Ich mag Menschen nicht / Der Weg zu Mitgefühl

  • Wobei ich auch sagen muss, wozu sollte der Hass dienen, es verändert gar nichts, außer, dass man sich selbst schaden würde.

    Ich habe heute auch ein Erlebnis gehabt, wo ich anfing einen mir fremden Menschen zu hassen.

    Das war an einer Supermarktkasse. Der war so hasserfüllt und hat es auf mich abgewälzt an mir raus gelassen und ich fing auch an ihn zu hassen. Mir fehlten die worte für sein Verhalten.

    Aber ich merkte nach ein paar Minuten, dass es mir selbst dann auch schlecht geht wenn ich so fühle und habe versucht den zu vergessen, dieses Gefühl los zu lassen, das war sehr schwer das loszulassen. Diese Gedanken loszulassen ( was war das denn für einer ? Wie böse kann man sein ? ). Irgednwann hat es geklappt und dieses schwere Gefühl war weg. Ich überlegte dann, woran sein Verhalten gelegen haben mag und dass er mich vermutlich ganz falsch verstanden hatte. Auf jeden fall geht es einem selbst schlecht wenn man andere ablehnt oder hasst.

    Wenn man kein Mitgefühl oder Verständnis aufbringt, Mitgefühl habe ich jetzt nicht so stark gefühlt, aber Verständnis ( aha, also deshalb war er wohl so böse zu mir ). Das ist aber auch schon mal ein Schritt finde ich, aus dem Hass raus zu gehen.

    Aber was bedeutet das? Buddhanatur ist ja keine Eigenschaft oder ein Merkmal, sondern es ist nichts anderes als ein Ausdruck für shunyata - Leerheit.

    Und ich habe es so verstanden, die Eigenschaften davon sind Güte, Gleichmut, Freude.

    Also ich werde das bald nochmal nachhören und berichten.

    Wer das also erkennen kann, für den gibt es keinen Anlass "mit gleicher Münze" zurück zu zahlen - weil es fühlende Wesen sind, die in einem niederen Daseinsbereich gefesselt sind - und da finden sich auch Mittel und Wege diesen Menschen heraus zu helfen.

    Stimmt. Ich habe mir heute bei dem von dem ich erzählt habe gedacht " wow, der hat sich jetzt mal sowas von schlechtes Karma gemacht " , aber ich habe in dem Moment kein Mitgefühl gehabt, sondern eher Schadenfreude. Etwas später habe ich aber gedacht, naja Mitgefühl sollte ich haben, aber das war schwer dieses aufzubringen, nur kurze Momente gelang es mir, aber ich habe später besser verstanden, warum er sich so verhalten haben könnte. Das nicht mehr als bloßen Angriff aus Frust gewertet oder mir absichtlich etwas böses zu wollen.


    Schwer dieses mit dem nicht hassen, wenn man selbst gehasst wird.

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Es ist glaube ich ein Fehler, dass man sich Leute die Schlimmes tun als inhärent schlimm vorstellt. In Samsara ist Verblendung die Norm.


    Am krassesten sieht man ja im Tierreich wie kurz die Reichweite des Mitgefühls ist. Es ist da sicher - die e Vogelmutter sorgt sich ("liebevoll") um das Wohl um das Wohl ihrer Kinder aber das Wohl der Würmer nimmt dice nichteinmal war


    Und bei den Menschen war es ja auch so, dass diese im Nahbereich freundlich und umsichtig sind aber man dann immer so einen Punkt gibt, wo man das Mitgefühl einen blinden Fleck hat. Cicero sprach über Gerechtigkeit und Menschlichkeit lebte aber von der Arbeit von Sklaven, die er dabei ausblendete. Genau wie Jefferson der ja dauernd von Freheit sprach aber600 Sklaven besaß. Ich denke, dass es schlimm ist ein Sklavenhalter zu sein.


    Aber bei unserem Wirtschaftssystem ist es so, dass es ebenfalls darauf basiert, dass Leute in unmenschlichen Bedingungen arbeiten, man aber diese Leuten keinen Kontakt mehr hat - weil dieser durch Märkte wegabstrahiert ist.


    Für mich arbeiten 39 Sklaven. Sie befinden sich irgendwo auf der Welt. Ich habe sie nie getroffen, aber ich beute sie aus. 39 Erwachsene und Kinder werden zur Arbeit gezwungen, bekommen dafür wenig oder gar keinen Lohn, arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen und ich bin Schuld. Das ist das Ergebnis meines Selbsttests auf der Webseite Slaveryfootprint.com.Nach Vorbild des Kohlendioxid-Fußabdruck-Rechners ermittelt der Slaven-Rechner, wie viel Zwangsarbeit und wirtschaftliche Ausbeutung ich mit meinen Komsumentscheidungen unterstütze. Finanziert wird der Selbsttest seit drei Jahren vom US-Innenministerium.

    Mit nur 40 Sklaven kann ich es natürlich nicht mit Jefferson aufnehmen. Aber je weniger ich mich selber als unschuldig und gut sehe, desto weniger schaue ich vielleicht auf die anderen Täter herab. Auf die Imperialisten die daheim prächtige Innenstädte bauten und in den Kolonien wüteten. Die Wikinger die fremde Gestadte verwüsteten, traten vielleicht zu Hause so sympathisch auf wie Halva von Flake der seinem Wickie Geschenke vom letzten Raubzug mitbringt. Das Freundliche und das Grauenhafte sind noch immer so nahe zusammen wie bei der Vogelmutter mit dem Wurm.


    Seit 1950 hat die Menschheit eine Menge an fossilen Brennstoff verbrauch, die ungefähr 500 Millionen Jahre braucht um zu entstehen. 3 Generationen haben ausgereicht um die Energie von 500 Millionen Jahren , die für Jahrtausende moderaten Wohlstand gereicht hätte, verjuxt. Es sieht so aus als seien wir die Schurkengeneration der Weltgeschichte.


    Von daher hat man da leicht das Bedürfnis sich abzugrenzen und zu betonen, dass man damit nichts zu tun hat.

  • mukti

    Du zeigst dich sehr selbstkritisch, das gefällt mir, weil du doch ein Urgestein im Sinne deiner buddhistischen Erfahrung bist bzw. um das Wort Buddhismus nicht immer zu strapazieren.


    Ich meine deine Aussage, dass auch du als wirklich langjährig Praktizierender ebenso deine Linie manchmal nicht halten kannst, was ich jetzt nicht mit Genugtuung feststelle sondern es bestätigt mich einfach wie schwer es ist, auch für Menschen, die schon lange dabei sind.

    Ich versuche einfach ehrlich zu sein zu mir selber und damit auch zu anderen. Immerhin ist mir klar geworden dass das völlige Verlöschen von Gier, Hass und Verblendung eher ein langfristiges Projekt ist. Da ist es auch wichtig, Geduld zu entwickeln.


    Vielleicht, dass die absoluten "Meister", die Jahrzehnte in den asiatischen Klöstern doch abgeschieden leben es schaffen, wie Mathieu Ricard, ich weiß nicht, ob ich ihn richtig geschrieben habe, aber ich hab sein Buch über Glück gelesen und das war wirklich eine Hilfestellung für mein Leben.

    Ja, von wirklich fortgeschrittenen Praktizierenden kann man immer was lernen.


    Der Buddhismus ist wahrlich keine einfache Lehre zumindest für mich, weil da gibt es durchaus Punkte, wo ich mir mit dem Verstehen schwer tue, wie eben mit diesem bedingungslosen Mitgefühl. Ich weiß, es gibt Menschen, die haben Angehörigen auf brutalste Art verloren und haben den Tätern verziehen, ich fand das immer bewundernswert.

    Das finde ich auch bewundernswert. Sogar manche Juden die den Holocaust erlebt haben, haben gesagt dass sie keine Rachegelüste hegen. Sie haben wohl verstanden was Gandhi gesagt hat: "Auge um Auge lässt nur die ganze Welt erblinden".


    Oder wie es im Dhammapada ausgedrückt ist:

    Zitat

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt;

    Versöhnlichkeit schafft Ruh' - ein Satz, der immer gilt.


    Verstehbar finde ich das schon, es lässt sich aber nur praktisch umsetzen wenn man diese rechten Gesinnung pflegt bis man ganz davon durchdrungen ist.


    Wobei ich auch sagen muss, wozu sollte der Hass dienen, es verändert gar nichts, außer, dass man sich selbst schaden würde.


    Mit Hass verbundene Gefühle sind eben nicht angenehm, während sich Wohlwollen und innerer Frieden richtig gut anfühlen. Außerdem lassen sich dann oft Eskalationen und damit unnötiges Leid vermeiden.


    Du schreibst Unwissenheit, ich hoffe, das kommt jetzt nicht seltsam an, aber für mich ist die Umschreibung in realen Leben von Unwissenheit oft Dummheit. Heißt wenn ich etwas oder jemand für dumm halte, was wieder eine Wertung ist die mir nicht zusteht, dann umschreibe ich es mit Unwissenheit.

    Der Begriff "Dummheit" ist nach meinem Erleben gegen die betreffenden Personen gerichtet und mit unangenehmen und unheilsamen Emotionen verbunden. "Unwissenheit" hat dagegen etwas sachliches, weniger persönliches.

    Oder, bei einem dummen Menschen mag man Verachtung empfinden, bei einem unwissenden Menschen Mitgefühl.

  • Wenn man kein Mitgefühl oder Verständnis aufbringt, Mitgefühl habe ich jetzt nicht so stark gefühlt, aber Verständnis ( aha, also deshalb war er wohl so böse zu mir ). Das ist aber auch schon mal ein Schritt finde ich, aus dem Hass raus zu gehen.

    Er war nur einfach böse oder schlecht drauf und das war nichts persönliches gegen dich, sondern du warst einfach nur gerade zufällig da. Es braucht kein Verständnis im Sinne von Gründen und das Mitgefühl bezieht sich auch immer auf das Ganze der Situation - die Situation hat dich berührt - phassa/Kontakt - das löst ein Gefühl aus - angenehm, unangenehm, neutral - und damit sofort auch eine Bewertung und schwupp bist du in gepackt oder gefesselt und die Gedanken kreisen um das Erlebnis.

    Das sind automatisch ablaufende Reiz-Reaktionsmuster und wenn man durch die Geistesschulung Abstand aufgebaut hat, d.h. solche Abläufe nicht persönlich nimmt, ist es möglich, das zu sehen und zu erkennen, wo und wie man verändernd eingreifen kann.

    Die Unruhe und der Stress in Supermärkten oder ähnlichen Situationen erzeugen Wellen, die andere in ihren Gefühlen treffen und Unruhe, Stress etc. dort auslösen. Das ist wie wenn ein Sturm aufzieht - er beeinflusst die Bäume, aber auch die Menschen.

    :zen:

  • Ich stimme in ganz vielen Dingen der Lehre zu, ich weiß, wenn man wirklich Buddhist sollte man die ganze Lehre annehmen.


    In gewissen Bereichen tue ich mir schwer bzw. nehme mir auch das was Jesus gesagt hat zu Herzen.


    Ich bin in den letzten Jahren förmlich beschossen worden mit aus meiner Sicht bewusster Bösartigkeit, wo ich sogar das Gefühl hatte, dass es demjenigen Spaß gemacht hat. Da stellte sich für mich schon die Frage nach dem Motiv. Von einigen dieser Menschen kann ich sogar sagen, dass sie zumindest gesetzliche Verurteilung erfahren haben aufgrund ihrer Handlungen und nicht weil ich das voran getrieben habe sondern weil sie eben gegen viele so agierten.


    Gier, Hass, Unwissenheit sind für mich auch ganz wichtige Säulen des Buddhismus bzw. auch dessen was mich anzieht. Weil da sind eigentlich alle Sachen drinnen, die man wissen muss.


    Die Rechtfertigung für alles, da tue ich mir wie gesagt schwer, weil da teils purer Hass ist und die Beteiligten ohne jegliches Gewissen andere abschlachten und nicht mal irgendein Gewissen haben und wenn sie befragt werden auch keinerlei "Schuld" verspüren. Das heißt für mich, nicht Unwissenheit sondern, wenn die nicht mal ihre Taten in irgendeiner Weise erklären können, was soll das bitte sein.


    Es gibt einige Aussagen von Jesus, wo ich mir da leichter tue und nein nicht Auge um Auge, aber z.B. dass man andere so behandeln sollte wie man es sich für sich selbst wünscht oder dass was ihr einem eurem geringsten Bruder oder Geschwister antut, tut ihr mir an.


    Und die Aussage, dass es sehr einfach ist, die zu lieben, die einen auch lieben, aber wie schwer es ist die zu lieben, die einen nicht lieben, das ist die wirkliche Aufgabe.


    Wobei die mit der Lehre tiefer verwurzelt sind werden mir vermutlich sämtliche Aussagen auch von Buddha präsentieren können, nur in anderen Worten.


    Und abschließend nochmals der Hinweis, dass ich mit derartiger Bösartigkeit teils attackiert wurde, dass ich manchmal doch Zweifel habe, dass es nicht doch das "Böse" in dieser Welt sehr wohl gibt.

  • Menschlichkeit bedeutet doch den anderen zuerst als Menschen - als fühlendes Wesen - zu sehen und da keine Bedingungen zu stellen. Genau an dieser Fähigkeit ermangelt es doch dem Unmenschen. Er behandelt dem anderen nur als Menschen wenn er bestimmte Eigenschaften hat

    :like: Danke, muss ich mir auch noch zu Herzen legen.

    Wären sie nicht von Unwissenheit beherrscht, würden sie nicht so sein. Mir fällt dazu oft der christliche Spruch ein "nicht den Sünder soll man hassen, sondern die Sünde".

    :like:

    Nicht die Unwissenden gilt es zu beseitigen, sondern die Unwissenheit.

    :like:

    Obwohl es doch so einfach scheint ist das nicht immer leicht zu praktizieren:

    Oh ja, darum weiter üben, üben, üben. :heart:

    Die Gründe sind, wenn man mal den Dharma hier zu Rate zieht, recht einfach und allgemein: Gier, Hass und Verblendung.

    Immer wieder dieselbe Erkenntnis. So einfach, aber doch vergessen das Viele immer wieder. ( mich eingeschlossen ).

    Es geht weniger darum, Gründe zu rechtfertigen, sondern erstmal um die Feststellung, dass Gründe existieren.

    Ja. Niemand der befreit ist, rechtfertigt unheilvolle Handlungen.

    Mit Hass verbundene Gefühle sind eben nicht angenehm, während sich Wohlwollen und innerer Frieden richtig gut anfühlen.

    _()_

    phassa/Kontakt - das löst ein Gefühl aus - angenehm, unangenehm, neutral - und damit sofort auch eine Bewertung und schwupp bist du in gepackt oder gefesselt und die Gedanken kreisen um das Erlebnis.

    Da hast du recht. Dann stimmt das ja nicht, dass die Gedanken immer den Gefühlen vorausgehen, oder ? Also ich empfand das einmal auch eher als umgekehrt, das da durch einen Kontakt im Außen erst das Gefühl aufkam.

    Stress in Supermärkten oder ähnlichen Situationen erzeugen Wellen, die andere in ihren Gefühlen treffen und Unruhe, Stress etc. dort auslösen. Das ist wie wenn ein Sturm aufzieht - er beeinflusst die Bäume, aber auch die Menschen.

    Das ist interessant. :like: Denn so etwas habe ich mich vorgestern gefragt, auf dem Weg von der Lohnsstelle nach Hause, ob wir manchmal die Energie von anderen in uns aufnehmen. Das wäre das Treffen der Wellen auf unsere Gefühle. Kann man auch von aufnehmen sprechen ?

    Denn auch wenn soweit alles entspannt war bei der Lohnstelle, fühlte ich mich danach unentspannt, war voll von Gedanken. Und daher habe ich mich gefragt, wo die immer herkommen, ob ich sie sozusagen aufgenommen habe von den anderen. Aber ich denke, dass wenn wir sehr achtsam sein würden, wir das bemerken würden, dass sich Gedanken auftun, könnten wir sie wieder gehen lassen.

    Eigentlich wissen wir ja nicht wo sie her kommen. Das ist nur Vermutung ( das sie von anderen kamen ). Wir selbst haften an ihnen oder haften nicht an ihnen.

    Die Rechtfertigung für alles, da tue ich mir wie gesagt schwer, weil da teils purer Hass ist und die Beteiligten ohne jegliches Gewissen

    Es gibt keine Rechtfertigung von alles, so etwas hat der Buddha niemals gelehrt, du hast das da noch nicht verstanden gehabt. Sorry.

    h manchmal doch Zweifel habe, dass es nicht doch das "Böse" in dieser Welt sehr wohl gibt.

    Das Böse sind die Geisteshindernisse. Davon ist das Größte die Unwissenheit ( nicht zu wissen, wer wir sind, so sagte es ein Zen- Lehrer unserer Zeit ). Wir haften an ihnen oder haften nicht an ihnen. Selbstverantwortung. Das findest du doch so anziehend am Buddha- Weg.

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Rigpa

    Ich habe und verstehe Vieles in unserer Gesellschaft nicht, im Buddhismus natürlich noch weniger, weil ich zu wenig tief in der Lehre bin.


    Selbstverantwortung finde ich gut, da hast du Recht, aber da sehe ich hauptsächlich mich am Zug, deshalb heißt es ja Selbstverantwortung.

  • Selbstverantwortung finde ich gut, da hast du Recht, aber da sehe ich hauptsächlich mich am Zug, deshalb heißt es ja Selbstverantwortung.

    Da hast du recht, dass man nur an seinen eigenen Hindernissen arbeiten kann. Oder auch nicht, dadurch das man selbst friedlicher ist, kann es ja sein, dass es manchmal auf andere abfärbt.

    Sie würden dann zwar nicht an sich gearbeitet haben, außer jemand anderes kann ihnen Impulse geben, um ihr Verhalten zu hinterfragen / zu reflektieren. Das könnte auch mit abfärben gemeint sein, aber eigentlich doch nicht, abfärben wäre so etwas wie eine heilvolle Stimmung, welche andere mitnimmt, unbewusst, ungewollt.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • "Auf jeden Fall geht es Einem selbst schlecht, wenn man andere ablehnt oder hasst".


    Diese Erkenntnis Rigpa ist wirklich wichtig und kann helfen besser für sich selbst zu sorgen.

    Wenn z.b. mir mal wieder jemand blöd gekommen ist und ich gar nicht alle Ursachen für dies Verhalten ausmachen und somit vielleicht Verständnis entwickeln kann, gelingt es mir in/nach solchen Situationen inzwischen schon viel besser in Distanz zu gehen um, ungeachtet der Situation, ob und wer sich nun daneben benommen hat, diesen hässlichen Gefühlen und Gedanken die Nahrung zu entziehen.

    Einfach, weil dies nur mir selbst schadet.


    Damit löst man sicher nicht alle Probleme, aber jeder Mensch hat damit ein ziemlich mächtiges Werkzeug und Argument für sich in der Hand, um relativ unabhängig dem z.b. Groll in sich,entgegenzuwirken.


    Interessante Beiträge , Danke _()_

  • Wenn z.b. mir mal wieder jemand blöd gekommen ist und ich gar nicht alle Ursachen für dies Verhalten ausmachen und somit vielleicht Verständnis entwickeln kann,

    Ja, oft können wir doch gar nicht alle Ursachen ausmachen in solchen Momenten ( zB ein Angriff von jemanden auf einen selbst ). Da hast du recht.

    gelingt es mir in/nach solchen Situationen inzwischen schon viel besser in Distanz zu gehen um, ungeachtet der Situation, ob und wer sich nun daneben benommen hat, diesen hässlichen Gefühlen und Gedanken die Nahrung zu entziehen.

    Gelingt mir auch seit zwei Tagen besser. _()_

    Einfach, weil dies nur mir selbst schadet.

    Ja, einfach deswegen. _()_

    Damit löst man sicher nicht alle Probleme, aber jeder Mensch hat damit ein ziemlich mächtiges Werkzeug und Argument für sich in der Hand, um relativ unabhängig dem z.b. Groll in sich,entgegenzuwirken.

    Könnte man das auch Gleichmut nennen ? :) Das in Distanz gehen ? Schon, ein wenig, oder ?

    Oder ist es einfach Desinteresse an dem Wahn der um einen ist- den andere sich und anderen machen ( zB Falschheit, Frust an anderen ablassen ). Das habe ich mich heute gefragt.

    Desinteresse war es nicht, jetzt wo ich mich erinnert habe. Nur nicht damit einsteigen, auf Distanz gehen. Aber ist das dasselbe wie Gleichmut ? :? :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Ich bin es langsam müde in meinem Land eine Minderheit zu sein und mich noch beschimpfen zu lassen von Menschen, die zu uns gekommen sind.


    Wo ich lebe kommen auf einen, der hier geboren ist 9 Menschen, die zugewandert sind.


    Ich erlebe es immer wieder, ich gehe am Abend am Gehsteig spazieren, so wie jetzt gerade und dann kommt ein anderer "Mensch" auf eine elektrischen Roller Scooter daher und beschimpft mich, dass ich nicht ausweiche.


    Der hat am Gehsteig nichts zu suchen. Ich bereue, dass ich nicht die Konfrontation gesucht habe, hätte er mich anfahren sollen oder er hätte mich wohl körperlich angegriffen, auch gut, ich wäre bereit gewesen.


    Und nein, mit solchen Menschen habe ich kein Mitgefühl, da suche ich die Konfrontation. Und nein, ich habe generell nichts gegen Ausländer, weil unsere Landsleute sind kaum anders!

  • Gleichmut ist der Begriff. Das Üben von Gleichmut, in diesem Fall, bringt die anderen ganz natürlich zum Blühen:


    Freundschaft, Liebende Güte ohne Bedingungen zu stellen

    Gleichmut und Gelassenheit ohne Bedingungen zu stellen

    Mitgefühl ohne Bedingungen zu stellen

    Mitfreude ohne Bedingungen zu stellen

    Freigiebigkeit ohne Bedingungen zu stellen


    Es ist nur nötig sich auf das, nicht mehr sein Bedingungen stellen, konzentrieren bei einer der Unermesslichkeit, um automatisch alle anderen Unermesslichkeit zu wecken. Mit der Zeit der Übung merkt man fast nicht, dass man still und freudig geworden ist.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Der hat am Gehsteig nichts zu suchen. Ich bereue, dass ich nicht die Konfrontation gesucht habe, hätte er mich anfahren sollen oder er hätte mich wohl körperlich angegriffen, auch gut, ich wäre bereit gewesen.


    Und nein, mit solchen Menschen habe ich kein Mitgefühl, da suche ich die Konfrontation. Und nein, ich habe generell nichts gegen Ausländer, weil unsere Landsleute sind kaum anders!

    Es ist so, sie sind nun mal da. Versuche nicht solche Gedanken zu fassen, dass es ungerecht ist.

    Wenn du in dir Frieden gefunden hast irgendwann, es dir besser gelingt, sind dir die anderen immer egaler, also ich meine die Umstände, das was so passiert, und wenn dann alle nur noch aus einem anderen Land wären, dann wärest du damit auch in Frieden, weil dein Frieden und Gelassenheit nicht mit dem Äußeren so stark zusammen hängen. Aber es braucht schon das Geist- Training, dieses Loslassen von Reagieren und Agieren aus Wut heraus oder an solchen Gedanken nicht anzuhaften. Sich öfter mehr neutrale bzw heilsame Gedanken machen zu können.


    Es gibt so viele die das aufregt, was dich aufregt. Mich regt auch Manches auf. Nur, durch den Hass den sie alle haben oder wenn ich wütend bin, der Hass dann im mir, glaubst du dieser würde irgendetwas an der Situation zum Guten oder zum Besseren ändern können ?

    Es würde doch wieder nur, Auge um Auge Zahn um Zahn angewandt werden.

    Und Du schriebst doch neulich hier, dass du nicht für so eine Art von Problem- Lösung/ Leid vermindern, bist.

    Ich bin es langsam müde in meinem Land eine Minderheit zu sein und mich noch beschimpfen zu lassen von Menschen, die zu uns gekommen sind.

    Ich habe den Eindruck, dass du Manches was du so denkst, hier nicht geschrieben hast, und du Vieles auch weggedrängt hast die ganze Zeit hier beim Schreiben was dich so aufregt.

    Du versuchst ein besseres Bild von dir zu zeigen, aber es kam unterschwellig oft durch, dass du viel Wut in dir hast.


    Und das machen viele so. Doch man merkt es unterschwellig dennoch, durch die Worte die geschrieben werden. Sie bauen Feindbilder auf, werden auch viel von den Nachrichten beeinflusst / lassen sich davon beeinflussen. Aber die, die hier her kommen, sind auch Menschen und viele sind schwer in Ordnung. Und die, die nicht, die müssen ihr Leid ertragen.

    Ihr Handeln wird Wirkungen haben. Da brauchen wir uns nicht drum kümmern.


    Es ist besser man gesteht sich seine Gefühle zu und versucht sie danach loszulassen, als versuchen etwas nach außen zu spielen, was man nicht ist. Irgendwann platzen diese Gefühle sowieso raus. Man sollte zu sich stehen, aber das heißt nicht, dass man es danach so lassen sollte. Diese Wut, der Hass auf alles Mögliche, der wird niemals eine Lösung bringen, die für alle gut ist.

    Und wenn du gegen andere kämpfst kämpfst du nur gegen dich selbst.


    Darin übe ich mich :

    Freundschaft, Liebende Güte ohne Bedingungen zu stellen


    nicht mehr sein Bedingungen stellen


    um automatisch alle anderen Unermesslichkeit zu wecken.

    Danke Qualia. :hug: :taube:


    Einen schönen Tag. Liebe Grüße :taube:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • wobei es wird keinen Fortschritt bringen, das sehe ich wie du.

    Einsicht ist der erste Schritt für eine Veränderung, oder ? Viel Erfolg. Und jeder ist mal wütend, aber es bringt auf Dauer ja keine guten Lösungen. Es eskaliert dann oft nur, steigert das Unheil um einen herum und man fühlt sich ja selbst dabei nicht gut, wenn man andere ablehnt oder Situationen. :) Wobei man ja nicht alles so sein lassen muss wie es ist, aber die Güte kann auch Frieden schaffen, nicht die blinde Wut. Wut mit Wut bekämpfen soll ja keine Lösung bringen, heißt es. Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Ja, da hast du Recht, aber ich habe das Gefühl mich ärgert so ziemlich alles, das ist ein weiter Weg zur Gelassenheit, wobei die Ärgernisse sind auch welche, die sind nicht eingebildet.

  • Damit löst man sicher nicht alle Probleme, aber jeder Mensch hat damit ein ziemlich mächtiges Werkzeug und Argument für sich in der Hand, um relativ unabhängig dem z.b. Groll in sich,entgegenzuwirken.

    Könnte man das auch Gleichmut nennen ? :) Das in Distanz gehen ? Schon, ein wenig, oder ?

    Oder ist es einfach Desinteresse an dem Wahn der um einen ist- den andere sich und anderen machen ( zB Falschheit, Frust an anderen ablassen ). Das habe ich mich heute gefragt.

    Desinteresse war es nicht, jetzt wo ich mich erinnert habe. Nur nicht damit einsteigen, auf Distanz gehen. Aber ist das dasselbe wie Gleichmut ? :? :)

    In Distanz zu gehen, würde ich sagen, ist immer gut, um Teil 7 des 8-fachen Pfades, die rechte Achtsamkeit, realisieren zu können.


    Gleichmut im buddhistischen Verständnis, habe ich gelernt, unterscheidet sich aber vom herkömmlichen Verständnis, wie es z.b. die Stoa benutzt hat, wo es darum ging das Geschick der Natur mit Ataraxia (Unerschütterlichkeit,Seelenruhe) anzunehmen und zu ertragen.


    In meinen Notitzen zu den brahmaviharas steht: "Gleichmut ist die Geisteshaltung, alle Lebewesen für genauso wertvoll, wie sich selbst zu halten."


    Weiter in der Rezitation:" Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen, ohne Anhaftung an Nahestehende und Abneigung gegen Fernstehende".


    Vielleicht kann man es dann so verstehen, dass man also in erster Linie nicht nur das widrige Geschehen erträgt, sondern in dem nervigen Gegenüber sogar sich selbst erkennt und mit dem Wissen um das Übel von Anhaftung und Abneigung, sich dafür entscheidet, vom Groll zu lassen.

  • Gleichmut, wenn mich wer beschimpft, wo ich nichts falsch gemacht habe? Echt muss ich mir alles gefallen lassen? LG

    Das Problem ist die Ichbezogenheit, man nimmt alles zu persönlich und dann geht das Gedankenkreisen, die Grübelei los, wobei der Kreis des Ärgernisses/des Ärgerns immer weiter (Generalisierung) ausgedehnt wird. Dieses "Hineinsteigern" ist äußerst unheilsam....


    Gedankenstopp!


    Wenn man sich ärgere, so lehrte es der Buddha, sei es so, als werfe man mit glühenden Kohlen nach dem "Verursacher"; dabei verbrennt man sich hauptsächlich selbst (und wenn der Andere sich "duckt", trifft es ausschließlich einen selbst....).


    Die "Formel" für unheilsame Gedanken: Vermeiden - Überwinden (Ablenken, den Geist auf Angenehmes fokussieren, versuchen, "neutral" zu werden)


    DANACH: heilsame Gedanken : Entfalten - Erhalten (z.B. Metta-Praxis)


    Alles Gute und liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Ärger ist aus meiner Erfahrung mit mir, der Ärger über meine nicht von mir gesehenen Fehlverhalten. Ich ärgere mich also eigentlich über meine eigene Unfähigkeit, es selbst anders zu machen.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • das ist ein weiter Weg zur Gelassenheit,

    Das kann sein. Aber jeder fängt irgendwann an, keiner kann es ( oder die Wenigsten ) von heute auf morgen ( Viel Güte und Gleichmut haben ).

    wobei die Ärgernisse sind auch welche, die sind nicht eingebildet.

    Zitat Zensho W. Kopp : " Wenn die Gedanken sich erheben, erheben sich die Probleme".

    Da wird was dran sein. Unheilvolle Gedanken müsste es aber heißen, glaube ich. Dass man gar nicht mehr denkt, ist wohl nicht das Ziel des Achtfachen Pfads, aber das wissen andere besser als ich.

    In Distanz zu gehen, würde ich sagen, ist immer gut, um Teil 7 des 8-fachen Pfades, die rechte Achtsamkeit, realisieren zu können.

    Danke, ich habe das so verstanden, dass die rechte Achtsamkeit, die Distanz ist. Aber es kann auch sein, das diese erst die Distanz bewirkt, also so wie du das meintest.

    Gleichmut im buddhistischen Verständnis, habe ich gelernt, unterscheidet sich aber vom herkömmlichen Verständnis, wie es z.b. die Stoa benutzt hat, wo es darum ging das Geschick der Natur mit Ataraxia (Unerschütterlichkeit,Seelenruhe) anzunehmen und zu ertragen.

    Ich sehe das eher so, dass Gleichmut dasselbe ist wie Ataraxia.

    In meinen Notitzen zu den brahmaviharas steht: "Gleichmut ist die Geisteshaltung, alle Lebewesen für genauso wertvoll, wie sich selbst zu halten."

    Das wäre eher die Güte / Metta, würde ich sagen.

    Weiter in der Rezitation:" Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen, ohne Anhaftung an Nahestehende und Abneigung gegen Fernstehende".

    Kann man auch allen Wesen wünschen. Ich kenne so ein ähnliches Mantra, wo es heißt : " Mögen alle Wesen glücklich sein und in Frieden leben".

    Vielleicht kann man es dann so verstehen, dass man also in erster Linie nicht nur das widrige Geschehen erträgt, sondern in dem nervigen Gegenüber sogar sich selbst erkennt und mit dem Wissen um das Übel von Anhaftung und Abneigung, sich dafür entscheidet, vom Groll zu lassen.

    Das hast du schön gesagt. Ja, darin übe ich mich weiter, das man in dem nervigen Gegenüber sich selbst erkennt. Was nicht heißt, dass man die Eigenschaften auch alle hat, glaube ich.

    ( Oder momentan auch hat ). "Wenn man sie nicht mehr hat so entsteht Mitgefühl. Und wenn man sich über ein Verhalten eines anderen aufregen würde, würde es meistens ( aber nicht immer ) bedeuten man hat es selbst ". So sagte es Ayya Khema mal.


    Oder wie Qualia das erkannt hat :

    Ärger ist aus meiner Erfahrung mit mir, der Ärger über meine nicht von mir gesehenen Fehlverhalten. Ich ärgere mich also eigentlich über meine eigene Unfähigkeit, es selbst anders zu machen.

    Das Problem ist die Ichbezogenheit,

    Oder das Denken an sich ? :) Ne, das wohl nicht. Das möchte ich noch herausfinden.

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Das Denken auf keinen Fall, es ist das Festhalten an Vorstellung, an nicht an den Tatsachen geprüfter Ursache/Wirkung. Festhalten an dem Glauben, dass Leben Leiden ist.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Gleichmut im buddhistischen Verständnis, habe ich gelernt, unterscheidet sich aber vom herkömmlichen Verständnis, wie es z.b. die Stoa benutzt hat, wo es darum ging das Geschick der Natur mit Ataraxia (Unerschütterlichkeit,Seelenruhe) anzunehmen und zu ertragen.


    In meinen Notitzen zu den brahmaviharas steht: "Gleichmut ist die Geisteshaltung, alle Lebewesen für genauso wertvoll, wie sich selbst zu halten."


    Weiter in der Rezitation:" Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen, ohne Anhaftung an Nahestehende und Abneigung gegen Fernstehende".

    Herzlichen Dank, lieber Railex , für die Darstellung der Unterschiede zwischen Ataraxia und buddhistischem Gleichmut (upekkha) ! _()_ :heart:


    Die stoische Gelassenheit/Unerschütterlichkeit ähnelt wohl mehr der Gleichgültigkeit, dem - lt. Ayya Khema - "nahen Feind" des Gleichmutes.

    ("Ferner Feind", das Gegenteil, wäre dementsprechend eine hohe Emotionalität/Aufgeregtheit/psychische Erregbarkeit.)


    Eine (für mich) eindrucksvolle Beschreibung von Gleichmut, welcher ja - laut Ayya Khema - die "höchste Emotion" (also die erstrebenswerteste) darstellt, hörte ich seinerzeit von einem ehemaligen Theravada-Mönch:

    (Zitat aus dem Thread "Die Irrlehre vom Lieben, was gerade ist", Dezember 2022)


    Also vereinigt Gleichmut liebende Güte, Mitgefühl und Mitfreude IN sich - bei gleichzeitigem tiefen inneren Frieden - was ihn doch deutlich von einem stoischen "Fels in der Brandung" abhebt/unterscheidet.

    Ein recht hohes Ideal, welches man m.E. nicht "mal so eben" erreicht, sondern die Frucht ausdauernder buddhistischer Praxis abbildet....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • In Distanz zu gehen, würde ich sagen, ist immer gut, um Teil 7 des 8-fachen Pfades, die rechte Achtsamkeit, realisieren zu können.

    Danke, ich habe das so verstanden, dass die rechte Achtsamkeit, die Distanz ist. Aber es kann auch sein, das diese erst die Distanz bewirkt, also so wie du das meintest.

    Ich denke, dass es eine gegenseitige Wechselbeziehung ist: rechte Achtsamkeit mittels Distanz, Distanznahme durch Achtsamkeit.


    Die Fähigkeit zur Exzentrizität, dem "In-Distanz gehen zu sich selbst" bzw. "sein Erleben zu erleben", habe ich in der Anthropologie gelernt, ist ein menschliches Merkmal.


    Ich würde sogar behaupten, dass alle Philosophie und auch der gesamte Buddhismus von dieser Fähigkeit abhängig ist.


    Der Buddhismus macht sich diese Fähigkeit eigentlich in jedem Glied des 8fachen Pfades zu nutze muss man feststellen.


    Bzgl. der korrekten Definition der brahmaviharas und mit welcher Rezitation diese kultiviert werden, sollte Klarheit herrschen.

    Dazu gibt es aber schon einige Threads, wo ich letztes Jahr fündig wurde und auch in der Literatur findet man dazu etwas.


    :taube:

  • Gleichmut, wenn mich wer beschimpft, wo ich nichts falsch gemacht habe? Echt muss ich mir alles gefallen lassen? LG

    Manchmal gegen Gebisse vorbei, manchmal offene Münder.


    Manchmal von links,

    manchmal von rechts, von vorne.

    Manchmal Geräusche,

    Manchmal sind laute Stimmen zu hören manchmal nicht.


    Beim Blick durchs Fenster leuchtet das Laub grad in allen Farben.


    Schimmernd, Erdigfarben, Beeindruckend.

    So bunt, So prächtig in all den Gelbtönen meist sonnig wärmend.


    In Metta🙏