Die erste Sila lautet, man solle sich darin üben, nicht zu töten. Ich habe in einem anderen Thread schonmal geschrieben, dass ich diese Maxime hinsichtlich Zecken, Moskitos und ähnlicher Lebensformen teilweise problematisch finde.
Man könnte das ganze aber natürlich auch auf den Menschen übertragen: Gibt es nicht Situationen, in denen das Unterlassen des Tötens unethischer wäre als das Töten? Ich bin beispielsweise ein Befürworter von aktiver Sterbehilfe und finde es geradezu zynisch, wie christliche Interessenverbände aus vermeintlicher Menschenfreundlichkeit dagegen Sturm laufen. Wie sieht die buddhistische Haltung hinsichtlich dieser Angelegenheit aus?
Ich jedenfalls finde, dass das "Nicht-Töten" als oberste Maxime in sämtlichen Situationen nicht taugt. Wieso sollte man einen Menschen, der unerträgliche Qualen durchleidet, nicht erlösen dürfen? Wäre das nicht ein völlig törichtes Anhaften am Leben? Muss man nicht anerkennen, dass es auch ein "Töten aus Mitgefühl" gibt?