Diese Formulierung "im Hier und Jetzt sein" ist auch nicht eine Lehre Buddhas.
Vielleicht hat er nicht genau diese Worte benutzt, aber wenn man das Hier und Jetzt mal mit Inhalt füllt: "Was ist zu tun, zu üben im Hier und jetzt", wie es der Buddha in MN 8 erklärt, dann kann man schon sagen, dass es eine Lehre des Buddha ist.
Und wenn Nirvana das Verlöschen des "Durstes", des Wollens, des Verlangens ist, dann ist Nirvana das perfekte Verweilen im Hier und jetzt. Wenn man gar nichts mehr will. Dann ist ja auch die Zukunft erloschen, die Vergangenheit sowieso. Bleibt also nur noch die Gegenwart.
So lange man noch will, ist man mit seinem Denken nicht im Hier und Jetzt, z.B. mehr Geld verdienen wollen, Karriere machen wollen, Familie gründen wollen, Partys planen, an den nächsten Urlaub denken usw.
Übrigens wimmelt es in den 44 Aufzählungen (was zu tun ist) in MN 8 von Negationen, also Nicht-Wollen:
Nicht-Grausamkeit, Nicht-Habgier, Nicht-Übelwollen, Freiheit von Trägheit und Mattheit, Nicht-Rastlosigkeit, Zornlosigkeit, Nicht-Rachsucht, Nicht-Verachtung, Nicht-Herrschsucht, Neidlosigkeit, Nicht-Geiz, Nicht-Betrügen, Nicht-Hinterlistigkeit, Nicht-Starrsinn, Nicht-Überheblichkeit ..........
Die Vertiefungen, die der Buddha in MN 8 beschreibt, ist nicht der richtige Weg, weil diese Konzentrationen nur vorübergehend sind. Danach - wenn man Entsagung nicht geübt hat - gerät man wieder ins Wollen.