Sehr bemerkenswert, wie fundamentalistisch nicht wenige westliche Buddhisten des 21. Jahrhunderts den Palikanon auslegen. 300 Jahre Aufklärung werden da mal kurzerhand hinweggefegt und "Höllenwesen" und "Hungergeister" zu real existierenden Wesen erklärt. Erinnert an die Lesweise des Korans in islamistischen bzw. der Bibel in evangelikalen Kreisen.
Es ist keine Auslegung, wenn man sagt, dass im PK die Rede von einem Kreislauf der Wiedergeburten ist. Zu sagen, das wäre eine Auslegung, ist eine falsche Aussage. Es ist auch falsch zu sagen, dass es fundamentalistisch wäre, Worte & Formulierungen wiederzugeben, wie man sie hören oder lesen kann.
Genau solche Sprechweisen sind unaufgeklärt und unachtsam. Denn sie sind irreführend.
Wenn es kein Selbst gibt, dass vernichtet werden kann, kann es auch kein Selbst geben, dass "wiedergeboren" wird. Das wäre Ewigkeitsglaube. Deswegen ist doch jede Identifikation mit "meinen" früheren oder nächsten Leben unsinnig. Es wird geboren und es wird gestorben, aber es wird nichts "wiedergeboren", genauso wie nichts "wiedergestorben" wird.
Wenn es keine persönliche Identität gibt, kann keine persönliche Identität vernichtet werden, oder auch entstehen, oder kurz oder lang oder ewig andauern.
Begehren und Gefühle und Bewusstsein wird. Und das wieder und wieder und wieder (in Abhängigkeit). Solange die Bedingung für das jeweilige Entstehen nicht vernichtet wurde.
Ein Ewigkeitsglaube (an ein Selbst) ist, wenn man von einer selben Sache spricht, die ewig wäre. Über so etwas schrieb ich nicht.