Fortführung: Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand

  • Nur ein kleiner Spaß :)

    (...) Es hat aber auch Vorteile, z.B. lassen sich mit etwas Achtsamkeit die eigenen Unzulänglichkeiten wie Ungeduld, Intoleranz und Überheblichkeit erkennen (...)

    Apropos "... Achtsamkeit die eigenen Unzulänglichkeiten..."

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  • a ich bemühe mich auch um die Entwicklung der rechten Sichtweise (samma- ditthi) und der rechten Rede (samma-vaca). Der Austausch mit vielen Menschen ist mitunter schwierig weil alle ihren individuellen Zugang zur Wahrheit haben. Es hat aber auch Vorteile, z.B. lassen sich mit etwas Achtsamkeit die eigenen Unzulänglichkeiten wie Ungeduld, Intoleranz und Überheblichkeit erkennen. Außerdem kann man von anderen lernen und manchmal auch etwas heilsames beitragen.

    Lieber mukti ... Das ist alles "virtuell". Man lernt, denke ich, im RL, dazu man sollte in Betracht ziehen, der Buddha selbst und Arahat en suchten immer die äussere und innnere Abgeschiedenheit... Die waren ... "ent-reiz", innerlch "versiegelt" ( wie alle seine Triebe, so wie Sprache-Spiel). Und nichts umsonst, scheint mir, die absolute Isolation war wie die notwendige Voraussetzung ( wenigstens vorübergehend) auf dem weg.

    Im egal welchem Forum, wo es um das "Innere" geht, man redet meistens vorbei. Auf dem Recht oder Telekom Foren ich kriege kein Problem. Wenn mein Rechner streickt, dann die Leute sagen mir, was ich zu tun habe, und das Problem ist erledigt.

    Was mich rein persönlich betrifft, ich weiss meine eigene Schwachstellen im RL, und ich bemühe mich, wie ich kann. Im virtuellen Raum man hat mit den Projektionen und die "Übertragungen " zu tun. Genau das macht manchmal die Kommunikation, egal welche , absolut unmöglich. Aber selbst verursachter Ärger ist eher so wie programmiert.

    Der Buddhimus hat mit der so "existenziellen Situation " des Menschen-Sein-S zu tun. Die Wahrheit liegt nichts in den sutras oder in der Lehre, die Wahrheit liegt im deinem innerem... Ich kann mich kaum vorstellen, dass ausgerechnet hier ich den Rat bkeomme. Meisitens der "Seiten-Hieb", oder die Likes, die ich , apropo, überhaupt nichts beachte... ist das alles das authentische, der echte Buddhismus?

    Wenn man auf so vielen seiten bespricht, ist DL noch dement oder nichts? Und ich sehe, wie die leute regelrecht dort berauscht sind, um den egal welchen Menschen fertig zu machen... Das erinnert mir die Worte von Buddha, dass es ausgerecnet die dunkle triebe diese enorme "Verblendung " aulösen, so wie hier, nur als der Beispiel:


    Zitat

    M. 9

    (1) Was aber, ihr Brüder, ist die Unwissenheit (avijjā), was ihre Entstehung, was ihre Erlöschung und was der zu ihrer Erlöschung führende Pfad?

    Das Leiden nicht verstehen, seine Entstehung nicht verstehen, seine Erlöschung nicht verstehen und den zu seiner Erlöschung führenden Pfad nicht verstehen: Das, ihr Brüder, nennt man die Unwissenheit.

    Durch Entstehung der üblen Triebe (āsava) kommt es zur Entstehung der Unwissenheit, durch Erlöschung der Triebe zur Erlöschung der Unwissenheit, dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Erlöschung der Unwissenheit führende Pfad, nämlich: Rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Tun, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

    Und lieber mukti ... ich hatte so viele Mal gesehen, wie diese innere Ungeheuer die normale menschen in die Monstren verwandeln, dann wir alle ernten die Gewalt, der Krieg, wir ver(be)-ab-urteilen den, welchen wir zuerst vergöttlicht hatten... Das alles sagt mir über die uns Menschen viel mehr, als die Mengen von Büchern... Und das macht mich verdammt traurig... Dann ich verstehe , warum der Buddha nach dem Erwachen nichts reden wollte....

    P.S. Man kann den Beitrag als OT betrachten.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wird aber gesagt: "ICH beobachte MICH." , dann würde man wohl denken, dass "mich" die Khandas sind, aber wer ist dann dieses "Ich", das beobachtet? Ein Bewusstsein, das Bewusstsein betrachtet?

    Dazu, liebe Anna Panna-Sati , es gibt sehr tollles Buch... "Auf dem Weg", von Y.M. Rinpoche. Er schildert die eigene Erafahrungen, wenn man alles, was als ob unseres "Ich " ausmacht, wegwirft, weglässt... Diese innere Dualität, die das Da-Sein auf "Ich " und die "Welt" aufspaltet, eher gewaltsam vergewaltigt, drin liegen die Wurzeln. Man kann aber das eigene Auge nichts "betrachten". Genau deswegen dieser ganzer Konzept über "Nichts-Ich" wurde meistens total verzerrt und missinterpetiert. Bis zu sogenanannten "Tantra-Bewusstsein", aber man findet schon genau das in Abhidhamma. Dazu der Buddhimus ( "") ist gut vermarktet, als das sehr lukrative Geschäft... In die Zeit von Buddha es war keine Bücher, kein Ineternet, keine SM, und keine Zeitschriften, die uns permanent sugerrieren, was als ob der echte Buddhismus war und was sollte man tun. Das war damals absolut anders. Man hörte den Meister, stellte die Fragen, und das was... Entweder man verstand ( auf sehr tieferen Ebene) , um was es geht... und so viele zogen fast sofort in die absolute "Hematlosigkeit", oder man gab sich hin dem weltlichem Leben, und lebte weiter...

    Und ich frage mich... Wer von uns heute in die totale Heimatlosigkeit ziehen würde, um das Nibbana zu erlangen?

    Was wir hier meistens in Westen haben , das ist eher die Austreibung von dem urspünglichen Buddhimus, wir alle zer-reden das, was man spüren, erfahren sollte... Wenn man nur das vergegenwärtigt, dass wir alle jeden Augeblick sterben, und der Tod könnte immer JETZT passieren, das wäre so wie die Annäherung an den Buddhismus als die innigste Erfahrung.... Aber keine trockende Philosophie über die Blumen...oder Bach... Dann diese Musik von Bach würde dich transformieren, du weiss ohne Beweise , dass es etwas in dir gibt, dass die Zeit überdauern würde... Und man sollte es nichts und niemanden beweisen, ( um etwas wie "LIkes" zu kriegen... echt lächerlich, wenn man darüber nachdenkt).

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo nocheinmal Anna Panna-Sati


    Zitat

    Wird aber gesagt: "ICH beobachte MICH." , dann würde man wohl denken, dass "mich" die Khandas sind, aber wer ist dann dieses "Ich", das beobachtet? Ein Bewusstsein, das Bewusstsein betrachtet?


    Durch den Beitrag von Igor07 sind mir diese Zeilen von Ihnen nocheinmal ins Auge gefallen. Mein Vorschlag ist: denken sie kurz über diese von mir gerade präsentierte Metapher (... ins Auge gefallen) nach, und stellen sie das Märchen oder das Unmögliche in dieser Formulierung fest. Also das was suggeriert wird, aber nicht ist. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so drastisch verhält es sich mit der Aussage Ich beobachte mich selbst.


    Den widersprüchlichen, wenigstens teilillusionären Gehalt gerade dieser Vorstellung und der entsprechenden Sprechweise zu erkennen - das ist ein Teilziel des achtfachen Pfades - so kann man das in einem buddhistischen Begriffs und Ideenkontext sagen. Je nach Umständen und Explosivität dieser Einsicht in den illusionären Aspekt dieses Gedankens und seine weiteren Folgen auf andere Konzepte die man hegte und pflegte, ist es eine erschütternde Erfahrung, die zu einem neuen Bewusstsein im Umgang mit Sprache und der eigenen Person führt.


    Nach dem vertiefteren Verstehen der Leere hinter allen Vorstellungen und Selbstvorstellungen, das heisst nach dem vertiefteren Verstehen der Ursachen ihres Entstehens und des Festhaltens an ihnen tritt (nachdem die schleichende oder drastische Erschütterungserfahrung überwunden ist) als eigentlicher erkannter Motor des Vorstellenwollens und des Festhaltens daran das Gefühl in den Vordergrund der Wahrnehmung. Das heisst aus meiner Perspektive, ich möchte in der Hauptsache einem wohlwollenden Gefühl gegenüber ihren Zeilen folgen, und sehe den Denkpunkt an dem sie sozusagen knabbern oder knabbern wollen. Ich möchte ihnen entgegenkommen. Ich beobachte mich ist eine dem Erleben und Fühlen angemessene Formulierung.


    Die erste Frage die sie zu dieser Formulierung stellen, entspringt einerseits der Beobachtung, dass Vereinnahmung von Gefühl und Wille stattfindet. Umgangssprachlich und gemeinhin so verstanden gesagt: Man hängt sich an Gefühle und Vorstellungen ... Andererseits ist ein Erkennen dessen, dass diese Formulierung nicht so ganz passt, wenn man genauer darüber nachdenkt. Das ist der entscheidende Punkt. Das haben sie nun festgestellt, das ist da. Zermartern sie sich nicht den Kopf, würde ich ab da empfehlen. Oder: zermartern sie sich den Kopf, bis sie ganz kirre werden und dann feststellen, dass sie besser zur Ruhe kommen und sich auf die Atmung konzentrieren. Jedenfalls möchte ich ihnen in dieser Art vielleicht beipflichten: das ist wie eine Art Knoten im Gehirn und der kann sich mittels vertiefter also auch gefestigter Einsicht und ich bin mir sicher auch entsprechender Meditation nach und nach auflösen. Das heisst, ab dem aufgelösten Knotenpunkt erkennt man diese Frage (wer ist es der beoabachtet), dieses Denkenwollen auch so, dass man darüber lächeln kann. Und das nicht zwingend, weil man über buddhistische Erschütterungserfahrungen schizophren oder debil geworden ist. Jedenfalls weiß/erkennt man ab da beruhigt: diese Formulierung passt nicht/entspricht nicht dem bis dahin entfalteten Geist.


    Ich möchte den beruhigten Aspekt ab diesem Entwicklungspunkt besonders betonen. Die Beruhigung speisst sich sozusagen daraus, dass kein Suchbedürfnis nach nach möglicherweise passenderen Vorstellungen vorhanden ist, um die eigene Person oder andere Personen oder sogar irgendetwas zu denken, so dass man wirklich etwas wüsste. Vielmehr gerät dieses umtriebige Suchbedürfnis selbst (was sich an Vorstellung a b c ... x y z heften kann) wenn es denn wenigstens einmal vollkommen durchschaut wurde, in den Vordergrund der Alltagswahrnehmung. Wohingegen die vor dieser Erfahrung ungewahr ihrer Bedingungen durchgeführten Vorstellungsbeschäftigungen ab diesem Punkt abnehmen.

    Es ist also der Punkt ab dem sich wirklich Wissen (unabhängig von den Konzepten) entfaltet hat, das heisst ein stabileres Gewahrsein über die Bedingungen der jeweiligen Vorstellungs- und Begriffsbildungen / -Bildungswünsche ist dann hergestellt.


    Zu ihrer letzten Frage möchte ich ihnen gerne schreiben, dass diese Formulierung auch ein Verständnis repräsentiert. Es äussert sich darin, diesem Verständnis gemäss so zu formulieren. Igor07 gab Ihnen einen Hinweis auf den Abhidhamma. Ich möchte gerade glauben, das ein wesentlicher Hinweis in Hinblick auf eine Art Auflösung oder Teilauflösung dieses spezifischen Fragebedürfnisses in dem Dahinstellen der Formulierung die flimmernde Natur des Bewusstseins liegen kann. Direkt in den Lehrreden die man unter der Theravadaschaft Gotamo Buddho zuordnet, findet sich die Formulierung vom schnell wechselnden Bewusstsein. Diese Erklärung und zugleiche Vorstellung diente vielleicht auch dazu, eine Art Rückkopplungseffekt von früherem Bewusstsein auf späteres zu verdeutlichen. Etwa in der Art: wenn entsprechende ähnliche Bedingungen gegeben sind, stellt sich eben fast automatisch ähnliches Bewusstein ein - eine Art Trägheitseffekt des Geistes. Mit dem verbunden erscheint auch die begrifflich zufriedenstellend und abgeschlossen beantwortbar erscheinende Frage danach, Wer es ist, der x y z oder sich selbst beobachtet.

  • Ja ich bemühe mich auch um die Entwicklung der rechten Sichtweise (samma- ditthi) und der rechten Rede (samma-vaca). Der Austausch mit vielen Menschen ist mitunter schwierig weil alle ihren individuellen Zugang zur Wahrheit haben. Es hat aber auch Vorteile, z.B. lassen sich mit etwas Achtsamkeit die eigenen Unzulänglichkeiten wie Ungeduld, Intoleranz und Überheblichkeit erkennen. Außerdem kann man von anderen lernen und manchmal auch etwas heilsames beitragen.

    Lieber mukti ... Das ist alles "virtuell". Man lernt, denke ich, im RL, dazu man sollte in Betracht ziehen, der Buddha selbst und Arahat en suchten immer die äussere und innnere Abgeschiedenheit... Die waren ... "ent-reiz", innerlch "versiegelt" ( wie alle seine Triebe, so wie Sprache-Spiel). Und nichts umsonst, scheint mir, die absolute Isolation war wie die notwendige Voraussetzung ( wenigstens vorübergehend) auf dem weg.

    Im egal welchem Forum, wo es um das "Innere" geht, man redet meistens vorbei. Auf dem Recht oder Telekom Foren ich kriege kein Problem. Wenn mein Rechner streickt, dann die Leute sagen mir, was ich zu tun habe, und das Problem ist erledigt.

    Naja man kann auf rein schriftliche Kommunikation verzichten, auf Briefe und Bücher, E-mails, SMS, Foren usw. und sich nur direkt von Mensch zu Mensch austauschen. Man kann überhaupt auf alles künstliche verzichten und in einer Höhle wohnen, schlimmstenfalls wie ein Tier, bestenfalls wie ein Yogi. Es ist ja auch heilsam sich zeitweilig von allem zurückzuziehen, aber auf Dauer wird es kaum klappen. Es nützt auch wenig wenn man in der körperlichen Abgeschiedenheit seinen gewohnten Gedanken und Gefühlen nachgeht, wesentlich ist die innere Abgeschiedenheit. Das ist so wie ein Lotosblatt das zwar auch dem Regen ausgesetzt ist, aber er dringt nicht ein. Man setzt sich mit den Dingen auseinander aber involviert sich nicht darin. Dann hat man die vollkommene Geistesruhe gefunden, das Unbewegliche in der Bewegung, die Stätte höchsten Friedens.


    Um das zu erreichen bedarf es viel Übung und rein sprachliche Kommunikation wie in einem Forum kann man ja in die Übung mit einbeziehen. Etwa indem man dabei auf seine Gedanken und Gefühle achtet, auch indem man den Geist nicht zu sehr von einem gegebenen Thema abschweifen lässt.

    So zeigt sich hier auch ein "Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand". Das Bewusstsein das sich auf nichts stützt offenbart das Unbewegliche. Es verliert sich auch nicht im Verstand, dem logischen Denken in dem man sich unendlich lange fortbewegen kann ohne jemals in der Geistesruhe anzukommen. Deshalb ist neben dem Denken die Sammlung wichtig und die lässt sich auch kommunizieren. Als Anleitung - den Geist auf ein einziges Objekt ausrichten und als Resultat - Loslösung, Erkenntnis und Glückserfahrung. Die Erkenntnis dass man sich nicht von Gedanken und Gefühlen beherrschen lassen muss ist dann das Verstehen. Dann die weiteren Stufen der Vertiefung, auch wenn man das nicht erreicht hat, man kann darüber reden, über die Hindernisse, wie sie zu beseitigen sind, usw. usw.

  • Hallo einfachundgerne (neuer Name, neues Glück? ;) ),


    vielen Dank für Ihre sehr ausführlichen Antwortbeiträge, die Fülle an inspirierenden Gedanken, Interpretationen und Anregungen! (Bin etwas "geplättet" davon... :erleichtert:)

    Auf einiges möchte ich nochmal kurz eingehen, wobei zu befürchten ist, dass das Thema des Threads etwas aus dem Fokus gerät...

    Anschliessend an die letzten Zeilen ihres Beitrages möchte ich dazu schreiben, dass man 'ich' einerseits aussprechen kann, andererseits auch wollen kann. Also: man will ein bestimmtes Gefühl, man will bestimmte Erfahrungen, man will auf der Grundlage dieses Körpers erleben -> man will sich selber -> man vereinnahmt Gefühle, Empfindungen Wahrnehmungen, Bewussteinseindrücke, Wünsche etc. Diesen grundsätzlichen Vorgang hat (unter anderem) Buddha selbsterklärtermassen vollkommen durchschaut und die Gier und damit auch den Willen als eine erste Ursache des Entstehens der vereinnahmenden (mentalen, oder geistigen) Prozesse benannt. Zu diesen Prozessen gehören auch die im Laufe des Lebens gebildeten und aufrechterhaltenden willens- und gefühlsverbundenen Vorstellungen über die eigene Person, die in Form einer kognitiven Veranlagung (also als gefestigte Ansicht über das Wesen, den Wert oder Unwert aber auch das Zustandekommen der eigenen Person ) als stärkere Bedingung für weiteres Fühlen, Wahrnehmen und Bewusstwerden (etc) fungiert.

    Man kommt ja auf der "relativen Ebene", im Alltag, nicht darum herum, das Wort "ich" zu benutzen, es geschieht quasi automatisch. Das "Ich" zu w o l l e n, hieße, es wichtig zu nehmen, sich daran anzuklammern und auf dieses "Konstrukt" zu stützen, was natürlich leicht zu Egoismus, Egozentrik und Egomanie führen kann - alles unheilsam!

    Einen Bezug zu buddhistischen Lehrtexten herstellen wollend schreibe ich ihnen, dass ich hinter der Behauptung 'das Gehirn ist der Erzeuger von Ich Illusion' in der Tendenz Vernichtungsansicht erkenne. Vernichtungsansicht (ein Begriff, den man inbesondere wohl in den Quellen des Theravadabuddhismus verdeutlich bekommen kann) zeigt sich im relativieren wollen der eigenen Situation, im relativieren wollen der eigenen Verantwortung gewissermassen, in dem man die eigene Existenz (und damit das Gefühl und das Wahrnehmen und weitere mentale Vorgänge) beispielsweise als Folge von Vorgängen beschreibt, die man bedingt (...) ausserhalb der Daseinsgruppen denken will.

    Dazu die Anmerkungen aus der "Puggala Pannatti 118-143):


    "Auf welche fünf Weisen hängt man an dem "Vernichtungsglauben" mit Bezug auf die Persönlichkeit?

    "Da betrachtet der unkundige Weltling … den Körper oder das Gefühl oder die Wahrnehmung oder den Willen oder das Bewußtsein als ein Selbst."—

    Wer also daran glaubt, daß es ein von Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Wille und Bewußtsein unabhängig-bestehendes Ich gebe, der glaubt auch, daß dieses Ich selbst nach Aufhebung dieser fünf Aspekte des Daseins noch weiter fortbestehe und "ewig" sei (Spiritualismus, Animismus).

    Wer dagegen einen der fünf Daseinsaspekte für ein Ich ansieht, kann, da es ja offenbar ist, daß sich diese fünf Daseinsaspekte beim Tode auflösen, nicht umhin, auch notwendigerweise an die "Vernichtung" dieses sog. Ichs zu glauben (Materialismus).

    Der Buddha lehrt, daß es weder ein Ich gibt, was beim Tode vernichtet wird, noch ein Ich, was nach dem Tode fort lebt, sondern daß das "Ich", genau genommen, eine Täuschung ist, ein bloßer konventioneller Name (vohāra- oder sammutipaññati) für den Prozeß der von Augenblick zu Augenblick sich ändernden, unaufhörlich wechselnden körperlichen und geistigen Daseinsformen. Cf. Vorwort, sowie Anguttara Nikayo, Einer-Buch, Anm. 11, und "Wort des Buddha., Anm. 9.


    Da ich mich, bevor ich zur Buddha-Lehre kam, hauptsächlich naturwissenschaftlich orientierte, bin ich noch stark davon geprägt, wobei ja zu berücksichtigen ist, dass es sich in der Hirnforschung auch noch größtenteils um THEORIEN handelt.

    Wie ich Buddha verstehe, definiert er die Vernichtungsansicht so, dass der "unkundige Weltling" "einen der fünf Daseinsaspekte für ein "Ich" ansieht", was ja bedeuten würde, das "Ich" sei etwas Materielles.

    Genau diese Ansicht bestreitet ja auch die moderne Hirnforschung, sondern betont, dass das "Ich" keine dingliche Entität sei, also nichts Materielles...etc.

    Zitat

    Ihren Hinweis darauf, dass manche Menschen und auch angesehene oder vielgehörte Menschen (zB Wissenschaftler) die Fähigkeit und die Einsicht in Eigenverantwortung (die Einsicht in die Wirksamkeit eigener Handlungen und auch Rückwirksamkeit auf die eigene Person) bestreiten, verstehe ich angesichts des Ausgesetztseins gegenüber und des sich selber Aussetzens mit kulturellen Diskursen schon, in Hinblick auf den grossen Kontexts dieses Forums aber nicht so ganz. Hier treffen sich ja Menschen, die etwas ändern wollen, die eine Praxis ausüben wollen. Da klingt eine solches Abstreiten nicht sehr motivationsfördernd.

    Natürlich will man niemanden demotivieren, aber hier im Forum treffen sich ja nicht nur praktizierende Buddhisten, sondern auch viele "an Buddhismus Interessierte", Angehörige anderer Religonen, uvm. . Ein Forum lebt vom Erfahrungs- und Wissensaustausch, kritischen Hinterfragen und Diskutieren, sicherlich kann man auch motiviert oder demotiviert werden (wenn man es zulässt).

    Mich interessiert (ganz schlicht) die Wahrheit und wenn Naturwissenschaftler Elemente einer 2500 Jahre alte Lehre widerlegen, muss man halt u.U. umdenken....Noch ist aber alles -relativ - offen...

    Vielleicht will man damit ja auch lediglich sagen, dass sich weite Teile der Bedingungsbildung für Fühlen und Wahrnehmen und dann auch Handeln unterbewusst also unerkannt und deswegen ohne bewusste Eingriffsmöglichkeit abspielen - so gesprochen passte es eins A zur buddhistischen Lehre.

    Genau so würde ich das auch verstanden wissen wollen, zudem rudert die Hirnforschung auch schon wieder teilweise zurück, was den fehlenden freien Willen angeht.

    Z.B. bei komplexeren Planungen in die Zukunft, aber auch, wenn im gegenwärtigen Augenblick Achtsamkeit/Bewusstheit vorhanden sind, gibt es Möglichkeiten, nicht oder anders zu (re) agieren, als es akute Emotionen "wollen" ...


    Zum Abschluss möchte ich noch mukti zitieren, der die Sache mit dem beobachtenden Bewusstsein so erklärt:

    Das was beobachtet bzw. erfährt ist immer das Bewusstsein, das was beobachtet/erfahren wird sind die übrigen khandha. Das Ich ist ein Konstrukt der khandha, demnach ebenso ein Objekt das vom Bewusstsein erfahren wird. Aufgrund der Identifikation mit Bewusstsein (Ich bin derjenige der bewusst ist) scheint es so als würde ich mich selber beobachten

    Leuchtet mir ein...


    Ja 'ich bin die khandha' ist eine Vorstellung die nicht der Wirklichkeit entspricht, insofern ist es eine Illusion. Ein Erwachter hat auch ein Ich aber mit dem Bewusstsein dass es eine Vorstellung ist. So erkläre ich mir das jedenfalls und mein Lehrer hat es mir bestätigt.

    Da Anna Panna noch nicht erwacht ist, empfindet sie das "Ich" noch nicht als bloße Vorstellung (sie ist noch damit identifiziert), auch wenn es ihr der Verstand zu vermitteln versucht...

    Einzelne Erlebnisse (Meditation,...), bei denen ein Gefühl der Ich-Auflösung auftrat, reichen auch offenbar nicht, um diese Vorstellung auf Dauer zu eliminieren.

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Um das zu erreichen bedarf es viel Übung und rein sprachliche Kommunikation wie in einem Forum kann man ja in die Übung mit einbeziehen. Etwa indem man dabei auf seine Gedanken und Gefühle achtet, auch indem man den Geist nicht zu sehr von einem gegebenen Thema abschweifen lässt.

    So zeigt sich hier auch ein "Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand". Das Bewusstsein das sich auf nichts stützt offenbart das Unbewegliche. Es verliert sich auch nicht im Verstand, dem logischen Denken in dem man sich unendlich lange fortbewegen kann ohne jemals in der Geistesruhe anzukommen. Deshalb ist neben dem Denken die Sammlung wichtig und die lässt sich auch kommunizieren. Als Anleitung - den Geist auf ein einziges Objekt ausrichten und als Resultat - Loslösung, Erkenntnis und Glückserfahrung. Die Erkenntnis dass man sich nicht von Gedanken und Gefühlen beherrschen lassen muss ist dann das Verstehen. Dann die weiteren Stufen der Vertiefung, auch wenn man das nicht erreicht hat, man kann darüber reden, über die Hindernisse, wie sie zu beseitigen sind, usw. usw.

    Mukti, bei sehr tiefen Vertiefug es gibt kein "Verstand" mehr, wenn nur vorübergehend. Das gute drin ist, dass man den anderen Blinkwinkel an das "Ich " und die Welt bekommt. Genau hier ist egal welche Kommunkation wäre absolut kontraproduktiv. Alle mystische Traditionen bestätigen das.

    Reden man kann nur hinterher... Wenn überhaupt. Etwas dem zu beweisen, der nur von der "Verstand-Ebene" bessensen ist, das wäre reine Zeit-Verschwendung.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zermartern sie sich nicht den Kopf, würde ich ab da empfehlen. Oder: zermartern sie sich den Kopf, bis sie ganz kirre werden und dann feststellen, dass sie besser zur Ruhe kommen und sich auf die Atmung konzentrieren.

    Danke, vom Typ her tendiere ich leider eher zur zweiten Variante... :lol: :mediw:

    das ist wie eine Art Knoten im Gehirn und der kann sich mittels vertiefter also auch gefestigter Einsicht und ich bin mir sicher auch entsprechender Meditation nach und nach auflösen. Das heisst, ab dem aufgelösten Knotenpunkt erkennt man diese Frage (wer ist es der beoabachtet), dieses Denkenwollen auch so, dass man darüber lächeln kann.

    Ich kann es kaum erwarten, dass sich diverse Knoten lösen.... :)

    Direkt in den Lehrreden die man unter der Theravadaschaft Gotamo Buddho zuordnet, findet sich die Formulierung vom schnell wechselnden Bewusstsein. Diese Erklärung und zugleiche Vorstellung diente vielleicht auch dazu, eine Art Rückkopplungseffekt von früherem Bewusstsein auf späteres zu verdeutlichen. Etwa in der Art: wenn entsprechende ähnliche Bedingungen gegeben sind, stellt sich eben fast automatisch ähnliches Bewusstein ein - eine Art Trägheitseffekt des Geistes.

    Und ähnliches Bewusstsein bedeutet dann auch, dass ähnlich gedacht, geredet und gehandelt wird, wenn gleiche oder fast identische Bedingungen gegeben sind?



    Vielen Dank für Ihre Mühe! (Werde sicher noch öfter in Ihre Beiträge hineinlesen... ;) )


    Liebe Grüße, Anna :) _()_

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    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Da Anna Panna noch nicht erwacht ist, empfindet sie das "Ich" noch nicht als bloße Vorstellung (sie ist noch damit identifiziert), auch wenn es ihr der Verstand zu vermitteln versucht...

    Einzelne Erlebnisse (Meditation,...), bei denen ein Gefühl der Ich-Auflösung auftrat, reichen auch offenbar nicht, um diese Vorstellung auf Dauer zu eliminieren.

    Mukti geht es da nicht anders, es braucht eben viel und lange Übung. Wir haben uns ja auch lange im Identifizieren geübt bis wir endlich begonnen haben das zu hinterfragen, angeblich sogar so lange dass man gar keinen Anfang finden kann. Völlig frei von Identifikationen ist man erst auf der Arahant-Stufe soviel ich weiß.

  • Völlig frei von Identifikationen ist man erst auf der Arahant-Stufe soviel ich weiß.

    Das war für mich auch überraschend, aber ist wohl so :


    13] Beim Stromeintritt werden die drei Fesseln, die unter 11. erwähnt sind, abgeworfen. Zwei weitere Fesseln - Sinnesbegierde und Abneigung - werden beim Erreichen der Stufe des Einmalwiederkehrers geschwächt und beim Nichtwiederkehrer überwunden. Das Abwerfen der restlichen fünf Fesseln - Begierde nach feinstofflichem Dasein, Begierde nach formlosem Dasein, Ich-Dünkel, Aufgeregtheit und Unwissenheit - ist dem Arahant vorbehalten.


    (Anmerkungen zu Majjhima Nikaya 2)

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Die erste Frage die sie zu dieser Formulierung stellen, entspringt einerseits der Beobachtung, dass Vereinnahmung von Gefühl und Wille stattfindet. Umgangssprachlich und gemeinhin so verstanden gesagt: Man hängt sich an Gefühle und Vorstellungen ... Andererseits ist ein Erkennen dessen, dass diese Formulierung nicht so ganz passt, wenn man genauer darüber nachdenkt. Das ist der entscheidende Punkt. Das haben sie nun festgestellt, das ist da. Zermartern sie sich nicht den Kopf, würde ich ab da empfehlen. Oder: zermartern sie sich den Kopf, bis sie ganz kirre werden und dann feststellen, dass sie besser zur Ruhe kommen und sich auf die Atmung konzentrieren. Jedenfalls möchte ich ihnen in dieser Art vielleicht beipflichten: das ist wie eine Art Knoten im Gehirn und der kann sich mittels vertiefter also auch gefestigter Einsicht und ich bin mir sicher auch entsprechender Meditation nach und nach auflösen. Das heisst, ab dem aufgelösten Knotenpunkt erkennt man diese Frage (wer ist es der beoabachtet), dieses Denkenwollen auch so, dass man darüber lächeln kann. Und das nicht zwingend, weil man über buddhistische Erschütterungserfahrungen schizophren oder debil geworden ist. Jedenfalls weiß/erkennt man ab da beruhigt: diese Formulierung passt nicht/entspricht nicht dem bis dahin entfalteten Geist.

    Ach, meine Güte, einfachundgerne ... Man sollte , dem stimme ich dir zu, bestimmt keinen Kopf zermartern, und das ist klar, das macht echt kirre....

    Aber die reine "Beobachtung", wie du es schilderst, geht doch nichst. Und warum? Du kannst mich hier genug kritisieren, dein ( Ihr) recht, aber man sieht hier per se / eigens/ nur die schwarze Flecken, also keine "Buchstaben " und keine "Sätze", die man als die "Sprache " so wie identifizeren kann. Wenn man aber echt er-sieht, dass absolut alles vergänglich, dem Verfall ( dem "Tod" ) /anheim-fällt/... das absolut alles unzulänglich ist, also bringt keinen Glück, denn alles fliesst, alles ent-glietet uns , und absolut alles ohne den inneren Kern ist.... wenn man nichts darüber schreibt, aber das erlebt, das wäre dann die andere Dimension... Was Sie hier machen, das ist eher wirklich die Geistige Zermaterung wenigstens von meinem echt krankem Kopf... dann er würde noch kränker ticken...

    Da gibt es den Weg, der direkter Weg, Sattipatthana, persönlich von dem Buddha "empfohlen".... Um , mein lieber einfachundgerne ... ( nichts einfach, wenn ich Sie aber lese...) diese von Ihnen ewänhte Knoten endgültig zu lösen.... Damit ich wünsche ihnen viel Glück, ohne "Knoten" im "Gehirn" auskommen. Und den eigenen Geist total bis zur unermessliche Ent-falten... Sorry, wenn es zu viel Pathetisch klingt... *lach*.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Völlig frei von Identifikationen ist man erst auf der Arahant-Stufe soviel ich weiß.

    Das war für mich auch überraschend, aber ist wohl so :

    ....

    Das ist dann eben die endgültige Befreiung, das Ende des Weges. Insofern finde ich das schon nachvollziehbar.

  • Mukti geht es da nicht anders, es braucht eben viel und lange Übung. Wir haben uns ja auch lange im Identifizieren geübt bis wir endlich begonnen haben das zu hinterfragen, angeblich sogar so lange dass man gar keinen Anfang finden kann. Völlig frei von Identifikationen ist man erst auf der Arahant-Stufe soviel ich weiß.

    Ach, Mukti, man kann den Geschmack davon genug kriegen... Und auch im diesem Leben...

    Apropo, praktisch dasselbe ich finde im TB, aber es wurde so sehr total verkompliziert, aber das sollte doch klar sein, dass mein Körper streickt, und ich bewege mir dem Tode zu, auch jetzt, als ich das ganze schreibe... Dasselbe über alle Knadha... Die alle sind bedingt...


    Zitat

    (Bedingte Entstehung von Bewußtsein)

    8. "Ihr Bhikkhus, Bewußtsein wird nach den jeweiligen Bedingungen, in deren Abhängigkeit es entsteht, klassifiziert [2]. Wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Auge und Form entsteht, gilt es als Sehbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Ohr und Klang entsteht, gilt es als Hörbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Nase und Geruch entsteht, gilt es als Riechbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Zunge und Geschmack entsteht, gilt es als Schmeckbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Körper und Berührungsobjekt entsteht, gilt es als Körperbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Geist und Geistesobjekt entsteht, gilt es als Geistbewußtsein. Genau so wie Feuer nach den jeweiligen Bedingungen, in deren Abhängigkeit es brennt, klassifiziert wird - wenn Feuer in Abhängigkeit von Holzscheiten brennt, gilt es als Holzfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Reisigbündeln brennt, gilt es als Reisigfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Gras brennt, gilt es als Grasfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Kuhmist brennt, gilt es als Kuhmistfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Häcksel brennt, gilt es als Häckselfeuer; wenn Feuer in Abhängigkeit von Abfall brennt, gilt es als Abfallfeuer - ebenso wird Bewußtsein nach den jeweiligen Bedingungen, in deren Abhängigkeit es entsteht, klassifiziert. Wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Auge und Form entsteht, gilt es als Sehbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Ohr und Klang entsteht, gilt es als Hörbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Nase und Geruch entsteht, gilt es als Riechbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Zunge und Geschmack entsteht, gilt es als Schmeckbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Körper und Berührungsobjekt entsteht, gilt es als Körperbewußtsein; wenn Bewußtsein in Abhängigkeit von Geist und Geistesobjekt entsteht, gilt es als Geistbewußtsein."

    Im M18 steht :" Wie und was man fühlt, so gewart man".


    Man kann nichts ein von dem anderem so wie absondern, getrennt sezieren, das geht doch nichts.

    Deswegen diese absolute und allumfasende Identifikation versklavt uns regelrecht. Dann TB , und der hat hier Recht, spricht über die Fehl-Wahrnemung. Das ist aber nur die andere Sichtweise, oder der andere Blinkwinkel, mehr aber nichts, was den Inhalt betrifft.

    Aber Mukti, nochmal, wir alle sind auf den "Verstand---*lach*** ( Knoten) " ;) genug angewiesen, der Buddha sollte doch auch mehr als vierzig Jahre reden, reden, reden... Ohne die Knoten vom Verstand ich wäre nichts imstande das ganze abtippen.

    Nein , lieber mukti , ich hatte von Kindheit an etwas er-ahnt, dass ich mit meinen Depressionen, mit meinen Trieben und Sehnsuchten, mit meinem ganzen Wisssen nichts... absolut nichts zu tun hatte... Wenn nichts diese vage Vor-Ahnung, dann ich wäre auf immer verloren. Also, warte nichts die "Arahat"-"stufe", das kann sehr lange dauern. Wir alle leben nur im Hier und Jetzt, mein Freund.

    Ach, zum Schluss:


    Zitat

    S.5.10

    Zitat
    Gleichwie bei Anhäufung von Teilen Man da von einem ,Wagen’ spricht, Braucht man, sobald die Gruppen da sind, Den populären Namen ,Mensch’.

    Wenn ich als Igor das alles schreibe, ich finde es sehr schön, wenn ich mich nichts vor-finnde... Denn das würde das Ende des Leidens bedeuten, nichts mehr und nichts weniger.


    Zitat

    Nur Leiden ist es, was entsteht Und was besteht und was vergeht, Nichts außer Leiden kann entsteh’n, Nichts außer Leiden löst sich auf.

    Aber im TB man kann bestimmt als kein "DIng" dieses Leid so wie ver-orten.

    OK, wenn man aber über die "Knoten im Hirn" redet, man kann alles verorten. *lach*.

    LG, Mukti, :rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Vielen Dank, lieber Igor07 , für deinen Beitrag und den Buchtipp!


    Jetzt hätte ich aber noch ein paar Fragen zum (richtigen) Verständnis:

    Was wir hier meistens in Westen haben , das ist eher die Austreibung von dem urspünglichen Buddhimus, wir alle zer-reden das, was man spüren, erfahren sollte... Wenn man nur das vergegenwärtigt, dass wir alle jeden Augeblick sterben, und der Tod könnte immer JETZT passieren, das wäre so wie die Annäherung an den Buddhismus als die innigste Erfahrung

    Im Theravada existieren die "5 (täglichen) Betrachtungen", wo man sich u.a. klarmacht: "Ich bin dem Tod unterworfen, ich kann dem Tod nicht entgehen." Natürlich sollte man es nicht nur herunterleiern, sondern sich richtig bewusst machen.

    Davon ist wohl nicht jeder begeistert....Es könnte ja auch "herunterziehen" oder (Zukunfts)-Angst erzeugen?

    Was meinst du mit "zerreden"? Wir sind ja hier im Westen nicht mit dem Buddhismus großgeworden, so dass man sich gründlich informieren will, bevor man sich auf eine - doch recht fremde - Praxis einlässt. Es gibt keinen Buddhismus-Unterricht für Kinder (so viel ich weiß) und durch die vielen Richtungen und Schulen, mit jeweils etwas unterschiedlichen Ansätzen/Auslegungen, leicht Verwirrung.

    Erfahrungen während der Meditation können u.U. beängstigend sein - auch hier hilft das Reden mit anderen Praktizierenden, vor allem, wenn kein Lehrer zur Verfügung steht.

    Aber keine trockende Philosophie über die Blumen...oder Bach... Dann diese Musik von Bach würde dich transformieren, du weiss ohne Beweise , dass es etwas in dir gibt, dass die Zeit überdauern würde..

    Was möchtest du damit sagen? Musik kann transformieren? Ich stehe auf dem Schlauch.... :?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Im Theravada existieren die "5 (täglichen) Betrachtungen", wo man sich u.a. klarmacht: "Ich bin dem Tod unterworfen, ich kann dem Tod nicht entgehen." Natürlich sollte man es nicht nur herunterleiern, sondern sich richtig bewusst machen.

    Davon ist wohl nicht jeder begeistert....Es könnte ja auch "herunterziehen" oder (Zukunfts)-Angst erzeugen?

    Was meinst du mit "zerreden"? Wir sind ja hier im Westen nicht mit dem Buddhismus großgeworden, so dass man sich gründlich informieren will, bevor man sich auf eine - doch recht fremde - Praxis einlässt. Es gibt keinen Buddhismus-Unterricht für Kinder (so viel ich weiß) und durch die vielen Richtungen und Schulen, mit jeweils etwas unterschiedlichen Ansätzen/Auslegungen, leicht Verwirrung.

    Erfahrungen während der Meditation können u.U. beängstigend sein - auch hier hilft das Reden mit anderen Praktizierenden, vor allem, wenn kein Lehrer zur Verfügung steht.

    Ach, Anna... Ich bin doch verdammt kein Profi... sorry... Was dich um Gottes willen nichts begeistert? Dass wir s jeden Augebnlick sterben , also unaufhörlich? Aber das ist die wahrheit, wie es ist. Wenn man davon die Angst kriegt, liebe Anna, dann man beriesle sich mit TV oder Sex, oder wie ich mit den Büchern, die ich niemals bis zum Ende schaffe, wenn sogar nach so vielen Leben... *lach*...

    Gut, wenn du aber über den Buddhismus für die Kinder oder so redest, dann es ist kein echter Buddhimus, aber seine "Verwässerung", oder sein Marketing , also das Geschäft-Model, mehr aber nichts... Und wir alle hier auf dem Forum ( ich bin keine Ausnahme) sind keine Buddhisten... Der Buddha hatte den Palast verlassen, die eigene Familie, alles.. es gibt auch ähnliche Fälle im TB... So war der echter Buddhismus. Aber was wir hier "betreiben", das ist das Spiel, mehr nichts... Wer ist hier ? ist bereit alles zu verlassen, wegen Nibbana pur... kein Internet, kein TV, keine zeitung.... die absolute innere und äussere Angeschiedenheit... *lach*--- manchmal am friedhof mit der "Leichen-Bertrachtung". Wer???? Zeige es mir.... !


    Die lange Meditation, und dann sage ich, weil man mich fragt, kann ( könnte) sehr tief sitzende Ungeheuer, die im Keller ruhig schlafen, aufzuwecken, und man könnte echt zerfleichst werden. Deswegen , apropo, Sila steht überall auf der ersten stelle, als der Schutz. Denke ich. Und in allen religonen. Versuche viele stunden nur zu meditieren, das iat echt Horror.... Und das , wenn man das ganze echt aushält, kann wirklich transformieren, ansonsten wir reden über keinen echten und sehr gefährlchen Tiger, aber eher über meine Harmlose katze...


    Was möchtest du damit sagen? Musik kann transformieren? Ich stehe auf dem Schlauch.... :?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_

    Alles.... alles Kann doch transformieren... Wenn... der Mensch an die wand gedrückt steht, und der weiss nichts, wie lange er noch im Leben bleiben würde, ... die Unheiibare Diagnose, der krieg, als du auf die leute schliesst, dem Tod im die Fratze zu sehen, in den bodenlosen Abgrund, oder so wie die gähndene Kluft, ...das alles könnte transformieren, Anna.

    Es geht nichts um die Gesundheit oder die heilung von der Krnakheiten, wie , z,B, meine entsetzliche Depressionen, nein! Das ist die absolut andere Ebene... Man sitzt so wie im Zen sehr viele Jahre, im Schnee, und unbeweglich, dann man hackt die eigene Hand ab... wegen der Wahrheit, wie sie ist... Man ist bereit echt zu streben, nichts weniger.

    Das ist für mich der echte Buddhismus, Anna. Im Moment ich kann es nichts besser ausdrücken. Sorry für alle mögliche fehler.

    LG, Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Davon ist wohl nicht jeder begeistert....Es könnte ja auch "herunterziehen" oder (Zukunfts)-Angst erzeugen?

    Das ist das "Schlüssel-Wort" von dir, Anna.

    Wenn man sofort bereit wegen Nibbana ( Befreiung) real zu sterben, also echt zu verrecken, dann es wäre ( als Umkehr-Schluss) der authentischer Buddhismus.

    Man sollte sich das vorstelen... Mir bleibt der letzte Tag... die letzte Stunde, der letzer Atem-Zug... Was???? ist für mich das wichtigste im Leben... Im Forum etwas zu beweisen, das Buch zu Ende zu lesen, den Film zu schauen.... Usw... Die letzte Minute, man stirbt schon... Anna... Das ist kaum zu ertragen... Aber genau das alles schildert sehr ausführlich ein guter Tib. Buddhist... "Auf dem Weg", Btb-Verlag, Y.M. Rinpoche. Er hattte alles weggeworfen--- auch die "Leerheit", er beschreibt Bardo des eigenes Todes... und das war seine eigene wahl, seine eigene Entscheidung, Anna... Das :!: ist der echte Buddhimus. Alles andere wäre für mich das ganze entweder zerreden oder vermarkten.. Kommt darauf an.

    Ich hoffe, dass ich auf die Fragen genug aisführlich geantworet hatte.

    Alles Gute dir, Anna Panna-Sati .... Ich bemühe mich, egal wie oder wo... authentisch und echt zu sein.... Wahrsheinlich, das könnte einige hier verwirren, weiss ich nichts. Und das ist nichts so wichtig, die hauptsache, ich wollte niemanden rein persönlich verletzen, das steht fest. Und ich habe die andere Menatalität, Anna. Ich bin der Emigrant. ( heimat-Los... Der Buddhismus ist meine innere Insel) Und das ist sehr hart, rein innerlich. Mehr im OT kann ich nichts sagen, sorry tausendmal.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ach, Mukti, man kann den Geschmack davon genug kriegen... Und auch im diesem Leben...

    Ja die Lehre ist gut am Anfang, in der Mitte und am Ende heißt es und sie hat einen einzigen Geschmack, den Geschmack der Befreiung.

  • Ach, Mukti, man kann den Geschmack davon genug kriegen... Und auch im diesem Leben...

    Ja die Lehre ist gut am Anfang, in der Mitte und am Ende heißt es und sie hat einen einzigen Geschmack, den Geschmack der Befreiung.

    Doch nicht genug von dem Geschmack bekommen ist eindeutig Anhaftung.

  • Doch nicht genug von dem Geschmack bekommen ist eindeutig Anhaftung.

    Lol.. Das behalte ich aber, der Buddha war also auch "angehaftet", als er nach der endgültigen Wahrheit ( Befreiung ) suchte... Als er noch der junge Prinz war... Das ist keine "Anhaftung", Noreply ... Das ist der Weg den "Garaus " von allen Möglichen Anhaftungen zu verwirklichen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates


  • Hallo und schönen Abend, AnnaPanna



    Ich sehe mich gezwungen einzuräumen, dass der Gehalt der theravadischen Aussage 'schnell wechselndes Bewusstsein' (als einseitige Beschreibung über die Tatsache mentaler Vorgänge und Zusammenhänge) nicht zu erkennen gibt, dass (erfahrenes) Bewusstein (zumeist minimal) geistprägend ist, das heisst zu einer (möglicherweise mit neurologischen Geräten verifizierbaren neurostrukturellen) Bedingung späterer Bewusstwerdungsprozesse wird. Dieses wollte ich dem ersten anbeistellend mit dem Namen Rückkopplungseffekt auch aufgreifen. Und das schon in der Art wie sie das nun dargestellt haben. Ich halte die starke Bewusstseins und Gefühlsverankerung im Umgang mit Personen des engsten Familienkreises für ein treffendes Beispiel dafür, dass sich Bewusstseins- Fühl und Denkgewohnheiten einstellen, die sich (vorausgesetzt es liegt keine Demenz vor) wenigstens bis zum nächsten Zusammentreffen gewissermassen erhalten. Ausser, das nächste Treffen findet Monate oder Jahre später statt. Da ist die Erfahrung nicht mehr so ähnlich oder vertraut. Ausserdem ist wohl die eigene Person am stärksten eine gewisse Person eben bedingt durch die Kindheit und das Aufwachsen mit den engsten Familienmitgliedern, denen man mit ich und du und mit ich will und ich will nicht undsoweiter begegnet. Diesen Bezug zum Begriff 'Ichillusion' und zu schnell wechselndes oder flackerndes oder flimmerndes Bewusstsein präsentiere ich ihnen an dieser Stelle gerne kurz. Ansonsten gerne auch von mir Danke für die freundlichen Worte, ich melde mich womöglich noch zu weiteren Zeilen von ihnen. Das soll es -Stand jetzt wenigstens- aber soweit gewesen sein für mich heute im Buddhaland. Ich wünsche gerne einen schönen Abend! :tee:

  • Hallo AnnaPanna!



    Ich hatte Lust, mich weiter mit ihren Zeilen zu beschäftigen. Dazu griff ich mir die folgenden Zeilen heraus.


    Anschliessend an die letzten Zeilen ihres Beitrages möchte ich dazu schreiben, dass man 'ich' einerseits aussprechen kann, andererseits auch wollen kann. Also: man will ein bestimmtes Gefühl, man will bestimmte Erfahrungen, man will auf der Grundlage dieses Körpers erleben -> man will sich selber -> man vereinnahmt Gefühle, Empfindungen Wahrnehmungen, Bewussteinseindrücke, Wünsche etc. Diesen grundsätzlichen Vorgang hat (unter anderem) Buddha selbsterklärtermassen vollkommen durchschaut und die Gier und damit auch den Willen als eine erste Ursache des Entstehens der vereinnahmenden (mentalen, oder geistigen) Prozesse benannt. Zu diesen Prozessen gehören auch die im Laufe des Lebens gebildeten und aufrechterhaltenden willens- und gefühlsverbundenen Vorstellungen über die eigene Person, die in Form einer kognitiven Veranlagung (also als gefestigte Ansicht über das Wesen, den Wert oder Unwert aber auch das Zustandekommen der eigenen Person ) als stärkere Bedingung für weiteres Fühlen, Wahrnehmen und Bewusstwerden (etc) fungiert.

    Man kommt ja auf der "relativen Ebene", im Alltag, nicht darum herum, das Wort "ich" zu benutzen, es geschieht quasi automatisch. Das "Ich" zu w o l l e n, hieße, es wichtig zu nehmen, sich daran anzuklammern und auf dieses "Konstrukt" zu stützen, was natürlich leicht zu Egoismus, Egozentrik und Egomanie führen kann - alles unheilsam!


    Ja. Wobei ich ihren Hinweis 'relative Ebene' nicht notwendig oder sogar irreführend finde. Buddha sprach ja auch nicht zuwenig von seiner Person, und das notwendige Personalpronomen was im Deutschen Ich lautet und die entsprechenden Deklinationen der Sprache verwendete er anscheinend ja auch. Sie schreiben weiter davon an einem Ich klammern zu können, demgegenüber versuchte ich die Sprache Buddhas zu verdeutlichen, durch welche die leere Form des Bewusstseins und Gefühls erkennbar, also auch antizipierbar wird. In diesem Sinn schrieb ich davon, dass die Wendung Ich wollen (am Ende) besser so lautet: unbewusst ablaufende Identifikationsprozesse oder Anhaftungsprozesse, aber auch bewusstes Erwünschen und Anstreben bestimmter Gefühlszustände, das heisst: gewisser Erfahrungen. In dieser Formulierung wäre weder der eigene Körper als tatsächliche starke Bedingung von Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein genannt noch als ein mögliches Objekt eines zu didaktischen Zwecken als leer vorgestellten Bewusstseins und Gefühles. Das heisst, die durch Erziehung und Sozialisation gebildeten neuronalen Strukturen in Bezug auf Behandlung und Wahrnehmung des eigenen Körpers (normalerweise und kurz gesagt: das bin ich) sind in dieser Formulierung ersteinmal ausgeklammert. Sowie auch mögliche Gegenstände ausserhalb des Körpers, beispielsweise eine Blume ( Igor07 bemühte zitierte dieses Beispiel) in dieser Formulierung ausgeklammert sind. Igor07 hatte ja versucht, einen möglichen illusionären Aspekt der Vorstellung oder des Sinneseindrucks Blume zu kennzeichnen. Daneben gibt es aber auch (und das vergass er meiner Ansicht nach zu erwähnen) eine nicht durch Identifikation gekennzeichneten Umgang mit dem Sinneseindruck oder der Vorstellung Blume. Ähnlich dieser Möglichkeit, eine Blume zu betrachten, ist es offenbar auch möglich, eine so starke Distanz zur eigenen Person (eine freundlich gemeinte Erinnerung: der Begriff über die Person ist den Quellen des Theravada identisch mit dem Begriff über die Skandhas) herzustellen, dass sich ein Bewusstsein, das heisst auch ein Erkennen und eine Weisheit einstellt, das/die dazu führt, dass man schliesslich mentale Prozesse wie Wahrnehmung, Bewusstsein, Gefühl und Willensregungen als leere Formen präsentiert, also ohne ein gedachtes oder unterstelltes Objekt Ich wie auch ohne ein gedachtes und unterstelltes äusseres Objekt Blume (beispielsweise). Hierdurch wird die praktische Möglichkeit einer vollkommenen Bewusstheit über unter normalen Bedingungen unbewusst ablaufende mentale Vorgänge in Aussicht gestellt. Es kommt oder sollte durch diese Präsentation dieser Leerformel von Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein zum Ausdruck kommen, dass die Einsicht hinter dieser Formulierung dadurch charakterisiert ist, dass der konditionierte, anerzogene und ansozialisierte Bezug des Willens und aller Triebe zu Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein (auch in Bezug auf den eigenen Körper sowie die Objekte des Geistes, also: Vorstellungen) aufgehoben ist. Die Folge hiervon ist ein von diesem Trieb- und Willensbezug auf die normalerweise als eigen wahrgenommenen Skandhas befreiteres, illusionsbefreiteres Verhalten und Handeln und dazu gehört auch das denken und erklären. Im Fall Buddhas war es anscheinend so, dass er dann nichts Besseres mehr zu tun hatte als zu lehren und zu erklären, und in diesem Sinn sprach er auch über seine Person. Ich lasse an dieser Stelle das zusätzliche und eigentlich ja unnötige Attribut eigene weg - ich hoffe sie bemerken die Absicht von mir und erkennen in einem guten Fall sogar erneut das Dilemma der Sprache (der Vorstellungen), worüber ich konstruktiv aber nicht an dieser Stelle schreiben möchte.


    Ich hatte eigentlich vor, auf weitere, mein Entgegnungsinteresse reizende Zeilen von ihnen einzugehen, allerdings ist mein Wunsch nach dieser Beschäftigung nun ersteinmal gestillt :) Ich wünsche gerne einen schönen Abend.




    Zu ihrer Frage nach dem Neuen Namen. Die wichtigste Frage natürlich:) . Auf diese tolle Frage von ihnen antworte ich natürlich sehr gerne :) einfachundgerne schreibe ich im besten Fall, insofern finde ich das nun passender. Danke der Nachfrage, ich ich mag solche Aufmerksamkeiten :)

  • Hallo einfachundgerne ,


    vielen Dank für Ihre tiefgründigen Antwortbeiträge und netten Grüße! :) _()_

    Auf zwei Ausschnitte aus Ihrem Beitrag Nr.220 möchte ich kurz eingehen:


    Ich halte die starke Bewusstseins und Gefühlsverankerung im Umgang mit Personen des engsten Familienkreises für ein treffendes Beispiel dafür, dass sich Bewusstseins- Fühl und Denkgewohnheiten einstellen, die sich (vorausgesetzt es liegt keine Demenz vor) wenigstens bis zum nächsten Zusammentreffen gewissermassen erhalten.

    Tatsächlich machte ich in der Vergangenheit die Erfahrung, dass sich z.B. beim Besuch meiner Eltern - trotz mentaler Vorbereitung - immer wieder nach kürzester Zeit die alten Verhaltensmuster (auf beiden Seiten) einstellten, die sicherlich auf die - von Ihnen angesprochenen - Bewusstseins-, Fühl- und Denkgewohnheiten zurückzuführen waren. Wobei Denkgewohnheiten definitiv leichter zu ändern sind, als Gefühle....

    Die Vernunft, als Teil des Verstandes, war letztlich der Rettungsanker, wenn Konflikte (wieder) zu eskalieren drohten....

    Das Gefühl der Unfreiheit, des Ausgeliefertseins, wurde gleichzeitig auch beseitigt.

    Verstand = Denken = Egobestätigung - diese von Ayya Khema auch oft zitierte Gleichung, ist für mich der Beweis, dass - zumindest in gefühlsdominierten Konfliktsituationen - ein starkes "Ich"-Gefühl hilfreich sein kann - allerdings nur kurzfristig....

    Langfristig kann die Lösung nur darin bestehen, dass Kränkungen abperlen wie Regentropfen an der Lotosblume, dass kein "Ich" da ist, was verletzt werden könnte...

    Ausser, das nächste Treffen findet Monate oder Jahre später statt. Da ist die Erfahrung nicht mehr so ähnlich oder vertraut. Ausserdem ist wohl die eigene Person am stärksten eine gewisse Person eben bedingt durch die Kindheit und das Aufwachsen mit den engsten Familienmitgliedern, denen man mit ich und du und mit ich will und ich will nicht undsoweiter begegnet. Diesen Bezug zum Begriff 'Ichillusion' und zu schnell wechselndes oder flackerndes oder flimmerndes Bewusstsein präsentiere ich ihnen an dieser Stelle gerne kurz.

    Auch Jahre später können, im Unterbewusstsein "begrabene", alte Traumata leider wieder an die Oberfläche treten (Trigger!) und Gefühle sowie - in der Folge - das Verhalten beeinflussen, wenn man sich dessen nicht bewusst wird und das Verhalten entsprechend kontrolliert.


    Herzliche Grüße, Anna _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Tatsächlich machte ich in der Vergangenheit die Erfahrung, dass sich z.B. beim Besuch meiner Eltern - trotz mentaler Vorbereitung - immer wieder nach kürzester Zeit die alten Verhaltensmuster (auf beiden Seiten) einstellten, die sicherlich auf die - von Ihnen angesprochenen - Bewusstseins-, Fühl- und Denkgewohnheiten zurückzuführen waren. Wobei Denkgewohnheiten definitiv leichter zu ändern sind, als Gefühle....

    Die Vernunft, als Teil des Verstandes, war letztlich der Rettungsanker, wenn Konflikte (wieder) zu eskalieren drohten....

    Das Gefühl der Unfreiheit, des Ausgeliefertseins, wurde gleichzeitig auch beseitigt.

    Verstand = Denken = Egobestätigung - diese von Ayya Khema auch oft zitierte Gleichung, ist für mich der Beweis, dass - zumindest in gefühlsdominierten Konfliktsituationen - ein starkes "Ich"-Gefühl hilfreich sein kann - allerdings nur kurzfristig....

    Langfristig kann die Lösung nur darin bestehen, dass Kränkungen abperlen wie Regentropfen an der Lotosblume, dass kein "Ich" da ist, was verletzt werden könnte...

    Hm , sorry, Anna Panna-Sati .. Mein Vater ist blind, dement, und der ist total auf die Pflege angewiesen.

    Das ist egal, was ich denke darüber, oder welche "Verhaltens-Muster " ich sollte bei mir selbst nähren ( pflegen), um nichts zusammenzubrechen.

    Die absolute Demut, die totale Akzeptanz des Lebens , wie es ist...

    Ich habe keinen "Rettungs-Anker". Aber das ist meine absichtliche Wahl, meine bewusste Entscheidung. Denn ich wollte mich selbst nichts täuschen, denn dann ich werde noch mehr ent-täuscht, zweifele im ganzem noch mehr... Und dann die Ver-ZWEI-flung wäre unausweichlich, unvermeidlich.

    Dann kommt meine Mutter uns beschimpft mich .... Nur wenn ich das ganze als echt leer, ohne den inneren Inhalt sehe, dann ich kann das aushalten. Auf der anderen Ebene es gibt keine "Kränkungen", wie auch kein "Ich", der sollte das "verdauen. Das ist nur Da-sein, und ich kann nichts dafür.


    Auch Jahre später können, im Unterbewusstsein "begrabene", alte Traumata leider wieder an die Oberfläche treten (Trigger!) und Gefühle sowie - in der Folge - das Verhalten beeinflussen, wenn man sich dessen nicht bewusst wird und das Verhalten entsprechend kontrolliert.

    Klar, wenn die eigene Mutter dich (mich) verflucht, das triggert, aber ... wenn ich das Foto von beiden Eltern sehe, meine Mom ist so jung, so total sexy und hübsch... Mein Dad mit der alten Hut, wie aus dem Mittelalter... aus dem anderem Leben... Ich lasse es alles zu.... Wenn ich aber versuche dagegen anzukämpfen, oder mich als Lotus-Blume vorstellen, die alles wie "ab-perl-t"... Dann ich verstärke diese "begrabene " Traumata, wieder und wieder... Nur sehen... Ohne bewertung und wie Zeichen-Los.... Wenn es mir gelingt, dann es wäre gut. Wenn nichts, selbst schuld.

    Tecnnisch , also rein buddhistich gespochen, so man er-schafft die eigene Sankhara.. Durch die Kraft des "cetana".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates