Laienfrage Politik und Buddhismus

  • mukti:
    Frieden-und-Freude:


    Das Ausmaß an Leugnung oder Relativierung der Tatsache, dass eine buddhistische Bevölkerungsmehrheit unter Beteiligung von nationalistischen Mönchen gegenwärtig ein Verbrechen in großem Stil verübt, ist in diesem Forum offenbar ganz erheblich.


    Wer hat denn was geleugnet? Das ist doch klar und auch im Forum unbestritten dass dieses Verhalten nicht nach der Lehre des Buddha ist, man muss sich deshalb nicht extra in Positur werfen - Ich distanziere mich ausdrücklich..!, usw. Das ist doch sowieso selbstverständlich. Trotzdem ist es interessant auch die Hintergründe zu beleuchten und wie sich sowas entwickeln kann, das ist keine Relativierung.


    Ich finde es bemerkenswert, dass dir nicht auffällt, was alles in dieser Diskussion geleugnet, relativiert und gerechtfertigt wurde. :)


    Kurz zusammengefasst:


    Es wurde mehrfach geleugnet, dass es überhaupt Buddhisten sind, die da Verbrechen begehen. (Unter anderem mit dem fadenscheinigen und oft nur angedeuteten Argument, dass jemand der Verbrechen begeht, kein wahrer Buddhist sein kann.)


    Weiterhin wurde geleugnet, dass es sich bei der Massenvertreibung von Hunderttausenden um eine ethnische Säuberung handelt.


    Gerechtfertigt und relativiert wurde das zustimmende bzw akzeptierende Verhalten der Sangha in Myanmar mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, sich als Sangha mit den militärisch Herrschenden zu arrangieren. Das wiederum wurde auf Buddha selbst zurückgeführt, der eine entsprechende Realpolitik betrieben habe.


    Mehrfach wurde auch "islamistische Propaganda" ausgemacht.



    Mehr an Leugnung, Rechtfertigung und Relativierung kann ich mir kaum vorstellen.


    Insgesamt handelt es sich offenbar um ein Nichtwahrhabenwollen, dass Vertreter der eigenen Religion Verbrechen in großem Stil verüben.
    (Ein Verhalten, das von Gläubigen aller Religionen leider allzu bekannt ist.)



    Ich verabschiede mich aus der Diskussion und werde wieder einmal eine Auszeit hier nehmen.


    Vielleicht bis später einmal!





    Lieber Andreas,


    Dein geradliniger Beitrag und die klaren Worte haben mich gefreut!


    Beste Grüße!

  • Mit jemand der für nichts und wieder nichts den Hass schieben will
    kann man nicht reden. Niemand wird durch die Lehre des Buddha zum
    Hass ermuntert. Niemand befolgt die Lehre durch den Hass. Zum Hass
    gibt es in anderen Lehren viel mehr Argumente. Durch die Lehre des
    Buddha kommt keiner zu schaden. Primitiven Reaktionen soll man keine
    Nahrung geben.

    • Offizieller Beitrag
    Frieden-und-Freude:

    Gerechtfertigt und relativiert wurde das zustimmende bzw akzeptierende Verhalten der Sangha in Myanmar mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, sich als Sangha mit den militärisch Herrschenden zu arrangieren. Das wiederum wurde auf Buddha selbst zurückgeführt, der eine entsprechende Realpolitik betrieben habe.


    Also ich empfinde die Idee das man in Buddhas Namen ethnische Säuberungen durchführt als schrecklich. Etwas was zur Befreiung von Gier und Hass führen soll, wird zum Mäntelchen für übelste rassistische Hetzte.


    Deswegen habe ich mich in obenstehenden gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass Herrschaft und Buddhismus sich in unguter Weise zu sowas wie einer"buddhistischen Identität" werden können, in deren Namen dann andere verfolgt und vertrieben werden können. Viel wichtiger als jetzt da die Täter moralisch zu verurteilen ( das die Vorgänge in Myanmar schrecklich sind, liet ja auf der Hand) ist es es für mich, Ursachen und Strukturen zu finden, die derelei ermöglichen.


    Aber du legst mir das so aus, als rechtfertige oder legitimiere ich dadurch Gewalt aus Ausbeutung. So als sehe ich diese Täter als Buddhisten und suche Argumente um ihre Untaten herunterzuspielen. Das ist ja ein ganz unsäglicher Vorwurf und ich empfinde das als tiefe Beleidgung.

  • void:
    Frieden-und-Freude:

    Gerechtfertigt und relativiert wurde das zustimmende bzw akzeptierende Verhalten der Sangha in Myanmar mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, sich als Sangha mit den militärisch Herrschenden zu arrangieren. Das wiederum wurde auf Buddha selbst zurückgeführt, der eine entsprechende Realpolitik betrieben habe.


    Also ich empfinde die Idee das man in Buddhas Namen ethnische Säuberungen durchführt als schrecklich.


    Deswegen habe ich mich gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass Herrschaft und Buddhismus sich in unguter Weise zu sowas wie einer"buddhistischen Identität" werden können, in deren Namen andere verfolgt und vertrieben werden.


    Ja, und ich verstehe nicht, wieso nicht klar ist, dass der Buddhismus in diesen Ländern für die meisten Menschen dasselbe ist, wie das Christentum in unserem Land. Auch in unserem Land - und in anderen - werden die Waffen gesegnet und Morde gebilligt, die an sogenannten Ungläubigen begangen werden, im Krieg sogar gegen Völker gleichen Glaubens.
    Wer durch Geburt und Taufe hineingeboren wird, ist noch lange kein Buddhist, Christ ...
    Wenn ich Dokus über diese Länder sehe und höre, welchen Quatsch selbst Mönche von sich geben, dann wundert mich nichts mehr.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • P.S.


    Ich werde mich wie gesagt an der Diskussion nicht mehr beteiligen, doch auf deine Wahrnehmung, von mir extrem beleidigt worden zu sein, weil ich dir angeblich unterstellt hätte, Gewalt zu rechtfertigen, möchte ich noch eingehen:


    Lies doch mal das, was du von mir zitiert hast: Es geht um die Rechtfertigung des Verhaltens der Sangha, die den Aktionen des Militärs teils zustimmend, teils passiv akzeptierend begegnet.


    Und dann vergleiche mit dem, was du geschrieben hast, unter anderem:


    Zitat

    Indem in dem Herrschaftbereich Dharma und Sangah blühte, war das was der Herrscher machte, ja irgendwie heilsam und mitfühlend auch wenn es für Aussensthendes so leicht nach Massaker aussah. Ein Dilemma, aus dem man sich nur schwer rauswinden kann.
    ...


    Paradoxerweise braucht auch der Buddhismus um zu bestehen (wie alles was bestehen will) ein Anhaften an der Struktur. Während der einzelne sein Ego aufgeben soll, sollen Dharma und Sangha möglichst bewahrt werden. Was manchmal einen Preis erfordert, den ab und zu auch andere zahlen.


    Ist das für dich so abwegig, dass solche Ausführungen als historisch untermauerte Rechtfertigungen des herrschaftskonformen Verhaltens der Sangha verstanden werden?


    Dass du persönlich Gewalt verabscheust und vermutlich auch die meisten Mönche in Myanmar, steht für mich außer Frage!


    Gegen historische Ausführungen zur Erklärung der Situation der Sangha ist ebenfalls nichts einzuwenden, solange man das mit hinreichend klarer Kritik verbindet und nicht beim "Verständnis" bleibt.


    Da ich mich bemühe, rechte Rede zu üben, tut es mir leid, dass du dich beleidigt fühlst!


    Wenn ich etwas kritisiere, dann niemals Personen, sondern Aussagen, die ich für problematisch halte!

  • void:

    Also ich empfinde die Idee das man in Buddhas Namen ethnische Säuberungen durchführt als schrecklich.


    Wer hat dir das denn eingeredet?
    Das man dir das einreden konnte, das finde ich schrecklich.
    In Buddhas Namen kann man nicht einmal einen Acker von
    Unkraut säubern, denn das hat er nicht gelehrt noch gesagt
    geschweige andere Dinge die mit der Lehre nichts zu tun haben.

  • accinca:
    void:

    Also ich empfinde die Idee das man in Buddhas Namen ethnische Säuberungen durchführt als schrecklich.


    Wer hat dir das denn eingeredet?
    Das man dir das einreden konnte, das finde ich schrecklich.
    In Buddhas Namen kann man nicht einmal einen Acker von
    Unkraut säubern, denn das hat er nicht gelehrt noch gesagt
    geschweige andere Dinge die mit der Lehre nichts zu tun haben.


    Ich verstehe void so dass man Gewalt ausübt und dabei fälschlicherweise den Namen Buddhas verwendet, so dass etwas als buddhistisch bezeichnet wird was nicht buddhistisch ist, nicht nach der Lehre des Buddha.

  • Also was mir gerade durch den Kopf geht ist, wie weit es "buddhistisch" ist, einen Unterschied zwischen Buddhisten und Nicht-Buddhisten zu machen. Menschen sind meistens verblendet und das gilt eben auch für Buddhisten.
    Ich kann mich von solchen Taten als Mensch distanzieren, aber nicht in einer Rolle als Buddhist, Christ oder sonstwas. Wenn man bei sich selber schaut findet man auch Schwachstellen, die nur mal kurz angekratzt werden müssen und schon ist der spirituelle Unterbau vergessen.
    Das Potential verblendet zu handeln schlummert in jedem Menschen und man kann froh sein, wenn der Drang gerade nicht so groß ist, dass man sich ihm hin gibt.
    Schade finde ich vor allem, dass immer wieder trennende Blöcke gebildet werden, egal ob das politische Ideologien oder Religionen sind. Wenn solche Abgrenzungen als übergeordnete Legitimation für Grausamkeiten her genommen werden, dann sind sie einfach schädlich und dabei ist es egal welches Etikett auf den Block geklebt wurde.


    Da wäre das Hauptaugenmerk für mich, die Blöcke immer wieder hinter sich zu lassen und sich aufs Menschsein unter Menschen einzulassen.


  • Woher weiß ich, ob die es so sehen, dass die "im Namen Buddha" agieren ? Ist das die offizielle Agenda ? Was bedeutete eigentlich "im Namen Buddhas" ?
    Auch "in Namen Christus" war ja schon eine irre Anmaßung und selbstverständlich auch eine Lüge.

  • Morpho:
    mukti:


    Ich verstehe void so dass man Gewalt ausübt und dabei fälschlicherweise den Namen Buddhas verwendet, so dass etwas als buddhistisch bezeichnet wird was nicht buddhistisch ist, nicht nach der Lehre des Buddha.


    Woher weiß ich, ob die es so sehen, dass die "im Namen Buddha" agieren ? Ist das die offizielle Agenda ? Was bedeutete eigentlich "im Namen Buddhas" ?
    Auch "in Namen Christus" war ja schon eine irre Anmaßung und selbstverständlich auch eine Lüge.


    Soviel ich mitgekriegt habe wollen sie die buddhistische Religion beschützen die sie gefährdet sehen. Wahrscheinlich denken sie dass es im Sinne des Buddha ist wenn die Lehre bestehen bleibt und sich weiter verbreitet. Da entsteht dann die paradoxe Situation dass die Lehre mit Mitteln verteidigt wird, die nicht der Lehre gemäß sind. Das sehen sie vielleicht als notwendiges Übel im Hinblick darauf dass das ganze Volk weiterhin ungestört von der Lehre profitieren kann, wenn nur ihr Bestand und Gedeihen gesichert wird. So wie christliche Missionare wahrscheinlich dachten dass das Christentum erstmal etabliert werden muss und die dazu angewendete Gewalt nötig ist damit dann Generationen auf dem rechten Weg sein können.


    Das ist natürlich alles Unsinn und eine rein politische Sache die mit der ursprünglichen Lehre nichts zu tun hat. Das kommt ja oft vor, dass man meint irgendeine Ideologie mit allen Mitteln durchsetzen oder erhalten zu müssen zum Segen des Volkes. "Der Zweck heiligt die Mittel" - das stimmt ja nicht. Der Kampf für den Frieden, Das Gleichgewicht des Schreckens, die Atombombe verhindert durch Abschreckung den Krieg und sowas alles. "Niemals besiegt Hass den Hass", heißt es im Dhammapada und anderswo. Aber wie sagt schon Schopenhauer: "Die Weisen der Welt haben immer dasselbe gesagt und die Menschen haben stets das Gegenteil getan".


  • Schön das du es so verstehst. Allerdings steht es da ja nicht so.
    Man könnte ja (als unwissender) meinen der Buddha habe wie
    z.B. ein anderer Religionsstifter gelehrt man solle seinen
    Feinden den Kopf abschlagen oder sie steinigen. Um eine solche
    Religion handelt es sich bei der Lehre des Buddha nicht und daher
    kann man sich mit solchen Taten auch nicht auf den Buddha beziehen.

  • Ich finde man muss bei diesem Thema ein paar Dinge bedenken:


    1. Unser westliches Verständnis dessen was Buddhismus ist unterscheidet sich sehr von den historisch gewachsenen Traditionen in Asien


    2. Buddhismus war ab Ashoka stets eine "Herrscherreligion". Herrschaftsberechtigungen und weltliche Macht wurden sehr früh mit ihm verbunden und ausgestaltet. Sie wurde entlang der Seidenstraße gehandelt - Könige/Herrscher nahmen buddhistische Gelehrte in den Hofstaat auf, um damit Prestige zu erlangen, oder ihre Herrschaft damit zu festigen.


    3. In diesem Zusammenhang ist Buddhismus nicht nur eine "Gelehrtenreligion" oder "Weisheitslehre", sondern eine ganz explizite Berechtigungslehre wer wie herrschen darf.
    Beispiel Thailand:
    Der König wird aktiv von den Mönchsorden im Amt bestätigt, weil es ihm obliegt das Dharma zu schützen und buddhistisches Leben überhaupt erst zu ermöglichen. Verweigern sich die Orden dem Herrscher verweigern sie die Annahme von Spenden und machen somit die Erlangung guten Karmas für die Laien-Bevölkerung schwierig bis unmöglich.
    Oder Japan Anfang des 12 Jhds - alle Macht war zwischen Kaiser, Samurai und Klöster aufgeteilt.
    Oder die Geschichte Tibets bezogen auf die mongolischen Invasoren - da war sehr viel Politik mit im Spiel und hat das Verhältnis der großen 4 Schulen nachhaltig geprägt.


    D.h. Buddhismus, so edel und weise die Lehre sein mag, hat im Laufe der Geschichte enge Verbindungen zu weltlicher Macht erfahren und wurde auch so politisch genutzt.


    Eben dies erfahren wir in Birma oder auch Sri Lanka immer wieder aktiv, dass Buddhismus eben nicht nur durch meditierende und friedfertige Menschen in Erscheinung tritt, sondern zuweilen durch Konflikte, Krieg und Zerstörung - eben alles was mit weltlicher Macht einhergeht.


    So ist es möglich, dass eine buddhistische Nation kriegerisch in Erscheinung tritt.


    Die buddhistische Lehre konnte über die Entwicklung zum Mahayana immer mehr weltliche Themen aufnehmen und von einem monastischen Anspruch und monastischen Lehrinhalten der Hinayanas abrücken.


    Das heißt für die Frage, wie denn die ansässige Sangha solches dulden, unterstützen kann, oder sich eben raushält sehr simpel:


    - Weil Buddhismus in Asien nicht das ist, wofür wir Europäer ihn halten. Der durchschnittliche Buddhist in China/Japan/Birma/Thailand etc. ist in etwa so streng buddhistisch wie ein unwissentlich getauftes Mitglied einer deutschen Landeskirche christlich ist. Man nimmt aus Gewohnheit/Tradition bestimmte Rituale auf und damit hat es sich dann. Tiefere Zusammenhänge zu kenne, oder gar bestimmte Traditionen derart zu hinterfragen ist selten Teil asiatischer Kulturen.
    Hinzu kommt sicher auch der Aspekt der Angst, dass man am Ende selbst Ziel bestimmter Gewaltakte wird.


    Ich finde es immer wieder verwunderlich, warum Menschen denken, dass der Buddhismus nicht gewalttätig in Erscheinung treten könne, oder dass das so neu wäre?


    Ashoka hat gemordet, vertrieben und geplündert
    Muay Boran wurde von theravadisch geprägten Mönchen explizit FÜR das Kriegshandwerk entworfen und zielt auf rasche Tötung des Gegners ab
    Die Shaolin sind oftmals als Eliteinheit zu Felde gezogen
    Japanische Kriegermönche der Sengoku Jidai, bzw. die Ikko Ikki, oder überhaupt Samurai als buddhistisch (aber auch shintoistisch) geprägte Kriegerkaste
    Die Liste ist endlos.

    Wir sind das, was wir denken.
    Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
    Sprich und handle mit heilsamer Gesinnung
    Und Glück wird dir folgen
    Gleich deinem unteilbaren Schatten.

  • Ayudha:

    Die Shaolin sind oftmals als Eliteinheit zu Felde gezogen
    Japanische Kriegermönche der Sengoku Jidai, bzw. die Ikko Ikki, oder überhaupt Samurai als buddhistisch (aber auch shintoistisch) geprägte Kriegerkaste
    Die Liste ist endlos.


    Ich hatte mein Leben lang noch nie die Idee gehabt
    sowas hätte was mit der Lehre des Buddha zu tun.
    Und auch nicht die sog. "buddhistischen Edelsteine" im
    Reformhaus.

  • Lieber fotost & all,


    fotost:


    Mit dem zweiten - goldene Regel - habe ich keine Probleme.
    Mit dem nicht Töten kommen wir schon wieder ganz schnell in Problemzonen.
    Wie sieht es mit Selbstverteidigung aus? Trolley-Problem? Fremdverteidigung? Nationaler Verteidigung? Verteidigung im Bündnisfall?
    Hättest Du geschrieben: Du sollst nicht morden, wären wir wieder beieinander :rose:


    Meine Aufforderung zu einem konkreten Formulierungsvorschlag drückt im Prinzip die gleiche Hilflosigkeit (und zum Teil Wut) aus, die Du auch artikulierst.


    Ok. Mit der Töterei ist das echt schwierig, totale Nichtverteidigung ist zwar theoretisch ein schönes Konzept, aber wohl nicht lebbar. Lassen wir's einfach bei der goldenen Regel. :rose:


    Frieden-und-Freude:

    Mehr an Leugnung, Rechtfertigung und Relativierung kann ich mir kaum vorstellen.


    Ich bin an dieser Stelle vor allem erstmal von mir selbst entsetzt: reagiert habe ich auch erst, als mich Son 'draufgestupst hat. Ich bin auch gern vorneweg mit dabei, wenn z.B. Stellungnahmen und Bekenntnisse von offizieller Seite der Muslime gefordert werden, wenn wieder irgendein Knallkopp irgendwo gemeint hat, Gewalt wäre legitim und dabei auch noch Allahs Namen brüllt.
    Und verschließe nur zu gern die Augen vor dem eigenen Dreck am eigenen Stecken.


    Insofern ist dieser Faden einfach mal wieder ne gute Gelegenheit, sich an die eigene Nase zu packen.


    Viele Grüße
    Andreas


  • Wo sind denn dann deine ideologischen ("politischen") Ambitionen einzuordnen,
    - rein lehrtechnisch, meine ich? - Im Namen Buddhas sollte gar niemand auftreten, Entschuldigung.

  • Ich für meine Teil möchte auch behaupten, dass es wohl wenige Muslime überhaupt geben wird,
    die sich in eine für sie Gottlose Gesellschaft einfügen oder von ihr regiert werden wollen. Die tuen sich ja schon mit säkularen Regierungsformen schwer. Das ist auch ein innerer Konflikt.
    Muslime anerkennen einfach kein gottlose Religion an, geschweige in Augenhöhe; gerade mal noch die anderen Monotheistischen.
    Und dann dieses hinterrückste Morden von Ordinieren im Busch in Thailand. Die gehen nur noch auf Straßen.


  • Deine Gelehrsamkeit in Ehren, aber es geht ausnahmsweise mal nicht darum was du als Buddhismus/Lehre Buddhas anhand deiner Gelehrsamkeit identifizierst, sondern darum was innerhalb der Geschichtsschreibung der jeweiligen Kulturen als solches identifiziert wurde.

    Wir sind das, was wir denken.
    Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
    Sprich und handle mit heilsamer Gesinnung
    Und Glück wird dir folgen
    Gleich deinem unteilbaren Schatten.

  • Ayudha:

    Deine Gelehrsamkeit in Ehren, aber es geht ausnahmsweise mal nicht darum was du als Buddhismus/Lehre Buddhas anhand deiner Gelehrsamkeit identifizierst, sondern darum was innerhalb der Geschichtsschreibung der jeweiligen Kulturen als solches identifiziert wurde.


    AHA! :)

  • Morpho:

    Ich für meine Teil möchte auch behaupten, dass es wohl wenige Muslime überhaupt geben wird,
    die sich in eine für sie Gottlose Gesellschaft einfügen oder von ihr regiert werden wollen. Die tuen sich ja schon mit säkularen Regierungsformen schwer. Das ist auch ein innerer Konflikt.
    Muslime anerkennen einfach kein gottlose Religion an, geschweige in Augenhöhe; gerade mal noch die anderen Monotheistischen.
    Und dann dieses hinterrückste Morden von Ordinieren im Busch in Thailand. Die gehen nur noch auf Straßen.


    Gibt es denn Gott? Ja, Nein, weiß nicht?
    Ich plädiere für weiß nicht, weil bei mir war niemand und hat sich vorgestellt und gemeint - Hallo, ich bin Gott - also ich habe keine persönliche Erfahrung gemacht, die mir bestätigt dass es Gott gibt.


    Ich gehöre zur Fraktion "Ich weiß es nicht" - aber ich hoffe, es gibt einen, wobei der dann sicher rein nichts mit dem Gott zu tun hätte, denn die Menschen erfunden haben - weil Gott ist eine Erfindung eines menschlichen Gehirns, man lese einmal die Geschichte der christlichen Religion, altes Testament - ich hab es angefangen, dann aufgehört, so einen bösen Gott will ich nicht, daher bekommen Kinder in den Schulen ja auch nicht das erzählt, nämlich die wahre Geschichte ihres Glaubens, weil die wäre für Kinder nichts.


    Gibt es einen Unterschied mit der Frage - gibt es einen Osterhasen? Ich denke nicht, auch den haben die Menschen erfunden, wobei es gibt sowohl Gott wie den Osterhasen, zumindest als Gedankenform und somit existieren beide.


    Ich verstehe auch nicht, dass permanent Kriege und Streitereien auf dieser Welt herrschen, wer denn nun an den richtigen Gott glaubt, wobei die Frage ja eine kuriose ist, weil eigentlich, wenn es Gott gibt, dann gibt es wohl nur einen und eher nicht mehrere, es sei denn man glaubt der Antike, da gab es ja viele Götter.


    Für mich hat das schon fast mit Dummheit zu tun sich darüber zu streiten, welche Religion die richtige ist oder auch im Buddhismus, welche Strömung die richtige ist?


    Sollte ein spiritueller Mensch nicht einfachen Grundsätzen folgen wie "Habt Euch lieb und tut Gutes für andere" bzw. vielleicht nicht anderen seinen Glauben aufzwingen wollen und zu behaupten sein Glaube wäre der einzig richtige. Mit wirklich spirituellen Menschen kann man über alles reden, weil die zeichnet was aus, die sind frei von irgendwelchen festen Überzeugungen, die akzeptieren auch anders denkende, man könnte es Toleranz nennen.


    Das Leben könnte so einfach sein, aber der Mensch macht es komplex - weil es halt wichtig ist recht zu haben zum Beispiel, und was gewinne ich wenn ich Recht habe? Nichts, weil wer definiert denn was Recht oder Unrecht ist?


    Wir in Westeuropa leben in einer hochgradig christlichen Gesellschaft, aber ich frage mich zunehmend, wo sind denn diese christlichen Werte geblieben. Es gibt ja sogar politische Parteien, die sich Christlich-sozial nennen, wenn man dann so einen Politiker fragt, wo denn die Christlichkeit im Parteiprogramm ist kommen sie mehr und mehr in Verlegenheit.


    Ich sehe und spüre keine Christlichkeit in unserer Gesellschaft, weder in meinem Arbeitsumfeld, nicht im privaten Umfeld und schon gar nicht im alltäglichen Zusammenleben.


    Ich frage mich auch immer öfter, warum Menschen sich eines Glaubens bekennen, denn sie gar nicht leben, für was? Das gilt für alle Religionen. Für was sind die Menschen Katholisch? Dass sie ein christliches Begräbnis bekommen? Dass die Kinder zur Firmung gehen dürfen, dass man seine Kinder an katholische Privatschulen unterbringen kann und dafür eine Menge Geld bezahlen muss?


    Es ist ja schon paradox, meine Mutter war Katholikin und hat ich schätze in ihrem Leben rund 20.000 Euro an "Kirchensteuer" bezahlt. Als sie nun vor 2,5 Jahren starb mussten wir für das Begräbnis den Pfarrer bezahlen, auch den Kirchenchor und noch eine Spende.


    Gut, ich bin weit vom Thema abgekommen - ich finde es schade, dass die Menschen eben die Werte ihres jeweiligen Glaubens nicht versuchen auch zu leben, wobei was das Christentum angeht sehe ich eine große Divergenz zwischen dem was Jesus angeblich sagte und die Katholische Kirche draus machte, also man lese das Neue Testament und man wird viele Sachen finden, die Jesus so nie gesagt hat oder gar gelebt und war Jesus nicht Jude? Ich glaube nicht, dass er das Wort Christentum kannte, geschweige denn was denn Katholisch zu bedeuten habe.


    Jede Religion hat ihre Basisbotschaften, wenn diese von den Menschen ein wenig gelebt werden würden, dann wäre es vielleicht friedlicher auf dieser Welt, wobei den Koran kenne ich nicht, aber ob der so kriegerisch ist? Kann ich mir nicht vorstellen.


    LG Son

  • Son:

    ..
    Gut, ich bin weit vom Thema abgekommen - ich finde es schade, dass die Menschen eben die Werte ihres jeweiligen Glaubens nicht versuchen auch zu leben,
    ....


    Oh mein gott, bitte nicht :grinsen:
    Was für eine Albtraumvorstellung ;)


    Zum Glück sind die meisten viel vernünftiger als ihr Glaube und zum Glück nimmt kaum jemand seine heiligen Texte wirklich Ernst..

  • Hallo,


    du hast dir leider nur einen Satz rausgesucht.


    Weil ich habe nicht von Fanatismus geschrieben sondern von den Basisbotschaften, siehe 8facher Pfad im Buddhismus oder keine Ahnung die Basisbotschaften von Jesus, also wer sich daran hält ist sicher kein Fanatiker, wobei wenn ich sage "hält" - dann ist das ohnedies vermessen, weil selbst 8 Regeln, die einfach formuliert sind, schaffen die meisten nicht im Alltag zu leben, da dies ja ein buddhistisches Forum ist, beziehe ich mich auf Basic des Buddhismus und das ist für mich der 8fache Pfad - wo siehst du darin etwas Schlechtes?


    LG Son

    Einmal editiert, zuletzt von Son ()

  • Son:

    Jede Religion hat ihre Basisbotschaften, wenn diese von den Menschen ein wenig gelebt werden würden, dann wäre es vielleicht friedlicher auf dieser Welt, wobei den Koran kenne ich nicht, aber ob der so kriegerisch ist? Kann ich mir nicht vorstellen.


    Es ist halt alles Auslegungssache..." Wer suchet, der findet", was auch immer er finden möchte...oder was auch immer gerade zur Legitimation gebraucht wird. Das ist so, weil eben auch " heilige" Texte nur leere Texte sind...bedingt entstanden, völlig frei von intrinsischer Wahrheit... Trotzdem glauben recht viele an eine Absolutheit in den Aussagen dieser Texte. Diese Menschen erkennen dabei nicht, dass sie bedingt durch ihre spezifische Wahrnehmung, selbst Urheber der für sie absoluten Wahrheiten sind.
    In so einem Glauben spiegelt sich dann natürlich auch das eigene Begehren und der eigene Hass wieder, der durch die ein oder andere "heilige Schrift" dann scheinbar bestätigt wird.
    So wird am Ende ein eigentlich leere Text, mit all dem Leid gefüllt, welches sich eben so angesammelt hat.
    Wenn es dann zu sehr anfängt zu stinken, gibt es häufig irgendeine Reform, dann mehren sich die Stimmen, die meinen, es sei an der Zeit, den einst heilige Text zu läutern .. Das geschieht dann im Feuer, am Kreuz, im Krieg oder sonst wo....
    damit er nach dieser Prozedur wieder in seiner scheinbaren, ursprünglich reinen, unschuldigen Heiligkeit auf den Tisch kommen kann....
    Dabei war und ist es die ganze Zeit aber eben nie mehr, als ein leerer Text, der an sich kein Problem darstellt....Erst der durch die Wahrnehmung bedingte Dünkel, dass es eine absolute Wahrheit zu finden gäbe ( wo auch immer), führt zum Leiden.
    Und vor diesem Dünkel ist keiner gefeit...egal ob er sich Christ, Buddhist, Moslem, Atheist. Philosoph, Wissenschaftler oder sonst wie nennt...

  • Hallo,


    kann mir jemand freundlicherweise sagen, was das Wort "wörd" bedeutet - nachdem ich weder aus Berlin noch Deutschland komme - ich frag auch ganz nett.


    Google kennt es nicht....


    LG Son