Es gibt kein erleuchtete, erwachte oder im Nirvana erlöschte Buddhisten !

  • Weshalb hob Shakyamuni Buddha S C H W E I G E N D eine Blüte in die Höhe, als er von SchülerInnen nach seiner Darlegung des Dharma gefragt wurde, woraufhin unter hunderten nur der Schüler Kashyapa blitzartig verstand und die Höchste Eingebung erhielt: die absolute geistige Leere, das absolute Erkennen der Ich-Losigkeit, dass (s)ein eigenes separiertes Bewusstsein und das Ego Illusion des Dualismus sind.


    Die Begrenztheit des geschriebenen und gesprochenen Wortes.


    Ich denke Sprache ist ein sehr wichtiger Aspekt und eine Barriere auf dem Weg zur Erleuchtung, welche man möglichst schnell durchschauen möge. Einerseits ist Sprache unerlässlich für den Menschen, andererseits bringt sie viele Probleme mit sich - die meisten Konflikte hätten sich wohl vermeiden lassen, wenn sich beide Parteien stillschweigend angeschaut hätten. Für unsere gesamte Spezies ist Wort und Schrift das Fundament unseres Wissens, ohne sie könnten wir nur sehr oberflächliche Informationen austauschen.

    Der Erleuchtete hingegen braucht keinerlei Worte. Es ist ja ein wiederkehrendes Motiv: Der Erleuchtete wird von einer Person um seiner Erleuchtung erprobt und geprüft - er hingegen entgegnet lediglich mit schweigen. Es wird oft unterstrichen, dass der Buddha nicht wertet. Das heißt nicht nur werten zwischen gut und schlecht, sondern auch, zu kategorisieren, das was man wahrnimmt in Schubladen zu schieben - und genau dieser Prozess ist bei der Verwendung von Sprache unumgänglich - das geschieht rasend schnell wenn man den Mund aufmacht und fängt meistens gleich direkt beim ersten Wort "Ich" an.

    Auch das Denken ist auf den ersten Blick nichts Anderes als die Formulierung von Sprache im eigenen Kopf und auch dieser Prozess scheint unerlässlich. Hier kommt aber der knackende Punkt, die Krux, der Witz bei der Sache, welcher mir in der Praxis einst ziemlich die Augen geöffnet hat - und ihr kennt das wahrscheinlich auch vom meditieren: Dieser Moment, wenn man seine Gedanken, die Wörter die man formuliert, mitten im Satz loslässt. Man weiß trotzdem immer, wohin man gedacht hat, wie man weitergedacht hätte, obwohl es nie soweit gekommen ist. Stille im Kopf und doch Alles wissen, Alles wahrnehmen. Erlebt man diese Momente bewusst öfter und länger, erkennt man, dass das Denken wie wir es praktizieren eigentlich nicht essentiell ist. Der Denker weiß was er denkt, bevor er gedacht hat. Aus dem Nichts heraus wurde alles schon gesagt, ohne das jemals was gesagt wurde. Ich nenne diesen Moment gerne "1mm Nirvana"


  • Um das vielleicht ein wenig deutlicher zu machen. Und um dem Eindruck blossen Rechthabenwollens vorzubeugen, mit welchem Eindruck dann mein Einwand einfach abgewiesen werden könnte, folgende Zeilen.


    'Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha; es ist wie bei Wasser und Weis: Wie es kein Eis gibt, ohne Wasser, so gibt es nicht einen Menschen ohne Buddhanatur


    Wehe den Menschen, die in weiter Ferne suchen und nicht wissen, wie nahe die Wahrheit ist. Sie gleichen denen, die mitten im Wasser stehen und doch nach Wasser schreien'.


    Das heisst aus meiner Sicht, dass wir in uns gehen müssen, um zu verstehen. Und dass das auch möglich ist (so lese ich den ersten Teil des Spruches). Das heisst, wie es der Buddha anders (aus meiner Sicht richtiger) sagte: 'Hier in diesem mit Bewusstsein versehenem Körper, in diesen 5 Skhandhas ist die Welt enthalten, die Entstehung der Welt und der zum Ende der Welt führende Pfad' ( mukti kann das Zitat besser und weiß auch die Lehrredenstelle).



    Im Kern widerspreche ich der Ansicht, dass 'Erleuchtung' (für mich richtiger: Aufwachen/Erwachen) nur von aussen, also, wenn man es attaimplizierend und/oder glaubend sagen will: von anderen Menschen erkannt werden kann. Und möchte damit hervorheben: Attaglaube und die dadurch bedingten Erklärungen und Ansichten!


    Was auf dem Weg alles weiter erkannt werden kann, dazu MN10


    Majjhima Nikaya 10


    Ein Hinweis noch. Das ist eben das Geheimnis und das Wunderbare und das schwer Verstehbare, dass eben bedingtes Bewusstsein ist. Und dass es nicht dass Bewusstsein von Personen ist (oder besser gesagt: das ist ein widersprüchliches Sprechen und Denken). Hierheraus (dass es kein Bewusstsein von spezifischen Personen ist, dass es im strengsten Sinn nicht richtig ist zu sagen, dass Personen/Menschen etwas erfahren würden) kann man schöne Vorstellungen ableiten und weite Erfahrungen des Einsseins mit allem begreifen.

  • Weshalb hob Shakyamuni Buddha S C H W E I G E N D eine Blüte in die Höhe, als er von SchülerInnen nach seiner Darlegung des Dharma gefragt wurde, woraufhin unter hunderten nur der Schüler Kashyapa blitzartig verstand und die Höchste Eingebung erhielt: die absolute geistige Leere, das absolute Erkennen der Ich-Losigkeit, dass (s)ein eigenes separiertes Bewusstsein und das Ego Illusion des Dualismus sind.


    Die Begrenztheit des geschriebenen und gesprochenen Wortes.


    Ich denke Sprache ist ein sehr wichtiger Aspekt und eine Barriere auf dem Weg zur Erleuchtung, welche man möglichst schnell durchschauen möge. Einerseits ist Sprache unerlässlich für den Menschen, andererseits bringt sie viele Probleme mit sich - die meisten Konflikte hätten sich wohl vermeiden lassen, wenn sich beide Parteien stillschweigend angeschaut hätten. Für unsere gesamte Spezies ist Wort und Schrift das Fundament unseres Wissens, ohne sie könnten wir nur sehr oberflächliche Informationen austauschen.

    Der Erleuchtete hingegen braucht keinerlei Worte. Es ist ja ein wiederkehrendes Motiv: Der Erleuchtete wird von einer Person um seiner Erleuchtung erprobt und geprüft - er hingegen entgegnet lediglich mit schweigen. Es wird oft unterstrichen, dass der Buddha nicht wertet. Das heißt nicht nur werten zwischen gut und schlecht, sondern auch, zu kategorisieren, das was man wahrnimmt in Schubladen zu schieben


    Nicht nur unweise und hasserfüllte oder manipulierenwollende Sprache ist eine Barriere auf dem Weg zum (allmählichen oder schnellen) Erwachen. Auch die anderen 2 Arten der Handlungen (Denkhandlungen und körperliche Handlungen) können das sein.


    Und viele Konflikte, dass müsstest du aus eigener Erfahrung ja auch kennen, hätten sich vermeiden lassen können, wenn man die richtigen Worte, also die nicht hasserfüllten Worte gewählt hätte. Aber, da möchte ich dir Recht geben: das Schweigen zum richtigen Zeitpunkt (Schweigen im klaren Bewusstsein darüber, dass jedes weitere Wort nur Verwirrung oder Konflikt befeuert) gibt es auch.


    Die Lehrreden (also die Worte Buddhas) dienen ja der richtigen Unterscheidung. Insofern wird klar benannt, was unheilsam und heilsam ist. Also: es werden die verschiedenen Arten des Handelns so eingeordnet, also bewertet.


    Warum? Damit man es selber besser erkennen kann, und eine Sicherheit im eigenen Unterscheiden und auch bewerten gewinnt. Zum Beispiel die Bewertung, dass Lügen und Stehlen Gift ist (um es mal ganz drastisch zu sagen).


    Richtig scheint es mir zu sein, einem der mehr und mehr abgekühlt ist, zu unterstellen, dass wenn er spricht und einordnet, nicht selbst in diesen Gefühlen gefangen ist, wie andere, die solche Worte aufnehmen können. Insofern: wenig bis keine emotionale Bewertung.

  • Zitat

    'Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha; es ist wie bei Wasser und Weis: Wie es kein Eis gibt, ohne Wasser, so gibt es nicht einen Menschen ohne Buddhanatur


    Wehe den Menschen, die in weiter Ferne suchen und nicht wissen, wie nahe die Wahrheit ist. Sie gleichen denen, die mitten im Wasser stehen und doch nach Wasser schreien'.


    Das steht aber nicht "In uns gehen." Ich nehme mal an das Hakuin das schon hätte schreiben können.

    Da steht was von in der Ferne suchen, nicht wissen, wie nah Buddhanatur ist.

    Wie Nah kann es sein das Materielle? Direkt auf meiner Haut.


    Wie nah kann mir Vorstellungen und das geistige des Ego sein? Bis an die Buddhanatur.


    Denn wenn ich prüfe, was alles nicht Buddhanatur ist, werde ich einen Zustand erreichen der nur noch Buddhanatur sein kann, meine Natur die nur noch wahrnimmt, was auch wahrgenommen werden kann, ohne BeWertungen, Vorstellungen usw.

    Die Buddhanatur ist ein Bewusstsein das kein Ich ist.

    Das ist auch nicht "In uns gehen", denn bei dem Versuch "Das Bewusstsein das nicht ich ist." zu erreichen gehe ich immer im Außen dieses Bewusstseins. Habe ich es erreicht gibt es kein Ich mehr, nur Buddhanatur. Und das bezweifel ich nicht mehr. Buddhanatur ist Ichsein ohne geistige Bezüge und Dies-sein als Form. Körperlich geistiges Ich-sein ohne Vorstellungen von Person.

    Ist das erreicht, das "mein " Bewusstsein dieses Ich das immer da ist, frei ist von Vorstellungen, dann ist Dukkha, in dieser Zeit beendet.

    Und der karmisch handelnde Mensch kann ab da Dukkha immer wieder vermindern.

    Ganz Klar ist dann auch das Buddhist sein Dukkha ist. Unbezweifelbar ist Buddhist eine Vorstellung.

  • Buddhanatur kann doch (einserseits ausgedrückt) nur heissen: höchstes Wissen.


    Und das ist möglich. Aber nicht, indem man in der Ferne sucht.


    Mit 'in sich gehen' meine ich Formen der Kontemplation, Formen der Meditation, Selbstreflexion, nicht in diversen Genüssen Ablenkung und Glück suchen.


    Also nicht in der Ferne suchen.

  • Aber wenn Du Buddhanatur so "ausdrückst" ist da doch ein Jemand der die Buddhanatur behandelt.

    "Höchstes Wissen" ist dann eine Vorstellung und ein Ego das die Buddhanatur bedrängt, versucht zu knacken. Doch Buddhanatur ist auch nach noch so vielen "Ver-Gewaltigungen" da ohne Ich nur Bewusstsein das kein Ich ist. Ein Ich kann Ego immer ausdrücken.


    OT Das hier hat mir übrigens gerade das 4. bzw. 8. Jhana geknackt. OT

    • Offizieller Beitrag

    Weshalb hob Shakyamuni Buddha S C H W E I G E N D eine Blüte in die Höhe,

    Wo steht das?

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    Die Blumenpredigt entstammt der Zen-Überlieferung - die erste bekannte Version ist aus dem 11 Jh.


    Weil da die direkte Übertragung zwischen Lehrer und Schüler im Zen immer wichtiger wurde, hat man versucht die Zen Geschichte als Geschichte solcher Lehrer Schüler Situationen zu erzählen - die oft gleichzeitig als Koan behandelt wurden.


    Und da kam eben der Übertragung von Shakyamuni an den Zen Patriarch Mahākāśyapa als des Begins der Überlieferung jenseits der Schrift ( im Schweigen)/eine wichtige Rolle zu.


    Es ist also keine Stelle aus dem Palikanon.

  • Danke Void. Mir widerstrebt nämlich dieses Zitat immer, weil es als "Wahrheit, also Aussage Buddhas" immer wieder auftaucht.

    Darum ranken sich dann wieder die nächsten sentimentalen Geschichtchen. So wird die Lehre - aus meiner Sicht - immer wieder verwässert.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Diese Argumentation setzte voraus, dass es doch ein Selbst gäbe, was etwas erfahren (auch Merkmalslosigkeit) könnte. Wäre dann dieses Selbst vernichtet, wäre es natürlich unmöglich, dass sich in so einem Selbst etwas bemerkbar machen würde.

    Tut es das wirklich? Kein-Selbst, Anatta, heißt ja nicht dass es kein Selbst gibt, sondern dass das Selbst nicht unveränderlich und aus sich selbst heraus existiert. Das Selbst, das in diesem Moment liest hat die Möglichkeit die Buddhanatur zu erfahren. Gerade durch die Fehlende Unveränderlichkeit und dem nicht-aus-sich-heraus-Existieren ist die Buddhanatur überhaupt erst gegeben.


    //Hinweis: Beiträge ab #25 habe ich erst nach Abschicken dieses Beitrags gesehen.

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  • Man sollte das Wort "Selbst" gar nicht mehr benutzen.

    Um "ich" kommt man nicht drum herum als konventionelle Bezeichnung für das Zusammengekommen sein und Funktionieren der fünf Aggregate.


    Die Lebewesen, wie alles andere auch, sind halt bloß abhängiges Entstehen, ohne das kleinste Atom, das selbst existieren kann, d. h. unabhängig.

    Das Bewusstsein, das Erkenntnisvermögen, die Empfindungen, das "etwas sich bemerkbar machen" funktionieren alle nur in Abhängigkeit. Das ist vollkommen ausreichend, damit etwas existieren kann.

    Das Wort "Selbst" kann ad acta gelegt werden.

    :rainbow:

  • Man sollte das Wort "Selbst" gar nicht mehr benutzen.

    Um "ich" kommt man nicht drum herum als konventionelle Bezeichnung für das Zusammengekommen sein und Funktionieren der fünf Aggregate.


    Das Wort "Selbst" kann ad acta gelegt werden.


    Zitat

    "Der einzige Weg, ihr Mönche, der zur Läuterung der Wesen, zur Überwältigung des Schmerzes und Jammers, zur Zerstörung des Leidens und der Trübsal, zur Gewinnung des Rechten, zur Verwirklichung der Erlöschung führt, das sind die vier Pfeiler der Achtsamkeit (satipatthāna). Welche vier?


    Da, ihr Mönche,


    verweilt der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers, (kāyānupassanā) eifrig, klarbewußt, achtsam, nach Verwerfung alles weltlichen Wünschens und Sichgrämens.


    Er verweilt beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle (kāyānupassanā). . .


    beim Bewußtsein in der Betrachtung des Bewußtseins (cittānupassanā). . .


    bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte (dhammānupassanā), eifrig, klarbewußt, achtsam, nach Verwerfung weltlichen Wünschens und Sichgrämens.«


    Es kann eben keine Seele betrachtet werden, und damit auch kein Entstehen und Vergehen kleiner/kurzer Seelen beobachtet und erkannt werden.


    Zitat

    "Wie aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Bewußtsein über das Bewußtsein? Da kennt, ihr Mönche, der Mönch das begehrliche Bewußtsein als begehrlich und das begehrlose Bewußtsein als begehrlos, das gehässige Bewußtsein als gehässig und das haßlose Bewußtsein als haßlos, das irrende Bewußtsein als irrend und das irrlose Bewußtsein als irrlos, das gesammelte Bewußtsein als gesammelt und das zerstreute Bewußtsein als zerstreut, das hochstrebende Bewußtsein als hochstrebend und das niedrig gesinnte Bewußtsein als niedrig gesinnt, das edle Bewußtsein als edel und das gemeine Bewußtsein als gemein, das beruhigte Bewußtsein als beruhigt und das ruhelose Bewußtsein als ruhelos, das erlöste Bewußtsein kennt er als erlöst und das gefesselte Bewußtsein als gefesselt.


    "So wacht er nach innen beim Bewußtsein über das Bewußtsein, so wacht er nach außen beim Bewußtsein über das Bewußtsein, nach innen und außen wacht er beim Bewußtsein über das Bewußtsein. Er beobachtet wie das Bewußtsein entsteht, beobachtet wie das Bewußtsein vergeht, beobachtet wie das Bewußtsein entsteht und vergeht, 'Das Bewußtsein ist da': diese Achtsamkeit ist ihm nun gegenwärtig, soweit sie eben zum Wissen taugt, zur Besinnung taugt; und uneingepflanzt verharrt er, und nirgend in der Welt ist er an gehangen. So aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Bewußtsein über das Bewußtsein.

    Majjhima Nikaya 10


    Das kann man zum Beispiel beobachten und 'bewachen". Das Entstehen und Vergehen von kurzen Seelen nicht. ( xiaojinlong)


    In anderen Erklärungszusammenhängen ist das Wort 'Selbst' schon wichtig. Zum Beispiel in der Aufzählung über die verschiedenen Ansichten über ein Selbst. Ich selbst ... finde den Begriff 'Seele' als einen entsprechenden Ersatzbegriff manchmal hilfreich.


    xiaojinlong Ich würde sagen, 'es geht bei anatta' weniger um blosse Behauptungen gibts das oder nicht. Irgendwann kommt mal eine Einsicht. Das dann verkürzt und nur auf einen Satz gebracht und noch dazu unbesehen des Aufnehmers solcher Worte (gibt kein Selbst) zu sagen, finde ich nicht (mehr?) so klug. Aber darauf hinweisen, wo sowas evtl wieder explizit oder implizit unterstellt ist, find ich aktuell zumindest nicht so dumm. Hier in MN10 wird mir alles erklärt, da wüsst ich nicht, wozu ich oder andere da noch das Wort 'Selbst' oder 'Seele' brauchen sollte(n), um das was ist präzise zu benennen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Das Wort "Selbst" kann ad acta gelegt werden.

    Das Wort selbst, zusammen mit den vielen Sprüchen drum herum bietet, finde ich, gerade am Anfang einen guten Einstiegspunkt. Man könnte sagen es hat es von einem "Click-Bait-Titel". Da ist etwas das angesprochen wird, obwohl man sich vielleicht gar nicht direkt bewusst ist was da in einem selbst (höhö) angesprochen wird. Also fängt man an nachzuschauen und hat damit den Anstoss zur Entwicklung. An einem gewissen Punkt kann das bestimmt sinnvoll sein den Begriff ad acta zu legen - ob ich aber an dem Punkt bereits angekommen bin an dem das ohne zu künsteln möglich ist, da bin ich mir nicht sicher.


    Seele religiös gesehen wäre doch einfach ein permanentes "Selbst", in der modernen Sicht aber nur die Zusammenfassung des Geistes, oder? Den Begriff der Seele nutze ich aufgrund dieser vorgegeben Doppeldeutigkeit nicht gerne.

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  • Ich meine das Hier das Wort "Seele" durchaus verwendet werden kann. Der Begriff kann nicht einfach ignoriert werden, sondern darf ruhig immer wieder durch die Mangel der Buddhistischen Regelung der Begriffe gedreht werden. Was meint Buddha, wenn er einen Begriff wie Seele verwenden würde? Was kann auch der Christ für sich prüfen, wenn Er Seele oder etwas Adäquates im Zeigen des Buddha finden möchte. Die Suche für diesen Begriff beim Buddha ist schon Befreiungsarbeit vom Begriff.

    Ich konnte sehr viele Begrifft transformieren und mich so von den Vorstellungen des Christentum befreien, ohne das ich den Glauben verloren habe.


    Ich lasse mein Selbst das glauben und werde davon nicht berührt. /Witziger Satz, wah!/

  • Seele religiös gesehen wäre doch einfach ein permanentes "Selbst", in der modernen Sicht aber nur die Zusammenfassung des Geistes, oder?


    Warum sagst du dann nicht einfach "Geist" oder "Bewusstsein" ?


    "Zusammenfassung des Geistes" ?? Geist ist doch schon der zusammenfassende Begriff für Erkennen, Denken, Gedächtnis, Freude, Trauer, etc.

    Wie kann man Geist nochmal zusammenfassen?


    Ich finde deine Terminologie unnötig unverständlich.

    :rainbow:

  • Wieso wird Geist mit Bewusstsein als eines der 5 Aggregate gleichgesetzt? Auf welche Aussagen bezieht sich das?

  • Warum sagst du dann nicht einfach "Geist" oder "Bewusstsein" ?

    Hier kam der Zusatzbegriff "Seele" erst durch Alephant ins Spiel. Da (ich) davor vom "Selbst" gesprochen habe, habe ich auf diese Doppeldeutigkeit hingewiesen.


    Der Ausdruck Seele hat vielfältige Bedeutungen, je nach den unterschiedlichen mythischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren, in denen er vorkommt. Im heutigen Sprachgebrauch ist oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint.


    "Zusammenfassung des Geistes" ?? Geist ist doch schon der zusammenfassende Begriff für Erkennen, Denken, Gedächtnis, Freude, Trauer, etc.

    Wie kann man Geist nochmal zusammenfassen?

    Jain. Auf der einen Seite haben wir die Sinne. Sehen, riechen, hören, fühlen, schmecken, warhnehmen der Gedanken. Jeder Sinn hat etwas für sich. Gleichzeitig ist da aber noch das, was sich von diese Sinne wiederum wahrnimmt und einordnet - also eine Metaebene einführt. "Zusammenfassung des Geistes" heißt für mich, dass auch diese Zusatzebenen mit dazu gehören. Im inneren Dialog (zumindest bei mir, aber vielleicht bin ich auch komisch ;)) ist das etwas das durchaus mal untergeht.

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  • Wieso wird Geist mit Bewusstsein als eines der 5 Aggregate gleichgesetzt? Auf welche Aussagen bezieht sich das?


    ich habe mich da auf den Duden bezogen, da gilt zumindest Geist = denkendes Bewusstsein.

    xiaojinlong hält sogar riechen und schmecken für Geist. Würde ich auch sagen, denn riechen und schmecken sind Wahrnehmungen, Bewusstsein.


    Ich habe mich nicht auf die wohl genau definierte Pali-Terminologie bezogen. Das kann ich nicht, wie die meisten hier auch nicht.

    :rainbow:

  • Selbst Buddha hält das so. Warum sollte er sonst die 6 Sinnesbewusstsein des Körperlichen zu einem Bewusstsein des Geistigen zusammenfassen.

  • "Zusammenfassung des Geistes" heißt für mich, dass auch diese Zusatzebenen mit dazu gehören.


    okay, das hatte ich missverstanden. Du meinst also "Zusammenfassung der Faktoren wie Sinneseindrücke, Wahrnehmungen, Denken usw. = Geist."

    Ja, diese Terminologie reicht doch aus. "Seele" und "Selbst" brauchen wir nicht. Die führen am ehesten auf die falsche Fährte.

    :rainbow:

  • Danke, jetzt verstehe ich es besser. Jeder sieht das anders. In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.

    Selbst Buddha hält das so. Warum sollte er sonst die 6 Sinnesbewusstsein des Körperlichen zu einem Bewusstsein des Geistigen zusammenfassen.

    Wie oben erwähnt, verstehe ich Bewusstsein nur als einen Teil des "Geistigen" und keine Zusammenfassung.


    Nur nebenbei: Buddha hat nicht die 6 Sinnesbewusstseinsarten als eins zusammengefasst? Laut MN38 nennt er jedes Sinnesbewusstsein eine andere Feuerart. Weil es anders bedingt entstanden ist. Es scheint nicht das "eine Bewusstsein" zu geben imho.

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon ()

  • Selbst Buddha hält das so. Warum sollte er sonst die 6 Sinnesbewusstsein des Körperlichen zu einem Bewusstsein des Geistigen zusammenfassen.

    Wie oben erwähnt, verstehe ich Bewusstsein nur als einen Teil des "Geistigen" und keine Zusammenfassung.

    Das ist eben nicht korrekt, denn die Objekte der Sinne, die Sinnesobjekte und das Sinnesbewusstsein ist Körperlich. Damit gibt es nicht nur ein Bewusstsein des Geistigen: Wahrnehmen, Empfinden, Gestalten, Bewusstsein.

  • In einer Lehrrede steht z.B. das Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr, Gefühl fühlt. Deswegen z.B. verstehe ich Bewusstsein nur als einen Aspekt des Geistes.


    Manchmal verstehe ich die Übersetzungen nicht so 100%ig.

    "Bewusstsein erfährt, Wahrnehmung nimmt wahr," - was ist der Unterschied zwischen erfahren und wahrnehmen? Gibt es irgendeine Erfahrung, die nicht wahrgenommen wird? Gibt es irgendeine Wahrnehmung, die nicht erfahren wird?

    :rainbow:

  • Ich würde Wahrnehmung "vor" das Bewusstsein stellen (zumindest in der Theorie), zum Beispiel: Wenn wir etwas erfahren, mit dem Bewusstsein, dann ist da ein (bewusster?) Verarbeitungsschritt. Beim Wahrnehmen können wir (häufig) gar nicht entscheiden ob wir etwas wahrnehmen wollen oder nicht. Da wir Sinne haben nehmen wir es wahr. Durch den Verarbeitungsschritt des Bewusstseins verinnerlichen wir das Wahrgenommene bzw. eigentlich viel mehr das was wir aus dem Wahrgenommenen gemacht haben.

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