Sunu:Müssten nicht strenggenommen auch alle Bedingungen dazuzählen die für Rupa unerlässlich sind?
So ist es ja auch - jedenfalls laut Abhidhamma. Der rūpakkhandha (der eigentlich gemeint ist, wenn hier kurz von 'rūpa' geschrieben wird) wird da zunächst in abgeleitete und nicht-abgeleitete Faktoren gegliedert. Nicht-abgeleitet sind die vier 'klassischen' Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Wind), die in moderner Diktion im wesentlichen für Materie in den Aggregatzuständen fest und flüssig (das Konzept 'gasförmige Materie' gab es da noch nicht) sowie für Energie stehen - wobei das Element 'Wind' für den energetischen Aspekt 'Bewegung' steht, nicht für gasförmige Materie. Abgeleitet sind dann die Objekte der Sinneswahrnehmung - neben den vier genannten 'Elementen' als Objekten des Tastsinns also noch Geschmack, Geruch, Klang und Form (=rūpa im engeren Sinn, als Objekt visueller Wahrnehmung) sowie die jeweils den Sinnesobjekten zugehörigen fünf Sinnesorgane. Hinzu kommen dann noch 15 weitere z.T. sehr unterschiedliche 'Sekundärmerkmale' wie Maskulinität, Femininität, eingenommener Raum, Elastizität, Leben, körperlicher und verbaler Ausdruck, physische Basis des Geistes usw. usf.
"Gliedern" heisst natürlich nicht, dass diese 28 Faktoren des rūpakkhandha als getrennt oder gar unabhängig voneinander existierend anzusehen sind, das dient lediglich der Analyse. Insbesondere dürfte bei dieser Sichtweise klar sein, dass rūpakkhandha nicht mit einem 'persönlichen' Leib / Körper (kāya) zu verwechseln ist - der ist eine rein mentale Konstruktion.
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