Wenn der Mensch sich dieser Angst versperrt, also wenn er auf den Grund, den inneren Abgrund schaut, dann schaut dieser Abgrund auch auf ihn zurück (frei nach F. Nietzsche). Als Folge könnte, wenn auch nur vorübergehend, die Dualität zwischen Ich und Welt, Subjekt und Objekt, aufgehoben werden.
Dann wären die Wolke am Himmel, der zwitschernde Vogel, das fallende Blatt, das Plätschern des Flusses... all das wäre ich. Man könnte diesen Zustand als alles durchdringende, lebendige Transparenz beschreiben.
Doch es wäre keine Einsamkeit, es wäre eher wie ein Fließen, aber kein Fluss als Subjekt und ohne Zentrum (Allegorie). Einssein bedeutet also nicht, allein zu sein, sondern im Sinne von „Alles im Einen“.
Ist das so? Man hört das ja öfters. Ich weiß nicht wieso ich ohne Individualität plötzlich alles sein sollte, aber es wird schon was dran sein, nach dem Brahman der Vedantisten oder dem unendlichen Bewusstsein in höherem Jhana. Einstweilen kann ich nur nachvollziehen dass nichts von all dem Wahrgenommenen ein Ich oder Selbst ist, einschließlich des "eigenen" Körpers und Geistes. Einsamkeit ist demnach auch nur eine Vorstellung und ein vergängliches Gefühl das ich nicht ergreifen muss.