the salt of the earth


    ()

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  • Doris Rasevic-Benz:

    Zur Epoche Times als Quelle, die wiederum RT als Quelle zitiert:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Epoch_Times


    Danke Doris. Schon wieder also Links von ganz weit rechts, wie sie seinerzeit schon von "Yofi" in Massen ins BL gesetzt wurden.


    ---------------------------------


    Der Konflikt in Myanamar zieht sich ja schon über Jahre hinweg. Und natürlich kann man JEDEN, wirklich JEDEN Konflikt und jeden Krieg anahand der Erforschung von Zusammenhängen und Ursachen erklären. Das ist ja wohl klar. Einfach so aus Spaß passiert so was nicht und Menschen sind nicht einfach "böse" oder gewalttätig, weil sie so geboren wurden.


    Überall, wo Religion zu mächtig wird und politisch mitmischt, pervertiert sie sich selbst. Das ist auch im Buddhismus nicht anders. Und selbstverständlich können Buddhisten genauso verblendet und grausam sein, wie andere "Gläubige" auch. Daher verstehe ich dieses Nicht-Wahr-Haben-Wollen von einigen hier nicht.


    Ein Artikel der Zeit aus 2013: Der Zorn der Mönche


    Zitat

    Tatsächlich stehen heute die myanmarischen Mönche, die man in ihren orangefarbenen Roben bisher nur als Gegner des Militärregimes kennengelernt hatte, oft an der Spitze antimuslimischer Aktionen. Ihr Anführer, der 45-jährige Mönch Ashin Wirathu aus dem Kloster Maseyein in der zentralburmesischen Stadt Mandalay, saß aufgrund seiner Aktionen gegen Muslime neun Jahre im Militärgefängnis. Doch letztes Jahr kam er im Zuge einer Amnestie für politische Gefangene frei. Seine Extremistengruppe nennt sich ganz religionstreu "969" – nach den neun Tugenden Buddhas, den sechs Tugenden seiner Rechts- und Sittenlehre und den neun Eigenschaften der Sangha, der Mönchsgemeinschaft. Gewalt zählt nicht zu diesen Tugenden. Doch Ashin Wirathu predigt Hass. Er macht die Muslime für Drogenhandel, Kriminalität und Vergewaltigungen verantwortlich. Er unterstellt ihnen, "Rasse und Religion" in Myanmar zu zerstören. Er ruft dazu auf, kein muslimisches Geschäft mehr zu betreten. Manche nennen ihn deshalb den "Hitler Myanmars". Andere winken ab und sehen in ihm nur eine Marionette des alten Militärregimes, das immer noch Chaos säen will. Doch Ashin Wirathus Botschaft kommt an. Überall in Rangoon schmücken sich Taxis, Busse und Geschäfte heute mit dem bunten 969-Emblem.

  • Elke:

    Daher verstehe ich dieses Nicht-Wahr-Haben-Wollen von einigen hier nicht.

    Mach Dir nichts draus. Das ist normal und tritt notwendig gemeinsam mit Wahr-Haben-Wollen auf


    ()

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  • Sudhana:
    Elke:

    Daher verstehe ich dieses Nicht-Wahr-Haben-Wollen von einigen hier nicht.

    Mach Dir nichts draus. Das ist normal und tritt notwendig gemeinsam mit Wahr-Haben-Wollen auf


    ()


    Deine Antwort klingt etwas gönnerhaft-spöttisch und von oben herab, kann aber auch daran liegen, dass ich deinen Gesichtsausdruck dabei nicht sehe und deine Stimme nicht höre. :?


    Ich mach mir vermutlich was draus, wenn es selbst in einem buddhistischen Forum nicht möglich ist, dass man nicht in der Lage ist einfach zu sehen, WAS passiert, sondern immer nur WER hinter einem Geschehen steht und vor allem: auf welcher Seite des Geschehens. Warum ist das eine weniger schlimm als das andere? Warum wird das eine langatmig erklärt, so nach dem Motto, klar, dass sowas mal passieren musste, das andere einfach abgetan? Warum ist es auch so vielen Buddhisten nicht möglich, einfach nur den Menschen zu sehen, der vor einem steht und nicht den Buddhisten, den Muslim, den Christen oder welche Schublade auch immer?

  • Elke:

    Deine Antwort klingt etwas gönnerhaft-spöttisch und von oben herab, kann aber auch daran liegen, dass ich deinen Gesichtsausdruck dabei nicht sehe und deine Stimme nicht höre. :?

    Vermutlich ist es so. Mein Gesichtsausdruck, als ich das schrieb, lässt sich möglicherweise (im Spiegel betrachtet habe ich mich dabei nicht, ich stelle daher eine Vermutung an) mit "nachsichtigem Lächeln" beschreiben. Das ist weder gönnerhaft oder gar herablassend - lediglich meine emotionale Reaktion auf Dein Posting. Über Dich sagt das gar nichts aus - nur über mich. Dass die Nachsicht auf meiner notorischen Besserwisserei beruht, ist mir dabei durchaus bewusst.

    Elke:

    Ich mach mir vermutlich was draus, wenn es selbst in einem buddhistischen Forum nicht möglich ist, dass man nicht in der Lage ist einfach zu sehen, WAS passiert

    Gib Dir selbst eine ehrliche Antwort - siehst Du denn wirklich, WAS passiert? Geht das nicht nur dann, wenn man selbst (konkret, als pudgala) am Ort und in der Zeit existiert, wo diese speziellen Ursachen und Bedingungen reifen? Also als jemand, der derzeit in der norwestlichen Region der Provinz Arakan in Myanmar existiert? Und selbst dann noch wäre diese Sicht sehr beschränkt. Was Du siehst, das ist das, was Dir durch Medien gezeigt wird. Medien sind Filter - sie wählen das, was sie Dir zeigen und was sie Dir verschweigen, sorgfältig aus. Das nennt man im Zen "Den Wein der Täuschung verkaufen" und wenn man die Gelübde empfängt, empfängt man auch das Übungsgebiet, sich dessen zu enthalten. Deswegen ist es durchaus angebracht, sich über seine Quellen kundig zu machen. Davon, Quellen nach "links" und "rechts" zu sortieren und die eine oder andere Seite von vorneherein auszublenden ohne das, was sie berichten, zumindest zur Kenntnis zu nehmen, halte ich hingegen nicht viel. Damit unterstützt man selbst freiwillig die oben erwähnte Filterfunktion und engt seine Wahrnehmung ein.


    Was nun die Links angeht, wegen deren ein User oder eine Userin hier gesperrt wurde - es ist ein (wenn auch nur gradueller) Unterschied, ob auf solchen Seiten berichtet wird (wie 'gefiltert' sei mal dahingestellt) oder ob da zu einem unheilsamen Handeln aufgerufen wird. Grundsätzlich: die 'Rechten' verschwinden nicht einfach, indem man sie ignoriert. Wenn man seinerseits unheilsame Mittel ablehnt, bleibt einem nichts anderes, als mit ihnen zu reden. Auf die Kraft der Argumente zu setzen. Dazu muss sich erst einmal anhören, was sie sagen.


    Was ich nun sehe, da in Myanmar, ist eigentlich normaler Geschäftsbetrieb: Manifestation von Gier, Hass und Dummheit in seiner brutalsten Form als Bürgerkrieg. Und dass es davon - von Gier, Hass und Dummheit - auch reichlich auf Seiten von z.T. prominenten Angehörigen des Mönchssangha gibt, stelle ich nicht in Abrede. Das sind dieselben Typen, die einer der brutalsten Militärdiktaturen jahrzehntelang ein spirituelles Mäntelchen umgehängt haben. Auch Franz-Johannes stellt das nicht in Abrede - im Gegenteil, er war einer der ersten, der im innerbuddhistischen Diskurs auf diese Dinge hingewiesen und sie sehr deutlich kommentiert hat. Das ist aber nur eine Teilsicht. Solche Konflikte sind immer äußerst komplex - und sie zu simplifizieren, indem man einer Seite das Label der 'Guten' zuweist und der anderen das der 'Bösen', ist wenig hilfreich - im Gegenteil. Das Simplifizieren dient dazu, Verbündete zu rekrutieren. Und so drängt man Leute, sich mit der 'guten' Seite zu solidarisieren und sie gegen die 'böse' Seite zu unterstützen. Da es nun - je nach Filter - unterschiedliche Ansichten darüber gibt, welche Seite 'gut' und welche 'schlecht' ist führt das dazu, die Konfliktparteien mit Sympathisanten, Unterstützern und Aktivisten zu vergrößern - was wiederum den Konflikt ausweitet.


    Wobei die, die von solchen Konflikten profitieren oder profitieren wollen, mitsamt ihren Motiven sorgfältig im Hintergrund bleiben. Bewaffnete Konflikte kosten heutzutage verdammt viel Geld. Heute reicht es nicht mehr, sich im Wald einen spitzen Stock als Argumentationshilfe zu suchen oder einen herumliegenden handlichen Stein aufzusammeln. Da muss jemand erst einmal richtig Geld investieren, dass so eine Sache ins Laufen kommt. Um so mehr freut man sich über freiwillige und damit kostenlose Unterstützer.

    Elke:

    sondern immer nur WER hinter einem Geschehen steht und vor allem: auf welcher Seite des Geschehens.

    Liebe Elke, das nennt man Untersuchung von samudaya. Untersuchung von Ursachen und Bedingungen von Leiden.

    Elke:

    Warum ist das eine weniger schlimm als das andere? Warum wird das eine langatmig erklärt, so nach dem Motto, klar, dass sowas mal passieren musste, das andere einfach abgetan?

    Würdest Du bitte mit wenigstens einem Zitat belegen, wer hier in diesem Thread behauptet oder auch nur nahegelegt hat, die Gewalt, die gegen Rohingya verübt wird, sei "weniger schlimm als das andere" und sie "einfach abgetan" hat? Würde mich interessieren, ob hier ein Missverständnis vorliegt oder einfach eine demagogische Unterstellung.

    Elke:

    Warum ist es auch so vielen Buddhisten nicht möglich, einfach nur den Menschen zu sehen, der vor einem steht und nicht den Buddhisten, den Muslim, den Christen oder welche Schublade auch immer?

    Hey - wer hat denn hier ausgiebig über verfolgte Moslems schwadroniert? Statt schlicht von Menschen, ohne die nun unter religiösen Labeln als Muslime = Opfer und Buddhisten = Täter zu präsentieren? Und wer hat jetzt hier eigentlich ein Problem mit dem Hinweis, dass da ein Bürgerkrieg geführt wird und dass es Täter wie auch Opfer auf beiden Seiten gibt? Und dass die Täter nicht nur in Myanmar zu finden sind, sondern auch in Büros der Londoner City oder der Wall Street (und sicherlich auch im Frankfurter Bankenviertel). Vielleicht sogar vor diesem Computermonitor - wenn auch nur sehr indirekt, versteht sich? Ist genau dieser Hinweis, den Franz-Johannes und ich gegeben haben, nicht genau das, was Du da einforderst?


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana:

    Gib Dir selbst eine ehrliche Antwort - siehst Du denn wirklich, WAS passiert? Geht das nicht nur dann, wenn man selbst (konkret, als pudgala) am Ort und in der Zeit existiert, wo diese speziellen Ursachen und Bedingungen reifen? Also als jemand, der derzeit in der norwestlichen Region der Provinz Arakan in Myanmar existiert?


    Gier, Hass und Verblendung passiert da...ist leider immer das gleiche. Das macht ja auch dein Beitrag deutlich, der nochmal eine andere Perspektiven aufzeigt.Und letztendlich kann kein Schuldiger gefunden werden.
    Die Suche danach führt zu nichts, außer zu mehr Hass...damit ist niemanden geholfen. Hass setzt man bekanntlich am besten Metta entgegen... Da kann schon ein offenes Ohr, für die Bedürfnisse derjenigen die hassen wunder wirken.
    Die die gerade um ihr überleben kämpfen, brauchen hingegen Dana, um ihr Leiden zu mindern.
    Nach allem was man aber im Moment hört, tritt man denjenigen die Hassen, mit Hass entgegen und somit füttert den Hass noch..... Und denjenigen die händeringend nach Hilfe suchen, will man nicht wirklich etwas abgeben und somit wird der Durst noch geschürrt....
    Das macht es natürlich nicht besser...aber durch die Verblendung bedingt, wird genau dieses Verhalten oft noch als das einzig geeignete angesehen, um die Situation in den Griff zu bekommen.

  • Just my two Cents...


    Litsch gibt seinem Schreiben sehr viele wertvolle Hinweise und Verweise, um sich näher mit dem Konflikt in Myanmar zu befassen, was ich bisher noch nicht tat. So ist für viel Material zu danken, um sich eine Meinung zu bilden.


    Litsch nennt zunächst die religiöse Perspektive, die natürlich auf globale Entwicklungen verweist und in dieser Hinsicht auch Vorgänge in unseren Ländern betrifft. Vorstellbar ist, dass sich der Islam auch in Bangladesch und Myanmar in den letzten Jahrzehnten radikalisierte und feindschaftlicher wurde (so wie auch weite Teile der Bevölkerung Europas wesentlich feindschaftlicher gegenüber dem Islam wurden).


    Zuerst meine Interpretation: Wie ich früher schon mal anmerkte, beträgt die Bevölkerungsdichte in Bangladesch etwa 1070 Menschen pro Quadratkilometer, in Myanmar 70. Dieses extreme Ungleichgewicht lässt ein enormes Bedrohungspotential für das Grenzland in Myanmar vermuten. Der Zusammenhang zwischen übermäßigem Bevölkerungswachstum über viele Generationen und landanhaltenden blutigen Konflikten, etwa um Land, darf als erwiesen gelten, würde ich sagen.


    Diese Erklärung für Hass, Bedrohung, langanhaltende blutige Konflikte, ist nicht sonderlich elegant, ja simpel. Häufig tendieren politisch interessierte Beobachter jedoch dazu, Einflüsse von außen, Großmachtsinteressen und den weltweiten Kampf um Rohstoffe als besonders ursächlich für langanhaltende blutige Konflikte zu betrachten. Diese Ansicht möchte ich hinterfragen.

    Einmal meint Litsch, die weltweite Jagd nach fossilen Energien wäre ein ursächlicher Faktor für den Hass in Myanmar, der „letztlich wichtigste Hintergrund“. Ich denke nicht, dass die Einflussnahme durch Großmächte einen so zentralen Stellenwert besitzt. Damit möchte ich eine solche vermutete Einflussnahme nicht leugnen. Vielleicht finanziert Soros eine Zeitung, vielleicht besitzt der amerikanische Geheimdienst Möglichkeiten. Tatsächlich handelt es sich jedoch um Überlegungen, scheint mir. Man möchte ein bestimmtes Erklärungsmuster erkennen.

    Sehen wir den bekannteren Fall Jugoslawien. Zu den Jugoslawienkriegen meint Litsch, Saudi-Arabien hätte „auch dort“ die Fäden gezogen. Jetzt mag es schon so sein, dass damals Waffenlieferungen an die Bosniaken gingen, so wie Russland vermutlich die Serben unterstützte. Die Ansicht jedoch, dass solche Einflussnahmen die Eskalation am Balkan erklären könnten, kann ich nicht teilen. Damit möchte ich nicht leugnen, dass die Menschen verhetzt wurden. Historische Konflikte und die miese wirtschaftliche Situation sind aber wohl nicht Saudi-Arabien anzulasten.


    Die mögliche giftige Gemeinsamkeit mit Jugoslawien scheint vielmehr darin zu bestehen, dass ein enormes ethnisches, nationalistisches Konfliktpotential in dem Moment ausbricht, wo eine Diktatur an Macht verliert. Doch auch hier betrachte ich die demografische Perspektive als bedeutsam. Es scheint mir als politischer Laie doch so, dass sich in Jugoslawien oder der Ukraine bloß eine Generation jüngerer Männer „die Schädel einschlug“. Rein „technisch“ erweisen sich solche Konflikte - etwa im Unterschied zu Syrien - als temporär, egal was Russland, Nato, Soros, Saudi-Arabien auch für Interessen verfolgen mögen.


    Just my two cents. Mir ist bewusst, dass meine Ansicht fehlerhaft ist. Schließlich bin ich kein Experte.

  • Karnataka:

    ..
    Es scheint mir als politischer Laie doch so, dass sich in Jugoslawien oder der Ukraine bloß eine Generation jüngerer Männer „die Schädel einschlug“. Rein „technisch“ erweisen sich solche Konflikte - etwa im Unterschied zu Syrien - als temporär, egal was Russland, Nato, Soros, Saudi-Arabien auch für Interessen verfolgen mögen.


    Just my two cents. Mir ist bewusst, dass meine Ansicht fehlerhaft ist. Schließlich bin ich kein Experte.


    Nun, dies ist Buddhaland und kein Forum zu politischen Fragen, aber gerade zu Jugoslawien und Ukraine eine ganz kurze Anmerkung. Ich stimme Dir voll zu, ich halte dies auch eher für temporäre Probleme.


    Das im Raum stehende Versprechen, wenigstens langfristig die Chance zu haben in einer größeren sinnstiftenden Einheit, der EU, aufzugehen und an deren Reichtum zu partizipieren dürfte wenigstens für die Eliten dieser Länder keine unwichtige Rolle spielen. Aus dem Gegeneinander von Staaten wird dann ein Nebeneinander von Regionen.


    Sehr gut passt in die genannten Konflikte auch der Irland Konflikt. Mit dem UK in der EU haben sich rein praktisch die beiden Teile der Insel stark angenähert bis hin zum Good Friday Agreement. Seit dem Brexit Referendum wird die uralte Problematik eines vereinigten Irlands plötzlich wieder stärker diskutiert.


    Sorry, falls das zu sehr OT gewesen sein sollte.

  • Leider nur eine mündliche Überlieferung: Vor Zwei Jahren h#tten angeblich buddhistische Klöster in Myanmar (in der betroffenen Region) die Pforten für muslimische Flüchtlinge geöffnet, um ihnen Schutz zu gewähren.


    Lt. diesem Link


    http://www.fr.de/politik/myanm…ngen-an-suu-kyi-a-1352798


    will sich nun tatsächlich die Friedensnobelpreisträgerin zur Lage in Myanmar äußern.


    Es könnte sein, dass sie dies bisher unterlassen hat aus Angst, dass das Militär sie wieder ins Gefängnis steckt. Man kann als Außenstehender nicht sicher sein, wie mächtig die alte Militärregierung in Myanmar heutzutage noch ist.

    • Offizieller Beitrag
    Sherab Yönten:

    Es könnte sein, dass sie dies bisher unterlassen hat aus Angst, dass das Militär sie wieder ins Gefängnis steckt. Man kann als Außenstehender nicht sicher sein, wie mächtig die alte Militärregierung in Myanmar heutzutage noch ist.


    Myanmar hat eine sehr militärfreundliche Verfassung, die dem Militär 25 Prozent der Parlamentsitze garantiert. Und der Oberkommandierende der Streitkräfte General Min Aung Hlaing, dem diese Militärs unterstehen, sagte, dass sich an dieser Verfassung nichts ändern wird. Er sieht die die Rohingya als bengalische Terroristen.


    Villeicht ist es ja ähnlich wie in der Türkei früher? Dort brauchten die Militärs ja den Kurden-Konflikt um einerseits zu rechtfertigen, dass es so ein grosses und teures Militär gibt und dass zweitens solchen Einfluss auf die Politik und Gesellschaft hat. Und auch in Myanmar wo ja das Militär früher den ganzen Staat krontrollierte, ist es noch immer übermächtig. Das Militär kontrolliert immer noch ganze Industrien und hat sich hundertausende von Zwangsarabiter rekrutiert. Ohne einen Konflikt braucht es nicht so viel, teures und mächtiges Militär.

  • Es geht nicht nur um das Militär, sondern auch um Psychologie.
    Man hat so einen gemeinsamem Feind, der zur Bildung einer nationalen Identität dient und damit von vielen Missständen ablenkt. Und man hält sich so die Tür offen für Verstösse gegen die Verfassung. Damit kann man Notstandsverordnungen rechtfertigen, Übergriffe entschuldigen (deren Wirksamkeit sogar Teile der deutschen Buddhisten erfasst) … damit kontrolliert man den großen Teil der Bevölkerung. Letztendlich kann man so auch willfährige Bevölkerungsgruppen belohnen, durch Übereignung von Grundbesitz und Vermögen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.