• Muss man als Buddhist einen Führerschein und ein Auto haben 😱. Ich dachte ein Meditationskissen reicht. 🙃

    Konkret ließe sich alles auch durch alternative Fortbewegungsmöglichkeiten oder selber kochen oder liefern lassen oder … lösen. Je nachdem ob eher Beweglichkeit oder eher Zeit das Problem ist.

    Ob man etwas muss oder möchte in puncto Wagenbesitz hängt ja von einigen Faktoren ab: Wie z.B. eigene vorhandene oder nicht vorhandene Mobilität, Einsamkeitsabwehr, berufliche Anforderungen. Und ich habe den Eindruck, wenn man sich die Anwohner hier anhört, dass einem vieles wirklich erschwert wird. Ein unmobiler Rentner hat z.B. nicht mal eben 300 Euro/Jahr für einen öffentlichen Parkplatz über, der noch nicht einmal garantiert ist.

    Ich brauche es nicht, habe ein altes, schwarzes unscheinbares Fahrrad, sogar ohne Akku (ein neues würde hier nicht so alt werden) und bin mobil; erhebe mich aber nicht über diejenigen die darauf angewiesen sind. Ich weiß auch nicht wie man das lösen sollte ohne Freiheitseinschränkungen für Angewiesene.

    Für wirklich bewegungseingeschränkte Menschen und Menschen mit psychischen Herausforderungen, die Öffi fahren verunmöglichen, könnte man Sonderparkausweise schaffen oder kleine Anruf-Sammeltaxis oder ähnliche Konzepte. Ob jeder Rentner im eigenen Wagen noch gut aufgehoben ist, sei am Rande mal mit einem kleinen Fragezeichen versehen, die Angebote kostenfreier oder deutlich preisreduzierter Nahverkehrsnutzung, wenn man dafür den Führerschein abgibt, fand ich eigentlich sehr gut.


    Den Punkt mit der Einsamkeitsabwehr verstehe ich nicht. Im Bus trifft man viel mehr Menschen, mit denen man reden kann als im eigenen Auto. Auf dem Dorf meiner Oma werden Arzt-und Einkaufsfahrten für die älteren Personen, die nicht selbst fahren können oder wollen organisiert, das braucht alles viele Absprachen, und während der Fahrt hat man jemanden zum reden.

  • Amdap ,


    Bestimmt findet man Ähnliches bei Kenneth S. Leong: „Jesus, der Zen-Lehrer“ oder bei D.T. Suzuki: „Der westliche und der östliche Weg“. Rein persönlich kann ich das sehr gut nachvollziehen: Der horizontale Balken symbolisiert das Leben in der relativen Welt, wo alles entsteht und vergeht. Der vertikale Balken steht für das ewige Jetzt (Meister Eckhart), wo es weder Tod noch Geburt gibt. Das ganze Wirrwarr der Begriffe verschwindet also. In diesem Sinne, wenn ich hungrig bin, esse ich, und wenn mir kalt ist, friere ich. LG..

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Für wirklich bewegungseingeschränkte Menschen und Menschen mit psychischen Herausforderungen, die Öffi fahren verunmöglichen, könnte man Sonderparkausweise schaffen oder kleine Anruf-Sammeltaxis oder ähnliche Konzepte. Ob jeder Rentner im eigenen Wagen noch gut aufgehoben ist, sei am Rande mal mit einem kleinen Fragezeichen versehen, die Angebote kostenfreier oder deutlich preisreduzierter Nahverkehrsnutzung, wenn man dafür den Führerschein abgibt, fand ich eigentlich sehr gut.


    Den Punkt mit der Einsamkeitsabwehr verstehe ich nicht. Im Bus trifft man viel mehr Menschen, mit denen man reden kann als im eigenen Auto. Auf dem Dorf meiner Oma werden Arzt-und Einkaufsfahrten für die älteren Personen, die nicht selbst fahren können oder wollen organisiert, das braucht alles viele Absprachen, und während der Fahrt hat man jemanden zum reden.

    Sonderparkausweise wären ja ganz schön, die gibt es hier realistisch aber nicht. Nur Anwohnerausweise für viel Geld im Jahr ohne Parkplatzgarantie.

    Auch würde ich im Alter wohl keine Lust haben im Bus nach Kontakten zu suchen, sondern gerne, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß sein sollte, meinen Wagen haben und allein Ausstellungen und Konzerte besuchen oder mir Vorträge im Literaturcafe anhören. Bei Bedarf im Anschluss vielleicht ein kleiner Gesprächsaustausch und dann wieder heimfahren. Ansonsten kann ich sehr gut mit mir allein sein.

    Aber alt werden darf man hier anscheinend nicht ohne aufkeimende Ängste zu bekommen und wenn ich dann auch noch diese Ansichten lese . . . Naja, die muss man ja nicht annehmen.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • Ich habe noch nie in meinem Leben ein Auto besessen, aber habe immer in Städten gelebt, in denen ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Dazu muss man natürlich auch die städtischen Mieten zahlen, die etwas höher sind. Wenn Du in einer abgelegenen Gegend lebst, wo Du nicht zu Fuss mit Rollator oder Rollstuhl deinen Supermarkt, Deine Apotheke oder Deinen Arzt erreichen kannst, gibt es Bestelldienste, Lieferdienste, Krankenfahrten oder Taxis. Ohne Auto spart man viel Geld und kann dann auch mal mit dem Taxi fahren wenn es sein muss. Man kann auch Fahrgemeinschaften gründen wenn man Ausstellungen oder Konzerte sehen will. Für Ausflüge in die Umgebung gibt es hier die Arbeiterwohlfahrt, die fleissig unterwegs sind und viele Angebote haben. Mal sehn wie das wird wenn ich noch älter werde, aber ich mache mir da erstmal keine Sorgen drüber.

    Alles Gute für Dich! Nanu

  • Ich bin an einem typischen Tag etwa vier Stunden glücklich (im weltlichen Sinn), vier Stunden melancholisch (Endzeitstimmung), vier Stunden genervt und vier Stunden entspannt, abhängig von Tageszeit, Wetter und Ambiente.

    Das geht mir wahrscheinlich ähnlich. Und wann bist Du einsam oder warum interessiert Dich das hiesige Thema "Einsamkeit"? Vielleicht kannst Du für uns einen Zusammenhang mit dem Thema herstellen. Das fände ich sehr hilfreich!
    Danke für Deine Beiträge und viel Glück. Nanu

  • (...)

    Aber alt werden darf man hier anscheinend nicht ohne aufkeimende Ängste zu bekommen (...)

    Der Satz irritiert mich. In der Bandbreite möglicher Zukunftsoptionen gibt es einige, die weit schlimmer sind, als in den beschriebenen Szenarien einen Bus zu nehmen. Aber es gibt rein gar niemand auf der Welt (Einzelperson oder einige wenige), der oder die die Macht hätten, diese sicher zu verhindern. Denen man die Schuld für alle Angst geben könnte, dafür sind die großen Konflikte zu komplex.

    Aber wir sind hier in einem buddhistischen Forum. Es gibt Menschen, die meinen, man könne sich selbst von jeder Angst befreien. Andere, die nur lehren wie man mit ihr gut leben kann.

  • Aber wir sind hier in einem buddhistischen Forum. Es gibt Menschen, die meinen, man könne sich selbst von jeder Angst befreien. Andere, die nur lehren wie man mit ihr gut leben kann.

    Meine 5 Cent: Das könnte das Selbe sein.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hallo U123N , :)

    Die Angst ist meiner Meinung nach ein Gefühl, das uns sehr stark bestimmt. Angst kann zum Rückzug, aber auch dazu führen andere anzugreifen. Angst kann dazu führen, Macht über seine Mitmenschen erlangen zu wollen. Ich hatte immer Schwierigkeiten damit, dieses Gefühl ins buddhistische System der Geistesgifte einzuordnen, ist es Gier, Hass oder Verblendung?

    Hat der Buddha etwas zu Angst gesagt?

    Angst wird dem Geistesgift "Hass" zugeordnet, da sie zu Abneigung/Widerwillen/Widerstand gegen die Objekte der Angst führt, diese also ablehnt.

    Angst ist daher (oft) der Ursprung von Gewalt...


    Sie kann, wie du geschrieben hast, zum Rückzug, mithin zu Einsamkeit, führen, auch, weil man mit der Zeit, u.U. obendrein Angst vor der Angst entwickelt (besonders bei starken körperlichen Symptomen) und dieses unangenehme Gefühl unbedingt zu vermeiden sucht, was den Beginn einer fatalen Angstspirale markieren kann.

    Dadurch wird man am normalen Leben gehindert, soziale Kontakte brechen weg, weil der Kontakt zu einem Angstkranken so manche Einschränkungen/Unannehmlichkeiten (und wenig Erfreuliches) mit sich bringen kann, was auf viele abschreckend wirkt...


    Es gibt eine Lehrrede des Buddhas, die sich mit Furcht befasst, die eine Form der Angst darstellt, nämlich die sich auf ein konkretes Objekt beziehende:

    Zitat

    A.IX.5 Von fünffacher Furcht befreit - 5. Bala Sutta

    Vier Kräfte gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

    • Die Kraft der Weisheit,
    • die Kraft des Willens,
    • die Kraft der Unbescholtenheit und
    • die Kraft der Gunsterweisung.

    Jene 4 Kräfte sollen, konsequent entfaltet, von 5 Arten der Furcht befreien, nämlich:

    Zitat

    Der mit diesen vier Kräften ausgerüstete edle Jünger aber, ihr Mönche, hat fünf Arten der Furcht überwunden: Furcht wegen des Lebensunterhalts, Furcht vor üblem Ruf, Menschenfurcht (*2), Todesfurcht und Furcht vor leidvoller Wiedergeburt.


    https://www.palikanon.com/angutt/a09_001-010.html#a_ix1


    Ayya Khema hat zu dieser Lehrrede Vorträge gehalten, ich stelle mal einen hier ein:


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    (Auszüge: - ca. ab Min. 21.00: "Das Gefühl der Verschiedenheit, des Separatseins, bringt ein Einsamkeitsgefühl hervor, manchmal sogar, wenn man sich inmitten vieler Menschen befindet."


    - Jeder, der nicht das "Einheitsgefühl" (der Verbundenheit mit allem) empfindet, ist gefährdet, Einsamkeitsgefühle zu entwickeln, (die schlimmstenfalls zu Angst und Depressionen führen)


    - Die Meditation fördert wiederum das Zusammengehörigkeitsgefühl/Einheitsgefühl...)


    Aber wir sind hier in einem buddhistischen Forum. Es gibt Menschen, die meinen, man könne sich selbst von jeder Angst befreien. Andere, die nur lehren wie man mit ihr gut leben kann.

    Meine 5 Cent: Das könnte das Selbe sein.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Das sehe ich ähnlich, lieber Aravind :) - mit Angst gut leben zu können, heißt, sich vom Leiden unter Angst befreit zu haben, sein Leben demnach nicht mehr von der Angst/Ängsten diktieren zu lassen, nicht mehr an der Angst anzuhaften, sondern sie gleichmütig (ohne Abneigung/Widerstand) wahrzunehmen, achtsam zu beobachten und loszulassen...




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Moin, auf 3sat gab es letzten Donnerstag bei Scobel "die Angst-Falle".


    Ich beschäftige mich zur Zeit damit, weil Aravind sie letztens in Zusammenhang mit Erregung/Aufregung setzte.


    Das hat mir sehr bei meiner Beob-Achtung geholfen - und es stimmt.

    Das war mir nie bewusst. Jetzt weiß ich, dass ich in bestimmten Situationen Angst habe. Dagegen kann ich jetzt etwas unternehmen.


    Danke Aravind _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Fortsetzung von AN IX 5 Bela Sutta

    Bearbeitung mit mehreren Übersetzungen.

    Zitat

    Angst ist Furcht vor Phänomenen. Aus Gedanken machen entstandene Gefahren, ohne das in Realität etwas zu fürchten ist.

    Furcht, ohne Gedanken machen ist Angst vor realen Gefahren, die nur Reaktionen erfordern, in Situationen, in denen jedes Gedanken machen, tödlich sein kann.


    Dann denkt der edle Schüler: „Ich habe keine Angst um meinen Lebensunterhalt. Warum sollte ich davor Angst haben? Ich habe diese vier Kräfte: die Kräfte der Weisheit, der Energie, der Schuldlosigkeit und des Einbezugs der Menschen meiner Umwelt.“


    Ein unweiser Mensch könnte um seinen Lebensunterhalt fürchten.

    Eine faule Person könnte um ihren Lebensunterhalt fürchten.

    Ein Mensch, der mit seinem Körper, seiner Sprache und seinem Geist unwürdige Dinge tut, könnte um seinen Lebensunterhalt fürchten.

    Ein Mensch, der andere nicht einbezieht, könnte um seinen Lebensunterhalt fürchten.


    Dann denkt der edle Schüler: „Ich habe keine Angst, in Verruf zu geraten ... Ich habe keine Angst, mich in einer Versammlung unsicher zu fühlen ... Ich habe keine Angst vor dem Sterben ... Ich habe keine Angst vor einer schlechten Wiedergeburt. Warum sollte ich davor Angst haben? Ich habe diese vier Kräfte: die Kräfte der Weisheit, der Energie, der Schuldlosigkeit und den Einbezug der Menschen meiner Umwelt."


    Ein unweiser Mensch könnte Angst vor einer schlechten Wiedergeburt in Unwissenheit und Zweifel haben.

    Eine faule Person könnte Angst vor einer schlechten Wiedergeburt in Gelähmtheit haben.

    Ein Mensch, der mit seinem Körper, seiner Rede und seinem Geist unwürdige Dinge tut, könnte Angst vor einer schlechten Wiedergeburt in Schuld und Verzweiflung haben.

    Ein Mensch, der andere nicht einbezieht, könnte Angst vor einer schlechten Wiedergeburt in Einsamkeit haben.

    Ein Mensch, der Ängste der Verlassenheit hat, könnte Angst vor dem endgültigen Tod des nicht wiedergeboren werden haben. (Diese Angst fehlt im Text. Die Unwissenheit, was wiedergeboren wird, macht diese Angst.)

    Ein edler Schüler, der diese vier Kräfte hat, hat diese fünf Ängste überwunden.



    (Alleinsein ist normal, ohne die vier Kräfte zu entwickeln, immer gleichzeitig alle vier pro Problem, wird es sicher in an Einsamkeit glauben führen.)

  • Und wann bist Du einsam oder warum interessiert Dich das hiesige Thema "Einsamkeit"? Vielleicht kannst Du für uns einen Zusammenhang mit dem Thema herstellen.

    Eingestiegen bin ich in das hiesige Thema wahrscheinlich, weil mich ein Beitrag inspiriert hat, der vielleicht mit der Einsamkeit direkt gar nichts zu tun hatte.


    Wenn ich meine Tagebuchaufzeichnungen studiere, oder mein "Betrachter-Bewusstsein" meinem kleinen Krämergeist beim Spielen zusieht, stelle ich fest, dass es nicht einen, sondern mehrere JoJu91 gibt, Unterpersönlichkeiten sozusagen, die durch verschiedene Trigger aktiviert oder deaktiviert werden.


    Der genervte JoJu91 ist ein Misanthrop, möchte seine Ruhe und sich mehr oder weniger sinnvollen Zerstreuungen hingeben. Er wird getriggert durch zuviel (!) Kontakt zu Mitmenschen


    Der "Arme-Sau-Joju91" fühlt sich EINSAM (!) und VERLASSEN, "es hat doch alles überhaupt keinen Sinn ...", er will nur noch möglichst schnell "den Regenbogenkörper verwirklichen", das heisst sich für immer im Nichts auflösen. Der "Arme-Sau-JoJu91" wird häufig getriggert durch zuviel Sonne am Nachmittag und durch zuwenig (!) Kontakt zu Mitmenschen.


    Für den Sunnyboy-Joju91 ist das Leben ein grossartige Sache, überhaupt kein Problem, er träumt die wirklich ganz grossen Träume. Der Sunnyboy-JoJu91 wurde zuletzt gestern aktiviert beim Anblick eines offenen Porsche, der von zwei Blondinen bewundert wurde.


    Der entspannte JoJu91 wird aktiviert durch eine Zazen-Sitzung, durch entspanntes Gehen (Kinhin ?) auf unserem wunderschönen Friedhof, einen Besuch im Lesesaal unserer Stadtbibliothek und vor allem durch Schwimmen im örtlichen Freibad. Sein Tageshighlight ist der "Power-Nap" auf seiner Matratze.


    Für mich ist Einsamkeit, neben der Angst und der Absurdität des Daseins, eines der drei den Menschen definierenden existenziellen Probleme.

    Es ist m.E. nur "spirituell" lösbar.


    Man kann es natürlich hilfsweise auch zelebrieren durch passende Musik (Only the Lonely, Oh lonesome me, Chopins Trauermarsch, ...) oder durch Sich-Selbst-Als-Westernheld sehen ("Einsam sind die Tapferen").


    :medim:

  • Es gibt immer freundliche Wesen, Tiere & Menschen - die sich über eine Begegnung mit Dir freuen.


    Sehr viel früher habe ich mich auch sehr einsam gefühlt, ich habe nun das echte Glück, eine wirklich liebe Frau in meinem Leben zu haben. Dafür habe ich andere ernsthafte gesundheitliche Probleme. Ich genieße die Zeit mit meiner Lieben Frau, solange es passt, wir haben uns bereits gut bewährt. Dankeschön an die Liebe

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Hallo Qualia , :)

    vielen Dank für deinen Beitrag! _()_

    Deinen letzten Satz verstehe ich nicht so ganz, vielleicht magst du ihn nochmal näher erklären?

    (Alleinsein ist normal, ohne die vier Kräfte zu entwickeln,

    Bis hierhin ist es klar - Alleinsein ist normal und wird bewältigt auch ohne die "vier Kräfte" (vielleicht nicht immer ganz furchtlos...)

    immer gleichzeitig alle vier pro Problem, wird es sicher in an Einsamkeit glauben führen.)

    ? :? ? Die 4 Kräfte zu entwickeln, geht nicht von heute auf morgen, es ist m.E. ein fortlaufender Prozess.

    "Einsamkeit glauben" - macht dir dieser "Glaube" Angst und wenn ja, warum?


    (Vielleicht deshalb?:) Alleinsein ist in gewisser Weise ein faktischer Zustand, Einsamkeit die (meist negative) Bewertung dieses Faktums.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • In die Welt geschmissen und manchmal ziemlich orientierungslos...

    Sind wir nicht alle ein bisschen "Bean" ? ;) :nosee: :lol:


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    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • (Alleinsein ist normal, ohne die vier Kräfte zu entwickeln, immer gleichzeitig alle vier pro Problem, wird es sicher in an Einsamkeit glauben führen.)

    Alleinsein ist normal.


    ohne die vier Kräfte zu entwickeln, immer gleichzeitig alle vier pro Problem,

    ((heißt das Problem mit den vier Fähigkeiten betrachten und auf Realität prüfen.))


    wird es sicher in an Einsamkeit glauben führen.

  • Hallo, ihr Lieben, :)


    herzlichen Dank für eure vielen wunderbaren, hilfreichen, erhellenden und bereichernden Beiträge! _()_ :heart:


    Aufgrund der Vielzahl der Posts entstand in mir der Wunsch, eine Art Kompendium zu erstellen, der besseren Übersicht wegen, damit sich z.B. jemand, mit wenig Zeit, schnell einen Überblick über das Thema verschaffen kann.


    Es werden 2 Teile - sonst wäre es zu umfangreich - die Auflistung entspricht weitgehend der chronologischen Reihenfolge:


    TEIL I


    Einsamkeit ist ein persönliches Gefühl, das auftritt, wenn die Beziehungen, die man glaubt zu haben, nicht so sind wie man sie sich wünscht.


    Diese Einsamkeit kann man auch Trauer nennen.


    ich passe mich nicht unter die Menschen, es ist eine traurige Wahrheit, aber eine Wahrheit; und wenn ich den Grund ohne Umschweif angeben soll, so ist es dieser: sie gefallen mir nicht.


    ich kenne kaum nette Menschen, aber viele Oberflächliche, und die wollen mit einsamen Menschen oder angeschlagenen Menschen nichts zu tun haben,


    Und wenn du die Lehren, die Metta und Mitgefühl und Freude und Gelassenheit beinhalten "einhälst", ich würde eher sagen dich darin übst, wird es schwierig werden, andere Menschen blöd zu finden und einsam zu sein.


    Sadghuru: Am Besten bin ich wenn ich alleine bin.



    Einsamkeit,Geburt und Tod usw sind die Resultate von dem Glauben an ein Selbst.


    Werden wir durch den Klarblick ent-täuscht, dann werden wir nie wieder Einsam sein, nie wieder Trauer, Geburt und Tod, Hass und Wut , Angst und Ungeduld erleben .


    Es geht um das Mitempfinden oder Mitgefühl. Wenn ich scherzen darf: Wir sind noch keine Buddhas. Deswegen gehe ich vom Erleben aus, das so strukturiert ist, als ob ihm ein Selbst zugrunde läge



    Heute wurde mir klar, dass auch die Einsamkeit und das Gegenteil davon bzw. Ende nicht von einem ICH ausgehen, sondern ein unpersönlicher Zustand ist, der ergriffen wird.


    Einsamkeit ist sicher etwas, das von innen kommt. Man braucht nicht versuchen, außerhalb von sich etwas zu finden, das Einsamkeit beenden könnte.


    Alle kommen alleine auf die Welt, lieben und hassen einander und sterben alleine. Dennoch ist niemand ein getrenntes Selbst sondern ein Teil des Ganzen.


    Sich einsam fühlen heißt für mich sich nirgends zugehörig fühlen und gleichzeitig das Bedürfnis, den Wunsch nach Zugehörigkeit zu spüren.


    Wenn ich mich einsam fühle, fehlt mir die Resonanz auf mein inneres Erleben.



    Das war Teil I, Teil II folgt.... ;)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

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    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Fortsetzung gesammelter Zitate


    TEIL II:

    Einsamkeit bedeutet ja nicht allein sein. Es gibt viele Menschen die sehr alleine sind ohne damit ein Problem zu haben. Der Extremfall ist ja der glückliche Eremit.


    Während das Wort " Einsamkeit" ja eine Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen beschreibt.

    Ruhe, das höchste Gut auf Erden, kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz. - Johann Georg Zimmermann


    Gefühlte Einsamkeit ist ein geistiger Faktor der jederzeit beendet werden kann zb in einer friedvollen Verweilung/ Meditation oder auch einem Chanting , wer mag auch ein Gebet.


    Zitat

    3. "Vor meiner Erleuchtung, als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, erwog auch ich so: 'Entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald sind schwer auszuhalten, Abgeschiedenheit ist schwierig zu praktizieren, und es ist schwer, sich an der Einsamkeit zu erfreuen. Man möchte meinen, der Dschungel müßte einem Bhikkhu den Verstand rauben, wenn er keine Konzentration hat.'"


    Interessant ist hier, dass das auch im Zusammenhang mit Einsamkeit steht


    'Sich an der Einsamkeit erfreuen" macht IMHO aus Sicht der Praxis nicht viel Sinn, "sich am Alleinesein freuen" schon.


    Wenn bestimmte Vorbedingungen erfüllt seien, führe die Einsamkeit (Menschenferne) aber zu großen spirituellen Fortschritten, unterstrich der Buddha im weiteren Verlauf dieser Lehrrede, denn diese erleichtere/ermögliche die Achtsamkeit, Konzentration des Geistes und das Eintreten in die Vertiefungen...


    Muss man sich denn unbedingt so verhalten wie der Durchschnitt, nur um sich dann sagen zu können, dass man damit Einsamkeit verhindert?

    Der Buddha hat gesagt: "Sei dir selbst eine Insel", und das nehme ich wörtlich.


    Man kann die Welt nur im eigenen Geist verändern, also durch den Fokus der Wahrnehmung (ist das Glas halbvoll oder halbleer?), und du bestimmst, wie viel in deiner Kraft steht durch dein eigenes Handeln, also durch deine bewusste Absicht.


    Wer sich aus freien Stücken und bewusst zurückzieht, fühlt sich - denke ich - dabei nicht einsam.


    Für mich ist Einsamkeit, neben der Angst und der Absurdität des Daseins, eines der drei den Menschen definierenden existenziellen Probleme.

    Es ist m.E. nur "spirituell" lösbar.


    Man kann es natürlich hilfsweise auch zelebrieren durch passende Musik (Only the Lonely, Oh lonesome me, Chopins Trauermarsch, ...) oder durch Sich-Selbst-Als-Westernheld sehen ("Einsam sind die Tapferen").

    Melancholisches Schwelgen? Vielleicht entstehen dadurch ja auch Kunstwerke (je nach Talent Gedichte, Bilder, Kompositionen... ) ..;) :heart:

    Es gibt immer freundliche Wesen, Tiere & Menschen - die sich über eine Begegnung mit Dir freuen.

    :heart: _()_




    Das sind nun bei weitem nicht alle erwähnenswerten Zitate, nur ein kleiner Ausschnitt für einen kurzen Überblick, recht willkürlich zusammengesammelt.... ;)


    Und natürlich ist der Thread weiterhin offen....




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Einige Tage habe ich nicht in den Beitrag reingeschaut und bin jetzt doch recht überrascht wie viele Beiträge dazu kamen. Das freut mich, dass das Thema Euch interessiert hat und interessiert nach wie vor und von vielen Seiten beleuchtet wurde.


    Die zentrale Botschaft aus dem was ich überflogen habe und das mehrfach auftauchte war die Angst, die Angst ist wohl von der Thematik der Einsamkeit gleichwertig im Sinne von Beobachten.


    Ich kenne die Mitglieder des Forum größtenteils nicht, in Wirklichkeit gar nicht, aber meine These wäre schon, dass Angst eine große Rolle von Einsamkeit spielt.


    Da die, die Angst haben nicht so einfach die Einsamkeit verlassen können bzw. da hinein getrieben werden. Und ich sehe Angst nicht immer krankhaft.


    Ein wenig mehr Toleranz für diejenigen, die sich trotz Anstrengung in dieser Situation befinden wäre schön.

  • Ich möchte noch gerne einen Nachtrag schreiben, weil er aktuell und für mich wichtig ist.


    Seit ich im Forum bin, habe ich mich sehr negativ über meine Arbeitssituation geäußert und auch sonst.


    Einerseits habe ich mir Filmdokumentationen über meine Jugend angesehen und andererseits reflektiert und bin zum Ergebnis gekommen, es war immer ähnlich im Arbeitsumfeld und das seit 40 Jahren und ja mag sein, dass sich die Gesellschaft verändert hat in eine andere Richtung, aber weder in eine bessere noch schlechtere.


    Heißt zusammenfassend, Vorstellungen und das Ist sind oft divergent.


    In gewissen Bereichen bin ich gelassener geworden, in anderen bin ich von Akzeptanz übergegangen mich aktiv zu wehren unabhängig von den Konsequenzen. Und wo dies nicht möglich ist, da reagiere ich still, aber die Menschen, die glauben Dinge tun zu können, die fernab jeden Benimm Kodex sind, da reagiere ich auf meine Weise ohne ihnen aktiv zu schaden.


    Das wollte ich schon heute früh schreiben, habe es aber vergessen, ist aber wichtig finde ich.

  • Hallo, lieber @Tim99 , :)


    danke für deinen Beitrag, ich unterstütze ausdrücklich auch deinen letzten Satz! _()_


    meine These wäre schon, dass Angst eine große Rolle von Einsamkeit spielt.


    Da die, die Angst haben nicht so einfach die Einsamkeit verlassen können bzw. da hinein getrieben werden. Und ich sehe Angst nicht immer krankhaft.

    Deine These findet hier sicherlich Zustimmung - Angst bedingt u.U. Einsamkeit und umgekehrt.


    Meines Erachtens spielen zusätzlich Resignation und Trauer/Traurigkeit eine Rolle dabei, dass Betroffene nicht so schnell wieder aus der Einsamkeit herausfinden, weil durch diese Haltung, bzw. Emotionen, der Antrieb zu aktiven Veränderungen ausgebremst werden kann.


    Angst und Traurigkeit bewirken, dass aus dem Alleinsein eher ein Gefühl aufgezwungener Einsamkeit entsteht und die positiven Seiten kaum wahrgenommen werden können.


    Ich hatte in meinem Leben auch Phasen, wo ich das Alleinesein als Einsamkeit empfand, zum Einen, weil es nicht freiwillig gewählt war - z.B. musste mein Mann, gerade im Sommerhalbjahr, jedes Wochenende arbeiten (Ganztagsdienst als Koch) - , zum Anderen, weil mich der Vergleich mit den Nachbarn, die alle fröhlich mit ihren Familien/Freunden zusammen zu feiern schienen, während ich zu Hause "festsaß", betrübte...


    Wenn die Traurigkeit sich, u.a. durch langsame Akzeptanz der Gegebenheiten, wandelt/abschwächt und übermäßige Angst in schlichte, achtsame "Vorsicht" übergehen kann, ist viel gewonnen.


    Natürlich ist Angst nicht immer krankhaft, sie warnt uns ja vor Gefahren für Körper und Seele, schützt damit unsere physische und psychische Gesundheit.

    Nur im Übermaß, chronisch anhaltend oder/und irrational, wird sie zum Problem.....



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Danke Anna Panna-Sati für die Zusammenfassung.


    Für mich kam noch die Frage auf, wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um. Ich weiß nicht, ob das in dem Thread schon thematisiert wurde. Einsamkeit ist ja kein besonders angenehmes Gefühl. Es kann sehr schmerzlich sein. Gerade habe ich auch wieder das Gefühl, obwohl ich eine eigene Familie habe und es dadurch sicher schon sehr abgemildert wird, fühle ich mich gerade einsam und weiß nicht so richtig wohin mit mir. In der Großstadt, in der ich lebe, habe ich keine guten Freunde, und auch meine Hobbys und Bekanntschaften habe ich in den letzten Jahren kaum gepflegt.


    Im Alltag habe ich oft genug zu tun, sodass das Gefühl der Einsamkeit gar nicht aufkommt. Aber ich bin gerade aus dem Urlaub zurück gekommen und habe noch eine Woche frei, da merke ich wie allein ich doch bin. Und wie gehe ich nun damit um? Ablenkung ist meine erste Strategie. Ich schaue oft aufs Handy und lese irgendeinen Quatsch, schreibe Beiträge in diesem Forum über Philosophen ^^ oder schaue Serien. Dadurch ist die Einsamkeit erstmal betäubt, ich spüre sie für den Moment nicht so. Auch Meditation oder "Dharma-Studium" kann eine willkommene Ablenkung für mich sein. Doch die Einsamkeit wartet wie die Schlange unter dem Stein, um wieder hervor zu kriechen. Das Bedürfnis nach Resonanz, einem Gegenüber und nach Gemeinschaft und Verbundenheit lässt sich manchmal nicht einfach abstellen oder austricksen.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte


  • ... Doch die Einsamkeit wartet wie die Schlange unter dem Stein, um wieder hervor zu kriechen. Das Bedürfnis nach Resonanz, einem Gegenüber und nach Gemeinschaft und Verbundenheit lässt sich manchmal nicht einfach abstellen oder austricksen.

    Einsamkeit ist eben eine der unvermeidlichen Leiden in dieser Welt. So wie das Altern, Krankheiten, Trennung von geliebten Wesen usw. Weltliche Lösungen sind immer nur zeitweilig, ständig kriechen irgendwelche Schlangen unter Steinen hervor und gemahnen an die Dringlichkeit der Dhamma-Praxis. Das ist mein Rezept, als jemand der sehr alleine lebt.

  • Einsamkeit ist eben eine der unvermeidlichen Leiden in dieser Welt.


    Hm, meiner eigenen Meinung (und Erfahrung) nach stellt die Einsamkeit eine Art spirituelle Kraft dar, die man nutzen sollte.

    Es passt zum Faden, hoffe ich:


    Zitat

    Herr Yoshimoto war gläubiger Buddhist der Jodo-Shin-Schule. Er suchte auf seinem spirituellen Weg viele Lehrer auf und unterzog sich verschiedenen buddhistischen Übungen. Eine strenge buddhistische Übung, die er mehrmals praktizierte, war Mishirabe. In Mishirabe zieht man sich zurück, man isst nicht, trinkt nicht, schläft nicht, und stellt sich nur die Frage nach dem Sinn des Lebens: Wohin gehe ich nach dem Tod? Ishin Yoshimoto fand nach mehrmaliger Übung die Antwort, in buddhistischen Worten: Er fand Satori, Erleuchtung.

    Es entstand in ihm das tiefe Bedürfnis, eine Praxismethode zu finden, die für alle Menschen machbar ist und bei der man tiefe spirituelle Erfahrungen machen kann, ohne wie bei Mishirabe den Körper strengen Entbehrungen zu unterziehen. Außerdem wollte er eine Methode entwickeln, die an keine Religion gebunden ist.


    Das Ganze ist verdammt interessant:


    Die Naikan-Methode

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Für mich kam noch die Frage auf, wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um.

    Für mich persönlich ist das Gefühl von Einsamkeit ab einem gewissen Grad einfach nur ein Signal,wie das Gefühl von Hunger oder Müdigkeit, eine andlungsaufforderung, zu essen, zu schlafen oder Kontakt aufzunehmen. Ein Telefonanruf, ein Treffen vereinbaren, eine (spirituelle oder nichtspirituelle) Gruppe oder einen Vortrag besuchen, oder nur in einen Laden, eine Bibliothek zu gehen, wo Menschen sind, ein positives "Feld" zum Eintauchen.


    Ich habe z.B. festgestellt, dass sich meine Stimmung grandios verbessert, wenn ich ein bekanntes Herrenmodegeschäft in unserer Landeshauptstadt besuche, dort herrscht ein für mich äusserst positives "Feld", ein Ambiente von Luxus ( :x ? ) und Leichtigkeit. Ich muss nur aufpassen, dass ich mir im geistigen Höhenflug nichts kaufe, schlecht fürs Budget.