• Helmut

    Überarbeitete Aussage.

    Freude


    Das sind Begriffe die sich auf DAS UNBESTÄNDIGE beziehen und somit nicht selbständig verwendet werden.

  • Liebe Bambusblüte,


    herzlichen Dank, dass du bei mir mal eine Ausnahme machst :)

    Deine ausführliche Antwort ist eigentlich auch eine Antwort auf meine Frage, die ich schon in Beitrag 97 gestellt hatte:

    Außerdem: das Wort Unvollkommenheit als Zustand Samsaras zu verstehen, bedeutet dass man erst mal wissen muss: was wäre denn ein vollkommener Zustand des Lebens?


    Generell bin ich eher der Meinung, dass man wenigstens einen Versuch unternehmen sollte, sich über einen Begriff besser zu verständigen. Dann kann man ja immer noch aufhören.

    Ich verstehe dich so, dass du bei Vollkommenheit nur die letzte, allergrößte Vollkommenheit im Blick hast ("daß keine Entwicklung je zur Vollkommenheit führen kann,"), den Zustand des Buddha.

    Dies ist nicht mein Verständnis und auch nicht das Verständnis z.B. in der Terminologie des Mahayana-Buddhismus: da gibt es die ausdrücklich die sogenannten Sechs Vollkommenheiten, z.B. die Vollkommenheit der Freigebigkeit, die ein Bodhisattva schon auf dem ersten Bhumi (von zehn) vollendet. Und das ist auch so gemeint: vollkommene Freigebigkeit. Die Erklärung dazu dauert etwas länger und möge jeder selbst nachlesen, wenn er möchte.


    Naja, und nun habe ich mal (im Bewusstsein, dass es auch einzelne, spezielle Vollkommenheiten gibt) von der Vollkommenheit des Leids des Wandels gesprochen. "Vollkommenheit" an sich ist ja nicht notwendigeweise immer mit höchsten Glücksgefühlen verbunden. das wäre ein Vorurteil, dies ist nicht im Begriff enthalten. Vollkommen bedeutet einfach, dass etwas nicht mehr weiter entwickelbar ist, auch nicht theoretisch. Dann ist es vollkommen da. Und so ist es mit dem Leid des Wandels, meiner Meinung nach. Weil dieses Leiden ist immer da. Vollständig da, d.h. seine Eigenschaft immer Leiden zu sein, immer größeres Leiden zu werden und nie abzuweichen von seiner Natur, es wird nie zu Glück.


    Klar ist, dass Vollkommenheit auch relativ verstanden werden kann: wenn du Samsara als unvollkommen benennst, dann ist es relativ zu Nirvana zu verstehen, weil in Samsara die nach Befreiung Strebenden ihre Entwicklung ja noch nicht zu Ende geführt haben. Dies ist aber eine Sichtweise aus einer bestimmten Perspektive.

    :rainbow:

  • Hallo Thorsten,

    Aus einer bestimmten Perspektive ist möglicherweise alles leidhaft, ist jede Wahrnehmung, ist das Sein insgesamt leidhaft. Erstens aber ist diese Perspektive ebenso "leer" von absoluter Wahrheit, wie jede andere. Zum anderen ist sie in keiner Weise zielführend.


    Dies ist die Perspektive der Heiligen, die die Vier Wahrheiten als wahr erkennen.

    Und die Mönche des Buddha streben Heiligkeit und Nirvana an. Deswegen sagt der Buddha ja auch nicht zu den im Daseinskreislauf bleiben Wollenden, sondern zu den Mönchen: was unbeständig ist, ist leidhaft.

    Dies ist gemäß dem Buddha alsol zielführend. Die Mönche sind nocht nicht im Nirvana, es ist ihr Ziel.

    ich denke dass ich von absoluter Wahrheit nie gesprochen habe. Irgendwo in diesem Thread habe ich meine Ansicht, mein Verständnis, ausgrdrückt, dass der Buddha zu allen Menschen nur mittels der konventionellen Wahrheit redet. Was die absolute Wahrheit (wenn es denn was Absolutes ist) betrifft hat er nur ein Wort: Nirvana. Und das erklärt er nicht weiter.


    Was leidhaft ist oder nicht, muss jeder selbst herausfinden, damit er oder sie sich davon überhaupt befreien kann. Niemand kann einem sagen, dies oder das ist leidhaft. Das ist vollkommen sinnlos!


    Diese Vorgehensweise ist aber nicht speziell buddhistisch. Ich habe hier immmer im Bewusstsein eines Buddhistischen Forums diskutiert.

    Wie du es ausdrückst: so geht doch jeder Mensch vor, ja jedes Tier.


    Wenn also sich jemand hinstellt und sagt: Alles ist leidhaft, so kann das immer nur aus dessen Perspektive und für ihn oder sie richtig sein.


    Nun haben die, die zu Buddha Zuflucht genommen haben, aber das Vertrauen zu Buddha und den Heiligen und der Lehre, dass der Buddha die bessere oder höhere Perspektive hat, die zur endgültigen Beendigung des Leidens führt, wenn man das dann will. Und da glauben sie den Aussagen Buddhas, auch wenn sie ihn noch nicht ganz verstehen. Der Buddha ist für Buddhisten ja nicht "jemand".

    Alternativ gibt es für Buddhisten ja noch die Lehre für die Hausleute.


    Die Lehre des Buddha führt zu immer größerer Freiheit, weil die Abhängigkeiten, in denen wir uns befinden, nach und nach sichtbar werden, und man in die Lage kommt, diese Abhängigkeit zugunsten einer Freude der Freiheit abzulegen. Jede erkannte und aufgelöste Abhängigkeit ist eine Überwindung der jeweiligen Sucht.


    Ja, das ist der stufenweise Weg in den meisten Traditionen.

    Es kommt darauf an wie weit man den Weg gehen will. Und was man sich in diesem Leben zutraut. Selbst wenn man schon sehr großes (wenn auch kein vollkommenes :)) Vertrauen zu Buddha hat, kann man nicht einfach alles praktizieren was der Buddha als Weg zu Nirvana erklärt hat.


    Und wenn manche oder viele Zeitgenossen unter uns Buddhisten nicht hören wollen, dass die Aggregate an sich die Natur des Leidens haben, dann ist okay, wenn sie im Leben Leid und Freude sehen. Es ist ein stufenweiser Weg.


    So und nun wünschen ich euch allen hier noch viel Freude im Leben.


    Viele Grüße

    Rudolf

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen.


    Es gibt (mindestens) drei Wege, "den völlig geläuterten, völlig geklärten Brahma-Wandel führen und zeitlebens dabei bleiben.".


    Der erste:


    Zitat

    Der Erhabene, Großer König, der Kenner, der Seher, der Heilige, der vollkommen erwachte, hat gesagt: 'Kommt, ihr Mönche, an Mutter statt möget ihr ein Mutterherz euch erwerben, an Schwester statt möget ihr ein Schwesterherz euch erwerben, an Tochter statt möget ihr ein Tochterherz euch erwerben'. Das ist der Grund, Großer König, das ist die Ursache, daß junge Mönche, glänzend dunkelhaarig, im Genusse glücklicher Jugend, im ersten Mannesalter, ohne sich ins Getändel mit den Wünschen zu verstricken, den völlig geläuterten, völlig geklärten Brahma-Wandel führen und zeitlebens dabei bleiben".


    aber:


    Zitat

    "Lüstern, Bhāradvājo, ist das Herz, und nicht selten werden an Mutter statt begehrliche Gedanken aufsteigen, werden an Schwester statt begehrliche Gedanken aufsteigen, werden an Tochter statt begehrliche Gedanken aufsteigen. Gibt es da nun, Bhāradvājo, noch einen andern Grund, noch eine andere Ursache, daß junge Mönche, glänzend dunkelhaarig, im Genusse glücklicher Jugend, im ersten Mannesalter, ohne sich ins Getändel mit den Wünschen zu verstricken, den völlig geläuterten, völlig geklärten Brahma-Wandel führen und zeitlebens dabei bleiben?"


    Deshalb gibt es noch eine zweite Strategie:


    Zitat

    "Der Erhabene, Großer König, der Kenner, der Seher, der Heilige, der vollkommen Erwachte, hat gesagt: 'Kommt, ihr Mönche, betrachtet eben diesen Körper da, von der Sohle aufwärts, vom Scheitel abwärts, den hautüberzogenen, den unterschiedliches Unreines ausfüllt. Es gibt an diesem Körper: Kopfhaare, Körperhaare, Nägel und Zähne; Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen und Mark; Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lungen; Magen, Eingeweide, Darm, Kot; Galle, Schleim, Eiter, Blut; Schweiß, Fett, Tränen, Ohrenschmalz, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin.


    Aber auch hier:


    Zitat

    Für die Mönche, Bhāradvājo, die den Körper beherrscht, die Tugend beherrscht, das Herz beherrscht, die Weisheit beherrscht haben, für die ist das leicht zu tun. Aber, Bhāradvājo, für die Mönche, die den Körper nicht beherrscht haben, die Tugend nicht beherrscht haben, das Herz nicht beherrscht haben, die Weisheit nicht beherrscht haben, ist es schwer zu tun. Es kann doch manchmal sein, Bhāradvājo, daß jemand seine Aufmerksamkeit auf die Unschönheit richten will, aber daß er es doch als schön angeht."


    Deshalb gibt es noch diese dritte Strategie:


    Zitat

    "Der Erhabene, Großer König, der Kenner, der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte hat gesagt: 'Kommt, ihr Mönche, die Tore der Sinne möget ihr hüten: Erblickt ihr mit dem Auge eine Form, hört ihr mit dem Ohr einen Ton, riecht ihr mit der Nase einen Duft, schmeckt ihr mit der Zunge einen Saft, tastet ihr mit dem Körper einen Gegenstand, wird euch mit dem Geist ein Ding bewußt, so greift nicht nach den Vorstellungen und greift nicht nach den Assoziationen. Da Begierde und Mißmut, böse, unheilsame Dinge, gar bald den überwältigen, der die Sinne nicht bewacht, so befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet die Sinne, er wacht eifrig über die Sinne'. Das ist der Grund, großer König, das ist die Ursache, daß junge Mönche, glänzend dunkelhaarig, im Genusse glücklicher Jugend, im ersten Mannesalter, ohne sich ins Getändel mit den Wünschen zu verstricken, den völlig geläuterten, völlig geklärten Brahma-Wandel führen und zeitlebens dabei bleiben".



    Hellmuth Hecker schreibt in einem Kommentar zu dieser Stelle:


    Zitat

    Die drei Übungen stellen eine Rangordnung dar:

    • Die beste Übung ist die Ich-Du-Gleichheit der Metta: Ist alles ein Herz und eine Seele, dann gibt es keine Gier nach einem Gegenüber mehr. Das ist die Schönheit des reinen Herzens und selbsterleuchteten Gemütes.
    • Das zweitbeste ist, im Wissen um die wahre Schönheit des Lichtes die Unschönheit des Körpers zu durchschauen.
    • Und das drittbeste ist, überhaupt gegenüber den Sinnesobjekten Zurückhaltung zu üben und sich durch sie nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.


    Einen schönen Tag wünscht euch


    Thorsten

  • Zitat

    "Die Asketenschaft, die Brahmaschaft, den Brahma-Wandel, ihr Mönche, will ich euch zeigen und deren Frucht und Zweck. Das höret wohl: Was ist nun, ihr Mönche, die Asketenschaft, die Brahmaschaft, der Brahma-Wandel? Es ist dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man die Asketenschaft, die Brahmaschaft, den Brahma-Wandel.


    Und was ist, ihr Mönche, deren Frucht? Die Frucht des Stromeintritts, die Frucht der Einmalwiederkehr, die Frucht der Nichtwiederkehr, die Frucht der Heiligkeit. Und was ist, ihr Mönche, deren Zweck? Versiegung des Reizes, Versiegung der Abwehr, Versiegung der Verblendung, das nennt man, ihr Mönche, den Zweck der Asketens der Brahmaschaft, des Brahma-Wandels".

    Samyutta Nikaya 45

    :rainbow:


  • der Buddha sagt, wer sich an Blumen erfreut, der freut sich am Leiden (dukkha).

    Das möchte ich erklärt haben.


    So ist das gemeint:


    Zitat

    'Begehren', ist die Hauptwurzel des Leidens und des sich immer wieder fortsetzenden Kreislaufes der Wiedergeburten.


    »Was, ihr Mönche, ist die Entstehung des Leidens? Es ist jenes zum Wiederdasein führende, mit Lust und Gier verbundene, hier und da Gefallen findende Begehren    tanha



    Nicht zu verwechseln mit sukha oder piti. Letzteres gilt als eines der Erleuchtungsglieder bojjhanga

    2 Mal editiert, zuletzt von xxx ()

  • Hallo Bakram,


    vielen Dank deine Antwort.

    Kleine Zweifel kann ich aber immer noch nicht beseitigen.


    1) Der Buddha sagt: "Wer, ihr Mönche, sich am Auge freut, ....." da ist von sich freuen mit Begehren nicht die Rede. Es ist einfach nur "sich freuen". (Deshalb hat Thorsten in Beitrag (21) ja auch geschrieben: "Für Buddha bedeutet offenbar jede Ausprägung von Leben, jede auf die Welt bezogene Wahrnehmung, jeder auf die Welt bezogene Gedanke Leiden, Frustration, Ungenügen, weil sie alle unbeständig sind." in diesem Sinne hat Thorsten, der Themenstarter, die Frage gestellt: "Einverstanden?

    Und in diesem Sinne ist deine Antwort nicht ganz zufriedenstellend.


    2) Du zitierst selbst den Buddha: "Was, ihr Mönche, ist die Entstehung des Leidens? Es ist jenes zum Wiederdasein führende,..." damit bin ich ja schon längst einverstanden. Es ist aber doch - auch nach dem Buddha natürlich - ein Unterschied zwischen Entstehung (Ursachen) des Leidens und das Leiden als Wirkung dieser Ursachen.

    Und hier sticht es sogar ins Auge: das Begehren ist die Ursache, und das Wiederdasein die Wirkung. Das Wiederdasein sind die Fünf Aggregate, oder nicht? Die zählt der Buddha mit zu den Leiden (das achte Leiden der Ersten Wahrheit). Die unbeständigen Aggregate.


    Zitat

    "Was ist aber, Brüder, die heilige Wahrheit vom Leiden?

    Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Leiden, was man begehrt nicht erlangen, das ist Leiden, kurz gesagt : die fünf Daseinsgruppen (khandha) sind Leiden.

    Was sind aber, Brüder, die fünf Daseinsgruppen? Es ist da

    • die Körperlichkeitsgruppe (rūpa-kkhandha),
    • die Gefühlsgruppe (vedanā-kkhandha),
    • die Wahrnehmungsgruppe (saññā-kkhandha),
    • die Gruppe der Geistesformationen (sankhāra-kkhandha)
    • die Bewußtseinsgruppe (viññāna-kkhandha)

    Majjhima Nikaya 28



    Nur nebenbei: das Begehren selbst hat ja auch Ursachen (siehe die Zwölf Glieder des Bedingten Entstehens). Wenn der Buddha die Zwölf Glieder rückwärts erklärt: gibt es keine Geburt, so gibt es nicht die Acht Leiden. gibt es kein Werden, so gibt es keine Geburt usw. ... hört er mit der Beseitigung des Begehrens (Verlangens) nicht auf: es geht weiter bis zur Beseitigung der Unwissenheit. Sonst hört das Begehren nicht auf.


    In Majjhima Nikaya 9 führt der Buddha alle drei "Geistesgifte" gleichberechtigt als Ursachen an:

    "Gier ist die Wurzel des Unheilsamen,

    Haß ist die Wurzel des Unheilsamen,

    Verblendung ist die Wurzel des Unheilsamen."


    Wenn man weiter in diesem Sutta liest, erfährt man, dass Nichtwissen (Verblendung) und die Triebe sich gegenseitig bedingen, sich gegenseitig fördern.


    Allgemein ist es genügend bekannt, dass man die Nichtwissen, die falsche Vorstellung über sein Ich beseitigen muss, um Befreiung zu erlangen. Nur das Aufgeben der (manifesten) Begierden reicht offenbar nicht aus, um das Leiden zu beseitigen.


    An anderer Stelle - habe ich in Erinnerung - sagt der Buddha, dass Nichtwissen bedeutet: Nichtwissen der Vier Wahrheiten der Heiligen. Also auch das Nichtwissen des Leidens. Das Nicht-Erkennen was Leiden ist.


    Der Mahāvagga des Vinayapitaka

    Zitat

    (MV I.42) "Was meint ihr, Mönche, ist die sichtbare Gestalt beständig oder unbeständig?" - "Unbeständig, Erhabener." - "Wenn etwas unbeständig ist, ist es leidvoll oder freudvoll?" - "Leidvoll, Erhabener."


    All dies lässt mich noch zweifeln, ob man letzteres Zitat wörtlich so stehen lassen kann, oder ob man es interpretieren muss, ständig "nur wenn man anhaftet" zufügen muss, bei solchen Aussagen des Buddha.

    :rainbow:

  • Zitat

    All dies lässt mich noch zweifeln, ob man letzteres Zitat wörtlich so stehen lassen kann, oder ob man es interpretieren muss, ständig "nur wenn man anhaftet" zufügen muss, bei solchen Aussagen des Buddha.


    Ich denke man muss eher das Wort Dukkha, Leiden weiter fassen. Damit ist ja nicht ein schlechtes schmerzhaftes Gefühl gemeint, sondern das getrieben sein sich und die Umwelt nach seinen Wünschen zu verändern.

    • Offizieller Beitrag

    Was die absolute Wahrheit (wenn es denn was Absolutes ist) betrifft hat er nur ein Wort: Nirvana. Und das erklärt er nicht weiter.

    Hallo Rudolf.


    Es gibt eine sehr klare und einfache Definition dessen, was Nirvana ist:


    Samyutta Nikaya 38. (4.) Jambukhādaka Saṃyutta


    Zitat

    1. Nibbānapañhā Sutta
    (1) "Nirvāna, Nirvāna, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder, Nirvāna?"
    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Nirvāna".

    2. Arahattapañhā Sutta

    (2) "Heiligkeit, Heiligkeit, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder Sāriputto, Heiligkeit?"

    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Heiligkeit".

  • Das eigentliche Dukkha ist die sehr schwer zu durchschauende Unwissenheit, besser nicht erkennen wollen oder einfach nicht erkennen können das die Welt die ich glaube zu erkennen immer nur meine Welt ist die keine Entsprechung in dem hat was die Sinne Wahrnehmen.


    Meine Sinne nehmen Kraftfelder/Energiefelder wahr und ich habe diese, weil sie sich scheinbar in ihrem Erkennen gleichen mit Begriffen und Erinnerungen meiner Erfahrungen mit diesen Kraftfeldern belegt. Wenn es zu Dukkha kommt liegt das daran das ich glaube das da keine Energiefelder sind sonder die Dinge die ich in Meiner Welt erkenne. Also meine Welt nach außen projiziere und überzeugt bin das das was ich erkenne wirklich außen ist. Freude erscheint wenn mir klar wird das es nur meine Welt ist und das da draußen nur Energien sind auf die ich reagiere mit meinen Benennungen und meinen Erfahrungen, meinen Erinnerungen. Dukkha, Frustration , Zweifel nehmen in dem Maß ab in dem mir deutlich wird das die Welt die in mir ist nie mit der Welt die ich außen glaube übereinstimmt.


    Zitat

    1) Der Buddha sagt: "Wer, ihr Mönche, sich am Auge freut, ....." da ist von sich freuen mit Begehren nicht die Rede. Es ist einfach nur "sich freuen". (Deshalb hat Thorsten in Beitrag (21) ja auch geschrieben: "Für Buddha bedeutet offenbar jede Ausprägung von Leben, jede auf die Welt bezogene Wahrnehmung, jeder auf die Welt bezogene Gedanke Leiden, Frustration, Ungenügen, weil sie alle unbeständig sind." in diesem Sinne hat Thorsten, der Themenstarter, die Frage gestellt: "Einverstanden?

    Und in diesem Sinne ist deine Antwort nicht ganz zufriedenstellend.

    "Für Buddha bedeutet offenbar jede Ausprägung von Leben, jede auf die Welt bezogene Wahrnehmung, jeder auf die Welt bezogene Gedanke Leiden, Frustration, Ungenügen, weil sie alle unbeständig sind."


    Vielleicht kannst Du das jetzt besser verstehen. Freude die aufkommt weil ich mit dem Auge eine Form entdeckt habe die ich genau so kenne macht mich glauben das diese Form wirklich in der Welt in der ich sie Wahrnehme existiert. Die Wahrnehmung bezieht sich also auf die Welt die nicht wirklich ist. Denn nur die Welt die in mir ist ist wirklich. Das worauf ich meine Wahrnehmung unwissend beziehe hat nur Energiefelder die durch mein Erinnern, Benennen, Bewerten in mit eine Form gebildet haben. Das ist wirklich schwierig. Das ist wirklich nicht leicht zu erkennen, aber es ist sehr einfach.


    Wenn wir beide eine Jägermeisterflasche sehen dann ist es ein Energiefeld das wir wirklich wahrnehmen, die Flasche existiert in unserer Bewertung. Wenn wir nun unsere Farbwahrnehmung, elektromagnetisches Feld, überprüfen wollen ob wir wirklich die selbe Farbe erkennen brauchen wir ein genormte Tafel des Farbspektrums. Jeder wählt unabhängig die Farbe Grün auf dieser Tafel aus die er sieht und wir werden feststellen das wir nichtmal das selbe Grün sehen geschweige denn die selbe Jägermeisterflasche.


    Wenn Freude aufkommt weil wir wirklich erkennen da wir nur unsere Welt wahrnehmen die nicht im außen ist, dann ist es Die Freude. Nehmen wir Freude wahr weil wir in der Welt außen eine Form wahrnehmen doch nicht erkennen das es da diese Form nicht gibt, dann wird Freude zu Dukkha.


    "Wirken und Erleben, was anderes Reales gibt es nicht."

    Ich Wirke meine Welt aus meinen Erfahrungen mit Energiefeldern und ich erlebe ausschließlich diese meine Welt die ich gewirkt habe. Etwas anderes Reales gibt es nicht als meine Welt die mein Geist sich erwirkt hat. Wenn ich anfange zu wissen das es die Dinge die ich gewirkt habe auch in der Welt der Energiefelder gibt genau dann beginnt Dukkha. Denn alles was ich glaube in der Welt der Energiefeldern zu ergreifen festzuhalten ist eine Projektion meiner Bilder und nicht das was ist wie es ist.

  • Hallo Ellviral,


    ich glaube ich habe dich verstanden.

    Dann wäre also die Urquelle des Leidens die Unwissenheit und nicht das Begehren. Das Begehren wäre dann eine Folge aus der Unwissenheit, weil wir denken, da draußen gibt es etwas, das genau so existiert wie in unserer Innenwelt?


    Gut, dann lassen wir die vermeintliche Außenwelt sausen. Und nun?

    :rainbow:

  • Das geht nicht!!! Die Energiefelder sind ja da, wir dürfen sie sogar ergreifen, mit ihnen arbeiten, sie wandeln und sich wandeln lassen. Was uns klar sein muss ist das wir mit Energie-Kraftfeldern arbeiten, sie erfahren und eben nicht mit den Gegenständen die wir bewertend in unserem Denken benannt und als Wahrheit gespeichert haben. Unsere Welt des Inneren ist und bleibt wahr, die Wahrheit schlechthin. Diese Welt gibt es aber eben nur da und nirgends wo anders. Wir beide können Schnittmengen bilden in denen können wir gemeinsam die Energiefelder gestalten und sogar glauben das wir einen Garten bestellt haben, einen Garten da draußen. Der besteht auch genau so lange bis wir erkennen das da nur Benennungen in uns sind die scheinbar eine Darstellung da draußen haben, doch wenn wir wirklich prüfen werden wir merken das es kein gemeinsames Ding gibt. Wir werden uns streiten, bis wir erkennen das nur mein/dein Wirken und Erleben real ist.

  • doch wenn wir wirklich prüfen werden wir merken das es kein gemeinsames Ding gibt.


    ja, das mag sein, dass wir kein gemeinsames Ding haben.

    Wir können uns aber damit trösten und eine große gegenseitige Nähe und Mitgefühl mit anderen Wesen empfinden, weil wir das Leiden dukkha gemeinsam haben.

    :rainbow:

  • 1. Nibbānapañhā Sutta
    (1) "Nirvāna, Nirvāna, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder, Nirvāna?"
    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Nirvāna".

    2. Arahattapañhā Sutta

    (2) "Heiligkeit, Heiligkeit, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder Sāriputto, Heiligkeit?"

    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Heiligkeit".[/lz]

    Das würde ja bedeuten, dass Nirvana und Heiligkeit identisch wären, da die jeweiligen Definitionen gleich ist.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Hallo, ich bin wohl wieder etwas spät dran, ihr seid im Thema wohl schon weiter, ich möchte aber trotzdem nochmal auf Folgendes zurückkommen, wenn niemand etwas dagegen hat:

    z.B. in der Terminologie des Mahayana-Buddhismus: da gibt es die ausdrücklich die sogenannten Sechs Vollkommenheiten


    Oh ja, jetzt weiß ich, wovon Du ausgegangen bist, Paramita: ans andere Ufer gelangen oder zu etwas gelangen, was jenseits der Begrenzungen liegt: die Qualitäten des Herzens oder sechs transzendenten Tugenden. Ich weiß, man spricht bei ihren Eigenschaften gerne von vollkommenen Tugenden (übersetzt es jedenfalls so), doch ist es nur bedingt wahr, zumindest nicht ganz, oder sagen wir, sowohl als auch, aber nur in ihrer Gesamtheit.


    Du solltest diese Lehre nun so verstehen (wenigsten denke ich, daß es Dir eines Tages auch so erscheinen wird) daß sich ihre Bedeutung jedem Schüler entsprechend dem Grad seiner Entwicklung immer wieder aufs Neue wandelt, die Bedeutung, die es für Dich einnimmt (hier und jetzt), ist eben eine andere, als jene, die sich mir erschließt, verstehst Du? Jede dieser Bedeutungen ist richtig, entsprechend dem Karma und der persönlichen Entwicklung, und für den, der für sich darin eine Bedeutung findet, ist diese genau das, was es für ihn sein sollte. Aus diesem Grund sollte man auch niemals einem anderen seine eigene Interpretation aufdrängen, denn für den anderen ist diese keinesfalls korrekt, sei man auf seinem eigenen Weg (vermeintlich) auch schon viel weiter, als dieser (oder diese) andere. Tatsächlich ist niemand weiter oder besser, als irgendjemand sonst, jeder ist da, wo er ist, und das ist mit Sicherheit der einzig korrekte Platz, und nur das ist von Bedeutung.

    Es gibt immer eine ganze Reihe von Dingen, welche ein Schüler nicht wissen kann, welche geheimnisvolle Geheimnisse für ihn sind. Frage Deinen Lehrer, wer denn zuerst gezeugt wurde, Du oder Deine Eltern, wenn er lacht und nicht antwortet, könnte es möglich sein, daß Du das Glück hast, einen erleuchteten Lehrer zu haben, fängt er jedoch an, Dich zu belehren, dann... na ja, jedenfalls ist Dein Lehrer genau der richtige für Dich, bis Du es ändern möchtest.

    Deshalb ist es auch verständlich und vollkommen in Ordnung, wenn Du das, was ich sage, ganz klar und entschieden zurückweist. Wenn es Dir aber möglich sein sollte, Deine aufkommende Empörung unbeachtet beiseite zu lassen, kannst Du es ganz jovial einfach nur als Variante annehmen, was stört einem Jupiter das Spiel der kleinen Kinder? Nichts, er erfreut sich daran.


    Diese sechs Paramitas sind in ihrer Gesamtheit nun genau das, was ich an anderer Stelle den Keim der Vollkommenheit genannt habe, im Taoismus ist es der Samen der Unsterblichkeit, und unsere Alchemisten, welche dieses Geheimnis tief in ihrer Symbolik bewahrten, sprachen dabei vom Stein der Weisen: ein Stein und doch kein Stein.


    Es wird gelehrt, daß sie (die sechs Qualitäten) durch eine tugendhafte Praxis eine innere Vervollkommnung ermöglichen sollen. Das solle in ungefähr so geschehen, daß diese Tugenden im Innern des Schülers zur höchsten Reinheit und einer alles erfüllender Größe geführt werden. Es hört sich dann meist so an, als wollten sie sagen, man müsse erst die eine, danach die andere Vervollkommnung erreichen.

    Das eben kann vielleicht ein junger Schüler noch nachvollziehen, stärkt möglicherweise seinen Enthusiasmus, doch ist es eben ganz und gar unmöglich, daß eine innere Vervollkommnung in dieser Welt (in Samsara) Bestand hätte. Um es noch weiter zu verdeutlichen, es gibt scheinbar zwei Dinge, die wir mit der Vollkommenheit vergleichen könnten, zum einen das Absolute, zum anderen die Leere, jedoch deshalb scheinbar, weil bei näherer Untersuchung deutlich wird, daß diese beiden identisch sind. Nun frage ich: kann es neben der absoluten Leere noch eine zweite absolute Leere geben?

    Selbstverständlich nicht. Und doch ist diese Lehre korrekt und über jeden Zweifel an ihrer Gültigkeit erhaben.


    Wie und warum es sich so verhält, kann ich, da wir uns hier ja nicht im Anfängerbereich befinden, noch etwas näher erläutern, selbstverständlich nur entsprechend meines Wissens und meiner Erfahrung, was es nur zu einer eingeschränkten Gültigkeit verhilft und von jedem selbstverständlich zurückgewiesen werden darf.

    Diese Lehre wird (für mich) widerspruchslos gültig, wenn sie so gemeint ist, daß durch diese tugendhafte Praxis ein Zustand erreicht werden kann, welcher den (wie es heißt) im Herzen angelegten, innliegenden Keim der sechs tugendhaften Qualitäten, also den Keim zur Vervollkommnung, ermöglicht, sich auszubreiten, zu wachsen und alles zu erfassen, nicht nacheinander, sondern ganz, und hier und jetzt, und dich zum Erwachen (ans andere Ufer der Weisheit) führt, das wäre die wahre Vervollkommnung.

    Und wenn sie deshalb von sechs Paramitas sprechen (manche sprechen von zehn, aber mir scheinen es tatsächlich sechs zu sein, das korrespondiert also mit meiner Erfahrung), weil du diese sechs Tugenden auf den höchsten Grad an Reinheit führen sollst, damit aus ihrer Mitte die Vervollkommnung hervortreten und ihr Werk erfüllen kann, dann hat es die gleiche Bedeutung und ist ebenfalls korrekt.

    Die Taoisten sprechen dabei von der Bestellung der Zinnoberfelder, in welchen der Samen der Unsterblichkeit, d.i. der Keim der Vervollkommnung, gepflanzt werden soll. Auch dieser muß zuvor zum höchsten Grad der Reinheit (und auch hier sprechen manche vom Grad der Vollkommenheit) geführt werden.


    Dieser Keim, den ich, ganz für mich, auch das erwachende Herz genannt habe, befindet sich nun genau in der Mitte, im Zentrum der Unvollkommenheit. Es ist beinahe ein Leichtes, dieses zu finden, denn es ist immer genau dort, wo du bist, wenn es auch schon da war, bevor dein Bewußtsein erschien und sich diesem gewissermaßen aufzwang, es wird jedoch vom Karma verborgen, und erst durch dieses, dem Karma selbst, wird es enthüllt, und kein Lehrer kann dies für seinen Schüler tun.

    Er kann jedoch jenen, deren Karma noch nicht bereit ist, Unterweisungen geben oder jene tugendhafte Praxis lehren, die sich auf das Karma auswirkt - bedenke aber, daß das, was ich Karma nenne, möglicherweise nicht genau das ist, was Du Karma nennst.

    Doch nicht alle benötigen die gleichen Unterweisungen. Es kann sogar auch mal so sein (um ein, zugegeben kaum glaubhaftes, jedoch durchaus mögliches Beispiel heranzuziehen), daß einem jungen Mädchen, in der Mitte seiner Kindheit, mit einem Mal und ganz unvorbereitet das Herz geöffnet wird, und in einem einzigen Augenblick aus größtem Schrecken allerhöchstes Glück entsteht, und sich ihm die ganze Ewigkeit zu Füßen legt, auch das kann sein.

    Und warum das? Nur weil ihm eine alte Frau erschien und ihr ein kleines, allgemein bekanntes Mantra gelehrt hat: das Ave-Maria, das es von da an in aller Stille immer wieder aufgesagt hat? Nun, es wäre jedenfalls kein Grund, zerknirscht zu sein, sondern eine Freude für alle Wesen.

    lg

  • :warn::clown::angel:}:-):warn:

    Der Keim für das sich einigende Herz liegt mitten im Zinnoberfeld, erkennbar, unerkennbar. Der Keim ist leer, es gibt nichts zu sehen und genau das ist es was es zu sehen gilt. Ein Keim, scheinbar ein Ding, doch nur eine Hülle für den Geist, da ist nichts drin? Wer glaubt denn das? Da muss was sein!!

    Da ist nichts mehr, was war denn da? Das einfache Einfache war da und dieses hat eine Tat getan und wurde die Vielheit, wo es war bleibt die Leere, das nicht mehr sein des einfachen Einfachen, Nibbana. Gott das einfach Einfache sprach es werde Licht und ES wurde Licht, das einfache Einfache. Alles was das einfache Einfache wurde ist alles was vielfach ist, kein einfaches Einfaches hat je wieder Bestand gehabt. Erscheint es wieder gibt es kein Vielfaches mehr. Nur eines kann erlebend sein, das Vielfache. Das einfache Einfache ist nur dies. Ohne das gewesene einfache Einfache kein Leben, kein Geist, keine Leere, keine Heilung.

    :dao::zen::rad::om::vajra:

    :D:D:D

  • ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut.


    Hier ist noch eine weiter Definition:


    A.III.56 Das sichtbare Nibbāna - 5. Nibbuta Sutta


    Zitat

    »'Das sichtbare Nibbāna, das sichtbare Nibbāna', so sagt man, Herr Gotama. Inwiefern nun aber, Herr Gotama, ist das Nibbāna klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich?« - »Aus Gier, Brahmane, von der Gier übermannt - aus Haß, vom Hasse übermannt - aus Verblendung, von der Verblendung übermannt, umstrickten Geistes, trachtet man nach seinem eigenen Schaden, trachtet man nach anderer Schaden, trachtet man nach beiderseitigem Schaden, erleidet man geistigen Schmerz und Kummer.


    Ist aber die Gier aufgehoben - ist der Haß aufgehoben - ist die Verblendung aufgehoben, so trachtet man weder nach eigenem Schaden, noch nach dem Schaden anderer, noch nach beiderseitigem Schaden, erleidet man keinen geistigen Schmerz und Kummer. Derart, o Brahmane, ist das Nibbāna klar sichtbar. Insofern man, Brahmane, diese restlose Erlöschung der Gier erfährt, die restlose Erlöschung des Hasses und der Verblendung erfährt, ist das Nibbana klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich.« -


    Die beiden Definitionen sind insofern identisch, als dass Heiligkeit der Zustand ist, in dem man Nirvana erfährt. Das, was man erfährt, ist aber dieser Zustand. Daher ist sind sie identisch.


    Viele Grüße


    Thorsten

  • Wie ist das sichtbare Nibbana sichtbar, wenn es doch unerkennbar, aber erfahrbar ist? Das ist es ja das sichtbare Nibbana ist solange nicht sichtbar bis nicht erkannt wurde das da nichts zu sehen ist. Beim sichtbaren Nibbana ist zu viel Zuneigung, zu viel Abneigung und zu viel Glaube an die eigenen Worte. Das sichtbare Nibbana ist das sichtbare Wahrnehmen das da nichts ist das wahrgenommen werden kann. Dann geht sogar der letzte Begriff Nibbana verloren, das eine Einfache Wort wandelt sich in das Vielfache der Leere.


    Das Ding sind Atome, die Atome sind Teile, die Teile sind Quarks, die Quarks sind Tingeldadi und in jedem ist das sichtbare der Vielheit und das sichtbare unsichtbare weil nichts mehr zu sehen ist denn das einfache Einfache ist Vielheit geworden und hinterlässt Leere, Nibbana, keine Worte. Was sucht ihr Yin und Yang, ist doch alles da. Nur weil es Yang heißt muss es doch nicht sichtbar sein außer das da nichts zu sehen ist.


    Da geht jemand mit einer hellen Lampe in den Keller und ganz unten bläst er das Licht aus und wundert sich das da nicht zu sehen ist, er macht das Licht wieder an und wundert sich das nur das Sichtbare sichtbar ist.

  • passt auch hier rein:

    ICH WILL SEHEN Refrain: Lass es mich sehen...oh bitte lass es mich sehen... Oh bitte wirf dein Licht auf all die Schatten in meiner Welt Lass es mich sehen... lass es mich sehen weil jede Illusion von der Wahrheit berührt zerfällt Strophe 1: du wirst auch dann noch hören wenn jeder Ton verklungen ist, und noch sehen wenn das letzte Objekt verschwunden ist, was bleibt von dir wenn der Gedanke am verstummen ist und irgendwann der letzte Pinselstrich geschwungen ist? ... das Bild als Lüge entlarvt in einem künstlichen Rahmen, alles was bleibt ist das Wasser vom Verdünnen der Farben, erkennst die Leinwand als weiß und kein Rahmen zu finden, ist keine Trennung je geschehen dann gibt es nichts zu verbinden, weil die Stille das Geräusch ermöglicht, bleibt die Quelle unverändert, was in ihr den Anfang findet bald auch in ihr wieder endet, Veränderliches entsteht in dem was unveränderlich ist und bleibt, keine der Formen ist für die Ewigkeit, alles zerfrisst die Zeit... Refrain: Lass es mich sehen... lass es mich sehen... Oh bitte wirf dein Licht auf all die Schatten in meiner Welt Lass es mich sehen...lass es mich sehen weil jede Illusion von der Wahrheit berührt zerfällt Strophe 2: Jedes Streben nach Glück ist ein Traum vom Sein im unendlichen Meer der Existenz, all das Glück das wir im Außen sehen bleibt vergänglich und begrenzt. Willst du wissen wer du wirklich bist, was in deiner Welt noch wirklich ist, erkenn die Quelle und verirr dich nicht, die Antwort die du suchst ist hier und jetzt, erkenn wer du wirklich bist, verneine was unwirklich ist, keiner der Gedanken die Antwort ist, erkenn die Quelle die du nie verlässt... …und du wirst sehen dass du zuhause bist...

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Derart, o Brahmane, ist das Nibbāna klar sichtbar.Insofern man, Brahmane, diese restlose Erlöschung der Gier erfährt, die restlose Erlöschung des Hasses und der Verblendung erfährt, ist das Nibbana klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich.

    Die Gier ist m.E. ein existenzieller Bestandteil des menschlichen Geistes.


    Die Gier tritt als Begehren dann in Erscheinung, wenn Sinnenobjekte vorhanden sind; diese Sinnenobjekte werden von Gefühlen begleitet und die Gefühle zusammen mit den Objekten sind Ursache für das Begehren, welches seinerseits unmittelbare Ursache für Leid ist.


    Gier/Begehren können m.E. als potentielle Bestandteile des menschlichen Geistes nicht beseitigt/verlöschen; wenn allerdings mit dem „Verlöschen der Gier“ „das außer Kraft setzen der Gier“ assoziiert werden sollte, dann kann ich dem Begriff des „Verlöschens“ zustimmen.

    Fazit: Um Gier/Begehren > Leid außer Kraft zu setzen, müssen deren Ursachen beseitigt werden und die wären, global gesehen: Unwissenheit/Verblendung………….aber wer kann das schon?


  • Die Gier ist m.E. ein existenzieller Bestandteil des menschlichen Geistes.


    Sie ist so ein Bestandteil, genau wie Hass und Glauben, wenn der Geist in mein, ich, Selbstwert Kategorien denkt. Wann tut er das nicht?

    Das kann auch anders nicht sein. Eine Ausnahme gibt es, in der Vollendung der Übung der Versenkung. Selbst Buddha ist wenn er als Buddha auftritt nicht frei von diesen Bestandteilen. Das erkennt ich aus seinen Reden. doch Buddha zeigt auch sehr genau darauf wobei es beim Erkennen der einzelnen oder kombinierten Bestandteile des Geistes in der Anwendung zum Handeln wichtig ist, Wichtiger als sogar alle seine Wahrheiten.


    Gebt die Anhaftungen immer wieder auf, putzt immer wieder euren Spiegel, befreit ihn immer wieder vom Staub der Anhaftungen. Warum immer wieder? Weil wir Menschen sind und unser Geist dieses existentiellen Bestandteile hat. Wir sind Mensch, Alle, einschließlich aller Buddhas und aller Heiligen. Da hilft auch nicht die Anhaftung das Buddha etwas besonderes ist als Weltenlehrer.


    Es gibt kein Nirvana, es gibt keine Welt der Dinge in der ein Mensch leben kann ohne diese Bestandteile seines Geistes. Hört auf mit dieser Unterscheidung und seid anhaftend, seid achtsam, wenn eure Anhaftungen zu Urteilen werden, von denen ihr glaubt das sie Bestandteile der Welt sind. Sie sind Nur in eurer Welt des Inneren und da könnt ihr den Spiegel immer wieder putzen, ja sogar Anhaftungen einfach mal stehen lassen, einfach mal Position sein im Wissen das es eine Anhaftung ist.


    DAS ist Freude, das Wissen meiner Anhaftungen und das ich sie erhalten, aufbauen, betonieren kann und sie mir dem Wind des Geistes sofort zum verwehen bringen kann, ja sogar Staubfrei werden kann. So will ich aber nicht leben, Staubfrei und auch wenn ich es könnte das Leben lacht mich immer wieder aus..

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  • Lieber Thorsten Hallscheidt,


    ich bin nicht einverstanden, in dem Sinne, dass ich diesen Ausspruch im Kontext von 'Allgemeines zum Buddhismus' nicht als angemessen ansehen kann. Was sollte bzgl. diesem Spruch, der bereits die zustimmende Annahme einer Fülle von optionalen Ansichten voraussetzt, gesagt werden können? Wem diese vorausgesetzten optionalen Ansichten fremd sind, weil er sie erst gar nicht kennt, oder wem sie fremd sind, weil er sie aus guten Gründen nicht teilen kann, dem könnte dieser Spruch fast diktatorisch erscheinen oder hinterhältig wortverdreherisch.


    Als Leitspruch für jemanden, der sich streng nach den vorausgesetzten optionalen Ansichten geschult hat und der diese ohne wenn und aber teilt, mag der Spruch jedoch zweckdienlich sein, um den eigenen Entschluss zu bekräftigen und sich selbst in bestimmten Situationen wieder 'einzunorden'.

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)