Diskussion zu "Was ist säk. Buddhismus"

  • Ja. Alles Sprechen ist mehr bis weniger bewusst Metaphorisierung (Wahn?).


    Eine hilfreiche Metaphorisierung scheint mir zu sein , von einem Wissen (von einer Wahrheit) beispielsweise über die Vorstellungen und Namen zu sprechen. Je nach Kontext natürlich. Also zB hier, an dieser Stelle eines mehrstimmigen Dialogs finde ich es richtig :) Denn das meinte ich mit 'implizites Wissen' , und von dem würde ich schon sagen, das kann vorkommen, dass es das gibt (dass jemand darüber verfügt).

    Gut, wolltest du es wirklich verstehen? Oder einfach so?

    Ich gebe dir meinen eigenen Beispiel. Über mich selbst.

    Ich heiße Igor. Aber in dem Deutschen Ausweis steht ---Ihor.

    Ich bin der Bürger der Ukraine.

    Aber meine Muttersprache ist russisch.

    Aber ich schreibe hier deutsch.

    Folgst du mir?

    Also, bin ich der Russe, der Ukrainer, oder der Deutscher?

    Nach Prasangika die "dinge" existieren als bloß!:!: benannt... Ich weiss es nur auf deutsch, denn ich hatte das ganze nur auf deutsch gelesen.

    Aber es war zuerst doch auf sanskrit oder tibetisch, also nichts so prinzipiell... Woher sollte ich wissen, dass diese Überserzung korrrekt ist?

    Der Russe versteht hier keinen Wort von dem, was ich schreibe.. Wenn ich zu viel Fehler machen würde, dann du auch würdest mich nichts verstehen.

    Folgst du mir?

    Man kann auf so einfachen Fällen ( Beispielen) beobachten, wie alles buchstäblich zer-brökelt, zer-bröselt wie das Wasser, das dir unter den Fingern ent-gleitet...

    Also , wer bin ich wirklich? Kommt darauf an.

    Wie kann man den Wahn definieren?

    Wer bestimmt, was ist der Wahn?

    Das sind die Fragen, die man nichts so einfach knacken kann...

    Wann beginnt der Wahn eigentlich?

    Wenn ich , angenommen, sehr eifersüchtig wäre, dann ich würde im allem so wie die Bestätigung finden, dass meine Frau mich betrügt. Ist dann der Wahn? Oder noch nichts? Denke darüber nach, bitte.

    Aber dann ich kann wirk-lich glauben, die macht es...

    Und einmal ich würde sie umbringen... Sie hatte es also verdient... Das ist doch bestimmt der Wahn, oder?

    Aber wenn die Polizei mich nichts finden würde, ich bleibe felsenfest überzeugt, dass es mit mir alles in Ordnung wäre, und ich kann es weiter machen...

    Folgst du mir?

    Man kann auch "DER WAHN" nichts definieren.... der zer-fliess-t einfach...

    Wenn ich sage "katze", dann du weiss dich, über was ich rede?

    Aber wenn ich sage katz... es geht noch, oder?

    Aber wenn ich so mache... K--t--e? Ist dann die "Katze " noch da oder nichts?

    Das sollte reichen. Ich wollte hier, eigentlich, keine Show veranstalten.

    Der Beispiel mit dem Mann, der die Frauen mordet, stammt von dem Roman:


    "Stella" von Patrick McGrath, BTB-Verlag, 1999. ( hatte meine Frau gelesen, *lach*).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo Voyager ,

    ich fürchte, den Buddhadharma auf ein "Bildungsprojekt" zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht - und wenn das so wäre, würde seine Übertragung in der Tat nicht funktionieren. Da verwechselt man den Finger mit dem Mond, auf den er weist. Das, was Du eine "tiefergehende 'seelische' Bemühung" nennst, ist schon erforderlich und sich wiederum darauf einzulassen, erfordert einen Vertrauensvorschuss, der grundsätzlich unter dem Vorbehalt seiner Erfüllung steht. Dieses 'Einlassen' wiederum führt zu einer tiefgreifenden Transformation; im Kontext des Bodhisattva-Weges über die Entwicklung der Paramitā. Weisheit (Prajñāparamitā) ist nur ein Aspekt davon, aber gestützt durch die Übung der anderen Paramitā führen sie zu einem zunehmend vertieften Verständnis dessen, was die Worte und Schriften übertragen; einer subjektiven Hermeneutik. Diese ist deutlich tiefergehend als die objektive Hermeneutik eines philologischen oder philosophischen Zugangs.

    Auch weil ich eine solche Methode nicht in anderen Bildungsprozessen beobachten kann

    Ich denke, wir alle sind mit solchen Methoden aufgewachsen, wo - etwa in der Schule - hochkomplexe Sachverhalte auf einfache, verständliche 'Geschichten' heruntergebrochen werden, die dem jeweiligen Fassungsvermögen gerecht werden. Man kann diese 'Geschichten' mit der Zeit gewachsenen intellektuellen Fähigkeiten anpassen - und mit den meisten (bzw. bei den meisten) ist dann irgendwann Schluss, wenn ihre Komplexitat unser Fassungsvermögen übersteigt. Oder unser Verständnis dieser Geschichten zu einer Nutzbarmachung ausreicht.

    Du schreibst, jede Aussage entsteht bedingt!- nicht jede enteht oder entstand aber in Abhängigkeit von Nichtverstehen, das ist für mich innerhalb dieses Arguments ein entscheidender Punkt, also ein entscheidender Punkt in den Erklärungen Buddhas, der mich in meiner Auffassung bestärkt und auch die Absicht, die gesamte Bandbreite von wahnaft bis geistesklar oder auch erwacht ausschließlich den Worten/dem Sprechen wie auch den Denkakten und den Handlungen anerklären zu wollen.

    Diese "gesamte Bandbreite" habe ich versucht, mit dem Dōgen-Zitat ("es gibt Menschen, die erlangen Erwachen über Erwachen und Menschen, die sich in der Irre verirren") anzudeuten. Das eine Extrem dieser Bandbreite ist bedingt durch Verstehen (da hast Du durchaus recht) und wenn diesem Verstehen in Worten und Handlungen Form gegeben wird, ist das nicht ohne weiteres und/oder für jeden verständlich. Das nonverbale und nonduale Verstehen, deren Ausdruck sie sind, muss nachvollzogen werden um diesen Ausdruck zu verstehen und ihn damit nachzuvollziehen. Das ist dann auch deren Funktion - es sind keine "Erklärungen" mehr, weil ihr Inhalt den Rahmen des durch Zeichen Kommunizierbaren übersteigt. Das heisst, er lässt sich mit "Worten/dem Sprechen wie auch den Denkakten" nicht allgemein verständlich ausdrücken / kommunizieren - sonst würde es ja genügen, ein gutes Buch zu lesen, um erleuchtet zu sein. Dazu bedarf es eines Verstehen-Könnens, das sich der Hörer oder Leser zunächst durch seine Übung ethischer, intellektueller und mentaler Transformation erwirbt. Das klassische 'dreifache Training' von Śı̄la, Prajñā und Samādhi. Intellektuelles Verstehen ist nur ein Drittel der Miete.


    Kommunizierbarkeit erfordert eine soziale Konvention über den Bedeutungsgehalt von Zeichen - etwas, das wir hier nicht haben. Die soziale Konvention erfordert vergleichbare Erfahrungen, deren Ausdruck die Zeichen sind und die Erfahrung, um die es hier geht, ist zu selten, um sozial verhandelbar zu sein. Wenn es keine unmittelbare Erfahrung des Eintritts in das Nicht-Bedingte, Ungeborene gibt, kann ihr verbaler Ausdruck nur unverständlich sein. Allenfalls hat die Aussage für den Hörer appellative Funktion hinsichtlich Nachvollzugs der Erfahrung.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Was meinst du, hat Kyogen so schallend gelacht, als er oben auf dem Baum war oder lachte er so, während er unter dem Baum war?

    the only time that I feel at ease

    is swinging up and down in the coconut trees

    oh what a life of luxury to be like an apeman


    Zitat

    Der Chan-Meister Mingjue von Xuedou, der Ehrwürdige Chongxian [d.h. Xuedou Chongxian (980-1052)], sagte: "Etwas auf einem Baum zu sagen ist leicht; etwas unter einem Baum zu sagen ist schwer. Dieser alte Mönch ist auf einem Baum. Bringt mir eine Frage."

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana ...

    Aber wenn alles dreht so oder so um die un-mittel-bare Erfahrung, welche egal welche Bücher ( Und Foren) nichts imstane einfach zu ver-mittel-n, was sollte der so wie der Normale Otto-Verbraucher tun?

    Man kann nichts das "Unbedingtes" durch das Intellektuelles Verstehen erlangen, die Ethik wäre auch nichts ausreichend...

    Und alle mögliche Mittlen den Menschen aufzurütteln wären nichts so genug. (227).

    Wo liegt dann die reale Lösung?

    Du kannst , sicher, meine Frage ignorieren, das ist der Recht, aber ich denke, diese Frage sollte auch Voyager beschäftigen, oder?

    Wenn nur so---


    Zitat

    appellative Funktion hinsichtlich Nachvollzugs der Erfahrung

    zurück bleibt, aber mehr nichts, das klingt verdammt enttäuschend, findest du es selbst nichts?:?:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das, was jenseits von Wort und Schrift übermittelt wird, lässt sich zwar durch Worte und Schriften finden - aber nicht in ihnen, sondern nur in dir selbst. Worte und Schriften sind bestenfalls Wegbeschreibungen "where X marks the spot" (die Stelle, wo der Schatz vergraben liegt) und wenn wir ihnen folgen, dann auf eigene Gefahr.


    Die Karte ist Wegbeschreibung, nicht das Gelände. Ich habe beruflich viel mit Karten gearbeitet und auch viel im Gelände gearbeitet. Heute mache ich das als einfacher Zu- und Hinschauer. Karten sind nützlich, wenn sie dir Orientierung geben. Mehr kann man von ihnen nicht erwarten, zurechtfinden musst du dich schon selbst. Wenn Du Dich im Gelände bewegst, erzeugt dein Geist ein eigenes, dreidimensionales, fraktales Bild des Geländes, vielleicht sogar ein 'reines Land' - aber für andere wiedergeben kannst du es nur als zweidimensionale Karte, mit Farbklecksen an Stelle von Erde, Himmel, Wasser und Leben.

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  • Sudhana .

    Klar, das klingt absolut einleuchtend, und meine persönliche Erfahung bestätigt das.

    Man kann auch sehr viele Leben die Sutren studieren, und meditieren rund um die Uhr, aber

    es wäre alles für die Katz.

    Ich denke, man kann "das" niemals er-langen, aber eher nur ent-decken.

    Deswegen man rackert sich ab, aber am Ende (man) landet immer dort, wo der Weg begonnen wurde.

    Durch die Um-Wege , aber was man sucht, das war ummer da!

    Auch jerzt! Wenn der Suhende (dann mehr und mehr) siecht, und immer sucht etwas , was in Sutren oder in den Lehren steht, er verpasst "das".

    Denn es ist immer die Gnade, das Geschenk, man kann es nichts "kaufen."

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich hatte ja bereits auf Kyōgens weniger martialisches "In einem verdorrten Baum singt ein Drache" hingewiesen. Nichtsdestotrotz eine heftige Kritik am Buddhismus der Worte und Schriften. In der Metapher lässt sich unschwer der verdorrte Baum als Bild für die in Wort und Schrift tradierte 'relative' oder 'verhüllte' Wahrheit erkennen - die toten Überreste lebendiger Erfahrung. Der 'Drache' steht für die absolute Wahrheit, ihr Ausdruck ist nicht Wort und Schrift, sondern ihr 'Gesang'. Womit sich natürlich die Frage stellt, wofür der 'Gesang' steht.


    Ganz so harmlos, wie das im Vergleich zu 'mit den Zähnen am Ast überm Abgrund' klingt, ist allerdings auch das nicht. Sōzan meinte zum 'Singen des Drachen': "Auf der ganzen Erde gibt es niemanden, der es nicht hören kann" - natürlich eine Anspielung auf die universelle Buddhanatur. Und auf die Frage, ob er wisse, was der Gesang des Drachen bedeute, sagte er: "Ich weiß auch nicht, was der Gesang bedeutet; doch wer ihn hört, der stirbt." Womit sich natürlich die Frage stellt, was da stirbt. Und ob da ein Toter oder ein Scharlatan spricht. Aber das findet man spätestens beim Hinhören selbst heraus ...

    OM MONEY PAYME HUNG


  • Nach den Handlungen würde ich, wenn ich das will oder es sein muss, jemanden bewerten.


    Ich möchte :) auf deine rhetorische Frage* direkt antworten: Du bist wirklich :) derjenige :) der in fast jedem Thread das Meiste zu sagen hat.


    Ich möchte einem Teil deiner Gedanken diesen Unter oder Übertitel geben: 'Das mit den Namen und mit es ist <> es ist nicht.


    Ich will dir gerne sagen: das was du hier durchkaust oder durchkauen musst, haben andere und wieder andere längst durchgekaut. Das Ergebnis davon (Gedanken zuende gekaut) ist in meiner Erfahrung zu einem Teil ein stärker werdender Wunsch, bedachter zu urteilen, zu benennen, zu erklären. Oder zu schweigen je nach dem.





    *deine Frage, die deine Gedanken zuvor stärker erscheinen lassen soll - deine nicht so sehr an mich gerichtete Frage, mehr vielleicht ein 'Gipfelpunkt' des Gefühls dem du beim Schreiben gefolgt bist?

    7 Mal editiert, zuletzt von Voyager ()

  • Ich will dir gerne sagen: das was du hier durchkaust oder durchkauen musst, haben andere und wieder andere längst durchgekaut.

    Mein aufrichtiger Mit-gefühl... Ich habe im ganzem Forum, leider über Prasangika und "bloß" "benannte" "Dinge" nichts gefunden... Und keine normale Erklärung für die Menschen, die echt wirklich verstehen wollten.

    Dewegen ich würde nichts mehr auf deine Beiträge reagieren, ich hatte mir echt die Mühe gegeben.... Und nichts ein mal...

    Machs gut, alles Liebe.

    Dein Recht, schreiben und denken, was du willst, klar...

    Aber bitte, keine "Personalien", das kann man im anderem Thread nachlesen. Von der Moderation.

    Nur die sachliche Kritik, was das Thema betrifft ( auch dort).


    Hoffe, das sollte man nichts "durchkauen".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07 du hattest selber gefragt: 'wer bin ich in Wirklichkeit'. Wr öffentlich so fragt sollte dann nicht eine grosse Forumsregel zitieren. Es war deine Frage, ich habe dir geantwortet. Kannst sie ernstnehmen oder doch an dich selber glauben, und das dann nicht schön finden, wie ich hier schrieb. Obwohl es wahr ist, und du mal darüber nachdenken solltest. Manche wirkliche Wahrheit nimmt man nicht gerne an, obwohl man nach ihr fragt.


    Wenn du dich angegriffen fühlst (was nicht Absicht war) - gibt es dich dann doch? Wirklich. So bist dann also du?

    2 Mal editiert, zuletzt von Voyager ()

  • Hi ihr Lieben,


    hab' eben den Faden so halbwegs durchgelesen und möchte mich nur kurz äußern zum Begriff "Metaphysische Spekulation" mit einem konkreten Beispiel, nämlich was nach dem Tod ist. Wenn man nicht weiß was danach ist, ist alles was man darüber aussagt Spekulation, Vermutung. Jedes Weiterleben in irgendeiner Form ebenso wie das Ende des Daseins. Wenn man mit Epikur sagt dass einem der Tod nichts angehe, denn "wenn er ist bin ich nicht und wenn ich bin ist er nicht", dann gründet das auf der Ansicht dass man nach dem Tod nicht mehr ist. Ebenso ist die Behauptung dass Nervenzellen nicht Ursache des Bewusstseins, mithin des Ich-Bewusstseins sind sondern nur Bedingungen für eine bestimmte Erscheinungsform des (Ich-) Bewusstseins, weshalb man nach dem Tod unter anderen Bedingungen existiert, eine Ansicht.


    Gibt es außer der epikuräischen Spekulation noch einen anderen Grund dafür dass einem der Tod nichts angeht? Ich sehe sonst keinen Grund sich nicht damit zu befassen und Menschen haben dazu die geistige Fähigkeit, Tiere nicht. Rückblickend sehen wir viele Kulturen in denen die Annahme eines Weiterlebens nach dem Tod eine dominierende Rolle spielte oder jedenfalls eine große Bedeutung hatte. Bis heute gibt es damit verbundene Kulthandlungen und selbst in stark materialistisch orientierten Gesellschaften hört man nicht selten die Meinung, etwa am Friedhof: "Irgendwas gibt es jenseits dieser Welt". Wenn auch die Zahl der Anhänger einer weniger verschwommenen, klar umrissenen metaphysischen Weltanschauung stark rückläufig ist.


    Was ich im Grunde sagen will ist dass wir auf etwas vertrauen wenn wir es nicht wissen. Wir haben Ansichten, Vermutungen oder einen Glauben. Den Tod habe ich als Beispiel genommen weil er etwas ist was uns alle direkt angeht indem wir alle sterben werden. Auch wenn sich das Interesse ganz auf dieses jetzige Leben richtet, ein besonnener Mensch möchte doch irgendwie damit ins Reine kommen und diese bedeutende Tatsache nicht einfach verdrängen. So gesehen haben wir alle unsere metaphysische Spekulation - der Mensch ist ein geborener Metaphysikus, wie Schopenhauer sagt. Aber ist es unmöglich dass ein Mensch jemals hinter den Vorhang zu blicken vermag? Das kann man glauben, ich glaube es nicht.

  • Gibt es außer der epikuräischen Spekulation noch einen anderen Grund dafür dass einem der Tod nichts angeht? Ich sehe sonst keinen Grund sich nicht damit zu befassen und Menschen haben dazu die geistige Fähigkeit, Tiere nicht.

    Ich sehe keinen Grund mich damit zu befassen und das ist doch Grund genug, warum mich der Tod nichts angeht, oder?


    Was aber hat das mit säk. Buddhismus zu tun? Achso ... weil ich keinen Grund sehe, komme ich nicht in Versuchung metaphysisch darüber zu spekulieren und der säk. Buddhismus schließt angeblich metaphysische Spekulation aus, wurde behauptet. Ich komme allerdings auch nicht in Versuchung nicht-metaphysisch zu spekulieren, weshalb die Frage "säk. Buddhismus vs religiöser Buddhismus" für mich auch kein Thema ist.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

    Einmal editiert, zuletzt von SteFo ()

  • Ich sehe keinen Grund mich damit zu befassen und das ist doch Grund genug, warum mich der Tod nichts angeht, oder?

    Der Tod ist dir also egal, auch eine Einstellung.

    Der Tod ist ein Faktum und ich habe mich damit abgefunden. "ist mir egal" finde ich passt nicht richtig zu "sich abgefunden haben mit". Dein Thema waren ja die metaphysischen Spekulationen über das "danach", vermutlich weil du diese als beim sek. Buddhismus nicht vorhanden ansiehst (da wäre ich mir aber bei sek. Buddhisten nicht so sicher, ganz unabhängig davon, was sie sagen). Was nun das "egal" angeht, so sind mir sogar die religiösen Spekulationen über das "danach" nicht unbedingt "egal", weil sie interessant für mich im Kontext meiner Beschäftigung mit religiösen Dogmen sein können.

    Ich habe also meine Aussage nicht differenziert genug gemacht: "wissenschaftlich" im Sinne der Untersuchung von Dogmen kann es durchaus einen Grund geben, mich damit zu befassen.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Mir ist der Tod auch egal, was soll ich mir Gedanken machen um etwas das ich sich nicht bewusst erlebe. Anhafrung an scheinbar zukünftigem.

    Ich kümmere mich um das was ich auch erlebe.

  • Ich habe ja die letzen Tage ja einen Thread eröffnet zu meinem Freund mit Krebsdiagnose. Die Sache ging mir nahe. Und jetzt das Komische: In diesem Zustand ging es mir gut.


    Weil:


    Ist man sich immer bewusst, dass irgendwann das eigene Leben zu Ende ist, dass es jederzeit zu Ende sein kann, dann werden alle Täuschgungen erkannt. Die ständigen vorbeiziehende Phänomene werden als Unsinn erkannt. Ergreift man sie, wird der Geist verunreinigt bzw. krank. Das ist einem dann klar und man lässt es sein.


    Ich weiß jetzt nicht, ob das jetzt nicht ganz im Kontext der Diskussion in diesem Thread ist, weil der Thread ist inzwischen zu lange um ihn nachträglich in vernünftiger Zeit lesen zu können. Sorry, falls außerhalb vom Kontext.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    2 Mal editiert, zuletzt von Anandasa ()

  • Ist man sich immer bewusst, dass irgendwann das eigene Leben zu Ende ist, dass es jederzeit zu Ende sein kann, dann werden alle Täuschgungen erkannt. Die ständigen vorbeiziehende Phänomene werden als Unsinn erkannt. Ergreift man sie, wird der Geist verunreinigt bzw. krank. Das ist einem dann klar und man lässt es sein.

    Hi, Anandasa, das hatte mich sehr berührt, also wirklich...

    Aber ich kann es als keinen Un-Sinn benennen, sozusagen...

    Denn die ( Phänoemene) sind real... Wenn die (sogar) alle so wie der Imaginären/ Illusion -natur haben.

    Der Himmel ist immer klar, den kann man niemals verunreinigen. Das ! hast du aber sehr richtig erkannt.


    Egal, redet man über das Klare Licht oder Rigpa, das spielt keine Rolle.

    Man kann das "Un-Sterbliche" nichts positiv definieren, egal mit welchen Begriffen. Aber man kann es erleben, erfahren, und dann man stellt keine Fragen mehr...

    Sehr schön... der letzte Satz. Einfach diese Klar-heit lassen zu sein. Die ist immer da!

    Man findet das in keinen Sutras und keinen Wörtern, in keiner Lehre und keiner augesklügelten Philosophie.

    Und warum? Das ist immer da, immer präsent, ausserhalb der zeit... immer im Jetzt, der keine Dauer hat, deswegen man kann es einfach nichts er-fassen.

    Alles Liebe dir und deinem Freund.:heart:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Tod ist ein Faktum und ich habe mich damit abgefunden. "ist mir egal" finde ich passt nicht richtig zu "sich abgefunden haben mit". Dein Thema waren ja die metaphysischen Spekulationen über das "danach", vermutlich weil du diese als beim sek. Buddhismus nicht vorhanden ansiehst (da wäre ich mir aber bei sek. Buddhisten nicht so sicher, ganz unabhängig davon, was sie sagen). Was nun das "egal" angeht, so sind mir sogar die religiösen Spekulationen über das "danach" nicht unbedingt "egal", weil sie interessant für mich im Kontext meiner Beschäftigung mit religiösen Dogmen sein können.

    Ist ja auch besser man findet sich mit dem Unvermeidlichen ab. Außerdem kann es noch ein Interesse daran geben was der Tod eigentlich ist und wenn man sich damit befasst hält man es allmählich entweder für wahrscheinlicher dass er das Ende des Daseins ist oder eine Transformation zu neuem Dasein. Oder man hält beides für gleich möglich. Wenn man ihn eher für das Ende hält oder beides für gleich möglich, steht man vermutlich dem säkularen Buddhismus näher. Wenn man eine Umwandlung in neues Dasein für wahrscheinlicher hält, dem traditionellen Buddhismus.

  • Der Tod ist ein Faktum und ich habe mich damit abgefunden. "ist mir egal" finde ich passt nicht richtig zu "sich abgefunden haben mit". Dein Thema waren ja die metaphysischen Spekulationen über das "danach", vermutlich weil du diese als beim sek. Buddhismus nicht vorhanden ansiehst (da wäre ich mir aber bei sek. Buddhisten nicht so sicher, ganz unabhängig davon, was sie sagen). Was nun das "egal" angeht, so sind mir sogar die religiösen Spekulationen über das "danach" nicht unbedingt "egal", weil sie interessant für mich im Kontext meiner Beschäftigung mit religiösen Dogmen sein können.

    Ist ja auch besser man findet sich mit dem Unvermeidlichen ab.

    Gut.



    Zitat

    Außerdem kann es noch ein Interesse daran geben was der Tod eigentlich ist und wenn man sich damit befasst hält man es allmählich entweder für wahrscheinlicher dass er das Ende des Daseins ist oder eine Transformation zu neuem Dasein.

    Das ist das Gebiet der Spekulation, welches mich wissenschaftlich interessieren kann, insofern ich mich mit Religionen befasse, welches allerdings keinerlei Relevanz für mich persönlich hat.

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  • Igor: Ich dachte mir schon fast, dass du es verstehen würdest ;)

    Aber ich kann es als keinen Un-Sinn benennen, sozusagen...

    Denn die ( Phänoemene) sind real... Wenn die (sogar) alle so wie der Imaginären/ Illusion -natur haben.

    Ja, ich habe den entsprechenden Satz schlecht formuliert. Besser müsste man es so sagen: Es wird als Unsinn erkannt auf die vorbeiziehende Phänomene aufzuspringen, d.h. ihnen nachzurennen oder sie ergreifen zu wollen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Einmal editiert, zuletzt von Anandasa ()

  • Zitat

    Außerdem kann es noch ein Interesse daran geben was der Tod eigentlich ist und wenn man sich damit befasst hält man es allmählich entweder für wahrscheinlicher dass er das Ende des Daseins ist oder eine Transformation zu neuem Dasein.

    Das ist das Gebiet der Spekulation, welches mich wissenschaftlich interessieren kann, insofern ich mich mit Religionen befasse, welches allerdings keinerlei Relevanz für mich persönlich hat.

    Mich hat immer sehr interessiert was der Tod ist, ich glaube nicht dass der Mensch das nicht wissen kann und für immer auf Spekulation angewiesen ist. Man kann sich auch damit abfinden dass man es nicht weiß und sich für die verschiedenen Ansichten interessieren. Die Menschen sind nun mal verschieden und es gibt unzählige Forschungsgebiete.

  • Zitat

    Außerdem kann es noch ein Interesse daran geben was der Tod eigentlich ist und wenn man sich damit befasst hält man es allmählich entweder für wahrscheinlicher dass er das Ende des Daseins ist oder eine Transformation zu neuem Dasein.

    Das ist das Gebiet der Spekulation, welches mich wissenschaftlich interessieren kann, insofern ich mich mit Religionen befasse, welches allerdings keinerlei Relevanz für mich persönlich hat.

    Mich hat immer sehr interessiert was der Tod ist, ich glaube nicht dass der Mensch das nicht wissen kann und für immer auf Spekulation angewiesen ist.

    Ich glaube auch nicht, dass der Mensch nicht wissen kann, was der Tod ist, weil es die Wissenschaft gibt. Ich glaube allerdings, dass der Mensch - d.h. einige unter den Menschen - nicht wissen will, was die Wissenschaft weiß und sich deshalb den Religionen und ihren Spekulationen zuwendet.

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  • Mich hat immer sehr interessiert was der Tod ist, ich glaube nicht dass der Mensch das nicht wissen kann und für immer auf Spekulation angewiesen ist.

    Ich glaube auch nicht, dass der Mensch nicht wissen kann, was der Tod ist, weil es die Wissenschaft gibt. Ich glaube allerdings, dass der Mensch - d.h. einige unter den Menschen - nicht wissen will, was die Wissenschaft weiß und sich deshalb den Religionen und ihren Spekulationen zuwendet.

    Was weiß denn die Wissenschaft darüber?

  • Mich hat immer sehr interessiert was der Tod ist, ich glaube nicht dass der Mensch das nicht wissen kann und für immer auf Spekulation angewiesen ist.

    Ich glaube auch nicht, dass der Mensch nicht wissen kann, was der Tod ist, weil es die Wissenschaft gibt. Ich glaube allerdings, dass der Mensch - d.h. einige unter den Menschen - nicht wissen will, was die Wissenschaft weiß und sich deshalb den Religionen und ihren Spekulationen zuwendet.

    Was weiß denn die Wissenschaft darüber?

    Da dient - wie so oft - Wiki als geeignete Einstiegspforte für diejenigen, welche sich einarbeiten wollen: Tod – Wikipedia

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  • Ich glaube auch nicht, dass der Mensch nicht wissen kann, was der Tod ist, weil es die Wissenschaft gibt. Ich glaube allerdings, dass der Mensch - d.h. einige unter den Menschen - nicht wissen will, was die Wissenschaft weiß und sich deshalb den Religionen und ihren Spekulationen zuwendet.

    Was weiß denn die Wissenschaft darüber?

    Da dient - wie so oft - Wiki als geeignete Einstiegspforte für diejenigen, welche sich einarbeiten wollen: Tod – Wikipedia

    "Was der Tod ist", das habe ich in dem Zusammenhang gemeint ob er das Ende des Daseins ist oder nicht. Erkennbar ist dass die Körperfunktionen zu Ende sind, was mit dem Bewusstsein passiert weiß die Wissenschaft nicht, oder?