Die Buddhalehre

  • Dieser Palikanon, beinhaltet auch den Tibetischen Buddhismus oder gibt es da wieder einen eigenen?

    Das weiß ich nicht, das geht über mein Wissen hinaus. :nospeak: Aber es gibt hier auf jeden Fall Leute, die das beantworten können... :)


    (Ich werde da auch nie ein Experte werden. Sobald es darum geht, verschiedene buddhistische Strömungen voneiander abzugrenzen, oder sich gar in Lehrmeinungs-Streitigkeiten zu üben, werde ich sofort stur. :grinsen: Ich möchte Buddha verstehen, keine Vorträge an Universitäten oder auf buddhistischen Weltkongressen halten. :shock:)


  • Dieser Palikanon, beinhaltet auch den Tibetischen Buddhismus oder gibt es da wieder einen eigenen?

    Der Palikanon gehört zur Literatur des Theravada-Buddhismuṣ. Zu den den religiösen Schriften des Tibetischen Buddhismus (zusammengefasst in den Schriftsammlungen Kangyur & Tengyur) gehören auch einige Sutren aus dem Sanskritkanon in tibetischer Übersetzung. Vom original Sanskritkanon sind nur noch Bruchstücke erhalte sinḍ und chinesische Übersetzungen.

    Weiß jemand ob es den Palikanon auch als gebundenes Buch gibt?

    Vielleicht irgendwann mal eines besorgen nach dem Lockdown!

  • Der Pali Kanon als gebundene Bücher füllt glaube ich einen ganzen Schrank. Sieht man manchmal auf Bildern aus Klöstern.


    Die moderne Technik hilft hier weiter. Ich habe mir die komplette Webseite auf einem pc mit einem Spezialprogramm runtergeladen (httrack, hat ewig gedauert...). Das Ergebnis ist jetzt bei mir eine 60mb zip Datei (ohne die MP3 mit dem Vortrag über Mahasi Meditation), die ich auf meinem Handy entpacken (kostet noch mal 300 mb) und dann immer offline lesen kann. So habe ich den ganzen Wandschrank mit dem Kanon mit allem drum und dran und noch einigen hübschen büchern einfach immer in der Hosentasche, auch ohne Internet. Und kann ihn sogar anderen, die mir vertrauen, noch per Bluetooth weitervererben. Obwohl ich selbst lieber vorsichtig wäre, von wem ich Sachen webseiten annehme, nicht dass die Seiten dann schön durch die Gegend funken... Und der Betreiber der Webseite hat gegen mehr als eine Privatkopie wahrscheinlich auch was dagegen...

  • Dieser Palikanon, beinhaltet auch den Tibetischen Buddhismus oder gibt es da wieder einen eigenen?

    Der Palikanon enthält die Lehren Buddhas, auf die sich alle buddhistischen Richtungen beziehen


    Es gibt drei Hauptrichtungen, die sich mit der Zeit aus der ursprünglichen Lehre entwickelten:


    Theravada

    Mahayana

    Vajrayana


    Es gibt Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den verschiedenen "Schulen", wie diese auch genannt werden:


    So verfolgt zum Beispiel die Theravada-Schule das Ziel Bodhi und damit Nibbana individuelll für sich selber zu erreichen, Mahayana hingegen hat zugunsten der Bodhisattvaschaft dieses Ziel verschoben. Im Mahayana steht nicht das Erreichen des Nibbana durch eigene Kraft im Mittelpunkt, sondern das Ideal des Bodhisattvas, der auf das Parinibbana, das endgültige Aufgehen im Nibbana nach dem Tod, verzichtet, um stattdessen anderen auf ihrem Weg zum Erwachen zu helfen. Der tibetische Buddhismus (Vajrayana) wiederum unterscheidet sich in den Praktiken, wie obenerwähnte Ziele erreicht werden sollen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Schmu,

    Erst wenn smarte Denker ohne eignene Realisation meinen, die Lehre entrümpeln zu müssen und sie damit allgemeiner verfügbar zu machen, ist Ende im Gelände.

    ❗❗❗


    🙏

  • So verfolgt zum Beispiel die Theravada-Schule das Ziel Bodhi und damit Nibbana individuelll für sich selber zu erreichen,


    Wer sagt sowas? In der Lehre Buddhas ist die Gemeinschaft mit guten Menschen ein (nicht unwichtiges?) Glied des 'heligen Wandels'.


    Und letztlich müsste ja einem halbwegs klaren/erwachten Menschen klar sein, dass er Nibbana nicht individuell für sich alleine erreichen kann. Also zumindest, dass dies eher eine volkstümliche Erklärung ist, die dem atta Glauben entspringt.


    @Buddhaschickle ja. Mache doch diesen Thread. Momentan werden die Lehrreden hier im Forum zumindest nur in der 'Theravadaecke' spärlich besprochen. Warum eigentlich? Gelten die nicht für jeden Buddhismus?

  • Wir könnten ja hier im Forum gemeinsam Lehrreden studieren. Ich schlage als Beginn vor MN1 (Majjhima Nikāya 1)

    Im Theravada Bereich gibt es eine Suttenbesprechung, der letzte Beitrag ist allerdings vom 11. September 2011. Vielleicht hat so etwas in einem allgemeinen Bereich mehr Erfolg, da ist halt das Problem dass verschiedene Lehrmeinungen zusammentreffen.

  • So verfolgt zum Beispiel die Theravada-Schule das Ziel Bodhi und damit Nibbana individuelll für sich selber zu erreichen,


    Wer sagt sowas? In der Lehre Buddhas ist die Gemeinschaft mit guten Menschen ein (nicht unwichtiges?) Glied des 'heligen Wandels'.


    Und letztlich müsste ja einem halbwegs klaren/erwachten Menschen klar sein, dass er Nibbana nicht individuell für sich alleine erreichen kann. Also zumindest, dass dies eher eine volkstümliche Erklärung ist, die dem atta Glauben entspringt.

    Da gibt es wohl ein Missverständnis. Das Ziel ist hier das individuelle Erwachen, ein Teil der Methode ist die Praxis mit anderen gemäß der Drei Juwelen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Seit mir bitte nicht böse, das ich noch nicht den Mut habe einen Thread dafür zu erstellen.
    Meine Sorge das ich zu viele Fehler mache, ist noch zu groß.
    Ich bin noch nicht ganz vertraut.
    Die Angst ausgelacht zu werden ist zu groß.

  • Schmu, wenn es nur Buddhas Worte gäbe, zusammen mit einer von im autorisierten Lehrweise

    Wäre dann nicht alles am Dharma bereits mausetot?

    Wie meinst du das, dass dann alles mausetot wäre? Die Worte Buddhas sind doch das lebendigste Kernstück, das man sich überhaupt vorstellen kann. Natürlich muss das immer und immer wieder von Fortgeschrittenen, Erwachenden, Meistern, Meisterinnen lebendig gehalten werden.


    wenn man Buddhas Worte verstehen will, liest man (was seine Schüler aufgeschrieben haben) und man versucht den Anweisungen zu folgen, UND man spricht mit Menschen, die auf dem Weg fortgeschrittener sind.

    Ja, genau so. Ich habe nichts gegen Vermittler/innen und Kommentare zur Buddhalehre. Sie sind unverzichtbar. Alle Worte, die ich höre – jedes Buch, das ich lese – ist nichts anderes als ein Kommentar zur Buddhalehre. Egal ob Ayya Khema, Geshe Rabten, Kodo Sawaki. Sie alle sind in meinen Augen weitgehend verwirklicht. Streitereien über Einzelheiten interessieren mich nicht. Das ist für mich nichts als Ego-Mist. Wer am wenigsten über andere, "falsche" Ansichten zu sagen hat, den betrachte ich als weiter entwickelt. So einfach ist das für mich. :)



    Und da ist es doch nur sinnhaft, sich an jenen zu orientieren, deren Authentizität man annimmt (und spürt).
    Mir ist bewußt dass Menschen, die das nicht kennen, das mit dem Lehrer nicht nachvollziehen können, aber allein die Weitergabe von Lehrer zu Schüler in einer Linie verdient doch großen Respekt, oder nicht?

    Auf jeden Fall. Das verdient großen Respekt.



    wenn Hingabe im Spiel ist, ist alles ok. Jeder kann sich den Lehrer aussuchen, der zu ihm passt und findet so einen guten Eingang in den Dharma.

    Auch hier vollste Zustimmung. Da müsste ich dann höchstens darüber sprechen (je nach dem, vielleicht auch nicht), was unter Hingabe zu verstehen ist.



    Erst wenn smarte Denker ohne eignene Realisation meinen, die Lehre entrümpeln zu müssen und sie damit allgemeiner verfügbar zu machen, ist Ende im Gelände.

    "Ende im Gelände" :grinsen: Da hört der Spaß für dich auf, so interpretiere ich das. Ich habe keine Angst vor solchen Leuten. So sind die Menschen. Es mag ärgerlich sein, aber so ist es nun mal, nicht nur im Buddhismus. Alles, was verzerrend / verfälschend ist, kann sich langfristig sowieso nicht durchsetzen. Das Vertrauen habe ich. :)


  • _()_

    Mal aus der zen Ecke gesprochen:" las die Angst los":grinsen:_()_

  • Es gibt Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den verschiedenen "Schulen", wie diese auch genannt werden:


    So verfolgt zum Beispiel die Theravada-Schule das Ziel Bodhi und damit Nibbana individuelll für sich selber zu erreichen, Mahayana hingegen hat zugunsten der Bodhisattvaschaft dieses Ziel verschoben. Im Mahayana steht nicht das Erreichen des Nibbana durch eigene Kraft im Mittelpunkt, sondern das Ideal des Bodhisattvas, der auf das Parinibbana, das endgültige Aufgehen im Nibbana nach dem Tod, verzichtet, um stattdessen anderen auf ihrem Weg zum Erwachen zu helfen.


    Wer sagt sowas? In der Lehre Buddhas ist die Gemeinschaft mit guten Menschen ein (nicht unwichtiges?) Glied des 'heligen Wandels'.


    Und letztlich müsste ja einem halbwegs klaren/erwachten Menschen klar sein, dass er Nibbana nicht individuell für sich alleine erreichen kann. Also zumindest, dass dies eher eine volkstümliche Erklärung ist, die dem atta Glauben entspringt.


    Im Theravada Bereich gibt es eine Suttenbesprechung, der letzte Beitrag ist allerdings vom 11. September 2011. Vielleicht hat so etwas in einem allgemeinen Bereich mehr Erfolg, da ist halt das Problem dass verschiedene Lehrmeinungen zusammentreffen.

    Nehmen wir mal diese 3 Zitate von Punk, 277 und mukti.


    Da sieht man ja schon, dass es Streitpunkte gibt, die zu verschiedenen Schulen geführt haben.


    "Mache ich es für mich oder mache ich es für alle Wesen? Was ist für mich wichtiger?" So in der Art. Egal, ob ich jetzt finde, dass das den Kern trifft oder nicht ganz genau: Tatsache ist, dass sich dahinter ein Streitpunkt verbirgt.


    Und jetzt sage ich, der diese Sache nicht eingehend studiert hat (was fällt mir ein, was glaube ich, wer ich bin!?): "Was ist das bitte für eine bescheurte Frage??" Sie taucht weder in meinem Herzen auf, noch habe ich das Bedürfnis, ihr philosophisch zu Leibe zu rücken. Das kann nicht voneinander getrennt werden!

    Wird es aber, und zwar so, dass man glaubt, nun könne man sich nicht mehr großartig miteinander verständigen. Es macht ja keinen Sinn, zu groß ist der Graben zwischen uns.


    Das wirkt bis in die kleinste Zelle (dieses Forum hier) hinein, wie man sieht:

    Vielleicht hat so etwas in einem allgemeinen Bereich mehr Erfolg, da ist halt das Problem dass verschiedene Lehrmeinungen zusammentreffen.

    Das Problem ist nicht, dass es verschiedene Lehrmeinungen gibt. Das Problem ist, dass zwei Vertreter unterschiedlicher Lehrmeinungen sich nicht viel zu sagen haben. So weit lassen wir uns bis in die heutige Zeit von Mönchen aus der Vergangenheit bestimmen.

    Das ist absurd, weil es überhaupt keine Frage ist, die natürlich unseren Herzen entspringt. Oder ist das für irgend jemanden hier eine zentrale Herzensangelegenheit, ob er es lieber für sich macht, oder für alle Wesen, und wie die innere Gewichtung sein sollte? Das gehört doch sowieso beides zusammen.


  • Vielleicht hat so etwas in einem allgemeinen Bereich mehr Erfolg, da ist halt das Problem dass verschiedene Lehrmeinungen zusammentreffen.

    Das Problem ist nicht, dass es verschiedene Lehrmeinungen gibt. Das Problem ist, dass zwei Vertreter unterschiedlicher Lehrmeinungen sich nicht viel zu sagen haben. So weit lassen wir uns bis in die heutige Zeit von Mönchen aus der Vergangenheit bestimmen.

    Das ist absurd, weil es überhaupt keine Frage ist, die natürlich unseren Herzen entspringt. Oder ist das für irgend jemanden hier eine zentrale Herzensangelegenheit, ob er es lieber für sich macht, oder für alle Wesen, und wie die innere Gewichtung sein sollte? Das gehört doch sowieso beides zusammen.

    Meinungen die sich mit der Zeit gebildet haben triften auseinander und wenn alle Argumente vorgebracht sind kommt man an einen Punkt wo man eine andere Meinung bestenfalls tolerieren kann. Es gibt eben vieles was wir nicht wirklich wissen, worüber wir nur eine Ansicht haben. Die Ansichten werden dann von verschiedenen Quellen bestätigt, deren Zuverlässigkeit auch in Frage steht. An etwas überliefertes einfach zu glauben ist ja unpopulär.


    Z.B. die Besprechung von M.1., die hier vorgeschlagen wurde, da ist von Himmelwesen, Brahma und höheren Jhanas die Rede. Da fängt die Divergenz schon damit an ob man diese Dinge einfach weglassen soll oder nicht.

  • Z.B. die Besprechung von M.1., die hier vorgeschlagen wurde, da ist von Himmelwesen, Brahma und höheren Jhanas die Rede. Da fängt die Divergenz schon damit an ob man diese Dinge einfach weglassen soll oder nicht.

    Genau so würde es verlaufen. :grinsen:


  • Tja, es lässt sich wohl nur bei allgemein verstehbaren Dingen eine reibungslose Diskussion führen, etwa Anhaftung erzeugt dukkha und sowas.

    Andererseits können andere Ansichten dazu führen, die Eigene genauer unter die Lupe zu nehmen. Da lässt sich eventuell auch näheres erfahren über die Motivation, warum man so denkt und was alles zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Dann kann man sehen wie tragfähig das ist und ob es sinnvoll und notwendig ist, die Ansicht beizubehalten, man beginnt sie zu hinterfragen. Oder man haftet dran aus Gewohnheit oder weil man sich keine Blöße geben will und fixiert sich auf die Suche nach bestätigenden Argumenten. Das kann dann eine dieser schönen neuen Moderatoren Boxen nach sich ziehen, bevor die Fetzen fliegen.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, es lässt sich wohl nur bei allgemein verstehbaren Dingen eine reibungslose Diskussion führen, etwa Anhaftung erzeugt dukkha und sowas.

    Andererseits können andere Ansichten dazu führen, die Eigene genauer unter die Lupe zu nehmen. Da lässt sich eventuell auch näheres erfahren über die Motivation, warum man so denkt und was alles zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Dann kann man sehen wie tragfähig das ist und ob es sinnvoll und notwendig ist, die Ansicht beizubehalten, man beginnt sie zu hinterfragen. Oder man haftet dran aus Gewohnheit oder weil man sich keine Blöße geben will und fixiert sich auf die Suche nach bestätigenden Argumenten. Das kann dann eine dieser schönen neuen Moderatoren Boxen nach sich ziehen, bevor die Fetzen fliegen.

    Die Kunst wäre die, nahe beim Text zu bleiben. Und gemeinsam zu schauen, was da gesagt wird und wie der Kontext ist, ohne sich da jedesmal zu ganz anderen Fragestellungen ("gibt es Brahma") abtreiben zu lassen. Das erfodert viel Disziplin.

  • M1


    Majjhima Nikāya 1


    Ich denke irgendwo man kann ja mal anfangen. Es gibt sicherlich Lehrreden die nicht ganz soviel Hintergrundwissen benötigen, also wo der Kontext unmißverständlicher ist. Beim Lehrreden studieren empfand ich es als hilfreich zuerst die Fußnoten vor dem Text zu lesen. In M1 spricht der Buddha zu Brahmanen die zu Bhikkus wurden und die über die Aussagen des Buddhas nicht entzückt waren, was eigentlich komplett ungewöhnlich ist.


    Fußnote:

    Ein Kommentar erklärt diesen ungewöhnlichen Schluß so: die Bhikkhus waren nicht entzückt von den Worten des Buddha, weil sie diese schwierige Lehrrede nicht verstanden hatten. Aber es vermutlich eher der Fall, daß sie die Lehrrede sehr wohl verstanden hatten und sie sich in ihrem Dünkel ertappt fühlten. Die PTS-Ausgabe hat einen anderen Schluß; dort sind die Bhikkhus entzückt, wie üblich.


    Diese Interpretation geht auf die Umstände der Lehrrede ein: M1 - "Mulapariyāya Sutta" - Die Wurzel aller Dinge - Majjhima


    Aber wie gesagt, ich würde es nicht so kompliziert machen am Anfang.

  • Die Lehrrede hab ich mal gelesen. Nachher hab ich mir gedacht: So, und nun? :D Würde auch eine eher praktische Sutra empfehlen, dann erreicht man auch die Budhhaland-Mitglieder, die weniger am theoretischen Teil interessiert sind.

  • Das ist doch wunderbar gesagt, da in dem Zitat von @mkha' . Gleich in der ersten Antwort von Geshe Thubten Ngawang wird es komplett auf den Punkt gebracht:


    Zitat

    GESHE-LA: „Das wichtigste ist, dass wir so etwas wie reine Wahrnehmungen entwickeln, das heißt eine Wertschätzung für andere Traditionen, denen wir nicht selbst angehören. Wir sollten uns die Vorzüge dieser Traditionen vor Augen führen und darüber nachdenken, dass sie unzähligen Menschen im Laufe der Zeit geholfen haben, dass sie Heilige und große Meister hervorbrachten, die sehr viel Positives bewirkten. Dies sind Gründe, diese Traditionen zu schätzen.


    Es gibt keinen Grund, geistig-intellektuell in die Abwehr, in den Kampf zu gehen. Wozu? ;)


  • Das Zitat von Geshe Thubten Ngawang, das mkha' in Beitrag 56 gegeben hat, bedeutet ja nun nicht, dass man die Debatte zwischen den Anhängern des Buddha-Dharma einstellen sollte. Es geht bei der Aussage Geshe Thubten Ngawangs meiner Meinung nach darum wie man in der Debatte miteinander umgeht.


    Die inhaltliche Debatte ist notwendig. Es gibt sie seit dem Verscheiden des Buddhas, sowohl in Indien also auch in den Ländern in die die Lehre des Buddha überliefert wurde. Jede Übersetzung ist immer auch eine Interpretation der Lehre des Buddha. Das war nicht nur bei der Überlieferung der Lehre nach Süd- und Ostasien so, sondern es ist auch bei der Übertragung der Lehre nach Europa so.


    Dabei geht es darum, welche Interpretation logisch widerspruchsfrei ist und welche nicht. Diese Debatte muss meines Erachtens ernsthaft und respektvoll geführt werden, um eine Verflachung der Lehre zu verhindern.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Das ist doch wunderbar gesagt, da in dem Zitat von @mkha' . Gleich in der ersten Antwort von Geshe Thubten Ngawang wird es komplett auf den Punkt gebracht:


    Zitat

    GESHE-LA: „Das wichtigste ist, dass wir so etwas wie reine Wahrnehmungen entwickeln, das heißt eine Wertschätzung für andere Traditionen, denen wir nicht selbst angehören. Wir sollten uns die Vorzüge dieser Traditionen vor Augen führen und darüber nachdenken, dass sie unzähligen Menschen im Laufe der Zeit geholfen haben, dass sie Heilige und große Meister hervorbrachten, die sehr viel Positives bewirkten. Dies sind Gründe, diese Traditionen zu schätzen.


    Es gibt keinen Grund, geistig-intellektuell in die Abwehr, in den Kampf zu gehen. Wozu? ;)


    Kannst du selbst Ansichten wertschätzen von denen du genau weißt: sie sind falsch?


    Ich kann Menschen wertschätzen. Und im bestem Fall tut es mir ehrlich leid, wenn jemand was total Abwegiges glaubt. Ich denke, da können viele mitleiden: zuzusehen wie sich jemand (oder auch ein armes Tier) verirrt oder verfangen hat und da sehr hilflos ist und keinen Weg heraus findet.

  • Die inhaltliche Debatte ist notwendig. Es gibt sie seit dem Verscheiden des Buddhas, sowohl in Indien also auch in den Ländern in die die Lehre des Buddha überliefert wurde. Jede Übersetzung ist immer auch eine Interpretation der Lehre des Buddha. Das war nicht nur bei der Überlieferung der Lehre nach Süd- und Ostasien so, sondern es ist auch bei der Übertragung der Lehre nach Europa so.


    Dabei geht es darum, welche Interpretation logisch widerspruchsfrei ist und welche nicht. Diese Debatte muss meines Erachtens ernsthaft und respektvoll geführt werden, um eine Verflachung der Lehre zu verhindern.

    Einige Lehrinhalte sind halt logisch nicht erfassbar, da geht es dann um Ansichten, oder man lässt es eben weg. Wenn man es weglässt ergibt sich aber ein anderes Bild der gesamten Lehre, wie das besonders im Westen manchmal auftritt. Was dann die einen als Verflachung sehen, scheint den anderen auf Vernunft gegründet.

  • Einige Lehrinhalte sind halt logisch nicht erfassbar,

    Auf welche Lehrinhalte des Dharma trifft dies denn zu?

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.