Lebewesen

  • Mal ne Wahrheit äh blosse Behauptung: Tiere können auch gut handeln und teilweise mitempfindend handeln.

    Würde ich auch sagen. Wobei es schwer ist zu unterscheiden, was Instinkt ist, und was bewusstes Handeln. Ich vermute, dass es meistens Instinkt ist und es um das Überleben der Art und/oder der eigenen Nachkommen dient. Echter Altruismus ohne die Erwartung, dass es dem eigenen Überleben irgendwie nützlich ist, das ist aber wohl sehr wenigen Arten vorbehalten. Vllt. einigen Walen und Delfinen, Menschenaffen ... ?

  • Auf Grundlage der Erfahrungsebene drückt sich jeder - obwohl die Ich-Illusion aufgelöst ist - gemäß seiner eigenen Persönlichkeit aus. Man könnte vielleicht auch sagen, dass die Ebene des Buddhazustands mit der eigenen Erfahrungsweisheit zusammenfliesst und einen individuellen Ausdruck der Buddhanatur ermöglicht.

    Das sehe ich auch so. Einige Merkmale bleiben verschieden und drücken sich gemäß der jeweiligen Unterschiede aus, was ja nicht weiter schlimm ist.

    Dass die Ich-Illusion irgendwann aufgelöst ist, da kann ich mich aber noch nicht so ganz reinversetzen, es dauert noch ein wenig... :?:grinsen:


  • Das gibts schönerweise auch manchmal im Tierreich zu beobachten, und das sind für mich schöne Bilder. Um mal ein bissl was zu dem eigentlichen Thema beizusteuern. Mal ne Wahrheit äh blosse Behauptung: Tiere können auch gut handeln und teilweise mitempfindend handeln.

    Ja, das können sie. Ich beobachte jetzt seit vielen Jahren Vögel, deshalb kann ich über die besonders gut sprechen.

    Je weniger komplex der Organismus eines Tieres, je einfacher er aufgebaut ist, desto schwieriger wird es, darüber etwas zu sagen. Ich weiß nicht, wie mitempfindend Regenwürmer oder Blattläuse sind oder nicht.

    Das liegt nicht daran, dass ich es ihnen absprechen würde, sondern nur daran, dass ihr Organismus zu weit entfernt ist von meinem, als dass ich etwas dazu sagen könnte.

    Vögel wirken ganz extrem auf mich. Die freunden sich an, suchen die Nähe anderer, die die mögen. Plustern sich auf, sind neugierig oder auch extrem bewusst wie manche Papageien. Also damit versuche ich DIESE Wirkung (von ein, zwei Erfahrungen mit direkt lieben Papageien) mal zu beschreiben.


    Ich hab auf dem Fahrrad neulich glaub ich nen Regenwurm überfahren. Da kamen dann Vorstellungen. Ich hab mir gedacht, wie krass das ist, dass der Schmerz von so einem (kleinen) Regenwurm 'genauso gross' ist wie ein entsprechender Schmerz bei einem Blauwal zb. War so ein Gedanke, der mir wahr vorkam. Also der Gedanke/die Beschreibung: Schmerz genauso gross trotz viel weniger Körpermasse.



    Total krass und vollkommen an dem Tier vorbeigedacht. Das wurde grad von jemanden überfahren und der macht sich abstrakte Vorstellungen über ähnliche räumliche Ausdehnungen von Gefühlen trotz stark unterschiedlicher Körpergrössen. 😬



    Der unruhige (zur Vorstellungsbildung neigende) Geist ... 🤦

    • Offizieller Beitrag

    Viele buddhistische Begriffe sind eng mit Praxisformen verbunden, weswegen, es nicht so sinnvoll darüber zu reden, ob sie "wahr" oder "falsch' sind, sondern was ihre Vor und Nachteile , ihre Chancen und Risiken sind.


    Und da wurde im Bezug auf Buddhanatur doch schon einiges angesprochen. Als Risiko wurde angesprochen, dass es als ein " Buddhschaft ist irgendwie schon da" (miss-) verstanden zu einer gewissen Faulheit verführen kann.


    Und der positive Aspekt ist, dass es einer Jagd nach Befreiung - also der Idee wir müssten etwas erreichen, haben, in Besitz nehmen , entgegenwirkt.


    Ein guter Lehrer kann einen Schüler, der sich hängen lässt, zu "rechter Anstrengung" ermahnen und einen anderen Schüler, der nicht so recht an sich glaubt, auf sein inneres Potential hinweist und so ermutigt.


    Aber das trifft es ja auch nicht so ganz: Jemand kann wie fanatisch seinen Spiegel polieren um die Buddhanatur freizulegen. Oder jemand kann auch ohne den Begriff Buddhanatur gesammelt in sich ruhen.


    Letztendlich ist es also wohl nur eine wichtige Metapher innerhalb einer bestimmten Praxis. Eine Praxis, die nicht jeder durchführt, weswegen er dann auch den Begriff nicht braucht.

  • Wobei es schwer ist zu unterscheiden, was Instinkt ist, und was bewusstes Handeln.

    Das finde ich bei Menschen ehrlich gesagt auch nicht immer so einfach. Was ist eigentlich genau der Unterschied? – Das finde ich eine durchaus spannende Frage.

    Es erinnert mich auch an die lange kontrovers in der Philosophie geführte Diskussion: Ist der Mensch wirklich frei, oder determiniert?


    Ich vermute, dass es meistens Instinkt ist und es um das Überleben der Art und/oder der eigenen Nachkommen dient.

    Auch das spielt bei uns, meiner Meinung nach, eine überragende Rolle. Egal wie verschleiert es daherkommt: Ich halte das für zentral.



    Deshalb bin ich hier eher skeptisch:

    Echter Altruismus ohne die Erwartung, dass es dem eigenen Überleben irgendwie nützlich ist, das ist aber wohl sehr wenigen Arten vorbehalten. Vllt. einigen Walen und Delfinen, Menschenaffen ... ?

    Duden:

    Altruismus = selbstlose Denk- und Handlungsweise, Uneigennützigkeit


    Inwiefern ist das beim Menschen so sehr anders? Und warum holst du allenfalls noch zwei, drei andere Tierarten mit ins Boot? Dein Argument verstehe ich so, dass du z.B. den Intelligenzbegriff stark mit in die Waagschale wirfst, den wir geschaffen haben. Und genau den finde ich z.B. auch höchst fragwürdig.


  • Wenn Du daran interessiert bist, aus Deinem Vorurteil zumindest ein fundiertes Urteil zu machen, kann ich Dir zur Einführung dies anbieten: FXL.pdf

    Das habe ich überflogen. Wenn ich recht verstehe wäre es besser statt von Buddhanatur von Soheit oder Mu zu sprechen. alles andere stiftet bloss Verwirrung.


    Bisher war ich der Meinung der Begriff "Buddhanatur" sei ein in Wesen steckendes inhärentes Potential ein Buddha zu werden, wenn die Umstände günstig sind.

    Diese Ansicht ist mir zu beliebig, denn jeder Mensch besitzt unendlich viel Potential sich in was auch immer zu verwirklichen: z.B. ein Buddha(-potenial), ein Jesus(-potential), ein Jack-the-ripper(-potential), ein Elon Musk(-potenial) etc. Insofern ist der Begriff "Potential" beliebig.


    Der oben von Dir zitierte Text erwähnt Begriffe "Soheit", "Mu", "Sunyata", welche als Aspekte der Buddhanatur bezeichnet werden. Auch diese Begriffe sind letztendlich beliebig, denn man könnte ja auch stattdessen von Gott, Natur, Universum oder galaktisches Grundrauschen sprechen und doch nur Teilaspekte berühren.


    Alle diese Bezeichnungen sind bloss Lückenfüller für "das Unbekannte". Der unwissende/getrübte menschliche Geist wird sich diesen Begriffen gerne bemächtigen und mit Hilfe von Phantasie und Kreativität allerlei selbst erzeugte Bedeutung hineininterpretieren.


    Deshalb habe ich beschlossen mich vom Begriff Buddhanatur von nun an gänzlich zu verabschieden.


    Der Begriff "Soheit" in einer reinen Form, beschreibt "die Wirklichkeit" am besten weil er sie nicht beschreibt nur benennt.


    Es existiert keine "Soheit". Es bezeichnet bloss eine leere, nichtssagende leere Form bar jeglicher geistigen Verunreinigung, Interpretation, Wunschvorstellung, Assoziation oder sonstiger Gedankenspielerei.


    Jeder Buchstaben des 25 Zeilen langen Text im Wikipedia Artikel (ich habe mir erlaubt eine von Wiki verkürzte Fassung deines Links zu verwenden) betreffend Soheit ist dehalb vollkommen überflüssig. Da wird "Soheit" schliesslich verdinglicht und als eine eigene Entität verstanden: "Soheit sei so! Oder ist es doch nicht so ? Vielleicht aber auch doch er so ?"


    " Tathata Wikipedia:

    .... Buddhanatur käme allem Seiendem zu, da Tathata gleichsam die Essenz alles Seienden sei, in dem es sich manifestiere"

    So ist es dann doch eher nicht mit der Soheit. Soheit ist nicht, d.h. es hat keine Essenz noch sonst etwas an sich, erst recht ist Soheit kein Urgrund auf dem sich was auch immer manifestiert.

    Soheit ist einfach so wie es ist. Ein Kunstwort, das nichts bezeichnet das doch da ist.


    Ist eh egal. Es ist sowieso immer alles wie es ist, so oder so. Punk(t) .

    2 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Und da wurde im Bezug auf Buddhanatur doch schon einiges angesprochen. Als Risiko wurde angesprochen, dass es als ein " Buddhschaft ist irgendwie schon da" (miss-) verstanden zu einer gewissen Faulheit verführen kann.

    Ich halte das für unterschiedliche Konzepte. Buddhanatur (im Mahayana) ist nicht "etwas", das "freigelegt" werden kann. Also da kommt keine "erleuchtete Persönlichkeit" hervor, indem man einfach aufhört, eine unerleuchtete Persönlichkeit zu sein. Da ist eine grundlegende Fähigkeit, die es möglich macht, dass man ein Buddha werden kann. Und zwar in jedem Wesen, auch dann wenn diese Fähigkeit so stark verdeckt ist, dass das Potential praktisch erstmal nicht ausgedrückt werden kann.


    Dann gibt es im Mahamudra/Dzogchen die Belehrung, dass jeder schon ein Buddha ist, dass Samsara und Nirvana von der gleichen Natur sind usw. Da sehe ich diese Gefahr der Faulheit. Dabei ist das die herausfordernste Praxis überhaupt. Man bringt die Sicht direkt ins Leben, ohne etwas im Leben aufzuweichen oder abzuschwächen. Dafür muss man sich entscheiden, man muss es vorher richtig verstehen, und man muss es im Leben kontinuierlich anwenden. Der Vorteil ist, dass man, wenn wie oben beschrieben die Erfahrungsebene eines Buddha mit der persönlichen Erfahrungsweisheit verschmilzt, man Wesen im Samsara wesentlich breiter aufgestellt helfen kann. Man aber nicht mehr das Gefühl hat, allen helfen zu müssen - denn die Welt ist schon vollständig Ausdruck von Erleuchtung, so wie sie ist. Diese Gelassenheit der Welt gegenüber gepaart mit der Erfahrungsweisheit ist ein mächtiges Werkzeug zu Wohl der Wesen.


    Inwiefern ist das beim Menschen so sehr anders?

    Stimmt schon, sehr viele Menschen handeln aus Instinkt. Aber Menschen haben ein komplexeres Bewusstsein, das zur Reflektion und bewussten Veränderung fähig ist. Intelligenz haben auch Tiere, die damit rein für das Überleben handeln. Ein Rabe z.B. ist sehr intelligent, aber altruistische Raben sind wohl eher selten.

    Insofern ist dieses Potenial beliebig.

    Eben nicht beliebig, denn jeder Hund ist zwar ein Tier, aber nicht jedes Tier ist ein Hund. Jedes Potential ist zwar ein Potential, aber nur das Potential zur Buddhaschaft ist ein Potential zur Buddhaschaft. Dass dieses Potential existiert, ist der relevante Punkt. So wie das Potential bei einem Schmetterling NICHT existiert, einen Baum umzuwerfen, ist ein Potential nicht selbstverständlich. Nicht jedes Wesen hat jedes Potential. Die Aussage ist also sehr relevant.

  • die Vogelsprache ist eine der ältesten Kommunikationen und ist sehr fein, hatte mich damit mal länger beschäftigt

    Ja, das ist interessant.


    Wir wissen eigentlich nicht besonders viel über Kommunikation bei Tieren, da ist noch Luft nach oben.


    Ein bestimmter Vogelruf klingt für uns zunächst immer gleich. Was weiß ich, nehmen wir das "zizibäh" der Kohlmeise. Einer von vielen Rufen der Kohlmeise.


    Wenn man so einen Ruf einer genaueren Audioanalyse unterzieht, sieht man, dass es noch weitere, feinere Unterschiede gibt.

    Z.B. gibt es nicht nur einen Ruf, der den Artgenossen signalisiert, dass ein Feind in der Nähe ist. Wenn man genauer schaut, sieht man auch, dass der Ruf variiert. Er weist ein anderes Audiomuster auf, wenn es ein Bodenfeind (Katze) ist, als wenn es ein Luftfeind (Greifvogel) ist.


  • Eben nicht beliebig, denn jeder Hund ist zwar ein Tier, aber nicht jedes Tier ist ein Hund. Jedes Potential ist zwar ein Potential, aber nur das Potential zur Buddhaschaft ist ein Potential zur Buddhaschaft. Dass dieses Potential existiert, ist der relevante Punkt. So wie das Potential bei einem Schmetterling NICHT existiert, einen Baum umzuwerfen, ist ein Potential nicht selbstverständlich. Nicht jedes Wesen hat jedes Potential. Die Aussage ist also sehr relevant

    Du weisst ja gar nicht ob überhaupt ein Potential zur Buddhaschaft existiert, du glaubst es einfach.


    Genauso wenig weisst du, ob ein Schmetterling ein Potential zur Buddhaschaft hat oder nicht.

    Ein Schmetterling hat übrigens das Potential einen Baum umzuwerfen, es kommt nur auf die Grösse des Baumes an.


    Nur so am Rande. Es ist so oder so alles wie es ist, ganz egal was wir glauben, ganz egal was wir vermitteln wollen.


    Ich wünsche Dir alles Gute auf dem Weg und hoffe das du deine "Buddhanatur" finden und dieses Potential so gut wie möglich ausschöpfst. _()_

  • " Tathata

    Buddhanatur käme allem Seiendem zu, da Tathata gleichsam die Essenz alles Seienden sei, in dem es sich manifestiere"


    Es ist eben nicht so. Es ist nichts, keine Essenz noch sonst etwas und auch kein Urgrund auf dem sich was manifestiert. Nur Soheit, ein Kunstwort, das nichts bezeichnet. Es ist wie es ist, so oder so. Punk(t) .

    Wenn man das "Form und Leere untrennbar" dazunimmt, die Abwesenheit von Dualität in Bezug auf die Soheit, dann sind das alles Scheinauseinandersetzungen. "es gibt da etwas, das nichts ist" und "es gibt nichts, das etwas ist" sind sogar beides falsche, verdinglichende Aussagen. Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur, dennoch erscheinen sie in bedingter Abhängigkeit. Alles, was entstehen kann, ist vergänglich, löst sich auch wieder auf. Wenn es etwas Dauerhaftes geben soll, muss es untentstanden sein. Wenn man es erreichen kann, kann es nicht getrennt von den Phänomenen sein, denn dann wäre es unerreichbar. Es kann sich also nur das Nicht-Seiende als Sein manifestieren, dabei aber ungetrennt vom NIcht-Seienden bleiben. Mangels der Möglichkeit, das wirklich abschliessend in Worten zu beschreiben, neigen wir dazu, auf das eine oder andere Extrem zu verfallen, und dann fangen wir an, darüber zu streiten. Nein, es ist ein Apfel, nein es ist eine Frucht, nein es ist ein Apfel. Nein: jeder Apfel ist eine Frucht, Frucht ist ein Oberbegriff, damit nicht-dinglich. Frucht durchdringt alles apfelige und manifestiert sich als Apfel. ;)

  • Nur so am Rande. Es ist so oder so alles wie es ist, ganz egal was wir glauben, ganz egal was wir vermitteln wollen.

    Man kann jedes Beispiel so lange zerlegen, bis man es irgendwie anzweifeln kann. Ob das der Verständigung dienlich ist, ist eine andere Frage. :)


    Ich wünsche Dir alles Gute auf dem Weg und hoffe das du deine "Buddhanatur" finden und dessen Potentiel so gut wie möglich ausschöpfst.

    Ich besitze keine Buddhanatur und ich suche nichts. :) Buddhanatur ist Soheit. ;)

  • Wenn man das "Form und Leere untrennbar" dazunimmt, die Abwesenheit von Dualität in Bezug auf die Soheit, dann sind das alles Scheinauseinandersetzungen. "es gibt da etwas, das nichts ist" und "es gibt nichts, das etwas ist" sind sogar beides falsche, verdinglichende Aussagen. Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur, dennoch erscheinen sie in bedingter Abhängigkeit. Alles, was entstehen kann, ist vergänglich, löst sich auch wieder auf. Wenn es etwas Dauerhaftes geben soll, muss es untentstanden sein. Wenn man es erreichen kann, kann es nicht getrennt von den Phänomenen sein, denn dann wäre es unerreichbar. Es kann sich also nur das Nicht-Seiende als Sein manifestieren, dabei aber ungetrennt vom NIcht-Seienden bleiben. Mangels der Möglichkeit, das wirklich abschliessend in Worten zu beschreiben, neigen wir dazu, auf das eine oder andere Extrem zu verfallen, und dann fangen wir an, darüber zu streiten. Nein, es ist ein Apfel, nein es ist eine Frucht, nein es ist ein Apfel. Nein: jeder Apfel ist eine Frucht, Frucht ist ein Oberbegriff, damit nicht-dinglich. Frucht durchdringt alles apfelige und manifestiert sich als Apfel. ;)

    Wenn Du so weit denkst, hast du "Soheit" bereits verlassen und beginnst Dich im "Netz der Ansichten" zu verstricken. ;)

  • Ich denke nur so weit, um hier den Bogen zu spannen. Ich habe auf philosophische Aussagen mit Worten reagiert Das hat nichts mit meiner alltäglichen Wahrnehmung zu tun. Letztlich machst Du hier nichts anderes: Du bemühst Worte und hast Dich in dem Moment in ein "Netz der Ansichten" verstrickt. Ansichten, die sich nur scheinbar unterscheiden, weil sie jeweils Worte bemühen.


    Letztlich brauchen wir aber irgendwelche Worte, Begriffe, Ansichten um den Weg zu erkennen, und jeder Mensch braucht vermutlich etwas unterschiedliche Beschreibungen - was zu den wundervollen unterschiedlichen Ansätzen geführt hat, die das gleiche Ziel im Blick haben.

  • Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur, dennoch erscheinen sie in bedingter Abhängigkeit.

    Das ist eben so etwas, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. :shock:


    Das ist etwas, was man noch gerade so sagen kann, aber der Verstand beginnt schon langsam zu "zerbröseln". :grinsen: Danach ist spätestens Schluss mit Worten.


    Deshalb benutzen die Meister und Meisterinnen ab hier bestenfalls noch Gleichnisse / Fingerzeige, die eher ein Bild entstehen lassen, als an den begrifflichen Verstand zu adressieren. Oder sie werfen dem Geist etwas hin, das ihn zum Aufgeben zwingt... :badgrin:


  • Das ist etwas, was man noch gerade so sagen kann, aber der Verstand beginnt schon langsam zu "zerbröseln". :grinsen: Danach ist spätestens Schluss mit Worten.

    Wieso ? Ist doch logisch. Wobei ich die Verknüpfung nicht teile:


    Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur und erscheinen in bedingter Abhängigkeit.


    Da entsteht mir kein Widerspruch.

  • Ich denke nur so weit, um hier den Bogen zu spannen. Ich habe auf philosophische Aussagen mit Worten reagiert Das hat nichts mit meiner alltäglichen Wahrnehmung zu tun. Letztlich machst Du hier nichts anderes: Du bemühst Worte und hast Dich in dem Moment in ein "Netz der Ansichten" verstrickt. Ansichten, die sich nur scheinbar unterscheiden, weil sie jeweils Worte bemühen.


    Letztlich brauchen wir aber irgendwelche Worte, Begriffe, Ansichten um den Weg zu erkennen, und jeder Mensch braucht vermutlich etwas unterschiedliche Beschreibungen - was zu den wundervollen unterschiedlichen Ansätzen geführt hat, die das gleiche Ziel im Blick haben.

    Aber eines ist unbezweifelbar, wenn man es einmal erkannt hat. Wenn Bewusstsein da ist, ist alles da und es gibt nichts, das nicht innerhalb des Bewusstseins ist und nichts das außerhalb sein kann. Darum sind alle Erscheinungen, Phänomene, Eigenschaften, Begriffe Benennungen usw. immer schon im Bewusstsein, seien sie wissend existent oder nicht. Das Bewusstsein ist der Raum der das Bewusstsein ist ohne als Bewusstsein gekennzeichnet zu werden. Bewusstsein hat Potenziale, aber es ist selbst nicht eines dieser Potenziale.

    Demnach ist alles was Erscheinungen, Phänomene Konzepte usw. immer nur im Raum des Bewusstseins. Das Bewusstsein selbst ist unbegrenzt, der Geist, Verstand erzeugt die Potentiale und verarbeitet Erscheinungen und Phänomene. Das Bewusstsein ist der Raum in dem alles stattfindet, doch beteiligt sich das Bewusstsein nicht daran. Das ist Aufgabe es Einen Geistes, Verstand, Buddhanatur, Soheit, Shunyata. Nicht vergessen Ich.

  • Du teilst die Verknüpfung nicht? Aber beide Aussagen für sich gesehen schon? Oder wie meinst du das?


  • Du teilst die Verknüpfung nicht? Aber beide Aussagen für sich gesehen schon? Oder wie meinst du das?

    Zitat

    Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur, dennoch erscheinen sie in bedingter Abhängigkeit.


    Die Verknüpfung "dennoch" suggeriert einen Widerspruch der beiden Aussagen, den ich nicht sehe. Beide Aussagen sind möglicherweise wahr.


    So ganz sicher ist man bei Phänomenen ja nie, ob sie wahr sind oder Trugbild

  • Zitat

    Alle Phänomene sind leer von einer Eigennatur, dennoch erscheinen sie in bedingter Abhängigkeit.

    Wenn das wahr ist was erzeugt dann die bedingte Abhängigkeit?

  • Wenn das wahr ist was erzeugt dann die bedingte Abhängigkeit?

    ?????. :?

    Keine Ahnung, es ist halt so.


    Wir merken oder sehen ja was passiert. Es gibt Ursachen, es gibt Wirkungen. Der Apfel fällt vom Baum ist so, vielleicht fällt er morgen plötzlich vom Boden auf den Baum zurück weil sich aus unerfindlichen Gründen die Schwerkraft plötzlich umkehrte (was unwahrscheinlich wäre) aber wenn es geschehe wäre es halt so: Soheit eben.


    Im praktischen Sinne bringt diese soeben von mir entdeckte "Soheits" Weltanschauung wenig Ertrag, aber es befreit meinen Geist ungemein.


    Da kommt mir gleich die Geschichte vom Zenmeister Hakuin in den Sinn:

    Zitat

    Der Zen – Meister Hakuin (1685-1768) wurde ob seines untadligen Lebenswandels allenthalben gepriesen. Ein schönes japanisches Mädchen, Tochter eines Lebensmittelhändlers, wohnte in der Nachbarschaft. Eines Tages entdeckten die Eltern, daß ihre Tochter schwanger war. Über den Vater schwieg sich das Mädchen aus, machte dem Ärger aber schließlich ein Ende, indem sie Hakuin benannte. Zornig eilten die aufgebrachten Eltern zu dem Meister.

    „Ist es so?“ Das war alles, was er sagte.


    Das Kind wurde geboren und zu Hakuin gebracht, der zu dieser Zeit seinen guten Ruf schon verloren hatte, was ihn aber nicht weiter störte. Rührend sorgte er für das Baby. Ein Jahr später beichtete die reuige Mutter ihren Eltern, daß der echte Vater des Kindes ein junger Mann sei, der auf dem Fischmarkt arbeitet.


    Die Eltern eilten sofort zu Hakuin, fragten ihn nach dem Kind und sagten, sie wollten es wieder zurück haben.

    „Ist es so?“ Das war alles, was er sagte, als er ihnen das Kind reichte.

    :)

  • Wie auch immer?

    Er sagt doch, dass Buddhanatur nicht erklärbar ist, nicht zu fassen und es keine Worte dafür gibt. ES drückt sich aber aus und zwar beständig - deshalb heißt es auch, dass Buddha keine einzige Predigt gehalten habe in den 49 Jahren. Das ist Wortspielerei im Spielkasten, wie hier auch.

    Mu ist daher sowohl Antwort auf die Frage nach der Buddhanatur, wie der direkte Ausdruck der Buddhanatur. Schon die Frage ist Ausdruck von Buddhanatur. Usw.

    :zen: