Fleischkonsum für Buddhisten, Alkohol, Drogen oder andere Laster und der Umgang mit diesen?

  • Ich hab irgendwo neulich mal gelesen, dass es Buddhisten gibt, die Fleisch essen.

    Die Theravada-Buddhisten töten keine Tiere selbst, sondern betrachten Vegetarismus als eine persönliche Entscheidung.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )

  • _()_

    Ja so ein Schlachthaus ist die Hölle, es bricht mir das Herz ...

    Ich bin schon traurig, wenn ich Mutterkühe liebevoll ihre Kälbchen beschnuppern und liebkosen sehe ... Wie entsetzt müssen sie sein, wenn der Mensch, dem sie vertrauten, ihnen plötzlich ihre Kinder entreißt, ... das eigene Sterben, mit allem an Schrecklichem, was dem vorangeht, wird sie ebenso ratlos, und starr vor Angst, ereilen ...


    Ich frage mich immer wieder: was kann ich tun, und muss immer wieder einsehe: kaum etwas, fast gar nichts, außer selbst anders zu handeln, in einem geeigneten Augenblick, (auf Nachfrage), die eigene Sicht der Dinge darzulegen, und möglicherweise - mit richtig gewählten Worten - eine neue Perspektive eröffnet zu haben ... :taube:


    Dieser Post hat bei mir zu einer Frage geführt.


    Ein Bauer hält sich Vieh damit Er Milch, Fleisch, Eier und Wolle hat.

    Diese Dinge tragen zum Lebenserwerb des Bauern bei (Natürlich macht das Gemüse auch) ohne Sie würde der Bauer kein Vieh halten.

    Wenn der Bauer Milch will so muss die Kuh ein Kalb zur welt bringen. Dazu kann ein Bauer nur eine begrenzte Anzahl an Stieren halten. Wenn also ein Stier gebohren wird muss der Bauer Ihn früher oder später schlachten.

    Wenn der Bauer die tiere nicht halten würde währen die meisten wohl schon ausgestorben.

    Da kommt die Frage auf:" ist es besser wenn der Bauer den Stier schlachtet und in die Kadaververbrennung gibt oder ist es besser wen der Stier gegesen wird und sein Tod so ein wenig mehr Sinn macht? Oder wäre es besser wen die Tiere ausgestorben währen oder in freier wildbahn einen Daseinskampf führen müssten?

    Bringt es den armen Wesen nicht mehr wen Sie ein angenehmes Leben führen können und dan geschlachtet werden und durch Ihr "Opfer" gutes Karma bekommen um als zb Mensch wiedergebohren zu werden (sofern Wiedergeburt existiert)?"


    Ich frage das weil mkh' s Post mich beinahe zum Vegetarier auf probe gemacht hätte und in mir dan diese Fragen als Gegenargumente waren. Weil es aber auch sein kann das mein Geist einfach zu gerne ein Steack isst, hoffe ich das man mir meinen Irtum (sollte es den einer sein) aufzeigen kann.

    Danke bereits im Voraus:erleichtert:

    _()_

  • Angenommen jemand würde denken: 'Ich werde Menschen züchten und schlachten, dann habe ich Milch und Fleisch für mich selber und je mehr ich züchte, desto mehr kann ich verkaufen". Wäre das nicht absolut verwerflich? Aber anderen Lebewesen mutet man das zu.

    Wenn es sich auch nicht immer ganz vermeiden lässt Leid zu verursachen, so kann das doch auf das nötigste Mindestmaß reduziert werden, anstatt die Ausbeutung auf die Spitze zu treiben finde ich und möchte das Reich der Tiere soweit es geht in Ruhe lassen.

  • Wenn ich Tiere sehe,

    sehe ich meist in ihrem Ausdruck das, was ich auch bin.

    Im Geist konzentriert auf den Körper als Wahrnehmung und Werkzeug,

    in den Augen findet sich dem wachen Blick der Ausdruck von Gedanken und Gefühlen,

    sozial miteinander und mit Menschen und anderen Tieren können sie auch sein.

    Sie sind anscheinend zumindest ihren weltlichen Dhammas unterworfen, wie wir Menschen auch.

    Wer weiss, ob sie nicht auch spontanes spirituelles Dhamma kennen, gleich den Alleinerkennern,

    und bloss eben leider nichts darüber erzählen können.


    Vegan zu leben hat mir jedenfalls eine grosse Last von der Psyche genommen. Alles ist leichter geworden, das Empfinden, auch die Meditation. Warum das so ist, weiss ich natürlich nicht. Aber diese Wirkung habe ich merklich feststellen dürfen, in den ersten Wochen nach der Umstellung passierte es.


    Es ist auch nicht ungewöhnlich Anstrengend, sich vegan zu ernähren, es hält einen sonst von nichts ab - und es ist bereits eine starke Bewegung, die von der Nahrungsmittelindustrie beachtet wird. Es gibt also kaum noch Entschuldigungen dafür, es nicht wenigstens einfach mal zu probieren.


    Was ich mache, und was ich jedem anderen Vegetarier und Veganer auch nahe legen will, ich nehme Vitamine, B12 mindestens, und ich lasse regelmässig beim Hausarzt mein Blut prüfen, ob Mangel bestehen.

  • Ich frage mich immer wieder: was kann ich tun, und muss immer wieder einsehe: kaum etwas, fast gar nichts, außer selbst anders zu handeln, in einem geeigneten Augenblick, (auf Nachfrage), die eigene Sicht der Dinge darzulegen, und möglicherweise - mit richtig gewählten Worten - eine neue Perspektive eröffnet zu haben ...

    Diese Fähigkeit ist einem jeden gegeben.

    Immer wenn es zu eintönig wird, sollten wir fragen warum.

    Einfach auf das Fleisch zu verzichten/ den Tieren wegen, ist genauso als würden wir es essen/ den Menschen wegen.

    Wie kompliziert wir es zudem durch unsere Meinung immer machen.

    Warum essen wir nicht einfach?

    Wir leben doch auch einfach?

  • @Ellviral

    Buddhist werd ich nicht. Sind mir viel zu hetzerisch die Typen.

    :( ... Seit wann (und weshalb) verallgemeinerst Du?

    Mach ich nur wenn Helmut über Ellviral gewinnt mit seinem Überdruss an solchen Diskussionen obwohl hier seit Jahren immer wieder die Worte des Buddha im Original geschrieben werden haben sie keine Wirkung. Manchmal kann ich Helmut eben nicht bremsen. Wollte ich auch nicht.

  • Es ist auch nicht ungewöhnlich Anstrengend, sich vegan zu ernähren, es hält einen sonst von nichts ab - und es ist bereits eine starke Bewegung, die von der Nahrungsmittelindustrie beachtet wird.

    Ja, seit einigen Jahren ernähre ich mich auch weitgehend vegan, vorher habe ich nur Fisch, Fleisch und Eier weggelassen. Für Milch und sonstiges gibt es ja schon hochwertige Ersatzprodukte, es geht einem nichts ab.

  • Wie kompliziert wir es zudem durch unsere Meinung immer machen.

    Warum essen wir nicht einfach?

    Wir leben doch auch einfach?

    Es geht nicht um "Meinung", es geht darum zu sehen, was ist, wie es ist und warum es so ist, wie es ist. "Buddhistisch" ausgedrückt geht es da um Klärung der ersten und zweiten der sog. aryasatya. Natürlich kann man stattdessen auch tapfer die Augen geschlossen halten, einfach essen, was einem vor die Fressluke kommt und einfach so drauflos leben. Machen eh die Meisten so, ist auch am bequemsten - bis einen selbst Krankheit, Alter und Tod am Wickel kriegen und es unbequem wird. Den Meisten fällt dann das "einfach sterben" doch etwas weniger leicht als das "einfach leben".


    Wenn man sich beispielsweise so etwas anschaut (wobei man da auch deutlich unappetitlichere Webseiten verlinken könnte) kann einem schon der Appetit vergehen. Man kann das Hinschauen natürlich auch bleiben lassen und das einfach ignorieren, um es sich ja nicht irgendwie "kompliziert" zu machen. Wobei ich das, was das Hinschauen auf das "was ist und wie es ist" bei mir ausgelöst hat, eigentlich gar nicht so "kompliziert" finde. Ganz im Gegentum hat es mir das ziemlich einfach gemacht, die erste sila etwas ernster zu nehmen und mich entsprechend auch ernsthafter darum zu bemühen. Aber vielleicht meinst Du ja mit "kompliziert machen" dasselbe wie ich mit "ernst nehmen". Jedenfalls - die Übungsregel des Abstehens davon, Leben zu nehmen, ist halt schon etwas mehr, als nur darauf zu verzichten, seine Mitmenschen totzuschlagen, wenn sie einem irgendwie auf die Nerven gehen.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • _()_

    Ich danke für die Antworten.

    Ich erkenne auch das die Tiere besser in freiheit leben sollten, jedoch glaube ich auch das die Tiere ohne Nutzvieh haltung bald ein ähndliches Schicksal ereilen würde wie die Bisons in Amerika. Sie würden wohl unter Autos und schnell wachsenden Stäten zum Opfer fallen.


    @mkha' es ist nicht so das ich glaube, das Du mich überzeugen willst:) es ist eher so das mich dein Beitrag daran erinnert hat wie ich meinen Vater fragte wiso Er die Schafe die Er sich hilt, immer wieder zum Metzger bringt. Seine Antwort war dozumal "Du ist doch auch gerne Fleisch...." meine Mutter hat mir dan erklärt das man zb die Schafböcke nur bis zu einem gewissen alter in der Herde behalten kann weil sie sich sobsr gegenseitig bekämpfen und das bis zum Tod, und es wäre schade wen sie dan einfach im Kadaverhaus landen würden. Das leuchte mir ein. Alerdings frage ich mich seit geraumer zeit:" kann ich mich Buddhist nenen und dan anderen Lebewesen solches Leid zumuten?"


    Ich bin schon als kleines Kind immer auf Bauernhöfen unterwegs gewesen und die Nutztierhaltung war für mich immer eine art Liebefolle zuwendung zu den Tieren um Ihnen den daseins Kampf zu ersparen, und sicher zu stellen das die Arten überleben. Daher war auch meine Überlegung, das man ja die Mänchen nicht alle behalten kann.


    Eine Frage entsteht jetzt gerade aber wieder in meinem Kopf.


    Wen es besser währe, die Tiere währen garnicht erst in solch einer abhängikeit geboren, wäre es den nicht so das Sie ausgestorben wären. Weil der Mensch Ihren Lebensraum Kaput gemacht hätte?


    Ich werde mich bei meiner nächsten Meditation sicher eingehend mit dem leid der Tiere befasen und auch einiges über alternativen nachlesen. Fileicht werde ich auf meine Alten Tage doch noch Vegetarier (Veganer wohl eher nicht :erleichtert:)

    _()_

  • Ach ja? ... Dann bewahre Dir den Gleichmut für die Stunden, in denen es ans Sterben gehṭ.

    Das alles ist bereits geschehen.

    Aber das "ICH" versteht dich... den Inhalt und das Glaubenssystem.

  • Kleiner Rückblick: Mein Partner ist zusammen mit 'zig Geschwistern in einem sehr kleinen Dorf aufgewachseṇ. Die Eltern hatten Hühner und Schweine, haben selbst "gewurstet" ... Ich habe, als ich ihn kennenlernte, nie erzählt, das ich Vegetarier bin, habe, wenn wir Essen gingen nie erklärt: "ich möchte aber etwas ohne Fleisch", habe also auch nie versucht, ihn "zu bekehren".


    Irgendwann sprach er mich aber darauf an, und wir unterhielten uns eine Weile über meine Beweggründe ... Er hörte einfach nur zu, stellte noch einige Fragen, .... und ein paar Wochen später sagte er plötzlich unvermittelt: "Wir hatten auch viele Katzen auf dem Hof, aber ich habe erst bei deinen Katzen bemerkt, dass sie alle unterschiedliche Stimmen und einen unterschiedlichen Charakter haben."


    Mit der Zeit fiel mir auf, dass er begann seinen Speiseplan umzustellen: es gab keinen Wurstbelag mehr, kein Fleisch, keinen Fisch. Er redete nicht groß darüber, merkte einfach nur mal nebenbei an: Das ist nicht gut für die Tiere - und auch nicht für mich. ... Genauso wurde er Jahre später Buddhist. Ich war sehr überrascht - er aber sagte nur: Es ist einfach besser ... Punkt. :)

    Da möchte ich auch noch was aus meinem Leben hinzufügen. Als ich 1980 von Indien zurückgekommen bin, hatte ich meine Ernährung endgültig auf vegetarisch umgestellt. Das Vorbild von Millionen Indern und die Gesinnung des ahimsa (Gewaltlosigkeit) haben mich beeindruckt und schließlich überzeugt. In meiner Familie war Vegetarismus nie ein Thema gewesen, aber meine Schwester hat mich gleich verstanden und in ihrer eigenen, später sechsköpfigen Familie kam fortan nur mehr vegetarisches Essen auf den Tisch. Einer ihrer Söhne hat dann 5 Jahre in einem indischen Ashram verbracht und führt bis heute ein sehr sittliches Leben. :)

  • Ok, @qwertz,

    ich mache es kurz: ich war Schülerin eines tibetischen Mönchs, bin seit einigen Jahrzehnten praktizierender Buddhist, aber wenn es so ist, wie Du schreibst, bist Du offenbar erleuchteṭ. Das ist eine Nummer zu groß für mich, somit gibt es keine gemeinsame Kommunikationsbasis. Alles Gute, und bleib gesund, LG mkha'

    Gerne lasse ich mich von dir deshalb so abstellen wie du es möchtest -

    Damit es passt... damit wir alle etwas zu tun haben und weiter einen Unterschied machen.

    Ohne ihn wären viele von uns nicht mehr hier.

  • Ich darf ja gar kein Buddhist sein, weil ich vom bewusstseinverändernden/-drübenden Neuroleptikum Aripirazol abhängig bin, das ist ja auch eine Droge, da kann ich erstmal nix machen. Ich halte mich aber teilweise an das buddhistische Regelwerk, esse keine Säugetiere & Vögel, weil die uns Menschen zu ähnlich sind, mir mutet das schon so ähnlich wie Kannibalismus an (Fisch esse ich schon, versuche aber auch das zu mäßigen, schon alleine weil die Meere so überfischt sind). Alkohol trinke ich relativ wenig, nicht bis zur Berauschung. Dafür bin ich ein Liebhaber von gutem Cannabis, mache aber gerade eine Pause seit Mittag den 8. April. Mindestens einen Monat möchte ich auf psychoaktive Hanfblüten fastenmäßig verzichten. Ich bin überzeugt davon, dass Mutter Natur den Hanf als Verbündeten für uns Menschen gedacht hat: als Faserpflanze, der gesunden Hanfnüsse wegen (die alle 8 essentiellen Aminosäuren & das optimale Verhältnis von Ω3- zu Ω6-Fettsäuren im Verhältnis 1:3 haben) & der sehr lecker aromatischen & angenehm in der Wirkung Blüten, die ein hohes medizinisches Potential haben & beruhigend & euphorisierend sind. Da täglicher Genus aber die euphorische Wirkung durch erhöhte Toleranz schmälert und man sich nicht nur auf den Hanf verlassen sollte, mache ich erst mal 'ne Pause und versuche es dann weeder langsam angehen zu lassen. Ich kann eh kein Buddhist sein, da ich vom bewusstseinsverfälschendem Aripiprazol existentiell und möglicherweise irreversible abhängig bin. Dafür rauche ich aber auch nicht, Hanfblüten werden von mir vaporisiert oder manchmal auch als Tee getrunken. Auch wenn es negativ ist, so viel Hanfblüten zu konsumieren, dass man eine stoffliche Toleranz entwickelt, ist Toleranz generell positiv(:

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • E1NER


    Zitat

    Ich kann eh kein Buddhist sein, da ich vom bewusstseinsverfälschendem Aripiprazol existentiell und möglicherweise irreversible abhängig bin.


    Die Neuroleptika trüben zwar den Geist, beeinträchtigen aber das Bewusstsein nicht unbedingt auf unheilsame Weise. Ich glaube, du schützt da ein Argument vor, um dich nicht anstrengen zu müssen! Ausserdem sind sie kein Rauschmittel, sondern Medizin, und Medizin ist eines der 4 Grundbedürftnisse des Lebens. Ich nehme auch welche, und zwar nicht zu knapp, hohe Dosis. Ich habe nicht das Gefühl, dass es wie ein Alkoholrausch das Gewissen trüben würde, also mich dazu bewegen würde, unheilsame Taten zu tun. Alkohol tut das, indem es einem Machtgefühle vortäuscht, was die Hemmschwelle senkt, und die Möglichkeit nimmt, die daraus entstehenden Triebe zu schlechten Taten zu unterdrücken. Das ist die Gefahr vom Alkohol, für einen selbst und andere. Neuroleptika hingegen machen zwar evtl. den Geist etwas steif und hemmen die Bewusstheit, treiben einen aber nicht zu derartigen Taten. Im Gegenteil schwächen sie bei mir unheilsames Wahn- und Halluzinationserleben drastisch ab, machen es verarbeitbar und eröffnen mir so überhaupt die Möglichkeit, die Tür zum Dhamma, so dass ich nach und nach versuchen kann mich zu entwickeln und moralisch zu verhalten ohne gleich innerlich abzusaufen. Auch ist es so, dass du für die Beschaffung von Neuroleptika keine unheilsamen Situationen eingehen musst, und du sie auch nicht missbrauchen kannst oder anderen damit schaden.


    Ich dachte anfangs auch, Meditation ginge nicht mehr wegen den Tabletten. Ja die Nebenwirkungen sind krass, und es dauert lange, bis sich der Körper und der Geist daran gewöhnt haben und man etwas besser klarkommt. Aber ich musste nun feststellen, dass ich mich all die Jahre fatal geirrt habe, ich bin dem Hindernis des Zweifels lange unterlegen. Hätte ich gewusst, dass es trotzdem geht, und man sich nur etwas mehr anstrengen muss, hätte ich mir vielleicht 15 Jahre Leiden ersparen können! Ich musste feststellen, ich kann sehr wohl auf Neuroleptika meditieren und konzentrieren, ich muss nur sonst auch meinen Kasten sauber halten und brauche etwas mehr Durchhaltevermögen und geistige Flexibilität und Selbstüberwindung dafür. Die Psychose bietet dabei sogar noch eine extra Chance, denn wo sich etwas derartiges gegen einen richtet, da kann einem etwas ähnliches manchmal im gleichen Atemzug auch helfen um klarzukommen. So kann all das Leid auch eine psychische Läuterung bedeuten, und eine riesen Chance sich spirituell zu entwickeln. Der Brennstoff dazu ist halt leider ein bisschen krass und auch gefährlich, besser wäre immer der milde Weg finde ich.


    Die Psychose an sich und die Denkveränderungen und vor allem die begleitende Verblendung sind bei mir ein viel grösseres Hindernis als die Tabletten. Meditation auf Psychose ist kein Zuckerschlecken, man muss immer wieder sich selbst und dem schlimmsten, was man sich vorstellen kann, ins Auge blicken können.. Das kann auch gefährlich werden, wenn man sich in der Wahnwelt verliert. Pass also bitte auf, was du machst.

  • OT:

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    Ich sehe mich als Opfer dieses Systems, aber wenn Dir diese Substanzen helfen Bhavanga, dann ist das so für Dich. Mir hilft eher der Hanf, mich nicht zu arg über das Psychiatriesystem zu ärgern, von daher ist es ja auch eine Medizin. Ich nehme jetzt erstmal 400mg CBD-Isolat in Hanfnussöl, weil mich das Thema doch schon wieder triggert. Hoffentlich komme ich damit weeder runter.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
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    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • E1NER Natürlich. Ich persönlich sehe das Thema Psychiatrie, auch als selbst Betroffener, auch durchaus kritisch. Etwa, das kaum Aufklärung mit den Betroffenen und Angehörigen passiert, dass von eigentlich heilsamen Dingen wie Meditation so stark abgeraten wird und sich die Beteiligten dann auch keiner Diskussion stellen wollen, wie mit den stärker beeinträchtigten Patienten umgegangen wird, die Nebenwirkungen der Medikamente und die Sorglosigkeit bei der Verschreibung etc pp...


    Aber letztenendes tun die meisten Beteiligten einfach nur, was sie halt gelernt haben, was von ihnen erwartet wird, im Glauben anderen Menschen zu helfen oder ihre Pflicht zu tun, und das tun sie ja auch durchaus dabei. Ich habe aufgegeben mich darüber künstlich aufregen zu wollen. Ich pflege halt einen selbstbewussten Umgang mit meinen Ärzten, und helfe mir ansonsten mit pflanzlicher Medizin und Meditation und gesunder Lebensführung so gut ich halt eben kann. Und statt sich zu ärgern, dass man beeinträchtig ist, kann man die gleiche Energie auch viel besser dazu umsetzen, durch geschickte Mittel in der Diskussion irgendwie etwas an der Lage zu ändern, aufzuklären oder in Selbsthilfe anderen das richtige Wissen zu vermitteln. Das geht am besten und zum grössten Wohle für alle Beteiligten, wenn es auf mölichst positive Weise kommuniziert wird, nicht durch blinde Wut und Vorurteile und Vorverurteilungen.


    Ich habe auch lange mit den Neuroleptika gehadert und versucht irgendwie ohne klarzukommen, aber es ist nun mal so: mein Kopf brennt, und das Zeug macht das Feuer schwächer und aushaltbarer. Ich nehme aber auch nur so viel, wie ich tatsächlich brauche um meinen Kopf über Wasser zu halten. Die Nebenwirkungen sind halt drastisch, aber mir lieber, als ich würde in einer brennenden Version von Samsara verglühen. So finde ich meinen Frieden damit, dass wir zwar in dieser Welt oft Ungerechtem Schaden und Übergriffen ausgesetzt sind, aber dies halt einfach Teil unserer Existenz ist und wir am Besten einfach alle versuchen sollten, unseren Frieden damit zu machen und zu versuchen das beste für uns und andere aus der Situation zu machen. Ich bin zwar nicht mehr 100% gesund und leistungsfähig, aber darum geht es in unserem Leben eigentlich doch auch gar nicht so sehr. Sondern um ganz andere Dinge, die auch gerade aus der Perspektive entstehen können, dass man mit Schwierigkeiten konfrontiert wird und deswegen etwas machen muss. All der Ärger und das konfrontative Denken dazu hat mich früher echt runtergezogen, ich wünsche dir, dass du auch solch eine Art Frieden finden kannst.


    Was deine pflanzliche Medizin angeht, stell dir einfach mal ganz ehrlich die Frage, ob die Wirkung dir Möglichkeiten richtig und heilsam zu leben gibt, oder ob es sie dir eher nimmt und dich stattdessen vor Schwierigkeiten stellt. Du scheinst dir selbst unsicher darin zu sein, so wie du das Thema angehst, vielleicht ist es an der Zeit einfach mal eine klare Haltung dazu zu finden? Gibt es Erleichterung und Befähigung, oder hemmt dich die Wirkung eher, so dass du Stumpfheit und Mattheit verfällst, unkonzentriert wirst, oder deine Psychose verstärkst und dich im Kopfkino verlierst... Und was für gesundheitliche Konsequenzen das für dich hat, nimmst du es oral ein, oder rauchst du es mit Tabak, nimmst du es gleichmässig über den Tag dosiert, oder einfach nach der Lust nach der Wirkung usw... Frag dich mal zudem, mit wem du durch die Beschaffung Gemeinschaft eingehst, was für Taten du durch dein Geld dabei unterstützt. Kommt es aus der Apotheke, oder von einem Hobbyzüchter, oder von windigen Typen oder gar Kriminellen... Und wenn du schon schlimme Taten unterstützt hast, frag dich wie du es irgendwie versuchen kannst wieder gut zu machen...

  • Bhavanga

    Mich würden deine Ansichten über Cannabis interessieren, besonders da ich seit einiger Zeit ohne lebe und sehr bemerkt habe, wie der Entzug einem Ausgleich ähnelt. Zuerst erholte sich der Körper, dann die geistige Ebene. Am Ende verstand man diesen Ausgleich der Energien... Aber auch wie sehr man vom Cannabis getrübt war und wie das Ich doch immer "in Sicherheit" sein wollte...

  • @qwertz Also meine Ansichten sind aus buddhistischer Sicht wahrscheinlich nicht so interessant. Ich bin nur Laie, stehe nicht in irgendeiner Tradition. Aber ich habe in meinem Leben mich halt damit beschäftigt und einige Erfahrungen mit der Substanz sammeln dürfen. Ich finde Cannabis ist ein schwieriges Thema, weil die Substanz an sich je nach Anwendung und Qualität und in ihren sozialen Auswirkungen ganz unterschiedliche Eigenschaften haben kann.


    Ein Gebrauch als Rauschmittel bzw. als Flucht vor etwas oder Betäubung von etwas geistigem ist sicherlich nicht förderlich. Eine starke Wirkung kann die Meditation zudem stark zum negativen verändern, der Geist neigt dann sehr stark zum Wegträumen und zur Konzentrationslosigkeit, zu merkwürdigen störenden Illusionen bis hin in wild ausufernde (manchmal aber auch inspirierende) Pseudoeinsichten oder sogar mit Angst verbundene paranoide Wahnvorstellungen. Für manche bahnen sich dadurch auch Psychosen an. Eine Sucht ist immer schädlich und behindert das Leben und schwächt es. Insbesondere Jugendliche kann es ganz schön aus der Bahn werfen, so dass sie ohne Hilfe es nicht mehr schaffen. So stark abhängig machend wie andere Drogen, auch wie Alkohol oder Nikotin, habe ich es aber nicht erlebt, bzw. eine starke Abhängigkeit betrifft scheinbar nur einen gewissen Anteil der Nutzer.


    Ich denke aber auch, dass die Substanz den Körper nicht so stark schädigt wie etwa Alkohol oder Nikotin, vor allem wenn es nicht geraucht wird. Ich weiss auch, dass bei niedriger Dosierung milder Sorten bzw. bei Toleranzbildung, wenn kein substanziell berauschendes Gefühl (mehr) besteht, der Geist noch aufnahmefähig und konzentrierbar sein kann, also Achtsamkeit, Meditation und Aufrechterhaltung der Urteilsfähigkeit sind dann evtl. noch gut möglich. Leicht getrübt, mit latenter Neigung zu Müdigkeit, geistiger Kraftlosigkeit und einer deutlichen Schwächung des Kurzzeitgedächtnisses, kann der Geist dann trotzdem noch sein.


    Ich denke bei niedriger Dosis bzw. Toleranzbildung vor allem an medizinische Nutzungen. Begehren nach der Substanz steht ja (hoffentlich) gerade in einer medizinische Nutzung mit feststehender und kontrollierter Dosis mit gezieltem Aufbau der rauschmindernden Toleranz auch nicht mehr im Vordergrund. Für viele medizinische Nutzer steht die direkt beeinträchtigende Wirkung sicher auch als Problem im Raum, als unerwünschte Nebenwirkung, mit der umgegangen werden muss anstatt dass sie gesucht wird. Viele Menschen brechen übrigends auch wegen Unverträglichkeit eine höher dosierte Therapie mit Cannabis ab. Für andere wiederum ist diese Substanz, selbst mit den bekannten Nebenwirkungen, ein Tor in ein unbeschwerteres, aktiveres Leben, und den vielen Geschichten nach habe ich nicht den Eindruck, dass hier die typischen Probleme eines Cannabissüchtigen im Mittelpunkt der Erfahrung stehen würden. Die Erkrankungen bzw gelinderten Symptome können dabei vielfältig sein, wie auch die Substanz sehr zentrale und komplexe Wirkungen im Organismus haben kann.


    Was den legalen Status angeht, denke ich, dass der Bezug aus kriminellen Quellen höchst moralisch problematisch zu sehen ist, und wer sein Geld in den Moloch steckt, sollte sich nicht wundern, wenn das zu Gewissensproblemen und Schwierigkeiten führt. Auch für kranke, die medizinisch nutzen, sehe ich einen Bezug aus solchen Quellen höchst problematisch - statt mit Steuern Probleme lösen zu helfen, finanziert man hier die Mafia mit allen Gewalttaten, die in diesem Umfeld passieren - sein Leid auf Kosten des Leides anderer zu lindern ist nicht moralisch einwandfrei. Das ist mit ein Grund, warum ich denke, dass eine Legalisierung eher positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben würde, gerade auch angesichts der weiten Verbreitung der Substanz und der geringen physischen Schädlichkeit bei moderatem Konsum.


    Ich denke, das Thema der medizinischen Nutzung wird für den Buddhismus, auch aus Hinsicht der fünften Tugendregel, noch Relevanz haben. Mehr und mehr Menschen werden es zur Linderung von verschiedenen Gebrechen einsetzen, und Meditationslehrer damit konfrontieren, und auch mit den Schwirigkeiten, die dabei durch den Konsum entstehen können. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch den Effekt der Legalisierung in den USA bzw. Kanada, dass es dort scheinbar vor allem bei älteren Menschen eine Zunahme des Konsums gibt - die wahrscheinlich ausser ihre Zeit damit zu vertrödeln teils auch altersbedingte Beschwerden damit zu lindern versuchen.


    Ich rede hier übrigends nur von THC bzw. stark THC haltigem Kraut, nicht von CBD. Cannabis hat auch andere Substanzen in sich, auch CBD was ja in aller Munde ist, aber eine Nutzung als Rauschdroge ist eigentlich nur im Zusammenhang mit genug THC relevant.


    Ich frage mich, wie buddhistische Traditionen früher mit Cannabis umgegangen sind. Bis vor 100 Jahren war das Zeug ja einfach überall legal, wurde genutzt für viele Zwecke, auch medizinisch. Die alten Sorten sind nicht sehr potent, niedrig dosiert vielleicht nur milde entspannend, sehr hoch dosiert aber eventuell ebenso stark in der Wirkung wie modernes Kraut. Beziehen sich die Tugendregeln, den Rausch zu meiden, im Wortlaut eher auf bestimmte Rauschmittel, oder wird wirklich allgemeinen von Rauschmitteln bzw Rauschzuständen gesprochen?

  • lieber Bhavanga - jedenfalls wäre ein dharmischer Umgang eher nicht, Cannabis zu einem Kult zu erheben, abzufeiern, in Liedern zu besingen („ich liebe mein weed“ etc). Würdest du das auch so sehen?

    Und warum nicht? Cannabis war ein vollkommen normales Zeug das alle Menschen benutzten. Geschichte ist nicht dein Ding wa. Bis Anfang 20. Jahrhundert gab es keine Stimme dagegen. Was mir auch immer wieder auffällt ist wie krampfhaft immer wieder versucht wird das zu Verteufeln ist genau so wie das Verteufeln von Naturheikunde oder Homöopathie. Viel Aufwand, wer profitiert eigentlich von diesen Kampieren? Für Amerika wärs es auch wohl besser Cannabisnutzer zu haben anstatt Schmerzmittel-Süchtige, oder nicht?

    Bevor Du antwortest: Ich hab keine Ahnung und bin gerade erst auf die Welt gekommen.

  • weil, wie du weißt, lieber Ellviral, es als nicht günstig angesehen, in etwas zu schwelgen.

    Solche Gefühlsduseleien werden im Laufe der Dharma Praxis immer weniger.

    "Werden im LAUFE der Dhamma Praxis immer weniger." Und warum muss das dann sofort verboten werden das im Laufe der Praxis des Lebens immer weniger wird? Ist das nicht Überheblichkeit derer die das Wissen?

  • Bevor ich Cannabis zu mir nahm war ich unsicher, als ich es nahm war es gut, nach und nach hab ich das vermindert, nach einigen Jahrzehnten nicht zu mir nehmen hab ich heute kein Verlangen mehr meine Unsicherheit neu zu überwinden, auch hab ich immer Kontakt mit Cannabis Konsumenten gehabt. Waren meist gut drauf, wenn sie zu lethargisch wurden hab ich mal gesagt ein bisschen weniger wäre mehr, aber da irgendwie Grenzen zu setzen ist mir nie in den Sinn gekommen. Süchtigen Alkoholkonsumenten geh ich schon immer aus dem Weg. Schon weil ich sehr gut erfahren habe was das mit mir macht, war schließlich fast mal ein Säufer. Ab und an ein Bier oder einen Wein, vielleicht sogar mal alle Jubeljahre mal besoffen, find ich gut. Buddha verbietet auch keine Alkohol er weist darauf hin das man sich nicht damit berauschen soll. Wiedermal Geschichte: In allen Kulturen war Bier das Getränk und Nahrung zugleich. Aber sich besaufen war nur in speziellen Situationen gewollt, z.B. vor einer Schlacht. Nur weil wir in einer Zeit leben in der wir fast Keimfreies Wasser immer zur Verfügung haben, haben wir noch lange nicht das Recht über unsere Ahnen die Nase zu rümpfen.

    Dogmatiker und Rechthabenwoller sind die wirkliche Pest des Geistes und der freien Entscheidung.

    Fessel: Anhaften an Regelungen und Etikette/Politische Korrektheit.

    Buddha verbietet auch keinen Fleischkonsum er möchte nicht das ein Lebewesen für irgendeinen Hochgestellten oder als Hochgestellt geglaubten getötet wird , auch nicht für irgendwelche Götter. Fleischkonsum verbieten? Sowas hätte Buddha nie getan, auch wenn es sehr viele glauben möchten.

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  • weil, wie du weißt, lieber Ellviral, es als nicht günstig angesehen, in etwas zu schwelgen.

    Solche Gefühlsduseleien werden im Laufe der Dharma Praxis immer weniger.

    "Werden im LAUFE der Dhamma Praxis immer weniger." Und warum muss das dann sofort verboten werden das im Laufe der Praxis des Lebens immer weniger wird? Ist das nicht Überheblichkeit derer die das Wissen?


    Das ist ja auch von Schule zu Schule verschieden. Aber eigentlich ist ja überall die Basis der Silas das rechte Sehen, also die Erfahrung, dass da kein Ich, Selbst, Mein ist.


    Im Shin z.B. ist das Anvertrauen die wesentliche Praxis. Daraus bilden sich das rechte Verhalten von selbst (Jinen, das ist das selbe Wort, dass im Daoismus Ziran ist). Im Zen ist das aus meiner Sicht ähnlich mit dem Sitzen, aus dem sich von selbst/natürlich das Handeln ergibt, nicht indem ich Regeln folge (was aus meiner Sicht eher die Handlung eines Ichs wäre).

  • weil, wie du weißt, lieber Ellviral, es als nicht günstig angesehen, in etwas zu schwelgen.

    Solche Gefühlsduseleien werden im Laufe der Dharma Praxis immer weniger.

    "Werden im LAUFE der Dhamma Praxis immer weniger." Und warum muss das dann sofort verboten werden das im Laufe der Praxis des Lebens immer weniger wird? Ist das nicht Überheblichkeit derer die das Wissen?

    hab ich das gemacht? Vielleicht liest du mein erstes posting nochmal in Ruhe durch.

    Wenn du das aus meinem Beitrag liest ist das ganz allein diene Ansicht.

    Reagiert BITTE nicht auf diesen Nebenkriegsschauplatz.